ist das ein witz, oder was?



  • Hallo

    Würd_gern_C_können schrieb:

    Meine ursprüngliche Aussage ist Geschichte!=Wahrheit. Bitte nochmal nachschauen. Diese versuche ich hier zu verteidigen. Es mag ja sein, dass man nicht alle Fakten im Unterricht nennen kann, das ist utopisch. Aber jeder Mensch muss sich einfach bewusst sein, dass Geschichtsunterricht nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Man muss die Dinge doch hinterfragen und sich generell bei jeder Information, die man von anderen erhält, darüber im Klaren sein, dass es 1. andere Ansichten gibt und 2. der Geschichtunterricht nie alle Fakten nennen kann 😉
    Niemand sollte den Holocaust vergessen oder verharmlosen. Und schon garnicht sollten sich weltliche Angelegenheiten von IRGENDEINER Religion in die Knie zwingen lassen. Ich rede nicht nur vom Islam, sondern von allem bei dem ein/mehrere übernatürliche Wesen als Prämisse grundliegen.

    Alles klar. Es hat aber nie jeamnd etwas anderes behauptet und im Allgemeinen sind das Aussagen von denen ich annehme, das mein Gegenüber sie bereits verinnerlicht hat, ohne das ich diese sagen muss.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Alles klar. Es hat aber nie jeamnd etwas anderes behauptet

    Wie jetzt. Es hat noch nie jemand etwas anderes behauptet als dass Geschichte nicht der Wahrheit entspricht? Anders ausgedrückt jeder ist der gleichen Meinung wie ich? Habe ich Deinen Beitrag richtig verstanden? Das wär mir dann aber neu.



  • Hallo

    Du wirst hier wohl kaum Menschen finden, die behaupten, dass alles, was im Unterricht gelehrt wird auch richtig ist. Nur ist der Umkehrschluss, nämlich das alles falsch ist, auch nicht korrekt.

    chrische



  • Nicht verzetteln; bleibt doch beim Thema 🙂



  • Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in letzter Zeit verstärkt sinnlose bzw. dämliche Aktionen unternommen werden um das Augenmerk auf Muslime zu richten. Ich mein, was können die Muslime, wenn eine Regierungsstudie aussagt, dass Lehrer in Großbritannien den Holocaust aus dem Programm streichen nur um auf deren Seite keine antisemitischen Gefühlsreaktionen auszudrücken?

    Mich dünkt das Gehühl vieles wird so hochgespielt um in den Medien den Eindruck zu erwecken "Sehet her, wegen den bösen Muslimen müssen wir mit althergebrachten Traditionen brechen etc. pp". Liege ich da falsch?



  • rüdiger schrieb:

    @Würde_gern_c_können
    Vietnam und den Holocaust gleich setzen? _DU_ solltest dir noch mal ein Geschichtsbuch schnappen!

    Nein, ich wollte diese beiden Dinge nicht gleichsetzen. Es ging mir nur ums Prinzip. Darum dass der Blickwinkel erweitert wird auf ALLES was Menschen anderen Menschen im Verlauf der Zeit angetan haben. Der Fakt, dass es immer wieder zu Situationen kommt, in denen Angehörige einer bestimmten Gruppe (religiös, kulturell, politisch, evtl sogar nur geografisch) in den Augen einer anderen bestimmten Gruppe so viel an Wert verlieren, dass sie scheinbar nichtmal mehr Menschen sind, ist allerdings gleichzusetzen. Von daher auf einer (nur auf einer) bestimmten Ebene durchaus vergleichbar. Aber die Dinge werden unterschiedlich stark - von ständig gegenwärtig bis nichtmal erwähnt - in den Geschichtsbüchern weitergetragen.



  • CengizS schrieb:

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in letzter Zeit verstärkt sinnlose bzw. dämliche Aktionen unternommen werden um das Augenmerk auf Muslime zu richten.

    die machen doch selber genug sinnlose und dämliche aktionen...



  • @vista: Ja, mal davon abgesehen 🙂



  • CengizS schrieb:

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in letzter Zeit verstärkt sinnlose bzw. dämliche Aktionen unternommen werden um das Augenmerk auf Muslime zu richten. Ich mein, was können die Muslime, wenn eine Regierungsstudie aussagt, dass Lehrer in Großbritannien den Holocaust aus dem Programm streichen nur um auf deren Seite keine antisemitischen Gefühlsreaktionen auszudrücken?

    Mich dünkt das Gehühl vieles wird so hochgespielt um in den Medien den Eindruck zu erwecken "Sehet her, wegen den bösen Muslimen müssen wir mit althergebrachten Traditionen brechen etc. pp". Liege ich da falsch?

    Nein da liegst Du nicht falsch. Ein anderes Beispiel ist der sog. Karrikaturenstreit. Ich bin der Meinung, dass genau solche Dinge extrem gepusht werden, damit sich irgendwann auch jeder kleine Dorfi der westlichen Welt von Muslimen angepisst fühlt. Und ich möchte stark betonen, dass dies durchaus noch von einigen Menschen hier in unserer perfekten westlichen Welt bemerkt wird!!! PEACE 🕶





  • Mich dünkt das Gehühl vieles wird so hochgespielt um in den Medien den Eindruck zu erwecken "Sehet her, wegen den bösen Muslimen müssen wir mit althergebrachten Traditionen brechen etc. pp". Liege ich da falsch?

    Nein da liegst Du nicht falsch. Ein anderes Beispiel ist der sog. Karrikaturenstreit. Ich bin der Meinung, dass genau solche Dinge extrem gepusht werden, damit sich irgendwann auch jeder kleine Dorfi der westlichen Welt von Muslimen angepisst fühlt. Und ich möchte stark betonen, dass dies durchaus noch von einigen Menschen hier in unserer perfekten westlichen Welt bemerkt wird!!! PEACE 🕶

    meint ihr nicht, dass das ein zacken zu paranoid ist?



  • Also ich bin paranoid. Das ist aber besser als ein Schaf in ner Herde zu sein und alles zu fressen was ich fressen soll. Paranoia is gesünder als es sich anhört 😃



  • Die Leser-Kommentare zu dem Artikel von Martin Samuel sind auch recht interessant.

    The trouble with teaching "the holocaust" is that the anglocentric world identifies just one event by this label -- the cruel extermination of jewish people by the Nazi regime. The curriculum ignores or glosses over, the great Bengal famine (almost entirely brought about by British ineptitude and causing upto 2 million deaths), the Armenian holocaust, the extermination of the Tasmanian people and indeed any other event which shows Britian and/or it's allies in a very poor light. If "the holocaust" is to be taught in schools (and I think it should be) then do the right thing and teach without bais about all of the other events, irrespective of how badly they show you up.

    fsutaria, Calcutta, India

    Ich finde dieser hier drückt ziemlich gut die Problematik aus. Und er bietet auch denen recht wenig Angriffspunkte, die gleich NAZI schreien wenn man ähnliches anmerkt.



  • Hallo

    Erstmal auch hier die Frage: Wenn man nicht über alle redet, dann über keine? Das ist doch Quatsch. Außerdem liegt der Holocaust an den Juden nun mal näher im britischen Gedächtnis. Das ist auch nicht verwunderlich.

    chrische



  • Nö, nicht über keins. Aber über mehr als eines dieser Ereignisse. Am besten in jedem Land zusätzlich zum Holocaust ein Ereignis, das sich die eigenen Landsmänner geleistet haben. Das wäre pädagogisch dann wahrscheinlich wirklich optimal. Nicht immer nur lernen, dass die anderen böse sind, sondern dass das eigene Land auch dunkle Flecken in seiner Geschichte aufweist.

    So lernt man doch am besten die Grundmoral, die die Berichte über den Holocaust mitteilen möchten: JEDER Mensch ist unter entsprechenden Umständen zu unmenschlichem Verhalten fähig. Wenn man das nicht lernt, dann geht auch die Lehre flöten, die man aus der Geschichte des Holocausts eigentlich ziehen sollte.



  • Würd_gern_C_können schrieb:

    The trouble with teaching "the holocaust" is that the anglocentric world identifies just one event by this label -- the cruel extermination of jewish people by the Nazi regime. The curriculum ignores or glosses over, the great Bengal famine (almost entirely brought about by British ineptitude and causing upto 2 million deaths), the Armenian holocaust, the extermination of the Tasmanian people and indeed any other event which shows Britian and/or it's allies in a very poor light. If "the holocaust" is to be taught in schools (and I think it should be) then do the right thing and teach without bais about all of the other events, irrespective of how badly they show you up.

    Ich finde dieser hier drückt ziemlich gut die Problematik aus. Und er bietet auch denen recht wenig Angriffspunkte, die gleich NAZI schreien wenn man ähnliches anmerkt.

    Der Mann hat einfach nicht verstanden, daß der Holocaust nunmal der stehende Begriff für den Völkermord der Deutschen an den Juden ist und kein Überbegriff für jede Art von Völkermord oder schlechter Behandlung. Die eigene Begriffsbildung für den speziellen Fall ist gerechtfertigt, weil der Holocaust das größte systematische Massenabschlachten gewesen ist, daß es bisher gegeben hat.

    Aber ja, klar kann man auch über andere Völkermorde unterrichten, die Geschichtsbücher sind schließlich voll davon: angefangen irgendwo bei den Indianern und Inkas über die Aboriginies über die Herero, über die Armenier, die Ukrainer, die Kroaten, den Tutsi ...

    Darum geht es aber doch im Geschichtsunterricht nicht, da will man im wesentlichen aufzeigen, woher die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage herkommt, also unterrichtet man einen roten Faden und ein paar wesentliche Ereignisse. Ich verstehe da überhaupt nicht das Problem.



  • Aha. Also hatte Hiroshima und der Vietnam-Krieg (übrigens geschätzte 4 Mio zivile Opfer durch zB systematisch abgeworfene Nahpalmbomben) keine Auswirkungen auf die heutige politische Lage?

    Übrigens: "Aborigines" 😉



  • Hallo

    Übrigens: Napalm. Das hat mit der Entfernung nichts zu tun.

    Es geht nicht darum, ob es keine Auswirkung hatte, sondern wieviel und da herscht in Europa eben die Meinung, das der Holocaust ein "wichtigeres" Ereignis war.

    chrische



  • Oh das war wirklich blöde. Aber ich bin ehrlich gesagt bisschen aufgebracht grad. Aber Nahpalm ist nicht zu entschuldigen. 😮


  • Mod

    Würd_gern_C_können schrieb:

    Aha. Also hatte Hiroshima und der Vietnam-Krieg (übrigens geschätzte 4 Mio zivile Opfer durch zB systematisch abgeworfene Nahpalmbomben) keine Auswirkungen auf die heutige politische Lage?

    Der Vietnam-Krieg? Für Europa? Mäßig, würde ich sagen. Der Koreakrieg war viel wichtiger für Europa, und wird auch entsprechend mehr behandelt, zumindest in Deutschland. Er hat letztlich maßgeblich zur deutschen Teilung beigetragen.

    Ähnlich sieht es doch aus mit anderen Dingen, Indianer, Ureinwohner - da haben sich Leute gegenseitig massakriert, aber es hat unter dem Strich nur die Bedeutung "eine Seite hat verloren, eine andere gewonnen".

    Für die meisten europäischen Länder ist der Holocaust deswegen so erschreckend, weil hier mit modernsten industriellen Methoden (ingenieurtechnisch, verfahrenstechnisch, produktionstechnisch, logistisch) Menschen getötet wurden. Dagegen fallen die anderen Konflikte einfach ab, da ziehen Soldaten durch die Lande und töten massenweise Zivilisten, weil man bessere Waffen hat, das macht man seit 5000 Jahren so und ist "nur" die Brutalität des Krieges. Losgelassene wilde Horden. Aber Fabriken zur industriellen Vernichtung und Verwertung von Menschen, das ist schon ein Meilenstein. Und gerade daher verstehe ich, daß dies in Europa betont wird, weil es grundsätzlich überall in den Industriestaaten hätte passieren können (und kann).

    Daß dies heute natürlich auch zu politischen Zwecken ausgenutzt wird (Stichwort Holocaust-Industrie) - geschenkt. Das ist ein ganz anderes Thema.


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