Wäre ein Quantencomputer zu echter künstlicher Intelligenz mit eigenem Bewußtsein fähig



  • Korbinian schrieb:

    Nachdem der Quantencomputer eigentlich "nur" mehr Rechenpower bringt

    Wo hast Du denn das her? Afaik ist der Komplexitätsstatus der Quanten-Computer noch offen. Es ist aber relativ sicher, dass sich ein Quantencomputer nicht mit polynomiellem Zeitverlust auf einem normalen Rechner simulieren lässt. Das ist mehr als nur "mehr Rechenpower".



  • Ich glaube ohnehin, dass der Schlüssel zur künstlichen Intelligenz in guten Zufallszahlengeneratoren liegt 😉



  • Definator schrieb:

    Intelligenz ist gar nicht definiert.

    Das Problem ist eher, dass es zu viele Definitionen gibt 😉



  • Jester schrieb:

    Korbinian schrieb:

    Nachdem der Quantencomputer eigentlich "nur" mehr Rechenpower bringt

    Wo hast Du denn das her? Afaik ist der Komplexitätsstatus der Quanten-Computer noch offen. Es ist aber relativ sicher, dass sich ein Quantencomputer nicht mit polynomiellem Zeitverlust auf einem normalen Rechner simulieren lässt. Das ist mehr als nur "mehr Rechenpower".

    Bringen Quantencomputer nicht eine ganz neue "Logik" mit sich, also nicht mehr die gewohnte binäre Logik? Man kann ja beliebige Superpositionen von "0" und "1" erreichen. In dem Sinne - habe ich mir sagen lassen - ist eines der größten Probleme bei Quantencomputern, dass man noch nicht mal so richtig sicher ist, was man damit wie am besten lösen kann :). Einen gewohnten Binärrechner zu simulieren bringt da ja keinen Vorteil.



  • Jester schrieb:

    Es ist aber relativ sicher, dass sich ein Quantencomputer nicht mit polynomiellem Zeitverlust auf einem normalen Rechner simulieren lässt. Das ist mehr als nur "mehr Rechenpower".

    Das "mehr Rechenpower" war sicher genau so gemeint. Nicht die Art der prinzipiell lösbaren Probleme ändert sich, sondern der dazu nötige Zeitbedarf (wobei sicher einige bisher praktisch unlösbare Probleme lösbar werden.)



  • Bashar schrieb:

    Jester schrieb:

    Es ist aber relativ sicher, dass sich ein Quantencomputer nicht mit polynomiellem Zeitverlust auf einem normalen Rechner simulieren lässt. Das ist mehr als nur "mehr Rechenpower".

    Das "mehr Rechenpower" war sicher genau so gemeint. Nicht die Art der prinzipiell lösbaren Probleme ändert sich, sondern der dazu nötige Zeitbedarf (wobei sicher einige bisher praktisch unlösbare Probleme lösbar werden.)

    Jester hat aber gerade genau das Gegenteil gesagt, nämlich, dass ein Quantencomputer die Zahl deiner vernünftig lösbaren Probleme erweitert, z.B. auf die Faktorisierung von großen Zahlen (ist allerdings noch umstritten). Probleme also, die mit einem herkömmlichen Computer wahrscheinlich (vielleicht) nicht polynomial lösbar sind.

    Viele Grüße
    Christian



  • Bashar schrieb:

    Nicht die Art der prinzipiell lösbaren Probleme ändert sich

    Sind nicht im Prinzip alle Probleme ueber Brute Force loesbar?



  • Shade Of Mine schrieb:

    Bashar schrieb:

    Nicht die Art der prinzipiell lösbaren Probleme ändert sich

    Sind nicht im Prinzip alle Probleme ueber Brute Force loesbar?

    Kommt darauf an was du unter Probleme verstehst. Das (Entscheidungs-)Probleme "Ist x die richtige Tippreihe für die nächste Ziehung der Lottozahlen" ist (a priori) nicht entscheidbar.

    Ansonsten verweise ich auf die (schwache) Church-Turing-These, das ist wohl was du gemeint hast (alle intuitv entscheidbaren Probleme sind Turing-berechenbar).



  • Wenn ein Gehirn das kann, sollte das ein guter Quandtencomputer auch können.
    Bleibt wohl die Frage, wie intelligent so ein Gehirn ist... 😉



  • Shade Of Mine schrieb:

    Bashar schrieb:

    Nicht die Art der prinzipiell lösbaren Probleme ändert sich

    Sind nicht im Prinzip alle Probleme ueber Brute Force loesbar?

    Nein. Die Unendlichkeit macht dir einen Strich durch die Rechnung.



  • Was genau ist Bewusstsein? Ich glaube, das wäre die erste Frage, die man sich da stellen sollte.



  • ..



  • Was genau ist Bewusstsein?

    Wenn das "etwas" sich im Spiegel oder einer Wasserpfütze als "ich" erkennt.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Was genau ist Bewusstsein?

    Wenn das "etwas" sich im Spiegel oder einer Wasserpfütze als "ich" erkennt.

    Und was heißt das?



  • minhen schrieb:

    Definator schrieb:

    Intelligenz ist gar nicht definiert.

    Das Problem ist eher, dass es zu viele Definitionen gibt 😉

    Zeig mir mal eine.



  • Sowohl für Bewusstsein als auch für Intelligenz gibt es Definitionen in der Psychologie. Es sollte reichlich trivial sein, eine davon zu finden. Ich werde dir auf jeden Fall keine raussuchen. Denn es würde ja sowieso nur ein Späßchen a la "Das kann ich aber nicht implementieren, also ist's Blödsinn!" kommen. Und, wie gesagt, wenn's dich wirklich interessiert, dann findest auch ohne Probleme die Definitionen.



  • Auf wikipedia findet man jedenfalls keine Definition. Und was ist daran Späßchen?



  • Die Diskussionen über Intelligenz und Bewusstsein sind sicher ein Kernpunkt. Ich möchte hierbei nur noch mal auf den Punkt der Qualia hinweisen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstsein#Das_Qualiaproblem

    Vielleicht sollte man zielorientiert vorgehen. Am Anfang wusste doch auch niemand, was man mit Computern alles machen kann. Man dachte vor allem an schnelles Rechnen.
    Der nächste Schritt wäre z.B. die Mathematik. Kann ein Quantencomputer wirkliche mathematische Probleme also nicht nur Rechenaufgaben lösen? Sprechen und Sprache verstehen? Einen Roboter als "Gehirn" lenken? usw.



  • Mathematische Probleme kann man so lösen (wenn es einen Beweis gibt): Man produziert alle Zeichenketten (endliches Alphabet reicht) von Länge <= N für größerwerdendes N und prüft, ob sie einen Beweis der Aussage darstellen.



  • Einwender schrieb:

    Auf wikipedia findet man jedenfalls keine Definition. Und was ist daran Späßchen?

    http://en.wikipedia.org/wiki/Intelligence hat sogar einen eigenen Abschnitt für Definitionen. Und wenn dir, was zu hoffen ist, die dort in aller Kürze verwendeten Begriffe zu schwammig sind, kannst du dich gleich darunter in die Vielzahl der Intelligenztheorien einlesen. Spätestens wenn es an die Operationalisierung der Konzepte - also um Intelligenzdiagnostik - geht, wird klar, was jeweils gemeint ist. Und ich denke dann kannst du auch nachvollziehen, wieso ich sage, dass das Problem eher sei, dass es zuviele Definitionen gibt. Der eine denkt bei Intelligenz an A mit dahinterstehender Theorie AB und der andere eben an C mit Theorie CD usw.


Anmelden zum Antworten