Studium über abgeschlossene Berufsausbildung



  • Ich seh ehrlich gesagt nicht den Zusammenhang zwischen Vorlesung und Schule. In der Vorlesung hört man zu, schreibt mit, (verliert nach 20 Minuten den Faden)und arbeitet das später nach. Das ist einfach ein Informationsfluss vom Vorlesenden zum Hörenden. Das Pendant zur Schule sind an der Uni höchstens die Übungen.

    Meine Schlussfolgerung daraus (auch aus bisher 3 Jahren Fernstudium): Vorlesungen sind größtenteils überflüssig und können durch Selbststudium von Scripten (die natürlich dazu eine gewissen Qualität haben müssen) und Büchern ersetzt werden. Übungen bzw. allgemein Veranstaltungen, indem man mit dem Dozenten in einen Dialog tritt und den Stoff bespricht, sollten mehr Gewicht erhalten. Ausnahmen sind vielleicht Vorlesungen zu Themen, die so aktuell oder speziell sind, dass dazu wenig Literatur vorliegt. Sowas sehe ich aber gerade gegen Ende des Studiums.



  • maximAL schrieb:

    Bei vielen Fächern ist die Zusammenstellung des Stoffes so speziell, dass man gleich einen ganzen Stapel Bücher wälzen müsste, sich dabei mit sehr vielen Dingen beschäftig die nicht prüfungsrelevant sind und am Ende fehlen einem doch wieder einige Sachen.

    Studierst Du Informatik? Ich könnte das nur im Zusammenhang eines Informatikstudiums nachvollziehen. Die Informatik ist immer noch recht jung und verändert sich stark. Deshalb gibt es noch nicht bei allen Vorlesungen Bücher, die ziemlich genau den entsprechenden Stoff abdecken. Im Allgemeinen liegt so ein Fall aber erst gegen Ende des Studiums vor, wenn sich der Stoff der Wissensgrenze annähert. Die Informatik ist da also ein Sonderfall. Aber auch diesen Sonderfall kann man mit guten Skripten ausgleichen.

    Aber BTW: Wo ist das Problem, dass man mehrere Bücher lesen muss? Letztendlich ist jeder selbst dafür verantwortlich, was er aus einem Studium mitnimmt. Und wenn man sich nur von Prüfung zu Prüfung hangelt, dann ist das eben nicht sooo viel. Man kann durchaus auch mal links und rechts gucken.



  • maximAL schrieb:

    Bei vielen Fächern ist die Zusammenstellung des Stoffes so speziell, dass man gleich einen ganzen Stapel Bücher wälzen müsste, sich dabei mit sehr vielen Dingen beschäftig die nicht prüfungsrelevant sind und am Ende fehlen einem doch wieder einige Sachen.

    Das stimmt. Daher wird mit Vorlesungs-Skript und Buch gelernt (abgeglichen) und ab und zu mal in die Vorlesung geschaut, um auch ja noch auf dem richtigen Pfad zu sein.

    Der Vorlesungstoff ist bei uns ehe meißtens ein paar Wochen vor Prüfungsbeginn durchgekaut, sodass man die restliche Zeit noch in die Vorlesung gehen kann und somit die Übungen und die prüfungsrelevanten Themen noch aufschnappt.



  • Bashar schrieb:

    Meine Schlussfolgerung daraus (auch aus bisher 3 Jahren Fernstudium): Vorlesungen sind größtenteils überflüssig und können durch Selbststudium von Scripten (die natürlich dazu eine gewissen Qualität haben müssen) und Büchern ersetzt werden.

    Deine Schlußfolgerung finde ich interessant, auch weil ich das in ähnlicher Reihenfolge (Präsenzstudium und dann Fernstudium) kenne.

    Ich habe mich beim Fernstudium aber oft gefragt ob ich die Dinge nicht auch deswegen so gut verstehe, weil ich Grundlagen und Vorgehensweisen auch mal "live" gesehen und verstanden habe.

    Mir ist das häufig bei Präsenzveranstaltungen der FernUni aufgefallen, daß die Leute, die nur ein Fernstudium als Erststudium kannten, bei den Dingen seltsam "hölzern" wirkten. Sie wußten das zwar und kannten den Stoff, aber das "warum" blieb oft unklar. Ich hatte u.a. auch ein Nebenfachpraktikum Elektrotechnik, wo die Leute vom Wissen her vorbereitet waren, aber nicht wirklich wußten was das Ziel des Versuchs war. Dabei sind die Leute vom Fernstudium in der Regel sogar wesentlich motivierter und ernsthafter als im Präsenzstudium, es lag also wohl nicht an der Leistungsbereitschaft.

    Ich selbst vermute nämlich, daß man sich zwar Wissen aus einem Buch oder Skript anlesen kann, aber daß in einer Vorlesung alleine durch die Schwerpunktbildung - worüber spricht der Vortragende länger, wofür erzählt er auch mal ein plastisches Beispiel, was sind seine Schwerpunkte in Prüfungen - wichtige Dinge "mehr betont" werden. Daraus erfährt man auch viel über Wichtigkeit und Bedeutung der Einzelthemen.

    Extrem habe ich das bei meinen mündlichen Prüfungen an der FernUni in Mathematik gesehen: dort sind alle Vordiplom- und Diplomprüfungen in Mathematik mündlich. Man hat den Lehrbrief und kennt damit die gesamte Stoffmasse. Ich hatte zu Beginn die Prüfungen einfach so gemacht, d.h. gelernt, ohne Vorgespräch, dann die Prüfung gemacht. Später hatte ich dann vor der eigentlichen Prüfung beim jeweiligen Prof immer noch ein Prüfungsvorgespräch - präsent vor Ort in Hagen - gehabt, wo mir der Prof seine Philosophie und seine Meinung zu den Themen vorlegte. Vor allem im Hauptstudium war das fast unabdingbar, um sich richtig vorzubereiten und den entscheidenden Knoten platzen zu lassen ("was ist wirklich der hoppsing point des Kurses?").

    Aus der Ferne alleine war das schwer zu erarbeiten. Ich bin daher auch mit dem Thema Fernstudium nach wie vor nicht zu 100% überzeugt, ob das wirklich am Ende eine so gute Lösung ist.



  • Marc++us schrieb:

    Mir ist das häufig bei Präsenzveranstaltungen der FernUni aufgefallen, daß die Leute, die nur ein Fernstudium als Erststudium kannten, bei den Dingen seltsam "hölzern" wirkten. Sie wußten das zwar und kannten den Stoff, aber das "warum" blieb oft unklar.

    Subjektiver Eindruck. Das "warum" kann (und wird!) auch in der Fernlehre vermittelt. Wieso sollten alle Fernstudenten deiner Veranstaltung auch das "warum" nicht verstanden haben - das ist mir zu pauschal.

    Marc++us schrieb:

    Ich selbst vermute nämlich, daß man sich zwar Wissen aus einem Buch oder Skript anlesen kann, aber daß in einer Vorlesung alleine durch die Schwerpunktbildung - worüber spricht der Vortragende länger, wofür erzählt er auch mal ein plastisches Beispiel, was sind seine Schwerpunkte in Prüfungen - wichtige Dinge "mehr betont" werden. Daraus erfährt man auch viel über Wichtigkeit und Bedeutung der Einzelthemen.

    Plastische Beispiele lassen sich ebenso schriftlich oder mittels Videoaufzeichnung einbringen. Betonung kann man nicht nur durch hampelnde Gesten an der Tafel erzeugen.

    Marc++us schrieb:

    Aus der Ferne alleine war das schwer zu erarbeiten. Ich bin daher auch mit dem Thema Fernstudium nach wie vor nicht zu 100% überzeugt, ob das wirklich am Ende eine so gute Lösung ist.

    Schade dass du so denkst, denn deine dargelegten Argumente fand ich nicht überzeugend.



  • Gregor schrieb:

    Studierst Du Informatik? Ich könnte das nur im Zusammenhang eines Informatikstudiums nachvollziehen. Die Informatik ist immer noch recht jung und verändert sich stark.

    Ja. Nichtmal auf einfachste Grundlagen, z.B. wie genau nun eine EBNF auszusehen hat, kann man sich scheinbar einigen.

    Gregor schrieb:

    Aber BTW: Wo ist das Problem, dass man mehrere Bücher lesen muss?

    Das Problem ist ganz einfach, dass die Mehrheit der Studenten mit dem Studium schon völlig ausgelastet ist und keine Zeit hat jedes Semester noch einen Buchmeter extra zu lesen.



  • Marc++us schrieb:

    Deine Schlußfolgerung finde ich interessant, auch weil ich das in ähnlicher Reihenfolge (Präsenzstudium und dann Fernstudium) kenne.

    Interessant im Sinne von "ich stimme zu" oder "ich stimme nicht zu"? Weil dein weiterer Text sich zwar so anhört, als wolltest du mir widersprechen, aber eigentlich stützt du nur, was ich gesagt habe.



  • Prof84 schrieb:

    Kannst Du lesen?[...]
    Warum bist Du emotional so gebunden, dass Du die Passage überspringst?
    Hast Du Angst, dass Du mit Deinen Niveau unter dem Meeresspiegel liegst und Konkurrenz fürchten musst?

    Ich finde Du gibst hier ziemlich eindrucksvolle Einblicke in Dein Niveau. So kannst Du mit Deinen (bedauernswerten) Untergebenen reden, aber für mich ist die Diskussion an dieser Stelle beendet. Viel Spaß noch beim Phrasenschubsen!







  • Was ist an einem Dreisatz neoliberaler Bullshit?

    Daß dieser Effekt kommen wird ist doch sonnenklar. Die Entwicklung der Bevölkerung, damit der Rentenempfänger, sowie im Bereich Krankenversorgung, sind doch Rahmenkonstanten.



  • Marc++us schrieb:

    Was ist an einem Dreisatz neoliberaler Bullshit?

    ich meinte weniger diese überspitzte situationsbeschreibung, eher seine angeblichen lösungsvorschläge. es immer das gleiche dumme geschwafel, das typen aus seinem lager von sich geben.
    🙂



  • ;fricky schrieb:

    ich meinte weniger diese überspitzte situationsbeschreibung, eher seine angeblichen lösungsvorschläge. es immer das gleiche dumme geschwafel, das typen aus seinem lager von sich geben.
    🙂

    Wie sehen diesbezüglich eigentlich nicht-neoliberale Lösungsvorschläge aus?



  • Gregor schrieb:

    ;fricky schrieb:

    ich meinte weniger diese überspitzte situationsbeschreibung, eher seine angeblichen lösungsvorschläge. es immer das gleiche dumme geschwafel, das typen aus seinem lager von sich geben.
    🙂

    Wie sehen diesbezüglich eigentlich nicht-neoliberale Lösungsvorschläge aus?

    gibt ja die verschiedensten ansätze, von nachhaltigem wirtschaften bis über unsummen in bildung stecken, wieviel davon was taugt kann ich dir auch nicht sagen, aber eins ist gewiss: ein prinzip, das den menschen einerseits als kostenfaktor und andererseits als kapital betrachtet, kann nur nach hinten losgehen. dieser idiot aus dem beitrag da oben^^ bezeichnet rente ab 65 als 'anspruchsdenken', möchte dass leute schon früher ins berufsleben eintreten, weniger staatliche sozialleistungen bekommen, usw. und wundert sich gleichzeitig, warum es immer weniger kinder gibt. absolut grotesk und verlogen, solche ansichten. aber leider auch ziemlich modern.
    🙂



  • Mit einem Wort: weltfremder Bullshit.



  • Marc++us schrieb:

    Mit einem Wort: weltfremder Bullshit.

    was immer du damit meinst; das handelsblatt-interview mit diesem axel börsch-supan, oder mein posting. wir gehören vielleicht beide nicht zu gruppe, die primär betroffen ist. jedenfalls hat sich ein päärchen aus meinem bekanntenkreis gegen kinder entschieden, weil beide beruflich sehr eingespannt und der meinung sind, dass man künftig noch härter und länger arbeiten muss. hast du kinder?
    🙂


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