und los gehts - die armen sollen aermer werden



  • Hallo

    Daniel E. schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Ja kalr. Irgendwer muss am Ende zahlen. Ich sehe allerdings nichts, dass mir garantiert, dass es billiger wird, wenn es nicht der Staat macht.

    Stimmt, aber damit hast Du ja keinen Preissenkungseffekt durch Staat gezeigt, was doch deine Aussage war ...

    Eigentlich schon, weil die heutige Unetrnehmen ja auf Straßen fahren, die schon lange bezahlt sind. Diese haben dann ja Vorteil jetzt auf diese Infrastruktur zurückzugreifen.

    chrische



  • KlausB schrieb:

    Wer sagt das ?

    Mit verboten meinte ich eher, dass das nicht genehmigt wird. Ich war mir da aber auch nicht so sicher. Musstest Du Dir deine Strasse vom Staat genehmigen lassen? Darfst du jetzt damit machen was Du willst? Dürfte ich also von Berlin nach München eine Autobahn bauen? Das wäre ja mal eine echte Marktlücke.

    KlausB schrieb:

    Deine ganze Argumentation ist so loechrig wie ein Sieb
    Du stellst Behauptungnen auf die du nciht mit Argumenten
    unterstuetzt, sondern nur mit weiteren Phrasen

    Wäre gut wenn Du mir schreibst wo ich Behauptungen aufstelle, die nicht von Argumenten unterstützt werden, oder wo die Argumente löchrig sind.



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Daniel E. schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Ja kalr. Irgendwer muss am Ende zahlen. Ich sehe allerdings nichts, dass mir garantiert, dass es billiger wird, wenn es nicht der Staat macht.

    Stimmt, aber damit hast Du ja keinen Preissenkungseffekt durch Staat gezeigt, was doch deine Aussage war ...

    Eigentlich schon, weil die heutige Unetrnehmen ja auf Straßen fahren, die schon lange bezahlt sind. Diese haben dann ja Vorteil jetzt auf diese Infrastruktur zurückzugreifen.

    Aber was ist dein Vergleichsmaßstab?

    Es ist sicher richtig, heute sind manche Produkte wegen Infrastrukturprojekten billiger. Aber die Sache ist doch: sind nicht andere Sachen darum teurer? Hätte man zB. das Geld in der Privatwirtschaft gelassen und das Wachstum wäre jährlich zB. 1% höher gewesen - steht man heute real mit "Preissenkungseffekt" besser da? Wenn Deutschland stattdessen heute weniger Tilgungszins und Du damit weniger Steuern zahlen müßtest - Preissenkungseffekt? Wenn man es in irgendeinen gemischten Aktienfond gesteckt hätte? Wenn deine Eltern stattdessen ein größeres Haus gehabt hätten? Usw.

    Klar: das Geld in Straßen zu investieren war definitiv besser, als es zu verbrennen (Geldmengeneffekte aussen vor :)). Aber das ist doch nicht der relevante Maßstab. Wenn Du in Summe zeigen willst, daß es einen "Preissenkungseffekt" gibt, dann mußt Du zeigen, daß es eine bessere Investition war, als der "sonst"-Fall. Da es aber keinen klar identifizierbaren "sonst"-Fall gibt, ist das eine ziemlich unmögliche Aufgabe.

    Nochmal: ich sage nicht, daß Infrastrukturinvestitionen eine doofe Idee sind. Sie sind manchmal sicher sinnvoll. Aber daraus kann man kaum einen Preissenkungseffekt zusammenbasteln.



  • Ich glaube nicht, dass es auf Basis von Infrastruktur einen wirklichen Wettbewerb geben kann. Außerdem ist Infrastruktur äußerst kritisch. Deutlich kritischer als zB Banken und da wurde gerade erste eine Krise abgewendet, in dem der Staat massiv Geld seiner Bürger in die Banken gepumpt hat. Der Markt regelt vielleicht alles aus, aber zwischendurch gibt es eben enorme Schwankungen und die Einschwingdauer kann recht lange sein. Wenn man nun eine Krise der Stromnetzbetreiber hat und es gehen mehrere wichtige Stromnetzbetreiber pleite und ein Land hat 1 oder 2 Jahre kein funktionierendes Stromnetz, dann kann man gleich einpacken. Von so etwas erholt man sich nicht mal eben! Ich will nicht verbieten, dass jemand ein privates Stromnetz aufbaut. Aber ich denke, dass es im Interesse aller Bürger ist, wenn man ein Stromnetz hätte, was vom Staat betrieben wird und auch strategisch ausgebaut werden kann. Gerade die Privatisierung zeigt doch, dass es mit dem Wettbewerb nicht funktioniert. Die Strompreise für den Endkunden steigen kontinuierlich an und durch überhöhte Durchleitungspauschalen halten die Energiekonzerne Konkurrenten relativ gut fern.



  • rüdiger schrieb:

    Gerade die Privatisierung zeigt doch, dass es mit dem Wettbewerb nicht funktioniert. Die Strompreise für den Endkunden steigen kontinuierlich an und durch überhöhte Durchleitungspauschalen halten die Energiekonzerne Konkurrenten relativ gut fern.

    Also auf dem Strommarkt herrscht ja nun wirklich kein Wettbwerb. Die ganzen Gesetze und Preiskontrollen die es da gibt. Ich blicke da überhaupt nicht durch. Und das wird dann dem Freien Markt angelastet. Die Gesetze halten Konkurrenten fern.

    Nur weil die Politiker sagen, dass etwas privatisiert wurde heißt das nicht, dass das auch der Fall ist. Ich sage nur Post, Telekom usw.... Man muss die Sonderrechte und auferlegten Regularien für die "privatisierten" Firmen beachten.

    rüdiger schrieb:

    Deutlich kritischer als zB Banken und da wurde gerade erste eine Krise abgewendet, in dem der Staat massiv Geld seiner Bürger in die Banken gepumpt hat.

    Sie wurde in die Zukunft verlegt. Das einzige was passiert ist, ist dass jeder Bürger (500 Milliarden/80(bzw 36) Millionen) Euro ärmer ist. Da wird bald nachgelegt werden müssen. Die Frage ist: Wer rettet dann den Staat?

    rüdiger schrieb:

    Ich glaube nicht, dass es auf Basis von Infrastruktur einen wirklichen Wettbewerb geben kann.

    Ich hätte früher auch nicht geglaubt, dass es Wettbewerb zwischen Schuhanbietern geben könnte. Schuhe für unter 10,00 Euro? Hätte ich nicht gedacht. Früher hätte sowas 100,00 Euro gekostet 🙂 . Oder im Lebensmittel-Markt. Das ist ja auch sehr kritisch. Ich meine, wenn Aldi, Lidl und Penny pleite gehen, dann verhungert doch Deutschland oder 🙂 ?



  • rüdiger schrieb:

    Ich glaube nicht, dass es auf Basis von Infrastruktur einen wirklichen Wettbewerb geben kann.

    Das ist aber keine Glaubensfrage, sondern eine, die man tatsächlich prüfen kann. Das japanische Bahnsystem ist weitestgehend privat und das effizienteste der Welt. Straßenqualität steigt sogar bei halbprivaten Betreibern an und die Wasserprivatisierungsmaßnahmen haben in vielen Entwicklungsländern erst mal Wasser einem nennenswerten Bevölkerungsanteil zur Verfügung gestellt und in reicheren Ländern die Netzqualität größtenteils verbessert. Möchtest Du weiterhin "glauben," daß es nicht funktionieren kann?

    Wenn man nun eine Krise der Stromnetzbetreiber hat und es gehen mehrere wichtige Stromnetzbetreiber pleite und ein Land hat 1 oder 2 Jahre kein funktionierendes Stromnetz, dann kann man gleich einpacken. Von so etwas erholt man sich nicht mal eben! Ich will nicht verbieten, dass jemand ein privates Stromnetz aufbaut. Aber ich denke, dass es im Interesse aller Bürger ist, wenn man ein Stromnetz hätte, was vom Staat betrieben wird und auch strategisch ausgebaut werden kann.

    Sehr hübsch, dein Szenario: private Netze -> Ausfall, staatlich -> robust, strategisch, zukunftssicher.

    Aber das ist doch komplett fiktiv. Warum sollte das genau so passieren und nicht genau andersrum? Glaubst Du zB. in Entwicklungsländern funktionieren die staatlichen Netze so viel besser als die privaten? Think again.

    Gerade die Privatisierung zeigt doch, dass es mit dem Wettbewerb nicht funktioniert. Die Strompreise für den Endkunden steigen kontinuierlich an und durch überhöhte Durchleitungspauschalen halten die Energiekonzerne Konkurrenten relativ gut fern.

    Die Privatisierung demonstriert vor allem, daß Netzneutralitätsregulierungen, bei dem man einzelnen Betreibern Monopolrechte einräumt und diese Betreiber dann reguliert, keine so clevere Idee sind. Daraus könnte man lernen (zB. für Netzneutralitätsdebatten im Internet).

    Wie gesagt: Regulierungen, Regulierungen, Regulierungen. Das ist der springende Punkt in unserer gesamten politischen Ökonomie, mithin entscheidender als die Steuerquote. Mir wäre eine Wirtschaft mit einem wenig repressiven Rechtssystem, wenigen und guten Regulierungen und einer hohen privaten Steuerquote lieber, als ein Niedrigsteuerland mit einer kranken Regulierungsbürokratie oder einem repressiven Rechtssystem.



  • Daniel E. schrieb:

    [...] und die Wasserprivatisierungsmaßnahmen haben in vielen Entwicklungsländern erst mal Wasser einem nennenswerten Bevölkerungsanteil zur Verfügung gestellt [...]

    Und auch das Regenwasser privatisiert.



  • Infrastrukturprojekte verlangen auch langfristige Planungen. Und gerade damit tun sich Firmen oft schwer. Wie will man den Aktionären klar machen, dass man eine Investition für die nächsten 25 Jahre plant? Gerade nach der "Liberalisierung" des Strommarktes sind die Investitionen in neue Kraftware oder Netzinfrastruktur enorm eingebrochen.

    Daniel E. schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Ich glaube nicht, dass es auf Basis von Infrastruktur einen wirklichen Wettbewerb geben kann.

    Das ist aber keine Glaubensfrage, sondern eine, die man tatsächlich prüfen kann. Das japanische Bahnsystem ist weitestgehend privat und das effizienteste der Welt. Straßenqualität steigt sogar bei halbprivaten Betreibern an und die Wasserprivatisierungsmaßnahmen haben in vielen Entwicklungsländern erst mal Wasser einem nennenswerten Bevölkerungsanteil zur Verfügung gestellt und in reicheren Ländern die Netzqualität größtenteils verbessert. Möchtest Du weiterhin "glauben," daß es nicht funktionieren kann?

    Das englische Bahnsystem ist seit der Privatisierung eine totale Katastrophe. Das US-amerikanische Bahnsystem ist doch iirc komplett privat und war immer privat und wird zumindest im Passagierbereich auch heftig kritisiert. Einfach zu privatisieren scheint da nicht auszureichen. Ich kenne mich aber mit dem japanischen Bahnsystem nicht aus (weiß nur, dass die extrem viele Strecken haben und mir hat mal jemand gesagt, dass die extrem teuer seien). Wie sind die Preise dort im Bezug auf das Durchschnittseinkommen?

    Dein Beispiel mit den Entwicklungsländern ist sicher interessant. Ich will ja gar nicht verbieten, dass private Infrastruktur aufgebaut wird. Diese Möglichkeit ist natürlich extrem wichtig. Vorallem damit die staatlichen Systeme einen entsprechenden Leistungsdruck haben. In dem Sinne sollte es schon einen Wettbewerb geben.

    Daniel E. schrieb:

    Sehr hübsch, dein Szenario: private Netze -> Ausfall, staatlich -> robust, strategisch, zukunftssicher.

    Aber das ist doch komplett fiktiv. Warum sollte das genau so passieren und nicht genau andersrum? Glaubst Du zB. in Entwicklungsländern funktionieren die staatlichen Netze so viel besser als die privaten? Think again.

    Eine private Firma ist wirtschaftlichen Schwankungen unterlegen. Wenn sich der Staat den Betrieb des Netzes nicht mehr leisten kann, dann sind die Probleme eh ziemlich groß. Wie oben gesagt, sieht die Situation in Entwicklungsländern sicher anders aus.

    Daniel E. schrieb:

    Die Privatisierung demonstriert vor allem, daß Netzneutralitätsregulierungen, bei dem man einzelnen Betreibern Monopolrechte einräumt und diese Betreiber dann reguliert, keine so clevere Idee sind. Daraus könnte man lernen (zB. für Netzneutralitätsdebatten im Internet).

    Ja, aber gerade deshalb finde ich, dass man das Netz nicht hätte privatisieren sollen. Oder was meinst du, was das richtige Vorgehen gewesen wäre? Jede Leitung einzeln versteigern?



  • FrSan schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Deutlich kritischer als zB Banken und da wurde gerade erste eine Krise abgewendet, in dem der Staat massiv Geld seiner Bürger in die Banken gepumpt hat.

    Sie wurde in die Zukunft verlegt. Das einzige was passiert ist, ist dass jeder Bürger (500 Milliarden/80(bzw 36) Millionen) Euro ärmer ist. Da wird bald nachgelegt werden müssen. Die Frage ist: Wer rettet dann den Staat?

    Wie war das mit dem Belegen - wo ist der Beweis, dass der Staat bald nachlegen muss?

    Btw: inwiefern verliere ich als Bürger wealth, wenn ein Staat Garantien abgibt. Die reale fällige Summe werden wir in 20 Jahren wissen, wenn die meisten übernommenen Produkte fällig wurden. Bis dahin ist das Spekulation. Im Gegensatz scheint der Staat sogar aktuell an den Garantien und Eigenkapitalhilfen (aktuell ausgenommen: HRE) zu verdienen.



  • rüdiger schrieb:

    Infrastrukturprojekte verlangen auch langfristige Planungen. Und gerade damit tun sich Firmen oft schwer. Wie will man den Aktionären klar machen, dass man eine Investition für die nächsten 25 Jahre plant? Gerade nach der "Liberalisierung" des Strommarktes sind die Investitionen in neue Kraftware oder Netzinfrastruktur enorm eingebrochen.

    "Enorm eingebrochen" ist zwar übertrieben, aber Du kannst drei mal raten, warum. Es könnte schon etwas mit den Regulierungen zu tun haben, huh? Es wäre absolut unmöglich, unsere aktuelle Energielandschaft mit aktuellen Regulierungen zu errichten.

    Daniel E. schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Ich glaube nicht, dass es auf Basis von Infrastruktur einen wirklichen Wettbewerb geben kann.

    Das ist aber keine Glaubensfrage, sondern eine, die man tatsächlich prüfen kann. Das japanische Bahnsystem ist weitestgehend privat und das effizienteste der Welt. Straßenqualität steigt sogar bei halbprivaten Betreibern an und die Wasserprivatisierungsmaßnahmen haben in vielen Entwicklungsländern erst mal Wasser einem nennenswerten Bevölkerungsanteil zur Verfügung gestellt und in reicheren Ländern die Netzqualität größtenteils verbessert. Möchtest Du weiterhin "glauben," daß es nicht funktionieren kann?

    Das englische Bahnsystem ist seit der Privatisierung eine totale Katastrophe. Das US-amerikanische Bahnsystem ist doch iirc komplett privat und war immer privat und wird zumindest im Passagierbereich auch heftig kritisiert. Einfach zu privatisieren scheint da nicht auszureichen. Ich kenne mich aber mit dem japanischen Bahnsystem nicht aus (weiß nur, dass die extrem viele Strecken haben und mir hat mal jemand gesagt, dass die extrem teuer seien). Wie sind die Preise dort im Bezug auf das Durchschnittseinkommen?

    Das englische Bahnsystem war davor auch eine Katastrophe, darum hat man ja privatisiert. Der Punkt, warum es verkommt, ist aber ein regulativer: die Lizenzen werden Privatunternehmen nur über sehr kurze Zeiträume zugeteilt, in der sich Investitionen ins Netz nicht rechnen, weil nach man nach Ablauf der Lizenzen keine sehr hohe Chance besteht, an die dann entstehenden Gewinne ranzukommen.

    In den USA ist doch das einzige Intercity-Personensystem staatsbetrieben. http://en.wikipedia.org/wiki/Amtrak

    Japan ist billig, aber das Regulierungsklima ist ein komplett anderes als zB. in England. (Es werden auch Teile des Landes noch bezuschusst, aber es ist biller als vor der Privatisierung.)

    "Einfach privatisieren" reicht nie einfach aus. Das wichtigste ist, zum wiederholten mal, ein vernünftiges regulatives Umfeld und nicht so sehr, ob man dann "privat" oder "öffentlich" dazu sagt. Wenn man dumme Anreize in die Regulierungen reinbastelt, dann kriegt man natürich lausige Resultate, siehe zB. Bankenregulierung. Ob sie lausiger sind, als das, was der Staat vorher gemacht hat, das ist schwer zu sagen, aber normalerweise privatisiert man nur Dinge, die beschissen funktionieren, Verluste schreiben usw. Daher muß man schon fragen, ob die Meßlatte richtig angelegt wird, wenn hinterher nicht das Paradies auf Erden erscheint ...

    Daniel E. schrieb:

    Sehr hübsch, dein Szenario: private Netze -> Ausfall, staatlich -> robust, strategisch, zukunftssicher.

    Aber das ist doch komplett fiktiv. Warum sollte das genau so passieren und nicht genau andersrum? Glaubst Du zB. in Entwicklungsländern funktionieren die staatlichen Netze so viel besser als die privaten? Think again.

    Eine private Firma ist wirtschaftlichen Schwankungen unterlegen. Wenn sich der Staat den Betrieb des Netzes nicht mehr leisten kann, dann sind die Probleme eh ziemlich groß. Wie oben gesagt, sieht die Situation in Entwicklungsländern sicher anders aus.

    Stell dir mal folgendes vor. Der weltgrößte Energiekonzern fällt. Verschwindet. In einem halbwegs deregulierten Markt. Was passiert dann? Tote auf den Staßen, Massenpanik, wochenlange Finsternis? Oder nichts? Und warum passiert was?

    Ich rede natürlich von Enron. Ohne die (halbherzigen) Deregulierungen wäre der Kollaps nicht so locker über die Bühne gegangen.

    Wir in der westlichen Welt haben da ohnehin ein Luxusproblem. Wir haben ja sogar verhältnismäßig gut funktionierende Bürokratien, die es sich trotz aller Ineffizienz und politischer Einflußnahme ein Bahnsystem zum halbwegs zum laufen bringen können. Viele Länder können das aber nicht und da will man dann Wettbewerb, Macht möglichst dezentralisieren usw.

    Daniel E. schrieb:

    Die Privatisierung demonstriert vor allem, daß Netzneutralitätsregulierungen, bei dem man einzelnen Betreibern Monopolrechte einräumt und diese Betreiber dann reguliert, keine so clevere Idee sind. Daraus könnte man lernen (zB. für Netzneutralitätsdebatten im Internet).

    Ja, aber gerade deshalb finde ich, dass man das Netz nicht hätte privatisieren sollen. Oder was meinst du, was das richtige Vorgehen gewesen wäre? Jede Leitung einzeln versteigern?

    Nicht künstlich Monopole schaffen und die zu regulieren versuchen, wäre ein Anfang. Scheint aber zB. auch beim Thema Internetregulierung niemanden zu interessieren. Die Internetgemeinde möchte anscheinend die Probleme von "Common Carrier"-Modellen selbst erleben, weil es dieses Modell ja schon früher nie funktioniert hat.



  • rüdiger schrieb:

    Wann soll es ein derartiges System in den USA gegeben haben? Und warum gibt es das nun nicht mehr?

    Mir fiel da noch ein "System" ein, dass dem Libertarismus meiner Meinung nach nahe kommt - das Internet. Wenn alles so weiter läuft wie jetzt, wird man in ein paar Jahren vielleicht auch fragen: "Warum gibt es dann kein privates Internet, wenn das doch so toll ist?" Das Internet konnte so schnell wachsen, da es dort keine staatlichen Eingriffe gab. Viele sagen: "Das Internet wurde doch vom Staat erst geschaffen" Aber da kann ich dann nur wieder auf das Beispiel von Hazlitt aus "Economics in one lesson" verweisen.

    Das private Wohltätigkeit funktioniert sieht man meiner Meinung nach an Open Source sehr gut(BSD-Lizenz ftw :)).
    Hartz4ler(ganz zu Anfang des Internets):"Du glaubst doch nicht, dass Unternehmen armen Menschen helfen würden. Du SPINNST wohl. Wir brauchen den Staat! Jetzt hör aber ma uff. Die Unternehmen denken nur an Gewinne. Wenn ein Unternehmen viel Gewinn macht heißt das, dass es der Gesellschaft schadet. All die vielen Leute die die Produkte solch eines Unternehmens kaufen, werden ausgebeutet. SAUEREI! Eine SAUEREI ist sowas! Was sagst Du? Unternehmen und Private könnten über das Internet gemeinsam Software entwickeln? Selten so einen Schwachsinn gehört. Du bist ein totaler Träumer. In einer perfekten Welt vielleicht. Ich sach Dir, das Internet wird von Kriminellen nur so wimmeln. Der Staat muss da jetzt regulieren, damit sowas nicht passiert. Dann kann das Internet vielleicht was werden. Ansonsten ist das aber auch nur so ein Traum, wie dein Libertarismusdingsda.".

    OT: Viele kennen hier bestimmt Robert A. Heinlein. Ich wollte nur nochmal anmerken, dass er sich zu den Idealen des Libertarismus bekennt(steht zumindest auf Wikipedia so. Merkt man auch teilweise in seinen Romanen).



  • FrSan schrieb:

    Das private Wohltätigkeit funktioniert sieht man meiner Meinung nach an Open Source sehr gut(BSD-Lizenz ftw :)).

    Diese Wohltätigkeit *hust* lässt sich nicht so einfach auf die reale Welt übertragen. Schlechtes Beispiel.



  • Hallo

    Ich sach Dir, das Internet wird von Kriminellen nur so wimmeln.

    Genauso ist es doch - oder ?

    Mfg
    Klaus



  • Hallo

    Ich glaueb, dass FrSan den Mist wirklich glaubt den er schreibt, unfassbar.

    chrische



  • Hi,

    http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2009/11/9/job-angebot-fuer-quelle-frauen/deutschlands-pfiffigste-sekretaerinnen.html

    wie man sieht gibt es noch Leute die mehr als nur auf dem Amt zu fragen unternehmen um einen neuen Job zu bekommen. Und wie man liest auch sehr erfolgreich. Drücke den 5 Mädels alle Daumen die ich habe.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    http://www.bild.de

    🙄 👎



  • Hi,

    Wenn der Beitrag in der FAZ, Süddeutschen, Zeit, Welt... gestanden hätte, dann hätte ich für Dich natürlich diesen Beitrag für Dich verlinkt. Aber ich habs nun mal nur da gelesen.
    Ich bin sicher kein Bild-Gläubiger, aber Information ist Information, auch wenn sie von blos von Bild kommt.
    So wie man seinen Standpunkt nicht nur aus Bild beziehen sollte, sollte man die Zeitung auch nicht völlig ignorieren. Man sollte schon ein wenig wissen, worüber in der Kantine gesprochen wird.
    Ob man dann alles glaubt ist ja dann jedem selbst überlassen. Ein gewisser Filter zwischen den Ohren ist da ganz nützlich.
    Aber in dem Fall ist's eine durchaus nicht unwichtige Information, dass Einfallsreichtum belohnt wird, oder besser eine öffentliche Bestätigung dieser Tatsache, die leider viele aus Bequemlichkeit gerne verdrängen (ich habe ja doch keinen Einfluss...). Wichtig ist nicht, wie viele Bewerbungen einer insgesamt schreibt, sondern zu wievielen Vorstellungsgesprächen er es schafft eingeladen zu werden. Und wenn jemand nach 200 Bewerbungen immer noch nicht ein mal eingeladen worden ist, sollte er vielleicht mal darüber nachdenken ob er nicht was falsch macht. Bewerbungen in die man nicht alles was man an Kraft und
    Wissen hat investiert kann man getrost gleich sein lassen. Einladungen garantieren zwar auch noch keine Einstellung, aber man ist zumindest eine Runde weiter und nicht mehr einer von 1000 sondern einer von 10...

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    ...aber Information ist Information, auch wenn sie von blos von Bild kommt.

    Nicht ganz. Jedes Blatt vertritt eine gewisse Richtung, so auch "Bild" [neoliberal, kapitalismusfreundlich]. Mit solchen Artikeln, die keiner seriösen Zeitung eine Zeile wert wären, wird Stimmung gegen Arbeitslose gemacht: "Schaut euch diese engagierten Frauen an und was macht euer dauerarbeitsloser Nachbar? - Nichts!" 👎



  • general bacardi schrieb:

    muemmel schrieb:

    ...aber Information ist Information, auch wenn sie von blos von Bild kommt.

    Nicht ganz. Jedes Blatt vertritt eine gewisse Richtung, so auch "Bild" [neoliberal, kapitalismusfreundlich]. Mit solchen Artikeln, die keiner seriösen Zeitung eine Zeile wert wären, wird Stimmung gegen Arbeitslose gemacht: "Schaut euch diese engagierten Frauen an und was macht euer dauerarbeitsloser Nachbar? - Nichts!" 👎

    Was müsste BILD denn Schreiben um gegen dauerarbeitslose Nachbarn aber nicht gegen pauschal alle Arbeitslose Stimmung zu machen?
    Wie macht man sowas?



  • illuminator schrieb:

    Was müsste BILD denn Schreiben um gegen dauerarbeitslose Nachbarn aber nicht gegen pauschal alle Arbeitslose Stimmung zu machen?

    Ich denke, dass solcherlei Differenzierung nicht "Bild"s anliegen sein wird. Gewisse Feindbilder wie ausländische Jugendliche, Linke, Kampfhundebesitzer und Arbeitslose müßen mit einem Feuerwerk aus vielen kleinen Realitätsverzerrungen dem Leser vermittelt werden, das reicht schon. Einmal am Tag, alles gut durchgerührt serviert, lässt längerfristig auch das letzte bisschen Hirnmasse schwinden, womit "Bild"-Leser ohnehin nicht so reichhaltig bestückt sind.
    Würde "Bild" ernsthaften Journalismus betreiben, hätte http://www.bildblog.de/ wohl kaum den Grimme-Preis erhalten. 😃


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