Banker-Löhne uns soziale Verantwortung
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Artchi schrieb:
Die einzigen die sich darüber aufregen dürfen sind 1. die Aktieninhaber und 2. die Angestellten der AG.
und die, die durch seine Geschäftsführung entlassen wurden und jetzt möglicherweise auch an Hartz-VI hängen. Und letztendlich alle, die durch diese unnötige Mehrbelastung der Sozialkassen selbst nicht genug zum Leben haben.
@illuminator
Endlich einer, der mich versteht...

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Elektronix schrieb:
Wäre Ackermann gesetzlich krankenversichert, dann könnte man allein aus seinen Beiträgen die Löcher in den GKV teilweise stopfen.
Du scheist nicht gerade gut informiert zu sein. Er kann mit seinem Gehalt garnicht gesetzlich versichert sein, sondern (wenn nicht privat) nur freiwillig versichert. Und wenn man freiwillig versichert ist, zahlt man keinen prozentualen Anteil, sondern einen von der Krankenkasse festgelegten Betrag.
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Ist es irgendwas neues, dass Topp-Manager exorbitante und völlig unverhältnismäßig hohe Gehälter bekommen, die berechtigterweise zu einem Hass auf "die da oben" führen?
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"SIEMENS-VORSTANDSGEHÄLTER - Politiker finden 30-Prozent-Plus geschmacklos"
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,438017,00.html
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2006-09/artikel-7005238.asp"Ich habe mir die Vergütung von Vorständen anderer DAX-Unternehmen genau angesehen, mit zahlreichen Fachleuten gesprochen und sogar Gutachtgen eingeholt", hatte Pierer dem Nachrichtenmagazin gesagt. Dabei habe er festgestellt, dass die Gehälter der Siemens-Vorstände nach drei Jahren ohne Erhöhung inzwischen am unteren Ende der Liste vergleichbarer Unternehmen lägen.
Sieht so aus, als würden Sie sich einfach untereinander vergleichen. Dann ist klar wie es so kommt.
Ich weiß nicht ob Vorstandsgehälter auch mal gesenkt werden, hab aber den Verdacht das sowas eher nicht so häufig passiert.
Man könnte das also als eine Art wettrüsten und Managern verstehen - ähnlich wie im Kalten Krieg zwischen UDSSR und USA. Jeder zählt seine Raketen und schaut das er immer mehr als die anderen hat.Das die Aktionäre da nichts gegen tun dürfte daran liegen das aufgrund der Wohlstandsverteilung die Entscheider bei Großaktionären selber in einem Dutzend Aufsichtsräten und Vorständen hocken. Die würden ja von Ihren Freunden auf dem Golfplatz gemieden wenn sie plötzlich sowas entschieden ...
Oft sind ja auch Regierungen Großaktionäre und die meckern auch besser nur Publikumswirksam anstatt was dagegen zu tun. Schließlich müssen Sie sich Ihre gut bezahlten Pöstchen in den Aufsichträten von Firmen ja irgendwie verdienen.
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Artchi schrieb:
Elektronix schrieb:
Wäre Ackermann gesetzlich krankenversichert, dann könnte man allein aus seinen Beiträgen die Löcher in den GKV teilweise stopfen.
Du scheist nicht gerade gut informiert zu sein. Er kann mit seinem Gehalt garnicht gesetzlich versichert sein, sondern (wenn nicht privat) nur freiwillig versichert. Und wenn man freiwillig versichert ist, zahlt man keinen prozentualen Anteil, sondern einen von der Krankenkasse festgelegten Betrag.
Das weiß ich. Daran ist die Gesetzeslage schuld, die niedrigere Einkommensgruppen massiv benachteiligt. Ein Durchschnittsverdiener mit ca. 2600 Euro Bruttolohn zahlt mit 13% GKV-Beitrag etwa 350 Euro/Monat, Ackermann mit seiner privaten Versicherung nur ca. 150 Euro. Allein da fängt das schon an. Mit einer gesetzlichen Versicherung müßte er 151666,67 Euro/Monat oder 1,8Mio Euro /Jahr zahlen. Das macht so viel wie 5200 Durchschnitts-Beiträge.
Allein die diesjährige Lohnerhöhung von ca. 792452 Euro würde ausreichen, um die Löhne von 300 Mitarbeitern zu finanzieren.
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Wenn das so weitergeht, ist das System Marktwirtschaft langfristig zum scheitern verurteilt.
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Wer bei "gewissen Turbulenzen" Papa Staat einfordern will, ist eh keine 13 Mio. wert.
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merker schrieb:
Wer bei "gewissen Turbulenzen" Papa Staat einfordern will, ist eh keine 13 Mio. wert.
Und sich ansonsten stets fuer konsequente Liberalisierungspolitik stark macht.
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Das finde ich auch besonders ätzend...
Sich immer Einmischung und Reglementierung von staatlicher Seite verbitten und wenn man dann die Kohle in den Sand gesetzt hat nach staatlicher HIlfe greinen.Wenn schon Kapitalismus dann aber auch richtig.
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Elektronix schrieb:
Ackermann verdient 14Mio Euro im Jahr, vermutlich die Hälfte der gesamten Personalkosten der dt. Bank.
"Compensation and Benefits" sind allein um 624 Mio. € gestiegen letztes Jahr, die Gesamtsumme beläuft sich eher so auf 13,122 Mrd €. D.h. Ackermanns "Salär" macht etwa 0,1% der Personalausgaben aus.
Ich sage nicht, dass sein Lohn angemessen ist, meiner Meinung nach ist das zu viel, aber die Hälfte der Gesamtkosten sind es doch wirklich nicht.
Wie können Leute, die nicht in der Lage sind, diese Zahlen zu finden oder wenigstens größenordnungsmäßig einzuschätzen, urteilen, ob unser kapitalistisches System funktioniert oder nicht?

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Mr. N schrieb:
Wie können Leute, die nicht in der Lage sind, diese Zahlen zu finden oder wenigstens größenordnungsmäßig einzuschätzen, urteilen, ob unser kapitalistisches System funktioniert oder nicht?

Nun mal ganz ruhig. Elektronix wies doch explizit auf den satirisch-ironischen Charakter dieser Aeusserung hin.
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atomfish schrieb:
Wenn schon Kapitalismus dann aber auch richtig.
Niemals. Kapitalismus funktioniert nur gut, wenn der Staat ihm einen Rahmen setzt. Und wie der Rahmen auszusehen hat erklärt uns der großartige Walter Eucken. :p
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merker schrieb:
Wer bei "gewissen Turbulenzen" Papa Staat einfordern will, ist eh keine 13 Mio. wert.
Ich glaube nicht, dass er nach dem Staat gerufen hat, weil er so schlecht gearbeitet hat. Eigentlich scheint es ja sogar so zu sein, dass er besonders gut gearbeitet hat. Die Deutsche Bank scheint mit der Kreditkrise zumindest recht gut zurechtzukommen. Er hat das Unternehmen also nicht gerade an die Wand gefahren. Er hat es gut geführt und das sichert sicherlich auch den Großteil der fast 80.000 Arbeitsplätze, die das Unternehmen momentan bietet.
Abgesehen davon hat er seinen Appell an den Staat AFAIK eh schon längst relativiert.
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Trau, schau, wem. Die Finanzkrise ist nicht von heute auf morgen entstanden. Für so etwas braucht man jahrelange "Vorbereitungen."
Und konnte es sich eine Bank in den letzten Jahren leisten, sich aus riskanten "Finanzierungen" komplett herauszuhalten ?
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Holen wir die Fakeln und Mistgabeln heraus und lynchen wir paar Manager. Kann doch nicht sein das so ein Manager locker von hocker paar Mille einsackt waehrend Bauer Horst sich abrackern muss.
Das er die Verantwortung von einem multimillionen Unternehmen hat und das er die Zukunft von tausenden von Mitarbeiter garantiert, das vergessen wir mal schnell.
Das unser Elektronix nicht einfach ein BWL Studium absolvieren kann und selbst ein Top Manager werden koennte, das vergessen wir auch.
Das Unternehmen, die von diesen Managern geleitet werden, Schulen, Strassen, Krankenhaeusern, Polizei, Feuerwehr uvm. mitfinanzieren, vergessen wir ebenso.
Macht sich die Bildzeitung langsam auch in diesem Forum bemerktbar?
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DEvent schrieb:
Macht sich die Bildzeitung langsam auch in diesem Forum bemerktbar?
Gibt es Godwin's Law eigentlich auch in Analogie für solche Sätze? Wäre nur konsequent.
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Es ist einfach auf die oberen zu schimpfen.
Überlegt mal wie viel die gelernt haben.
Wieviel Arbeitszeit dahinter steckt.
Als Manager ist es nicht getan um 8 Uhr in die Arbeit zu gehen und um 16 Feierabend zu machen.
Zumindest anfangs nicht.
Genauso könnte man auf mich schimpfen.
Warum bekommt mein Fachinformatiker soviel weniger?Was ich aber nicht gut finde ist:
Sein Gehalt hängt an der Aktie.
Um Aktien zu pushen recht es oft den Gewinn zu steigern. Dies erreicht man auch durch entlassungen.
Nach mir die Sintflut Hauptsache ich bekomme dieses Jahr viel Geld. (So sehe ich manche Manager)
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illuminator schrieb:
Sieht so aus, als würden Sie sich einfach untereinander vergleichen. Dann ist klar wie es so kommt.
Ich weiß nicht ob Vorstandsgehälter auch mal gesenkt werden, hab aber den Verdacht das sowas eher nicht so häufig passiert.
Man könnte das also als eine Art wettrüsten und Managern verstehen - ähnlich wie im Kalten Krieg zwischen UDSSR und USA. Jeder zählt seine Raketen und schaut das er immer mehr als die anderen hat.Nein, *sie* vergleichen garnicht untereinander. Sie schauen nur, wo sie für sich das beste gehalt bekommen. Bedeuted, wenn so eine Siemens stelle auf den hinteren Plätzen rangiert, hauen die Topmanager da ganz einfach ab. Wieso sollte jemand bei Siemens arbeiten, wenn er bei einer anderen Firma für dieselbe Arbeit mehr kriegen könnte?
Würdest du eine unterbezahlte Stelle annehmen, wenn du weist, dass direkt daneben eine andere Firma ist, die dich nehmen würde und bei gleicher anforderung mehr bezahlt?
Mal davon ab: ganz offensichtlich ist es der Deutschen bank auch wert, ihren Managern 14 Millionen zu zahlen, denn sonst würde sie es mal ganz einfach nicht tun.
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Unix-Tom schrieb:
Überlegt mal wie viel die gelernt haben.
Wieviel Arbeitszeit dahinter steckt.
Als Manager ist es nicht getan um 8 Uhr in die Arbeit zu gehen und um 16 Feierabend zu machen.
Zumindest anfangs nicht.Ja ne, is klar.
Setzen wir mal einen Durchschnittslohn von 65000 EUR an (das linke Pack, das ständig von sozialer Gerechtigkeit faselt, verdient natürlich mehr, weiß ja jeder!), so bedeutet das, daß Ackermann 200mal so viel gelernt hat wie der Durchschnittsverdiener. Und natürlich arbeitet er auch 200mal so viel, schließlich hat Ackermann bekanntermaßen eine Woche mit (Korrektur:) 9600 Arbeitsstunden.Aber noch viel lächerlicher ist echt der Hinweis auf die "Verantwortung", die Figuren wie er tragen.
Wieviel hat z.B. die dusselige Fusion von DC gekostet, die wieder rückgängig gemacht wurde? Wer hat dieses Geld in den Sand gesetzt? Wer hat auch nur ein Fitzelchen "Verantwortung" dafür getragen? Von den Schleimbeuteln in der Vorstandsetage sicher keiner, sonst hätten sich diverse Medien darüber hergemacht, und sogar ich hätte das irgendwo gelesen oder gehört.
Oder die jüngsten Ereignisse eines in München sitzenden Konzerns. Wer hat bei S. Verantwortung getragen? Für mich hat sich das eher wie "dumme Sache, Herr K., aber beim Konzern X finden Sie ja sicher einen sicheren neuen Arbeitsplatz, und damit Sie bis dahin nicht auf Schampus und Kaviar verzichten müssen, stecken wir Ihnen noch ein bißchen Geld hinten rein" angehört. Von "Verantwortung" nichts.Ach ja, dort verlieren immer mal wieder ein paar Tausend dusselige Mitarbeiter ihre Arbeit... aber die tragen ja keine Verantwortung. Wenn demnächst ein paar BMW-Leute auch noch arbeitslos werden, dann liegt das sicher daran, daß sie einfach nicht klug genug waren, sich in der BMW-Vorstandsetage den Hintern plattzusitzen, wie die sogenannten Verantwortungsträger.
Und bevor jetzt wieder ein paar Oberschlaubis ankommen... jaja, der Aufsichtsrat hängt mit drin. Und überhaupt. Die bösen Aktionäre sind ja eigentlich dafür verant... oh, nein, "Verantwortung" ist ja für A. & Co. reserviert.
otze schrieb:
Würdest du eine unterbezahlte Stelle annehmen, wenn du weist, dass direkt daneben eine andere Firma ist, die dich nehmen würde und bei gleicher anforderung mehr bezahlt?
Was zur Hölle sind das für Maßstäbe? Die einen zahlen den Vorständen astronomische Summen, die anderen noch astronomischere. Ogottogott, UNTERBEZAHLUNG, das rechtfertigt natürlich alles!
Aber von Identifikation mit dem Unternehmen, von Lebensleistung und weiteren Dingen, die mal was gezählt haben und die man von "normalen" Arbeitnehmern teilweise heute noch erwartet... keine Spur bei "Topmanagern". Deswegen "hängt sie höher".
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DEvent schrieb:
Das er die Verantwortung von einem multimillionen Unternehmen hat und das er die Zukunft von tausenden von Mitarbeiter garantiert, das vergessen wir mal schnell.
Wieviel er davon garantiert, haben wir letztes Jahr gesehen: Trotz Rekordgewinne wurden bei der dt. Bank 6000 Leute in die Arbeitslosigkeit geschickt. Welche Garantie...
Dafür bekam Ackermann eine Lohnerhöhung.Das unser Elektronix nicht einfach ein BWL Studium absolvieren kann und selbst ein Top Manager werden koennte, das vergessen wir auch.
Es kann nicht jeder BWL studieren und Top-Manager werden. Dann fehlen nämlich die Arbeitskräfte, die man entlassen könnte... :p
Mit verlaub. Ich muß nicht alles verstehen können. Ich sehe aber auch keine Veranlassung dazu, deswegen BWL zu studieren. Ich würde eher Herrn Ackermann oder den dt.-Bank-Aufsichtsrat auffordern, mir dieses Gerechtigkeitsverständnis zu erklären.Das Unternehmen, die von diesen Managern geleitet werden, Schulen, Strassen, Krankenhaeusern, Polizei, Feuerwehr uvm. mitfinanzieren, vergessen wir ebenso.
Soweit ich weiß, werden Schulen, Feuerwehren, Krankenhäuser, Straßen und Polizei von Steuergeldern und Beiträgen finanziert, und nicht von Banken. Die großen Konzerne zahlen meist kaum Steuern, weil sie sich arm rechnen. Die meisten Unternehmenssteuern werden von Mittelstandsfirmen gezahlt, bei denen so ein Gebahren *zum Glück* nicht so üblich ist.