Welches Gerät kann man für Windows / Mac / Linux empfehlen?



  • Hallo!

    Ich würde gerne Freenet TV (DVB-T2) schauen. Aber nicht an einem Fernseher sondern an einem Desktop-Computer.

    Welche Hardware empfiehlt sich da? Ich würde lieber eine richtige Einbaukarte oder ein richtiges USB 3.0-Gerät anstatt ein billiger USB-Stick nehmen.

    Benötigt man jetzt schon eine CI-Card oder wann spätestens? Wie soll das dann mit den USB-Sticks gehen??

    Danke!



  • Ich habe eine DVB-C2/T2-PCI-Express-Karte von Digital Devices, und das ist auch die erste von bisher vier TV-Karten, mit der ich gute Erfahrungen gemacht habe (allerdings nutze ich DVB-C-Empfang, DVB-T habe ich nicht ausprobiert). Das Teil lässt sich (für DVB-C ungewöhnlich) mit Widnows Media Center betreiben, liefert aber inzwischen alternativ auch einen Player mit.
    Davor hatte ich eine DVB-C-Karte von Technisat (PCI), die zwar unter ruckeligem Empfang und instabiler Software litt, aber halbwegs benutzbar war.

    Vor längerer Zeit hatte ich mal eine DVB-S-Karte (PCI) von Hauppauge im Einsatz, wobei man von Einsatz nicht wirklich sprechen kann, da das Teil quasi funktionsunfähig war (Sendersuchlauf funktionierte nur bei manchen Sternenkonstellationen und die mitgelieferte Software stürzte dauernd ab). Und ganz früher gabs mal eine Antennenkarte (analog, PCI) von Hauppauge, die alles in Falschfarben darstellte. Aber da weiß ich schon nicht mehr, wie das mit der im Einzelnen war.

    Meiner Erfahrung nach ist also Digital Devices der einzige Hersteller, der funktionsfähige TV-Karten baut, während ich vor allem mit dem Marktführer Hauppauge (deren Hardware sich allerdings auch auf diversen Geräten mit anderen Herstellerbezeichnungen wiederfindet) äußerst schlechte Erfahrungen gemacht habe. Von USB-Lösungen würde ich schon prinzipiell abraten, sowas funktioniert oft nicht so wirklich gut, auch wenn es den Vorteil hat, dass man es leichter an verschiedenen PCs nutzen kann.

    CI-Karte braucht es (in Deutschland) nicht, solange es sich um FreeTV handelt, allerdings haben die meisten TV-Karten Slots oder Zusatzmodule dafür.





  • Oder gibt es wenigstens einen günstigen Reciever, der Bild und Ton als Stream ins LAN jagen kann? Z.B. für VLC?

    5.1 Audio sollte aber nativ unterstützt werden, wenn es schon HD ist und ich eine 5.1 Audio-Anlage habe, die nativ 5.1 Audio vom Desktop Computer empfängt.



  • Such mal nach "dvb-t2 streamer".
    Da findet man u.A. sowas: http://www.vboxcomm.com/new-tvgateway-dvb-t2-to-ip.html



  • hustbaer schrieb:

    Such mal nach "dvb-t2 streamer".
    Da findet man u.A. sowas: http://www.vboxcomm.com/new-tvgateway-dvb-t2-to-ip.html

    Danke! Aber laut Angabe wird höchstens CI aber nicht CI+ unterstützt.

    Wenn ich auf http://geizhals.de/?cat=satrecv&v=e&hloc=at&hloc=de&sort=p&bl1_id=30&xf=273_T2~279_CI%2B#xf_top schaue scheint es bei CI+ nichts mehr mit TV->IP zu geben 😞



  • Es gab doch mal son Forum wo Firmwares für TV-Einbaukarten bereitgestellt wurden. Wie hieß das denn noch mal? Vielleicht haben die ja Freenet TV schon geknackt?



  • Zu deiner Eingangsfrage, wenn das Gerät auch unter Linux laufen soll,
    dann ist das erste was du machen musst, dich darüber informieren, welcher Chip auf der Karte verbaut ist und ob es für diesen für Linux überhaupt Treiber gibt.

    Das ist nämlich mit Sicherheit deine größte Hürde.

    Ich hatte bisher folgende Karten:

    1. eine analoge WinTV Theater PCI von Hauppauge.
    Was Mr.X sagt kann ich nicht bestätigte, er hatte ganz klar ein Montagsgerät und hat es versäumt sie umzutauschen.
    Meine WinTV Karte lief fehlerfrei und ich habe sie etwa 1997 gekauft.
    Hauppauge war zu dem Zeitpunkt auch der beste Hersteller von analogen TV Karten.
    Vom Ruf lebt der sicherlich heute noch, daher auch die Preise, aber die digitale Welt ist eine andere, als die analoge.
    Zu kritisieren war damals lediglich und da bin ich mir über Details nicht ganz sicher, ist schon lange her, aber ich glaube dass die mitgelieferte Software es nicht erlaubte, im Fenstermodus das Fenster größer zu machen, als das Bild groß war. Vollbild ging AFAIK allerdings.
    Sie lief auch wunderbar unter Linux, als analoges TV Programm für Linux empfehle ich tvtime.

    Diese Karte verwendete ich via Kabelanschluss.
    Irgendwann bin ich umgezogen und ich musste terrestrisch empfangen, das ging mit der analogen Karte auch.
    Aber irgendwann wurden alle Sender auf DVB-T umgestellt und man benötigte zwingend eine DVB-T fähige Karte um zu empfangen.

    2. Also kaufte ich mir eine der ersten DVB-T Karten, es war eine Hauppauge WinTV Nova PCI.
    Die funktionierte eigentlich ohne Probleme, ich war zufrieden.
    Allerdings hatte sie damals, als eine der ersten Karten, noch eine technische Einschränkung und zwar konnte sie nur einen ganz bestimmten Frequenzbereich empfangen, das entsprach auch alles den Spezifikationen.
    Ein ganz bestimmter unterer Frequenzbereich konnte sie also nicht empfangen, aber in den legte man dann irgendwann den Sender Bucket von AFAIK ARD. Womit ich dann kein ARD alpha usw. empfangen konnte.
    Ob sie unter Linux lief weiß ich nicht mehr, ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Es ist aber möglich, dass es damals noch kaum Treiber gab, die Karte war ja nagelneu.

    Die Karte musste ich aber nicht lange verwenden, denn ein paar Monate später bin ich umgezogen und da hatte ich wieder Kabel. Also kam die alte WinTV Theater wieder in den Rechner.
    Die lief also viele weitere Jahre.

    3. Doch dann zog ich wieder um, aber dort gab es kein Kabel, sondern nur Sat.
    DVB-T wollte ich da keines mehr, weil die Senderwahl zu eingeschränkt ist und das Bild von DVB-T auch nicht mit dem von DVB-S mithalten kann.
    Das Bild von DVB-T ist richtig schlecht im Vergleich zu den anderen beiden Alternativen.
    Also kaufte ich mir eine SkyStar HD2 PCI von Technisat, eine DVB-S2 Karte.
    Unter Windows lief diese Karte mit dem mitgelieferten und abgespeckten DVBViewer sehr gut. Aber unter Linux lief die Karte nur so la la, man bekam zwar ein Bild und Audio, aber die Karte machte beim Audio immer scratchgeräusche. Die Treiber verließen daher auch nie den Entwicklerzweig des Kernels.
    Das war schade, denn nach und nach gab es für Linux bessere DVB-S2 Karten, die besser unterstützt wurden, aber meine gehörte nie dazu.
    Zum TV schauen bootete ich daher immer Windows. Das war früher bei der analogen WinTV Theater besser.

    4. Da ich ab und zu noch meine Eltern besuche und mein Vater nen neuen Rechner bekam, ich keinen Fernseher dort, aber über meinen Computer schauen wollte, musste in den Rechner meines Vaters natürlich auch eine TV Karte.
    Letzteres hat Vorteile, da ich dann nicht so viel schleppen muss und ich auch mal zocken kann, während der andere Rechner das Programm aufzeichnet.
    In den Rechner kam dann jedenfalls eine DVB-C/T Karte von Digital Devices.
    Verwendet wird die immer noch per DVB-C.
    Wie DVB-T funktioniert habe ich nie getestet, da der Empfang von DVB-T ohne Dachantenne bei meinen Eltern sowieso nichts taugt.
    Die Karte funktioniert im großen und ganzen gut.
    SD läuft prima. HD Sender laufen allerdings nur bedingt gut. Da sind Aussetzter dabei.
    Da ich aber meistens aufzeichne und mir auch der Platzverbrauch wichtig ist und mir HD nicht so wichtig ist, zeichne ich eh per SD auf.
    Die Karte wird ausschließlich unter Linux eingesetzt, was im Grunde funktioniert, aber es gibt leider kaum gute DVB-C und DVB-S fähige Software, außer dieser Videorekorder (Name vergessen) der im Servermodus arbeitet.
    Der Client und die Bedienung fügen sich daher nicht in eine typische Destkopbedienung ein.
    Ein großer Kritikpunkt ist, dass ich ständig die Treiber von extern downloaden und neu compilieren muss, also nach jedem Kernelupdate.
    Die Treiber sind somit nicht im Vanillakernel enthalten und somit läuft die karte nicht out of the box, sondern erst, wenn man die Treiber downläd und compiliert. Das ist sehr lästig.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Karte sehr teuer ist, im Vergleich zu den anderen. Aber das was sie wert, denn ich hatte vorher eine andere DVB-C/T/S fähige Karte von DVBSky getestet, aber die war Müll, da taugten nicht einmal die Windowstreiber und sie daher wieder umgetauscht.

    5. Ach und eine Karte habe ich noch vergessen.
    Eine DVB-C Msytique PCI, baugleich mit AFAIK der DVBSky T9580.
    Die lief daheim bei meinen Eltern. Sie lief so la la. Bild und Ton war okay, Umschaltzeiten waren schlecht.
    Allerdings nutze ich die Karte nicht lange, denn es war leider nur eine PCI Karte und die musste ich aufgrund von PCIe Mainboards ausrangieren.

    Tja und die DVB-S2 Karte, die könnte ich hier bei mir zwar noch im Betrieb haben, aber da mein neuer Rechner nur PCIe hat, läuft die nun auch nicht mehr.

    Insofern, ich musste schon viele TV-Karten allein wegen dem BUS System austauschen.
    Da wäre es vielleicht besser gewesen, wenn ich auf USB gesetzt hätte, aber gerade bei USB ist oder war die Linux Unterstüzung noch schlechter.
    Das kann auch heute noch sein und müsstest du prüfen.
    Früher in Zeiten von PCI lief PCI auch besser als USB.
    Allerdings ist PCIe noch recht neu, während die USB Treiber alle ausgereift sind, wenn es denn welche gibt. Insbesondere für Linux.
    Bei PCIe sind die Treiber alle noch recht neu und längst noch nicht so ausgereift wie die für PCI karten.
    Eine PCI Karte würde ich aber nicht mehr kaufen, wenn dann nur PCIe oder USB.
    Aber welche davon, das musst du selber wissen.
    USB hat halt auch den Vorteil, dass man das mal schnell an einen anderen Rechner, z.b. das Notebook stecken kann.
    Gerade bei DVB-T kann das, wenn du mal unterwegs bist, z.b. Campen, hilfreich sein.

    Nun zum letzten Thema.
    CI+.

    Die meisten Karten lassen sich mit CI+ Modulen nachrüsten.
    In das Modul kommt dann so ne PayTV Smartcard.
    Ich habe das allerdings nie getestet.
    Unter Linux wird es dafür vermutlich kaum Unterstützung geben, da CI+ so nen komplett kryptischen Weg bis zum Bildschirm benötigt.
    Der Monitor muss auch HDCP fähig sein, die Grafikkarte ebenfalls.

    Den Aufwand würde ich mir daher eher sparen.
    Streamen geht daher mit CI+ höchstwahrscheinlich so gut wie gar nicht.
    Du kannst ja mal recherchieren ob es geht, aber es ist eher unwahrscheinlich.

    Außerdem gibt's noch weitere Probleme mit CI+, wie z.b. wenn ich mich recht erinnere, dass man nicht für die Ewigkeit archivieren kann.

    Sprich, mit CI+ lohnt sich das ganze nicht.
    Ich würde es weglassen und nur FreeTV empfangen.

    Für das PayTV Gefdöhns gehst du besser in die Videothek oder schließt ein Abo bei Netflix, Amazon Prime etc. ab.

    Ach und dann noch etwas.
    Ganz ehrlich gesagt, in der heutigen Zeit des Internets braucht man kein TV Empfang mehr, wenn deine Internetverbindung etwas taugt.

    Welche Hardware empfiehlt sich da? Ich würde lieber eine richtige Einbaukarte oder ein richtiges USB 3.0-Gerät anstatt ein billiger USB-Stick nehmen.

    Wie schon gesagt, guck, dass das Teil unter Linux läuft und zwar gut läuft, wenn du es unter Linux einsetzen willst.
    Falls nicht, dann seh zu, das das Teil wenigstens für Windows taugt, insbesondere auch alle Windows Versionen die du einsetzen möchtest.

    Benötigt man jetzt schon eine CI-Card oder wann spätestens?

    Nur wenn du PayTV sehen willst, ansonsten nicht.

    Meiner Meinung nach macht PayTV bei DVB-T keinen Sinn. Was willst du da schließlich empfangen und wofür willst du alles bezahlen, was du aber nicht empfangen kannst?

    Insofern eigentlich überflüssig.
    Wenn du DVB-C oder DVB-S2 nutzen würdest, dann könnte man darüber nachdenken.

    Ach und noch etwas.
    Ich weiß nicht wie weit DVB-T2 inzwischen ist, aber ich würde gucken, dass die Karte das auch unterstützt, falls das bald eingeführt wird.



  • TV am PC Erfahrung schrieb:

    Unter Linux wird es dafür vermutlich kaum Unterstützung geben, da CI+ so nen komplett kryptischen Weg bis zum Bildschirm benötigt.
    Der Monitor muss auch HDCP fähig sein, die Grafikkarte ebenfalls.

    Achherrjeh, jetzt spinnen die beim Fernsehn auch schon so?
    Naja, dann ist das auf jeden Fall auch der Grund warum es keine CI+ konformen Streamer-Kasterln gibt. Schade.


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