Verhält sich Microsoft wettbewerbswidrig?



  • SeppSchrot schrieb:

    Ehm, wie alt wurde jetzt WinXP, bis Vista kam? Gute 5 Jahre, oder? Für eine ernsthafte Alternative wäre das lange genug.

    Nur wenn man ihr eine Chance gibt. Und selbst dann reicht das kaum. Wir reden von hunderten Millionen Rechnern mit kostenlosem Windows XP und nochmal so vielen mit bezahltem Windows XP. Selbst Windows XP hat 3 Jahre gebraucht um einen ansehnlichen Marktanteil zu ergattern. Das PC-Geschäft ist nicht ganz so schnelllebig, wie man denken mag.

    EDIT:

    Nachdem ich beobachtet habe, dass der letzte Beitrag der vorletzten Seite leicht untergehen kann:

    Bashar schrieb:

    Eine ernsthafte Alternative hätte auf dem Markt keine Chance, und das ist genau der Grund, warum es Linux gibt. Das ist die Nische, die MS niemals erreichen kann. Also bitte, wer hier irgendwie die Marktführerschaft von MS auf die Qualität der übrig gebliebenen Mitbewerber schiebt zäumt das Pferd von hinten auf.

    (Warum gefällt mir nur das Wort Nische nicht? Naja, bin halt doch ein Fanatiker. Recht hab ich trotzdem. :D)



  • SeppSchrot schrieb:

    @Elektronix: VirtualPC kannst du eigentlich vergessen für alles außer den paar MS zertifizierten Gastsystemen. Da scheint kaum etwas anderes zu laufen.
    Probier mal den VMWare-Player. Bzw. brenn dir ne LiveCD.

    Najo, vielleicht funzt es wirklich besser mit ner Live-CD. Hab ich wenigstens keine Langeweile.. 😃



  • VirtuaPC funktioniert doch wunderbar. Weiß nicht was ihr habt. Ich habe damit unter WinXP Home sowohl PC-BSD (auf virtuelle Festplatte installiert) als auch Debian-Gnustep (über die Live-CD) am laufen. Surfe teilweise über PC-BSD im Web, in dem man einfach die virtuelle Netzwerkkarte in der Konfig auf "Gemeinsames Netz" (oder so ähnlich) einstellt.



  • Keine Beckerei würde ein erfolgreiches Brötchenrezept veröffentlichen. Es zwingt niemand jemanden dazu, Spiele nur für DreictX10 zu programmieren (vor allem, was sagen die WinXP-User, die das auch spielen wollen, dazu?), es geht bekanntlich auch anders. Aber offensichtlich läßt sich damit ein Haufen Geld verdienen- warum auch immer. Ich würde mal behaupten, das ist die einzige Logik.

    Niemand verlangt das MS DirectX OSS machen soll. Es soll einfach ein offener Standard zu der API geben den jeder dann nachbauen kann. C++ ist auch ISO Standard trotzdem verdienen viele Firmen damit Geld, nämlich weil sie Compiler schreiben und diese verkaufen können.

    Wenn alle APIs offene Standards wären, dann bräuchte man nichmal Software neu zu kompilieren, weil es für jedes System eine eigene Implemtierung geben würde. Das wäre der Traum eines jeden Benutzers, nie mehr drauf zu achten für welches System die Software geschrieben wurde. Es würde statt "läuft nur unter Windows 2000" stehen: Braucht WinAPI 2.0 und DirecX9.2. Welche Implemtation man nimmt, die Linux, Mac oder Windows Implementation, wäre egal. Die Softwarehersteller könnten sogar die Implementationen für die meistbenutzten Systeme mit auf die CD brennen.

    Dann wäre aber MS ziemlich schnell pleite, weil dann bestimmt niemand Vista oder WinXP kaufen würde.

    Somit stellt sich die Frage: Wieso ist MS so Marktdominant, aufgrund der besseren Technologie, besseren Marketings, oder weil MS einfach die API zu ihrem Betriebsystem unter Verschluss hält?



  • Der letzte Punkt kann es nicht sein, denn gäb' es sonst soviel Software von so vielen Ecken, die unter Windows läuft?



  • 'bessere technologie' wird's auch nicht sein. etwas richtig innovatives hatte m$ noch nie...



  • Jetzt muß ich was korrigieren: Knoppix funktioniert auch in VirtualPC :p 💡 . Ich hatte zu wenig Arbeitsspeicher reserviert, da versuchte Knoppix, auf der vHD eine Auslagerungsdatei einzurichten, das hat nicht geklappt. Hab den Arbeitsspeicher auf 128 MB vergrößert, dann gings.
    Poblem hab ich noch, weil meine (USB)Maus nicht erkannt wird. Weil VirtualPC keine USB-Unterstützung anbietet. Vermutlich geht es aber mit PS2-Mäusen. Probiern wir mal später...



  • Wenn ich mir so die MSDN-Doku anschaue, kann ich nicht gerade sagen, das MS einen interessierten Entwickler bzgl. API-Doku im Regen stehen lässt. Ganz im Gegenteil, man wird sehr gut versorgt. Besonders die MSDN-Abos machen es deutlich. Weiterhin hat MS auch so ein Programm, bei dem man sich Einblick in die Sourcen ihrer Projekte erlangen kann. Viele Sicherheitsfirmen können so z.B. Windows-Lücken erst ausfindig machen. Sourcen von der MFC z.B. werden mitgeliefert usw. Die ATL ist auch verfügbar: http://blogs.msdn.com/vcblog/archive/2007/01/19/atl-server-visual-c-shared-source-software.aspx

    Es kann sicherlich sein, das es API-Funktionen gibt, die nicht öffentlich sind. Aber das wird vielleicht seinen Grund haben? 🙄



  • Artchi schrieb:

    Es kann sicherlich sein, das es API-Funktionen gibt, die nicht öffentlich sind. Aber das wird vielleicht seinen Grund haben? 🙄

    Welchen denn?



  • Genau den gleichen, wie wenn ich in meinen Libs nicht alle Interfaces öffentlich mache. Interfaces die nur die Implementierung und Implementierer was angehen. Gehört zu jedem guten Software-Design.



  • Artchi schrieb:

    Wenn ich mir so die MSDN-Doku anschaue, kann ich nicht gerade sagen, das MS einen interessierten Entwickler bzgl. API-Doku im Regen stehen lässt.

    es geht doch nicht um dokumentation...



  • Artchi schrieb:

    Genau den gleichen, wie wenn ich in meinen Libs nicht alle Interfaces öffentlich mache. Interfaces die nur die Implementierung und Implementierer was angehen. Gehört zu jedem guten Software-Design.

    Achso, Real Networks verklagt MS also wegen gutem Software-Design. Verstanden.



  • Artchi schrieb:

    Wenn ich mir so die MSDN-Doku anschaue, kann ich nicht gerade sagen, das MS einen interessierten Entwickler bzgl. API-Doku im Regen stehen lässt.

    Man muss aber auch sagen, dass Microsoft in den letzten Jahren etwas zahmer geworden ist. Sie sind auch nicht mehr die uneingeschränkte Nummer 1, es gibt da im Moment noch Google. Google ist cool, Google ist innovativ, aber Microsoft schafft es weder mit Google vernünftig zu konkurrieren, noch könnte es Google kaufen.
    Dazu kommt, dass Microsofts Kapital generell das Wohlwollen von Entwicklern ist. Siehe einerseits Steve Ballmerns "Developers"-Tanz und andererseits die Helloween-Dokumente. Sie werden also selbstverständlich Entwickler mit Doku versorgen, allerdings nur die, die nicht mit MS konkurrieren 🙂



  • Der Artikel ist auch interessant: http://www.joelonsoftware.com/items/2007/04/25.html

    Microsoft will also VBA aus Office für Apple streichen. Ich denke das hat vor allem den Zweck dafür zu sorgen, dass der Apple-Trend nicht auf die Firmen überspringt.



  • Artchi schrieb:

    Wenn ich mir so die MSDN-Doku anschaue, kann ich nicht gerade sagen, das MS einen interessierten Entwickler bzgl. API-Doku im Regen stehen lässt.

    Das kommt drauf an, welche API man meint. Die Windows-API ist sehr gut dokumentiert. Muß wohl auch sein, weil sonst kein Mensch für Windows programmieren könnte. Im Eingangspost dieses Threads ging es ja um die DRM-API, das ist ein anderer Bereich.

    Übrigens muß man auch sagen, daß der RealPlayer auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Er kann Wav-Dateien, die ich mit einem speziellen Schnitt-Programm erstelle, nicht öffnen. Der Media-Player schon...



  • Artchi schrieb:

    Genau den gleichen, wie wenn ich in meinen Libs nicht alle Interfaces öffentlich mache. Interfaces die nur die Implementierung und Implementierer was angehen. Gehört zu jedem guten Software-Design.

    Es geht ja um öffentliche Interfaces, die geheim gehalten werden. (In dem Beispiel.)

    Ist es nicht gefährlich, einer Firma Gutartigkeit zu unterstellen? Besonders Microsoft... 🙄



  • Artchi schrieb:

    Genau den gleichen, wie wenn ich in meinen Libs nicht alle Interfaces öffentlich mache. Interfaces die nur die Implementierung und Implementierer was angehen. Gehört zu jedem guten Software-Design.

    Ich glaub du verwechselst da was. Was du machst ist nicht jede Methode public zu machen (in C++ als Beispiel). Das ist ein gutes Design, ja. Das was MS macht ist es nicht zu jeder öffentlichen Methode eine Dokumentation zu schreiben und darauf zu hoffen das diese Methode übersehen wird. Das ist ein ziemlich mieses Design.



  • DEvent schrieb:

    Das was MS macht ist es nicht zu jeder öffentlichen Methode eine Dokumentation zu schreiben und darauf zu hoffen das diese Methode übersehen wird. Das ist ein ziemlich mieses Design.

    ...denn es führt dazu, dass leute die DLLs 'reverse ingineeren' und selber rauskriegen wie der hase läuft. m$ hilft sogar noch mit, indem sie debug symbols veröffentlichen, die u.a. auch die symbole der native-API abdecken.
    den salat hat m$ spätestens dann, wenn plötzlich diese APIs ausgiebig verwendet werden, weil man damit sachen machen kann, die winapi nicht hergibt.
    man denke nur an 'OpenThread' (früher gab's nur NtOpenThread) und 'NtQuerySystemInformation'.
    letztere hat mickrigweich viel später, aber nur einen bruchteil der funktionalität, dann doch dokumentiert...
    🙂


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