Die politische Einstellung und der Arbeitsplatz



  • muemmel schrieb:

    Die Krux an der Sache ist nur, daß man Bedingungen geschaffen hat, daß die Leiharbeiter billiger sind als eigene Kräfte. Wenn man von vornherein festgelegt hätte, daß Leiharbeiter für nicht weniger als der normale Arbeitskostensatz (einschleißlich Arbeitgeberanteil, Berufsgenossenschaftsbeiträge...) + bei eigenen Leuten zu zahlender Überstundenzuschlag verliehen werden dürfen, dann würden sie auch heute noch gut als Spitzenlastpuffer dienen. Aber so ist es die billige Alternative und wer will Unternehmern verdenken, wenn sie darauf anspringen.

    Ich habe vor einiger Zeit gehört, daß für einen Leiharbeiter, der 10 Euro die Stunde bekommt, der Kunde rund 30 Euro pro Stunde bezahlen muß. Dafür trägt er keinerlei Risiko, muß keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall leisten usw.



  • Die Krux an der Sache ist nur, daß man Bedingungen geschaffen hat, daß die Leiharbeiter billiger sind als eigene Kräfte. Wenn man von vornherein festgelegt hätte, daß Leiharbeiter für nicht weniger als der normale Arbeitskostensatz (einschleißlich Arbeitgeberanteil, Berufsgenossenschaftsbeiträge...) + bei eigenen Leuten zu zahlender Überstundenzuschlag verliehen werden dürfen, dann würden sie auch heute noch gut als Spitzenlastpuffer dienen. Aber so ist es die billige Alternative und wer will Unternehmern verdenken, wenn sie darauf anspringen. Privat rennt doch auch jeder nach Sonderangeboten und Rabatten.

    Ob das mit dem billiger zutrifft?
    Wir haben hier für IT-Support-Tätigkeiten einen Leiharbeiter der 500 Euro pro Tag kostet. Und er ist nur 2 Tage die Woche da.
    Ich weiß nicht was eine halbe (Hardwarebastler-, Softwareinstallierer-)Arbeitsstelle effektiv eine Firma kostet, aber so teuer kann es doch nicht sein oder?

    Aber, ich hab mal nachgefragt was man sich im Management davon verspricht:
    1. Wenn der Typ krank/im Urlaub ist, kommt ein anderer -> keine Krankzeiten/kein Urlaub
    2. Wenn man ihn nicht mehr braucht, kündigt man den Vertrag mit der Zeitarbeitsfirma. Keine Kündigsfrist, keine Abfindungen, keine Klagen vor dem Arbeitsgericht.

    Effektiv ist das also eher schlicht ein Weg für Unternehmen das (im internationalen Vergleich) luxeriöse deutsche Arbeitsrecht zu umschiffen.



  • illuminator schrieb:

    Effektiv ist das also eher schlicht ein Weg für Unternehmen das (im internationalen Vergleich) luxeriöse deutsche Arbeitsrecht zu umschiffen.

    Was oft ein Hinderungsgrund ist, überhaupt Leute einzustellen. Arbeitnehmerüberlassung hat mal so richtig geboomt. Wie es heute ist, weiß ich allerdings nicht.



  • @SideWinder:
    Totaler Bullshit, gerade erst sind vers. Studien (http://www.unicef.de/fileadmin/content_media/presse/fotomaterial/Kinderarmut/Report_Card_RWI_Child_Poverty_in_Germany.pdf) veröffentlicht worden wonach eben nicht jeder die gleiche Bildungschancen/Jobchancen hat. Vor allem Kinder mit Migrationshuntergrund, von Alleinerziehenden und von arbeitslosen Eltern haben vielfach geringere Chancen in der von dir so glorifizerten Leistungsgesellschaft. Und ich denke nicht dass die alle nur nicht wirklich wollen, so wie du es hier darstellt. In diesem Zusammenhang davon zu sprechen dass ja jeder selbst schuld sei ist blanker Hohn und einfach nur widerlich.



  • SideWinder schrieb:

    Wenn meine Eltern bereits nicht geeignet waren für die herrschende Gesellschaft, dann sieht es für mich leider auch meistens weniger gut aus. So funktioniert die Natur.

    Wie kommst Du denn auf diesen Unsinn? Daß Menschen aus bildungsfernen oder finanziell schwachen Haushalten benachteiligt werden, ist leider Tatsache, aber alles Andere als natürlich.



  • @SideWinder

    Doch, der Kunde ist in dieser Hinsicht sehr dumm. Er kauft zum Beispiel keine Nokia-Handys mehr, obwohl diese womöglich für ihn die beste Kaufoption darstellen würden. Und anstatt seine Regierung mit Tomaten zu bewerfen, beschimpft er Firmen die in einer Weise handeln die heutzutage anerkannter Standard ist: Sieh' zu, dass du für möglichst wenig möglichst viel bekommst.

    Das ist kapitalistisches geblubber feinster Art. Anerkannt ist es bestimmt nicht, eher unfreiwillig eingebrannt. Und solche Menschen würde ich niemals als dumm bezeichnen, ganz im Gegenteil.

    Steht es um Deutschland so schlecht? Müssen eure Kinder hungern und deshalb am Kartoffelacker arbeiten? Nein, diese Zeiten sind vorbei. Unsere Gesellschaft ist eine Bildungsgesellschaft. Wer gebildet ist, bekommt die guten Jobs, wer nicht gebildet ist, der nicht.

    Auch total aus der Luft gegriffen. Es ist weitaus mehr nötig um sich in der Gesellschaft gut zu positionieren. Z.B. soziale Intelligenz, generell soziale Kompetenzen. Es nützt dir die tollste Bildung nichts, bist du komplett sozial unverträglich.

    Ich verstehe das eigetnlich gar nicht. Wieso darf eigentlich nun der Arbeitgeber sich nicht mehr aussuchen wen er einstellen mag? Wenn ich finde ich stelle nur Frauen ein oder nur Männer oder nur Raucher oder nur Nichtraucher dann ist das doch als Arbeitgeber mein gutes Recht. Das ist *mein* Unternehmen, das gehört *mir*, ich entscheide alle W-Fragen. Was wird gearbeitet? Wo wird gearbeitet? Wann wird gearbeitet? Wer arbeitet?

    Deine Einstellung erinnert mich an.. Vorsicht, Godwins Gesetz.

    Ich sehe zumindest in Österreich für absolut niemanden ein Problem es bis zur Matura zu schaffen, wenn er es nur will. Wenn natürlich schon die Erziehung in Richtung "die dummen Reichen nehmen uns das Geld weg", darf es einen natürlich nicht wundern, wenn die Kinder sich ebenfalls so entscheiden. Eltern sind Vorbilder, ich stamme von meinen Eltern ab, das ist Evolution. Wenn meine Eltern bereits nicht geeignet waren für die herrschende Gesellschaft, dann sieht es für mich leider auch meistens weniger gut aus. So funktioniert die Natur.

    Oh mein Gott, wer hat dir denn diesen Schwachsinn erzählt (Siehe Beitrag von b00n)? Das ist populistisches Gesülze was du da von dir gibst, entspricht in keinster Weise der Realität.



  • Hi nep,

    wieso können wir nicht alle die Besten sein? Es war ja nicht von den besten in D die Rede sondern von den Besten. Und da können die paar 80 Milionen schon die besten von 8 Milliarden sein. Die Welt ist groß und offen, der Markt endet nicht an der Grenze.

    Im übrigen wird immer über die geringeren Chancen von Prekariatskindern lamentiert. Aber deren Eltern haben eine Möglichkeit, die alle anderen nicht haben. Sie haben ZEIT. Selbst wenn die Eltern es nicht weiter als bis zum Abschluß der Ersten Klasse geschafft hätten. Aber wer hindert sie daran, sich nach der Schule von ihren Kindern alles das beibringen zu lassen, was die in der Schule gelernt haben. Praktisch mit den Kindern mitzulernen. Das läßt zum Beispiel deren eigene Chancen wachsen, und für die Kinder wäre es das beste was es überhaupt gibt. Sie erfahren Aufmerksamkeit von ihren Eltern, lernen eigene Wichtigkeit kennen, sind gezwungen in der Schule viel mehr aufzupassen um es ihren Eltern beibringen zu können und bekommen dadurch auch ganz konkret mit, wo ihre eigenen Schwächen liegen und wo sie im Unterricht nachfragen müssen. Und was das allerwichtigste ist, bei NICHTS anderem lernt man so gut und effektiv, wie wenn man es einem anderen beibringt. Ich habe in den letzten Schuljahren auch zwei Mitschüler in Mathe, Physik... mit durchgezogen. Außer ein paar Mark Taschengeld von deren Eltern hab ich das vor allem an meinen sich wesentlich verbessernden eigenen Noten gemerkt.

    Und noch was, wärend meines Zusatzstudiums Informatik war ich auch Arbeitslos (ganze 4 Jahre und nicht mal nur kurz) und hab damals (auch Kaufkraftmäßig) wengier als heute Harz IV gehabt. Aber das bisschen an Geld was ich hatte, hab ich eben nicht für Bier und Pornos ausgegeben, sondern davon meine Semesterbeiträge bezahlt, sowie ergänzende Fachbücher und Programme wie die Borland-Compiler... gekauft. Arm habe ich mich trotzdem nicht gefühlt. Aber wenn ich Abends mal in die Kneipe gegangen bin, hab ich nicht gläserweise Bier getrunken, sondern ne große Tasse (Kameradenbetrügergröße) Kakao die es in der Reggaekneipe für 2,50 DM gab. Mit den Leuten am Tresen quatschen und abschalten konnte ich auch dabei.
    Du siehst also, ich kenne BEIDE Sichten, die dessen der einen Job hat, als auch die des Arbeitslosen. Arber ohne den Arsch hochzunehmen hätte ich keinen Job wieder gefunden.

    Und was die Bezüge von Arbeitslosen betrifft, es gibt genug Arbeit, die keinerlei Ansprüche stellt, wo Harz IV kein Dumpinglohn wäre wie z.B. Grafitty beseitigen , Staße kehren Blumenbeete harken, Wald entrümpeln, so daß man JEDEM Arbeitslosen der nicht Kinder ERZIEHT (mit erziehen meine ich erziehen und nicht nur am Leben halten oder vorm Fernseher ruhigstellen) oder Angehörige pflegt oder gesundheitlich/körperlic/geistig eingeschränkt ist eine Tätigkeit zuweisen könnte. Tätigkeit bringt Nutzen aus dem sie bezahlt werden kann und rechtfertigt auch mehr als nur den Harz IV Satz. Denjenigen, die aber nicht wollen würde ich maximal 200 Euro zubilligen.

    Gruß Mümmel



  • SideWinder schrieb:

    Eltern sind Vorbilder, ich stamme von meinen Eltern ab, das ist Evolution. Wenn meine Eltern bereits nicht geeignet waren für die herrschende Gesellschaft, dann sieht es für mich leider auch meistens weniger gut aus. So funktioniert die Natur.

    MfG SideWinder

    Bist du betrunken oder ist das kalkulierte Provokation? In welchen gesellschaftlichen Kreis mit "Herrschender Klasse" und der "Natur" argumentiert wird sollte dir eigentlich klar sein. Tipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Naturalistischer_Fehlschluss


  • Mod

    illuminator schrieb:

    Effektiv ist das also eher schlicht ein Weg für Unternehmen das (im internationalen Vergleich) luxeriöse deutsche Arbeitsrecht zu umschiffen.

    Auch, aber nicht nur.

    Dieser Punkt trifft vor allem für Leiharbeiter im Produktionsbereich zu. Da ist es oft so, daß man vielleicht für einen Auftrag 2 Monate lang 15 Leute mehr braucht. Über die Zeitarbeit bekommt man die Leute sofort rein, und nach 2 Monaten sind sie wieder weg. Würde man sie fest einstellen, ist das viel mehr Aufwand, man muß Zeitverträge machen, hat den organisatorischen Aufwand, das ist nicht so schön. Vor allem hat es einen Nebeneffekt: wenn ich nun nach den 2 Monaten noch 0,5 Monate Mehrarbeit habe, so kann ich das nur mit ZA abdecken. Hätte ich nämlich die Leute via Zeitvertrag eingestellt und würde diesen verlängern, entsteht rasch ein festes Arbeitsverhältnis (man kann nicht beliebig befristen), und plötzlich sind die 15 Leute feste Arbeitnehmer. Es gibt unglaublich viele Produktionszweige, wo man nur saisonal oder Auftragsbezogen solche Lastspitzen hat.

    Im anderen Fall betrifft das inzwischen auch höherqualifizierte technische Mitarbeiter, z.B. Konstrukteure oder IT-Leute. Da habe ich den Vorteil, daß ich die unmittelbar habe. Angenommen, ich brauch kurzfristig nächsten Mittwoch für 2 Wochen einen Netzwerkadmin, der mir eine Datenbank einrichtet, sowie ab Montag einen technischen Zeichner. Wenn ich jetzt um 16:00 noch anrufe, habe ich am Freitag die Vorstellungsgespräche und die Leute sind am Montag respektive Mittwoch da. Stell' Dir das mal vor, wie man sowas mit fester Beschäftigung machen soll. Vor allem hat man ja keine Aufträge für die Ewigkeit. Gerade auch bei Supportleistungen - z.B. 2 Tage pro Woche einen ITler zu haben - bekäme man gar keine feste Anstellung hin.

    Daß man übrigens als Auftraggeber hier teilweise genausoviel zahlt wie bei einer Festanstellung ist klar: die ZA-Firma muß ja eine Risikoprämie einfordern, da sie Leute vorhält, und diese auch bei Nichteinsatz bezahlen muß. Sie muß also Rückstellungen bilden. Trotzdem lohnt sich das noch für einen Auftraggeber, da man sein Risiko minimiert (und Risiko = Geld). Also ist ein ZArbeiter immer noch lukrativ, selbst wenn er etwas mehr kostet als eine Festeinstellung. Alleine die Tatsache, daß er sofort kommt (keine zahlreichen Bewerbungsgespräche, keine Wartezeit), ist ein Gegenwert in Geld.



  • Hi,

    auch wohlhabende füttern ihre Kinder nicht alle mit dem goldenen Löffel und bezahlte Nachhilfestunden für ihre Kinder machen auch nicht alle von denen.
    Zeit haben sie für ihre Kinder meist schon gar nicht, oder zumindest nicht viel. Aber sie leben ihnen Leisutngsbereitschaft vor und halten ihre Kider immer zum Lernen und zur Neugier an.
    In sozial tieferen Kreisen sind da eher Sprüche wie man kann zwar alles Essen aber nict alles wissen üblich, oder was lernt ihr denn alles für Quatsch in der Schule das braucht doch kein Schwein. (Stimmt, aber das wird auch anschließend geschlachtet).
    Kinder aus der Mittelschicht aufwärts bekommen ständig eingeimpft wie wichtig Wissen und Lernen sind, Kinder aus bildungsfernen Schichten bekommen dagegen vielfach vermittelt, daß zu viel Wissen unnütz bzw. destruktiv ist.
    Das ist der wahre Unterschied zwischen den Kindern von Arm und Reich. Und da wo die Eltern arm aber verantwortungsvoll sind wird auch aus Kindern von armen Leuten was. Aber die Leute würde ich dann schon nicht mehr als Unterschicht bezeichnen.
    Kein Kind kann etwas für asoziale Eltern, das ist eben Pech, aber jedes Kind wird irgedwann erwachsen und steht dann selbst an den Schalthebeln seines Lebens.
    Übrigens noch ein Spruch (wie manns aus meiner Sicht besser nicht ausdrücken kann) des ehemaligen Cheffs vom ZIS Halle:
    Neunmal Pech mag neunmal Pech sein, aber zehnmal Pech ist SCHULD!

    Gruß Mümmel


  • Mod

    nep schrieb:

    Und damit meine ich nicht, die, die keine Leistung bringen, sondern Leute die auch gut sind, aber vielleicht nicht zur obersten Leistungsspitze gehören. Setzt du die auch einfach alle auf die Straße und überlässt die ihrem Schicksal?

    Es ist ja auch nicht so, dass nur Jobs für die oberste Leistungsspitze vorhanden sind. Aber es sollte verständlich sein, dass gerade für die Leute der obersten Leistungsspitze sicher Jobs vorhanden sind.

    scrub schrieb:

    "Wer will, kann Abitur machen"
    "Wenn die Eltern schon nicht geeignet waren, sieht es für das Kind auch nicht gut aus"

    Diese Kinder wollen dann aber auch nicht. Wenn sie wollten, könnten sie. Nur bekommen sie von ihren Eltern nicht die Chance es zu wollen. Natürlich spielen Umwelt und vor allem die Erziehung eine große Rolle bei den zukünftigen Entscheidungen des Kindes (und wer weiß, am Ende gibt es soetwas wie freie Entscheidung gar nicht), aber letzten Endes entscheidet dann das Kind sich dagegen und nicht die Eltern.

    scrub schrieb:

    Was hat denn das Kind zweier Hauptschüler für eine Entscheidungsbasis? Gar keine! Das Wort "Gymnasium" oder auch "Abitur" existiert in einer solchen Familie mitunter einfach nicht. Ferner existieren für Deutschland Statistiken, die belegen, daß es keine Gleichheit bei Möglichkeiten gibt (bei gleichen Leistungen!).

    Dann wollen die Eltern auch offenbar kein Kind mit Abitur. Das ist ihr gutes Recht so zu entscheiden. Meiner Meinung nach verbauen sie dem Kind damit viele Chancen, und wenn es sich später anders entscheidet hat es sehr sehr viel nachzuholen und viel stärker zu kämpfen. Aber so ist das Leben.

    scrub schrieb:

    +1 auf der Liste der Leute, denen ich die Pest an den Hals wünsche. Eigenverantwortlich natürlich

    Ohja, ich habe schon früher festgestellt, dass mit dir nicht gut Kirschen essen ist, keine Sorge.

    b00n schrieb:

    Vor allem Kinder mit Migrationshuntergrund, von Alleinerziehenden und von arbeitslosen Eltern haben vielfach geringere Chancen in der von dir so glorifizerten Leistungsgesellschaft. Und ich denke nicht dass die alle nur nicht wirklich wollen, so wie du es hier darstellt. In diesem Zusammenhang davon zu sprechen dass ja jeder selbst schuld sei ist blanker Hohn und einfach nur widerlich.

    Ja, die geringen Chancen beruhen aber auf Voraussetzungen die bereits vorherige Generationen geschaffen haben. Das tut mir sehr leid, und sie haben wahrscheinlich viel stärker zu kämpfen, als andere. Aber, dass sie von vornherein keine Chance haben das stimmt nicht. Mein Vater stammte auch aus einer sehr armen Familie und hat sich ebenfalls bis zu einem Universitätsabschluss durchgekämpft. Das rechne ich ihm sehr hoch an, und ich versuche für meine Kinder ebenfalls die allerbesten Voraussetzungen zu schaffen. Er musste während des gesamten Studiums nebenbei in der Nacht arbeiten, und hat es geschafft. Dafür geht es uns nun viel besser. Das zeigt mir: Umso härter ich für etwas arbeite umso besser kann ich werden und umso besser kann ich es für mich und meine Familie gestalten. Es würde uns allen wohl wesentlich besser gehen, wenn weit mehr Leute so denken würden.

    b00n schrieb:

    In welchen gesellschaftlichen Kreis mit "Herrschender Klasse" und der "Natur" argumentiert wird sollte dir eigentlich klar sein.

    Ich glaube du verwechselst da etwas. Ich habe nicht von herrschender Klasse gesprochen. Ich rede von "herrschender Gesellschaft" = die derzeitige Gesellschaft. Für die muss man geeignet sein um in ihr voranzukommen.

    MfG SideWinder



  • muemmel schrieb:

    Kinder aus der Mittelschicht aufwärts bekommen ständig eingeimpft wie wichtig Wissen und Lernen sind, Kinder aus bildungsfernen Schichten bekommen dagegen vielfach vermittelt, daß zu viel Wissen unnütz bzw. destruktiv ist.
    Das ist der wahre Unterschied zwischen den Kindern von Arm und Reich.

    Ach so, sag das doch gleich. Ich dachte schon der Unterschied wäre dass die einen arm und die anderen reich wären, du geiler Gehirnakrobat! Denskt du eigentlich vorm Schreiben oder machst du einfach c&p aus dem NPD-Parteibuch? 😕



  • Hi,

    nochwas, ich habe meinen Schulabschluß 1973 in der DDR gemacht. JEDER aus meiner Klasse (damals 31 Jungs und Mädels) hat einen ordentlichen Beruf erlernt oder studiert. Auch unter heutigen Bedingungen hätte JEDER von uns damals ausreichendes Wissen gehabt um auch heute noch ALLE angebotenen Berufsausbildungen erfolgreich absolvieren zu können. Und sowas wie Schülerhilfe gabs damals nicht. Ein Schulfreund von mir, dessen alleinstehende Mutter mit 2 Kindern auch nach heutigem Gesichtspunkt damals bettelarm war hat z.B. heute ne eigene Firma... Dürfte er doch gar nicht haben.
    Nachhilfestunden gabs da nicht und die Eltern waren fast alle beide berufstätig, hatten also keine Zeit. Es ging nur über eigenen Fleis und gegenseitig helfen. Die "Nachhilfe" meiner Eltern beschränkte sich auch auf "Arschvoll", wenn ich zu sehr über die Stränge schlug.
    Insgesamt sind das Ergebnisse, von denen heute selbst jede Realschule nur träumen könnte, von der Hauptschule ganz zu schweigen. Sind in den 40 Jahren jetzt alle Deutschen degeneriert oder was?

    Gruß Mümmel


  • Mod

    Ich weiß nicht wo bei der Betrachtung von familiären Werten, Leistung und Einsatz die NPD zitiert wird. Den Großteil der NPD-Mitglieder sehe ich eher im ungebildeten Bereich und am Fließband. Dort lassen sich solcherlei radikale Einsichen auch leichter einbringen.

    Die NPD hat doch eher die Ansicht, dass man ganz und gar nicht selbstverantwortlich ist, sondern der böse böse Ausländer am eigenen Schicksal schuld ist 😕

    Ich würde mich als eine Mischung von liberal und konservativ beschreiben (*g*, und das soll es geben...)

    MfG SideWinder



  • Hallo

    muemmel schrieb:

    ...

    Früher war ales besser. Deine Glorifizierung der DDR-Diktatur nervt.

    chrische



  • SideWinder schrieb:

    Ja, die geringen Chancen beruhen aber auf Voraussetzungen die bereits vorherige Generationen geschaffen haben. Das tut mir sehr leid, und sie haben wahrscheinlich viel stärker zu kämpfen, als andere. Aber, dass sie von vornherein keine Chance haben das stimmt nicht. Mein Vater stammte auch aus einer sehr armen Familie und hat sich ebenfalls bis zu einem Universitätsabschluss durchgekämpft. Das rechne ich ihm sehr hoch an, und ich versuche für meine Kinder ebenfalls die allerbesten Voraussetzungen zu schaffen. Er musste während des gesamten Studiums nebenbei in der Nacht arbeiten, und hat es geschafft. Dafür geht es uns nun viel besser. Das zeigt mir: Umso härter ich für etwas arbeite umso besser kann ich werden und umso besser kann ich es für mich und meine Familie gestalten. Es würde uns allen wohl wesentlich besser gehen, wenn weit mehr Leute so denken würden.

    Das ist ja alles schön und gut aber nur weil das ganze funktioniert ist es noch lange nicht gut du Pfiffikus. Daraus zu schließen dass mehr oder weniger jeder an seiner Lage selbst schuld sei ist damit noch lange nicht gegeben.

    SideWinder schrieb:

    Ich glaube du verwechselst da etwas. Ich habe nicht von herrschender Klasse gesprochen. Ich rede von "herrschender Gesellschaft" = die derzeitige Gesellschaft. Für die muss man geeignet sein um in ihr voranzukommen.
    MfG SideWinder

    Auch hier gilt: deswegen muss man das noch lange nicht gut finden und Leute die nicht "bestehen" menschlich und finanziell (hartz4) runtermachen. darum gings mir. und deine begründung mit der "natur" geht sehr wohl in richtung Sozialdarwinismus (der stärkere gewinnt). Ich behaupte nicht dass es nicht so ist, aber nochmal: Deswegene muss/darf/solte man es noch lange nicht toll finden, ganz im Gegenteil. So einen Leistungsdruck auch noch geil zu finden finde ich menschenverachtend. 🤡



  • SideWinder schrieb:

    Ich weiß nicht wo bei der Betrachtung von familiären Werten, Leistung und Einsatz die NPD zitiert wird.

    Ok, danke, jetzt ist die Ironie hinter deinen Aussagen mehr als klar 😉

    SideWinder schrieb:

    Ich würde mich als eine Mischung von liberal und konservativ beschreiben (*g*, und das soll es geben...)

    MfG SideWinder

    Ich würde dich als sozial-inkompetenen Vollidioten bezeichnen.



  • Stammtischkonservativer Marktschreier wäre jetzt meine Wahl gewesen, aber deine Aussage trifft es einfach nur!



  • Hi,

    sicher ist es in reiferem Alter schwerer, aber trotzdem möglich.
    Ich war auch 15 Jahre lang nur Dreher und Werkzeugschleifer ehe ich mir nen Ruck gegeben habe und noch mal 5 Jahre Abendschule fürs erste Studium drangehängt habe. 3-4 mal die Woche, neben normalem 3-Schichtbetrieb. War stressig, aber es ging. Ich WOLLTE hoch.
    Für mich war es sehr lehrreich vieles mal aus anderer Sicht zu sehen. Zum Beispiel aus der Sicht des Drehers und danach das gleiche aus der Sicht des Technologen. Da lernt man sicher mehr dabei als beim Abschreiben des NPD-Programms. Im Parteibuch steht dazu übrigens wahrscheinlich nichts sondern nur im Programm.
    Ach so ja, früher war ich eine unverbesserliche rote Socke, hab aber in der zwischenzeit etwas Realismus erworben und begriffen, das wenn alle nur den Kuchen verteilen wollen dann kein Kuchen da ist. Erst muß der Kuchen erarbeitet werden.
    Im übrigen glorifiziere ich nicht die DDR sondern die Leistungen vieler fleißiger Leute damals. Die DDR waren nämlich nicht nur die Bonzen sondern WIR an der Maschine bzw. am Schreibtisch.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    @b00n: Ich denke du hast die NPD noch nicht genauer studiert. Ich habe als antirassistisch und demokratisch denkender Mensch die Partei bis jetzt immer abgelehnt. Aber durch dich wurde ich nun gezwungen mich genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen. Da sehe ich also nun:

    • Eines von als negativ erachteten Einflüssen aus dem Ausland stark abgegrenzten Deutschlands (Ich als Globalisierungsbefürworter?)
    • lle Lebensbereiche, sei es in der Wirtschaft, der Politik oder in der Kultur, sollen ausschließlich deutschnational orientiert werden. (Ich, offen für alles und jede Kultur?)
    • Wiedereinführung der Deutschen Mark und den Austritt Deutschlands aus internationalen Bündnissen wie NATO und EU (Bitte? Ich?)
    • Auch fordert die NPD die Abschaffung des Asylrechts. Die NPD kritisiert die hohen Nettozahlungen Deutschlands an die Europäische Union und ist gegen den EU-Beitritt der Türkei. (Wieder nicht ich?)

    usw. usf.

    Also ich kann da beim Besten, nicht einmal beim Allerbesten Willen überhaupt keine Übereinstimmungen mit meiner "Gesinnung" finden. Tut mir leid.

    b00n schrieb:

    Ich würde dich als sozial-inkompetenen Vollidioten bezeichnen.

    Da siehst du mich aber falsch. Nur weil ich von Selbstverantwortlichkeit rede und sie im Großen unbedingt befürworte, halte ich ganz und gar nichts davon, das Selbst-Geschaffene nicht auch mit anderen zu teilen. Andere dazu ermutigen es auch selbst zu schaffen. Sie dabei unterstützen. All das sind wichtige Aufgaben. Aber ihnen anstatt das Fischen zu lernen die fertigen Fische vorzuwerfen? Nein, davon halte ich nichts.

    Edit: Und vor allem wieder! Freie Entscheidung! Ich will nicht zur Hilfe gewzungen werden! Ich kann helfen, muss es aber nicht!

    b00n schrieb:

    Ich behaupte nicht dass es nicht so ist, aber nochmal: Deswegene muss/darf/solte man es noch lange nicht toll finden, ganz im Gegenteil. So einen Leistungsdruck auch noch geil zu finden finde ich menschenverachtend.

    Gott behüte. Natürlich darfst du das alles selbst gut/schlecht/wie auch immer finden. Freie Entscheidung jedem! Wenn du willst, dass es anders ist, setze dich dafür ein und erreiche deine innere Zufriedenheit.

    MfG SideWinder


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