Am 16. Juli ist der 60. Jahrestag der Zündung der ersten Atombombe



  • Marc++us schrieb:

    Es war schon immer Kriegsziel die Gegenseite komplett auszulöschen.

    Hier muss ich widersprechen. Um einmal aus "Vom Kriege" von von Clausewitz zu zitieren :

    von Clausewitz schrieb:

    Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.

    Nichts anderes war der Atombombenabwurf auf die beiden japanischen Städte. Denn die USA wußten aus der Invasion von Okinawa, dass die Japaner ihnen einen tödlichen Abwehrkampf bei einer konventionellen Invasion Japans geliefert hätten. Sie hätten jeden Zivilisten bewaffnet und in den Kampf geschickt. Dies hätte mindestens 500.000 tote GIs und viele millionen Tote Japaner zu folge gehabt. Die USA, die schon immer für eine ganz besonders schonende Kriegsführung der Zivilbebölkerung gegenüber bekannt waren, haben sich nun zum vielleicht auf den ersten Blick kritikwürdigem Atombombenabwurf entschieden - und damit vielen Millionen, GIs wie Japanern, das Leben gerettet, und die japanische Kapitulation, das Kriegsziel der Amerikaner, erreicht.

    Union-Fan



  • tja, wenn sie doch so schonend unterwegs waren- warum wurde dann bspw. Tokyo vorher schon mit herkömmlichen Mitteln plattgemacht mit hunderttausenden opfern?

    PS: versteh das nicht falsch: ich halte dich trotzdem für nen spinner *g*

    F98 schrieb:

    Frage, was wäre passiert, wenn Japan 1945 nicht dran gewesen wäre? Korea? Vietnam?

    naja, im koreakrieg hat general mcarthur tatsächlich den einsatz der atombombe gefordert, aber der präsident war ein stück weniger wahnsinnig.
    ansonsten wurde uns in der schule immer vorgehalten, wir sollten doch froh sein, denn sonst wäre der einsatz in mitteleuropa (=deutschland) erfolgt. was für ein käse...



  • Union-Fan schrieb:

    Die USA, die schon immer für eine ganz besonders schonende Kriegsführung der Zivilbebölkerung gegenüber bekannt waren

    *rofl*
    Dafuer dass Du so ein Freak bist haette ich Dich eigentlich fuer gebildeter gehalten 😉
    Tokyo? Phosphor? Schonmal von gehoert?...



  • scrub schrieb:

    tja, wenn sie doch so schonend unterwegs waren- warum wurde dann bspw. Tokyo vorher schon mit herkömmlichen Mitteln plattgemacht mit hunderttausenden opfern?

    Weil vermutlich (zurecht) keiner sich getraut hat die A-Bombe einzusetzen und man den Einsatz möglihcst rausgezögert hat. Als die konventionellen Mittel nicht gefruchtet hatten, musste man hald doch zum äussersten greifen.



  • junix schrieb:

    scrub schrieb:

    tja, wenn sie doch so schonend unterwegs waren- warum wurde dann bspw. Tokyo vorher schon mit herkömmlichen Mitteln plattgemacht mit hunderttausenden opfern?

    Weil vermutlich (zurecht) keiner sich getraut hat die A-Bombe einzusetzen und man den Einsatz möglihcst rausgezögert hat. Als die konventionellen Mittel nicht gefruchtet hatten, musste man hald doch zum äussersten greifen.

    Er wollte damit wohl einfach sagen, dass die unglaubliche Brutalitaet gegen Zivilisten nicht erst mit Hiroshima begonnen hat.



  • durito schrieb:

    [...]dass die unglaubliche Brutalitaet gegen Zivilisten nicht erst mit Hiroshima begonnen hat.

    Stimmt.. die hat mit dem Einläuten des totalen Krieges begonnen.


  • Mod

    junix schrieb:

    durito schrieb:

    [...]dass die unglaubliche Brutalitaet gegen Zivilisten nicht erst mit Hiroshima begonnen hat.

    Stimmt.. die hat mit dem Einläuten des totalen Krieges begonnen.

    Einspruch. Definitiv Einspruch.

    Ich wiederhole: Ägypten, Assyrer, Kriege ums Zweistromland, Karthago, Troja.

    Es spielt keine Rolle, ob Frauen und Kinder durch eine Atombombe pulverisiert werden oder klassisch mit Schwertern aufgeschlitzt werden - tot ist tot.

    Die Auslöschung von Städten und Kulturen - nachdem das gegnerische Militär die Objekte nicht mehr schützen kann - gehört seit jeher zum Repertoire der Kriegführung.



  • muss ich widersprechen

    nur weil es bsp gab, wo man ALLES zerstört und getötet hat, heisst das nicht, dass es IMMER so ist.

    es gibt auch kriege, wo das nicht so ist, dass man alles plattmachen will oder kann

    hauptsache mal troja als bsp genannt, der dann für alles und immer zählt, lol


  • Mod

    newkid_ schrieb:

    muss ich widersprechen

    nur weil es bsp gab, wo man ALLES zerstört und getötet hat, heisst das nicht, dass es IMMER so ist.

    es gibt auch kriege, wo das nicht so ist, dass man alles plattmachen will oder kann

    hauptsache mal troja als bsp genannt, der dann für alles und immer zählt, lol

    Oh Mann, Dich kenne ich doch... newkid. Ist eigentlich nicht nötig auf Deinen Einwand zu achten, weil Du nie liest was dasteht und immer daneben argumentierst.

    Ich habe nur gesagt, daß es bereits einzelne Beispiele für totale Vernichtung vor dem sogenannten "Totalen Krieg" gab. Damit widerlege ich die Theorie, daß dies eine neuzeitliche Erscheinung sei.

    Ich schlußfolgere keinesfalls (da mir das Gesetz "aus a=>b folgt nicht b=>a" bekannt ist), daß jeder Krieg das Ziel der totalen Vernichtung hat. Ich weiß also nicht, wieso Du hier eine Aussage von mir widerlegen willst, die ich gar nicht gemacht habe.

    Btw: ich habe die Geschichte von Troja schon vor dem Film gekannt.



  • Die Atombombe hat uns einen Krieg zwischen der Sowjetunion und der USA ersparrt! Ohne die Gefahr einer Atomarenvernichtung wär es sicher zu einem Krieg gekommen.

    Und der wär vermutlich noch schlimmer als der 2. Weltkrieg gewesen.

    Außerdem hätte eine Invasion Japans vermutlich viel mehr Menschen das Leben gekostet. Stellt euch mal vor es hätte Monatelange Häuserkämpfe in Tokyo und den anderen Metropolen gegeben.



  • Marc++us schrieb:

    Es war schon immer Kriegsziel die Gegenseite komplett auszulöschen.

    ok, next time hab ich einen anderen namen 😉

    ne aber lies, dein zitat selbst. Da schreibst du

    Ziel = KOMPLETT auszulöschen

    nicht

    Menschen haben seit jeher kriege geführt und wollten damals auch u.a. die gegenseite komplett auslöschen

    oder

    Bei kriegen hat man seit jeher in betracht gezogen ( falls nicht anders möglich ) die gegenseite komplett auszulöschen

    sondern du schreibst, das es immer ziel ist komplett auszulöschen. tja, da helfen die auch keine mathematischen notationen 😉



  • Marc++us schrieb:

    Es war schon immer Kriegsziel die Gegenseite komplett auszulöschen.

    Das hat man schon vor 5000 Jahren so gemacht (lest mal was über die Kriege der Pharaonen, Karthago, oder für die Kinogänger sag ich nur Troja).

    Naja, das stimmt so allerdings auch nicht. Natürlich gibt es auch aus der damaligen Zeit Beispiele für Völkermord, aber das bedeutet nicht, dass selbiger Kriegsziel war. Das ist, genau genommen, eher die Ausnahme.
    Den ersten schriftlichen Friedensvertrag der Weltgeschichte hat z.B. ein (siegreicher) Pharao unterzeichnet. Das ist wohl kaum mit dem "Ziel die Gegenseite komplett auszulöschen" vereinbar.
    Auch Karthago wurde erst im dritten Punischen Krieg zerstört. Bei den beiden Kriegen zuvor wurden Friedensverträge geschlossen. Obwohl jedes mal Rom gewann und gerade nach dem zweiten Punischen Krieg Karthago ohne Kriegsflotte und ohne Kriegselefanten da stand. Dennoch herrschte erst einmal ein halbes Jahrhundert Frieden zwischen Karthago und Rom, bis es zum dritten Krieg kam ...



  • scrub schrieb:

    naja, im koreakrieg hat general mcarthur tatsächlich den einsatz der atombombe gefordert, aber der präsident war ein stück weniger wahnsinnig.
    ansonsten wurde uns in der schule immer vorgehalten, wir sollten doch froh sein, denn sonst wäre der einsatz in mitteleuropa (=deutschland) erfolgt. was für ein käse...

    Stimmt doch auch, die Atombombe wurde für Hitlerdeutschland gebaut
    und mögliche Ziele waren z.B. Karlsruhe und Ravensburg.



  • Marc++us schrieb:

    junix schrieb:

    durito schrieb:

    [...]dass die unglaubliche Brutalitaet gegen Zivilisten nicht erst mit Hiroshima begonnen hat.

    Stimmt.. die hat mit dem Einläuten des totalen Krieges begonnen.

    Einspruch. Definitiv Einspruch.

    Ich wiederhole: Ägypten, Assyrer, Kriege ums Zweistromland, Karthago, Troja.

    Es spielt keine Rolle, ob Frauen und Kinder durch eine Atombombe pulverisiert werden oder klassisch mit Schwertern aufgeschlitzt werden - tot ist tot.

    Die Auslöschung von Städten und Kulturen - nachdem das gegnerische Militär die Objekte nicht mehr schützen kann - gehört seit jeher zum Repertoire der Kriegführung.

    Das ist nicht richtig.

    In der Regel wurden die Städte geplündert und niedergebrannt, das Land an die Soldaten verteilt, die Frauen vergewaltigt und danach die ganze Bevölkerung versklavt.
    Umgebracht wurden höchstens die alten und kranken die als Sklaven nicht mehr zu gebrauchen waren.

    So war das zumindest bei den Römern.



  • kingruedi schrieb:

    Außerdem hätte eine Invasion Japans vermutlich viel mehr Menschen das Leben gekostet. Stellt euch mal vor es hätte Monatelange Häuserkämpfe in Tokyo und den anderen Metropolen gegeben.

    Komisch. Willst du damit sagen, das Deutschland auch besser drangewesen wäre, wenn der Krieg mit einer oder zwei Atombomben entschieden geworden wäre als mit konventionellen Mitteln?

    Glaub ich net so ganz ⚠

    MfG,
    MastaFlasH



  • MastaFlasH schrieb:

    Komisch. Willst du damit sagen, das Deutschland auch besser drangewesen wäre, wenn der Krieg mit einer oder zwei Atombomben entschieden geworden wäre als mit konventionellen Mitteln?

    Ich weiß es nicht genau. Man müsste dafür ein paar konkrete Zahlen haben.

    Wie viele Zivilisten sind in Mitteleuropa vom 6. Juni 1944 bis zum 9. Mai 1945 durch Kampfhandlungen getötet worden?
    Wie viele Soldaten sind in Mitteleuropa im gleichen Zeitraum während Kampfhandlungen getötet worden?
    Wie sieht es mit verwundeten aus?

    Das müsste man gegen die Zahlen abwiegen, die ein Atombombeneinsatz gefordert hätte.

    Natürlich ist eine Atomwaffe kein konventionelles Mittel und bringt die Strahlenbelastung mit sich.



  • In der Regel wurden die Städte geplündert und niedergebrannt, das Land an die Soldaten verteilt, die Frauen vergewaltigt und danach die ganze Bevölkerung versklavt.

    Das ist ja auch eine Form von Genozid. Auch wenn Individuen überleben, das überfallene/besiegte Volk existierte nicht mehr (s. Kimbern und Teutonen ).


Anmelden zum Antworten