Eigenes OS?



  • Erhard Henkes schrieb:

    Was fehlt eurer Meinung nach noch bei dem EDIT-Modus des OS?

    vi-Kompatibilitätsmodus? 😉


  • Mod

    vi-Kompatibilitätsmodus?

    Interessanter Punkt. Ich kenne bisher nur dieses gvim und kann mich nur noch dunkel an den DOS editor (EDIT) erinnern. Arbeitet vi wie gvim?



  • Erhard Henkes schrieb:

    vi-Kompatibilitätsmodus?

    Interessanter Punkt. Ich kenne bisher nur dieses gvim und kann mich nur noch dunkel an den DOS editor (EDIT) erinnern. Arbeitet vi wie gvim?

    vim ist ein aufgemotzter vi, also voll kompatibel, aber genau so besch... in der bedienung. btw, ein editor ist doch kein bestandteil eines OS, sondern nur eine gewöhnliche anwendnung. mach besser mit'm OS weiter und nicht noch 'ne baustelle auf.
    🙂


  • Mod

    ein editor ist doch kein bestandteil eines OS, sondern nur eine gewöhnliche anwendnung. mach besser mit'm OS weiter und nicht noch 'ne baustelle auf.

    "Festina lente" sagt der Lateiner (Lieblingsspruch des Kaisers Augustus). Mir geht es aktuell darum, keyboard.c und video.c vernünftig zu stabilisieren. Diese beiden Module mit ihren Funktionen sind wichtig. Das wird dann auch das Ende von Teil 1 (Booten, RM, A20 Gate, RM -> PM, asm <-> C, GDT, IDT u. IRQ, video, timer und keyboard). Bei Teil 2 geht es mit dem wirklichen OS (Speicher, Multitasking, Prozesse, API, ...) weiter. Aber zuerst muss Teil 1 so abgerundet sein, dass man dort niemand verliert.

    Ein echter Editor ist in der Tat ein User-Programm, gehört also nicht zwingend zum OS. Daher werde ich mich bezüglich der Bedienung an den DOS- und Linux-Konsolen orientieren.

    Noch eine Detail-Frage: Über den PIT bin ich ja etwas weg gegangen, akzeptiere bisher die Standardeinstellung. Sollte man so etwas in der Art noch einbauen:

    void systemTimer_setFrequency( ULONG freq ) 
    {
       ULONG divisor = 1193180 / freq; //divisor must fit into 16 bits
    
       //TODO: save frequency globally
    
       // Send the command byte.
       outportb(0x43, 0x36);
    
       // Send divisor.
       outportb(0x40, (UCHAR)(  divisor     & 0xFF )); // low  byte
       outportb(0x40, (UCHAR)( (divisor>>8) & 0xFF )); // high byte
    }
    

    Ich habe es mal mit 100 Hz (Standard: ca. 18 Hz), also alle 10 ms ein Tick, probiert:

    void timer_install()
    {
        /* Installs 'timer_handler' to IRQ0 */
        irq_install_handler(0, timer_handler);
        systemTimer_setFrequency( 100 );
    }
    
    void sleepSeconds (ULONG seconds)
    {
        // timer_wait((ULONG)18.2065*seconds); // standard
        timer_wait((ULONG)100*seconds);
    }
    

    Macht das mit 100 Hz Sinn? Sollte man hier eine Auswahl bieten oder eine Festeinstellung vornehmen? (wird für IRQ-gesteuertes Multitasking interessant)

    Beim Keyboard verwende ich nun auch gespeicherte Cursors, falls man z.B. Infos in eine Statuszeile schreibt:

    void keyboard_handler(struct regs* r)
    {
       UCHAR KEY;
       KEY = k_getch();
       restore_cursor();
       printformat("%c",KEY); // the ASCII character
       save_cursor();
    }
    

    ckernel.c:

    #include "os.h"
    
    int main()
    {
        k_clear_screen();
    
        // GDT, IDT, ISRS, IRQ, timer, keyboard
        gdt_install();
        idt_install();
        isrs_install();
        irq_install();
        timer_install(); //jetzt incl. Frequenz
        keyboard_install();
        sti();
    
        set_cursor(0,0);
        printformat("   ************************************************\n");
        printformat("   *                                              *\n");
        printformat("   *          Welcome to PrettyOS 0.05            *\n");
        printformat("   *                                              *\n");
        printformat("   *        The C kernel has been loaded.         *\n");
        printformat("   *                                              *\n");
        printformat("   ************************************************\n");
    
        settextcolor(4,1);
    
        int y=10;
        while(TRUE)
        {
    	sleepSeconds(20);
    	if(y>24) y=24;
    	set_cursor(0,++y);
    	printformat("10 sec have passed");
        };
        return 0;
    };
    

    In Bochs klappt dies ganz gut mit den 100 Hz.

    Allgemein:
    Bezüglich des OS überdenke ich momentan die Reihenfolge. Wäre nun das "Paging" als nächster Schritt angesagt? Man kann diesem Mechanismus ja doch nicht wirklich entfliehen, und ich möchte wegen des interessanten inneren Aufbaus ein Multitasking-OS aufbauen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Wäre nun das "Paging" als nächster Schritt angesagt? Man kann diesem Mechanismus ja doch nicht wirklich entfliehen, und ich möchte wegen des interessanten inneren Aufbaus ein Multitasking-OS aufbauen.

    naja, virtual memory und paging/swapping/was-auch-immer kannste auch später noch einbauen. multitasking geht auch, ohne mmu und isolation des speichers der prozesse voneinander. nachträglich lässt sich virtual memory transparent ins system integrieren, ohne dass grossartige umbauten nötig sind. wenn dich das thema interessiert, kannste natürlich sofort damit loslegen. aber irgendwie werd' ich das gefühl nicht los, dass du dir sowas wie 'nen projektplan machen solltest.
    🙂


  • Mod

    projektplan

    @+fricky: Du siehst das IMHO sehr schematisch. "Projekte" sind zumeist langweilig, ökonomisch getrieben und haben einen engen Zielkorridor. So etwas interessiert mich nur beruflich.

    Experimente schaffen dagegen wirklich Neues. Ich habe weitgehend klare Vorstellungen von der prinzipiellen Vorgehensweise. Obwohl es keine klare Theorie über den optimalen Weg gibt, werden vielfach bestehende OS als Ziel nachgeahmt. Als Ziel schwebt mir ein lernfähiges und bezüglich der Anforderungen adaptives OS vor, bin aber nicht sicher, ob dies im ersten Ansatz erreichbar ist.

    Zur Zeit geht es erst einmal darum, die Basics stabil und dennoch flexibel zu arrangieren, um zum Experimentieren einzuladen. Das Ganze kann sich auch gabeln, wenn es darum geht interessante Pfade zu verfolgen. Bisher denke ich, habe ich hoffentlich noch keinen neuen wirklich verfolgenswerten Ansatz übersehen.

    Einen Fehler muss ich allerdings gestehen, nämlich das Tutorial in deutsch aufgesetzt zu haben. Damit halte ich einige interessierte Mitstreiter aus aller Welt auf Distanz. Vielleicht kann ich noch kapitelweise englische Summaries einflechten, die das Nachvollziehen/Mitdenken erlauben.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Einen Fehler muss ich allerdings gestehen, nämlich das Tutorial in deutsch aufgesetzt zu haben. Damit halte ich einige interessierte Mitstreiter aus aller Welt auf Distanz. Vielleicht kann ich noch kapitelweise englische Summaries einflechten, die das Nachvollziehen/Mitdenken erlauben.

    wenn du anklingen läßt, daß du dich freuen würdest, wenn das jemand übersetzen würde, dann findet sich vermutlich auch jemand, der sich freut, das offiziell zu übersetzen, natürlich mit namensnennung und link auf die hp des edlen helfers.


  • Mod

    wenn du anklingen läßt, daß du dich freuen würdest, wenn das jemand übersetzen würde, dann findet sich vermutlich auch jemand, der sich freut, das offiziell zu übersetzen, natürlich mit namensnennung und link auf die hp des edlen helfers.

    Nein, daran habe ich wirklich nicht gedacht, da das Tutorial noch zu sehr im Fluss ist. Vorne den Abschnitt im Real Mode könnte man z.B. noch mit interessanten Befehlen/Funktionen aufbohren. Ich finde z.B. dein C++-Tutorial als didaktisches Vorbild super. Solche Fragestellungen mit Lösungen sind wirklich schön, weil man dadurch die Leser zum Experimentieren und selbst denken anregen kann. Es geht mir darum, auf praktische Weise zu zeigen, welche "Bausteine" beim OS-Bau zur Verfügung stehen, wie diese funktionieren und was man damit praktisch machen kann.


  • Mod

    Zunächst muss ich die Funktionen innerhalb video.c an allgemein übliche Vorgehensweisen anpassen. Mir ist z.B. aufgefallen, dass das "Backspace" noch nicht "löscht", das scheint aber üblich zu sein. http://de.wikipedia.org/wiki/Backspace
    "Rücklöschtaste". Das und einiges andere muss ich zunächst anpassen, bevor es weiter geht. So, das sieht schon besser aus, sogar rekursiv 😃 :
    Bei P(0,0) macht es gar nichts mehr, ansonsten geht es eins zurück, löscht (druckt ' ') und geht wieder eins zurück. Am Zeilenanfang muss ein Rücksprung ans Zeilenende eins höher erfolgen.

    void putch(UCHAR c)
    {
        USHORT* pos;
        UINT att = attrib << 8;
    
        if(c == 0x08) // backspace: move the cursor back one space and delete
        {
            if(csr_x)
            {
                --csr_x;
                putch(' ');
                --csr_x;
            }
            if(!csr_x && csr_y>0)
            {
                csr_x=79;
                --csr_y;
                putch(' ');
                csr_x=79;
                --csr_y;
            }
    
        }
        // ...
    }
    

    Der Keyboard Handler fängt jetzt auch an, sich um die Sondertasten zu kümmern:

    void keyboard_handler(struct regs* r)
    {
       UCHAR KEY;
       KEY = k_getch();
       restore_cursor();
       switch(KEY)
       {
           case KINS:
               break;
           case KDEL:
               move_cursor_right();
               putch('\b');//BACKSPACE
               break;
           case KHOME:
               move_cursor_home();
               break;
           case KEND:
               move_cursor_end();
               break;
           case KPGUP:
               break;
           case KPGDN:
               break;
           case KLEFT:
               move_cursor_left();
               break;
           case KUP:
               break;
           case KDOWN:
               break;
           case KRIGHT:
               move_cursor_right();
               break;
           default:
               printformat("%c",KEY); // the ASCII character
               break;
       }
       save_cursor();
    }
    

    In video.c musste auch noch einiges hinzu gefügt werden.

    void move_cursor_right()
    {
        ++csr_x;
        if(csr_x>=80)
        {
          ++csr_y;
          csr_x=0;
        }
    }
    
    void move_cursor_left()
    {
        if(csr_x)
            --csr_x;
        if(!csr_x && csr_y>0)
        {
            csr_x=79;
            --csr_y;
        }
    }
    
    void move_cursor_home()
    {
        csr_x = 0; update_cursor();
    }
    
    void move_cursor_end()
    {
        csr_x = 79; update_cursor();
    }
    

    wie üblich:
    http://www.henkessoft.de/OS_Dev/Downloads/PrettyOS_last_version.zip

    Wenn jemand hier bessere Ideen hat, bitte posten.
    Ich bin mir z.B. noch nicht sicher, ob man bei der Instruktionseingabe überhaupt einen Wechsel der Zeile - und damit mehrzeilige Eingaben - zulassen sollte.
    Bei END springe ich an das Ende der Zeile und nicht an das Ende des Eingetippten. Bei DEL lösche ich auch nur ein Zeichen und schiebe nicht den Rest der Zeile eins nach links.
    Vielleicht müsste man zwischen zwei ENTER einen virtuellen Befehlsstring aufbauen, der von HOME bis END geht. Zumindest sieht es bei der DOS-Box (Konsole) so aus. Da bin ich noch flexibel.



  • Ist auch einfach die Frage, wie komfortabel Du das überhaupt gestalten möchtest.
    Ein grundlegender Kommandointerpreter könnte ja einen eigenen Editor mitbringen, sodaß etwas Rudimentäres vollkommen ausreicht. Auf der anderen Seite kannst Du's im Kernel aber bis zum kompletten Memoryhexeditor treiben 😉



  • IMHO haben konkrete Reaktionen auf Tasteneingaben im IRQ-Handler (HW-Treiber) nichts zu suchen. Das sind Teile einer Anwendung. Ist vielleicht so zu Demo-Zwecken ganz nett, aber mit brauchbarem OS-Design hat das nichts zu tun.
    Irgendwie macht das so immer noch den Eindruck, als wuerdest du die Sache ein wenig wie dieses erste Polling-Relikt behandeln.
    Also entweder ueberlegst du dir ein vernuenftiges Treiber-Design und machst bei keyboard und video dann mal langsam die Kiste zu (das bedeutet auch, dass du kapselnde Funktionen brauchst, falls du mal mit dem Entwurf einer echten API anfaengst), dann kannst du auf diesen abgeschlossenen Treibern auch etwas rumbasteln, das ueber den Rest des Tutorials im Prinzip so funktionieren sollte, oder du beschraenkst dich hier nur auf das absolut notwendigste. Solche aufwendigen, dennoch halbgaren und bestenfalls bis zum Ende dieses Kapitels brauchbaren Basteleien sind IMHO kontraproduktiv.


  • Mod

    IMHO haben konkrete Reaktionen auf Tasteneingaben im IRQ-Handler (HW-Treiber) nichts zu suchen. Das sind Teile einer Anwendung. Ist vielleicht so zu Demo-Zwecken ganz nett, aber mit brauchbarem OS-Design hat das nichts zu tun.

    Ja, das ist völlig richtig. Ich werde jetzt bei video.c und keyboard.c aufhören, als kleine Demo reichen diese Funktionen bereits. "Externe Anwendungen" sind noch nicht lauffähig. Was ich auf der Stufe noch einfügen möchte, ist ein Kommandozeileninterpreter mit nachgeschaltetem strcmp(...) und entsprechenden Reaktionen so wie beim Real Mode, am besten in main(), diesmal nur in C programmiert und ohne BIOS. Diese Parallele erwartet man irgendwie. 🙂
    Dann geht's im zweiten Teil thematisch mit Paging, Heap, Designfragen weiter. Das wird dann aber alles elend komplex. Da knabbere ich noch dran. Zur Zeit beschimpft mich sogar schon mein Linker, weil ich Paging und Heap modular nicht sauber auseinander halte. Übel, übel, .... 😃
    EDIT: zumindest das endlich geschafft. 😃

    @Nobuo T: Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du im Keyboard Handler die Information in eine Queue stecken. Der Kommandozeilen-Interpreter (wo gehört der als "Anwendung" hin? Für mich ist dies noch Teil des Kernels.) müsste sich diese dann dort abholen und verarbeiten, so wie jetzt - zur Demo - bereits im Keyboard Handler erfolgt, richtig? Der Kommandozeilen-Interpreter muss ein Prompt drucken, nach ENTER die Zeile (ohne Prompt) schlucken und verarbeiten mittels strcmp und switch/case-Struktur (wie bei einer Windows-Nachrichten-Pumpe).



  • Der Keyboardhandler sollte die Eingaben nicht in eine eigene Queue fließen lassen, sondern gleich an die Queue der aktiven Anwendung.
    Deshalb würde ich als nächstes damit beginnen Grundstrukturen für Anwendungen zu definieren. Da gehören dann auch die Schnittstellen zu Treibern dazu.

    Wenn man die Grundstrukturen hat, dann am besten gleich Multitasking/threading und nen einfach Scheduler einbauen, dann macht es einfach mehr Spaß.

    Man kann auch erst mal die Schnittstellen zu den Treibern weglassen und einfach ein paar Anwendungen laufen lassen. Die könnten dann ja alle gleichzeitig in den Bildschirm malen.

    Wenn man erst mal zwischen Anwendungen und Kern/System getrennt hat, dann ist es einfacher die Schnittstellen zu entdecken und zu bauen. Das diese dann gleich so angenehm wie möglich sind ist natürlich noch eine ganz andere Frage.

    jenz


  • Mod

    zwischen Anwendungen und Kern/System getrennt

    Ja, das ist wohl der entscheidende Punkt.

    Der Keyboardhandler sollte die Eingaben nicht in eine eigene Queue fließen lassen, sondern gleich an die Queue der aktiven Anwendung.

    Ja, das klingt sinnvoll, damit es keine Verwechslungsprobleme beim Leeren eines gemeinsamen Briefkastens gibt. Das Problem ist, dass wir noch keine Anwendungen laufen lassen können, weil die Strukturen hierzu noch fehlen. Würdest Du den Kommandozeileninterpreter bereits als Anwendung in Privilegstufe 3 laufen lassen?

    Am besten gleich Multitasking/Threading und 'nen einfachen Scheduler einbauen, dann macht es einfach mehr Spaß.

    Spaß klingt gut. 🙂

    Man kann auch erst mal die Schnittstellen zu den Treibern weglassen und einfach ein paar Anwendungen laufen lassen. Die könnten dann ja alle gleichzeitig in den Bildschirm malen.

    Das mache ich momentan mit dem Timer und dem "Editor" Keyboard Handler ja auch, deshalb musste ich schon den Cursor speichern.

    Ich experimentiere gerade mit einem Paging-/Heap-Modul, ist kompliziert (schlecht für Didaktik), miteinander vernetzt und klappt leider noch nicht, wie ich es will. Das wollte ich als nächsten Schritt einfügen, noch bevor die Anwendungen im Multitasking laufen. Das gehört aber alles nach Teil 2, der leider viel Zeit braucht (liegt an meinen beschränkten Fähigkeiten und Erfahrungen in diesem Bereich). Macht aber nichts, fahre ja kein Wettrennen.

    Teil 1 wollte ich mit einem kleinen Befehlsinterpreter im Kernel (Analogie zur Vorgehensweise im RM) beenden, damit die eingetippten Zeichen Sinn machen. Kann man aber in Teil 2 wohl alles wegwerfen, da hat Nobuo T leider Recht. 🙄
    Sehe ich aber nicht als großes Problem.
    EDIT: Vielleicht kann man die Idee mit dem BIOS-Briefkasten und dem Abholen der Post dort durch einen Befehlsinterpreter kombinieren. 🙂



  • Klar waere es ein praktisches Konzept, eine KB-queue pro Anwendung einzurichten. Da das OS in diesem Stadium aber noch nicht mal ein Konzept fuer Anwendungen hat, ist das alles noch Zukunftsmusik und erst im naechsten Kapitel ausfuehrlich zu diskutieren.
    Eine globale queue zum Ablegen der KB-Codes (so macht es das BIOS auch) waere im Moment sicher am praktischsten. Diese liesse sich spaeter auch relativ einfach entsprechend den Beduerfnissen des Multitaskings anpassen.
    Die ISR liest also die Scancodes vom KB, setzt die Flags, wandelt in ASCII-Codes um, o.Ae. und eine getch-Funktion (vgl. int 16h, ah=0) liest die queue dann im Rahmen der Anwendung (hier einfach des "Kerns") wieder aus.



  • Ja, ich würde die Anwendung erst mal im Kern laufen lassen. Erst mal alle Anwendungen.

    Die dürfen natürlich von Anfang an nur über entsprechende Methodenaufrufe auf Systemfunktionen zugreifen, da kann man dann den Wechsel von Rang 0 auf 3 oder wie herum auch immer Transparent einbauen.

    Aber erst mal muss was laufen. Dann hat man auch leichter die Möglichkeit Aufgaben abzugeben und jemand anderes kann dir Testanwendungen zusammenbauen oder an Treiberfunktionen schrauben.

    Ich würde (habe) es (mal mehr mal weniger) schön mit C++, nicht mit C machen (gemacht).

    jenz


  • Mod

    Ich würde (habe) es (mal mehr mal weniger) schön mit C++, nicht mit C machen (gemacht).

    Im Kernel bleiben wir bei C.

    @Nobuo T: welche Flags meinst Du genau (nehmen wir die BDA als Vorbild) setzen? Diesen Bereich bei 40:17? Gibt es bereits eine vereinfachte (oder auch die komplette) BDA Struktur als C-Struct, die man einsetzen könnte oder muss man das selbst aufbauen? Da könnte man ja auch die statische Queue gleich ablaufen lassen.
    Im BDA wird offenbar 40:1E - 40:3D als "circular queue buffer" (32 Byte) verwendet.



  • Schade, kann ich die Begründung weiter oben im Thread lesen?
    Wenn nicht, wieso?



  • Erhard Henkes schrieb:

    welche Flags meinst Du genau (nehmen wir die BDA als Vorbild) setzen? Diesen Bereich bei 40:17?

    Jup, genau die.

    Erhard Henkes schrieb:

    Gibt es bereits eine vereinfachte (oder auch die komplette) BDA Struktur als C-Struct, die man einsetzen könnte oder muss man das selbst aufbauen? Da könnte man ja auch die statische Queue gleich ablaufen lassen.
    Im BDA wird offenbar 40:1E - 40:3D als "circular queue buffer" (32 Byte) verwendet.

    Keine Ahnung, ob es da bereits etwas fertiges gibt. Da was eigenes zu implementieren sollte aber wohl schneller erledigt sein, als nun erst was zu suchen. 😉

    Musst ja erstmal auch nicht alles implementieren, und auch nicht genau wie in der BDA. Nicht vergessen: Das ist nur ein moegliches Konzept, das in der Form wahrscheinlich auch nicht gerade ideal fuer Multitasking geeignet ist.

    ... ...
    Evtl. bietet es sich als naechstes dann doch schon mal an, vorausschauend grob etwas ueber das Treiber-Design nachzudenken. zB. erstmal:
    Was hast du an Input von der HW? Was davon willst du welchen Anwendungen in welchem Fall mitteilen? Welche Datenstruktur koennte sich dazu eignen? Was fuer Interface-Funktionen koennte man darauf benutzen?

    jenz schrieb:

    Schade, kann ich die Begründung weiter oben im Thread lesen?
    Wenn nicht, wieso?

    Ja, das wurde bereits diskutiert und einvernehmlich befunden, dass die Nachteile beim Einsatz von C++ die Vorteile bisher ueberwiegen.



  • Nobuo T schrieb:

    IMHO haben konkrete Reaktionen auf Tasteneingaben im IRQ-Handler (HW-Treiber) nichts zu suchen. Das sind Teile einer Anwendung. Ist vielleicht so zu Demo-Zwecken ganz nett, aber mit brauchbarem OS-Design hat das nichts zu tun.
    Irgendwie macht das so immer noch den Eindruck, als wuerdest du die Sache ein wenig wie dieses erste Polling-Relikt behandeln.
    Also entweder ueberlegst du dir ein vernuenftiges Treiber-Design und machst bei keyboard und video dann mal langsam die Kiste zu (das bedeutet auch, dass du kapselnde Funktionen brauchst, falls du mal mit dem Entwurf einer echten API anfaengst), dann kannst du auf diesen abgeschlossenen Treibern auch etwas rumbasteln, das ueber den Rest des Tutorials im Prinzip so funktionieren sollte, oder du beschraenkst dich hier nur auf das absolut notwendigste. Solche aufwendigen, dennoch halbgaren und bestenfalls bis zum Ende dieses Kapitels brauchbaren Basteleien sind IMHO kontraproduktiv.

    alle daumen hoch. dem muss man nichts mehr hinzufügen.

    jenz schrieb:

    Der Keyboardhandler sollte die Eingaben nicht in eine eigene Queue fließen lassen, sondern gleich an die Queue der aktiven Anwendung.

    würde ich nicht so machen. die queue gehört in den keyboard-treiber bzw. in den kernel und anwendungen können sich was daraus abholen. ebenso würde ich mit maus-events verfahren. auch würde ich mir die möglichkeit offen lassen, mehrere mäuse und mehrere keyboards anschliessen zu können, also von vorn herein modulare, objektorientierte strukturen zu schaffen, finde ich ziemlich wichtig.

    Erhard Henkes schrieb:

    Der Kommandozeilen-Interpreter (wo gehört der als "Anwendung" hin? Für mich ist dies noch Teil des Kernels.)

    nee, ein komandozeilen-interpreter ist bestenfalls eine sogenannte 'shell', also eine art bindeglied zwischen benutzer und bestimmten system-services. der gehört genau so wenig in den kernel, wie ein editor oder eine tabellenkalkulation.

    jenz schrieb:

    Schade, kann ich die Begründung weiter oben im Thread lesen?
    Wenn nicht, wieso?

    C++ ist unglaublich mächtig, aber auch komplex und 'esoterisch'. man könnte natürlich c++ verwenden, aber dann bräuchte man knallharte coding-richtlinien und leute, die diszipliniert und perfekt im umgang mit dieser sprache sind, sonst wird das nix. C ist im vergleich dazu primitiv und einfach strukturiert. das ist aber der entscheidende vorteil: weniger ist mehr. z.b. sind fehler in einem C-programm, im vergleich zu C++, trivial, leicht zu finden/debuggen und haben weniger weitreichende folgen.
    🙂


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