Desktop-Environments überflüssig? (Split von "LXDE")



  • Das musst du mir mal erklaeren... das root konto selber ist ja das sicherheitsproblem... es zu eliminieren erhoeht also die sicherheit.

    sudo erlaubt mir naemlich genau zu definieren was der user machen darf. und selbst wenn ich das nicht tue und einfach alles erlaube, so ist es immernoch sicherer da ich jede aktion explizit bestaetigen muss.

    Bitte lies noch ein bisschen zu dem Thema nach, bevor Du mir was zum Thema Unix-Administration bzw. -Security erklärst.

    Kann echt sein, dass ich das Thema noch nicht verstanden habe. Aber ist es nicht so, dass ich durch sudo meinem root-Passwort beraubt werde? Dadurch muss ich als Angreifer nur das Passwort des Benutzers herausbekommen um das System zu beschädigen. Ohne sudo gäbe es zwei Passwörter. Durch Gruppen kann ich ebenfalls genau definieren was ein Benutzer darf und was nicht. Es ermöglicht mir zwar keine so feine Einteilung der Rechte, aber in einem Server-Client-System, bei dem eine hohe Anzahl von Benutzer verwaltet werden müssen, verlässt man sich doch sowieso auf andere Tools als nur auf die Rechteverwaltung des OS. Aber wenn das alles Käse ist, dann lasse ich mich gerne aufklären.



  • nman schrieb:

    Aber die allermeisten Arbeitsplätze brauchen heutzutage primär einen Browser, einen Filemanager und ein paar Office-Programme, was alles bereits vorhanden ist.

    Ich würde diese Aussage um ein paar Firmeninterne Tools erweitern. Alle meine Bekannten haben spezielle Software an ihrem Arbeitsplatz im Einsatz.

    zB CRM Tools, fach spezifische Software (zB bei uns eben die Creative Suite oder Final Cut Studio,...).

    Bei privat Rechnern würde ich dir aber aufjedenfall Recht geben.

    Du sagtest doch selbst letztens erst wieder, dass Cloud Computing und Web2.0 die Art und Weise, wie wir mit Computern umgehen, stark verändert. Ich sehe mit aufgrund dieser Entwicklung GNU/Linux am Desktop wieder deutlich erstarken. Und die Wachstumsmärkte sind in meinen Augen einfach nicht da, wo kommerzielle Software viel verbessern könnte.

    Das ist natürlich ein guter Punkt.

    PS:
    und es hat sich natürlich auch schon eine Menge getan. Ein Ubuntu von heute ist in meinen Augen auch schon um Welten besser als ein Red Hat/SuSE von vor 5 Jahren.



  • Antoras: Usernamen bei den Zitaten wären hilfreich, da ist nur eines von mir.

    Antoras schrieb:

    Dadurch muss ich als Angreifer nur das Passwort des Benutzers herausbekommen um das System zu beschädigen.

    Hierzu ein paar Sachen:
    - Das Standardsetup der allermeisten Distros lässt jeden Benutzer su benutzen, sudoer müssen immer in die /etc/sudoers eingetragen werden.
    - Wenn mehrere Leute Admin-Rechte haben sollen, ist ein Root-Passwort ziemlich dämlich, weil das mehrere Leute wissen müssen (womit die Gefahr für entweder zu simple Passwörter oder andererseits Passwort-Postits oä. steigt) und man das Passwort nicht bequem einfach mal so ändern kann, ohne alle Admins davon in Kenntnis zu setzen, was natürlich auf einem sicheren Kanal geschehen muss.
    - Oben schon erläutert: Wenn ich Dein Passwort habe und weiß, dass Du su verwendest, dann platziere ich einfach einen Ersatz für su vor dem regulären su in Deinem PATH, der mir zuerst das Passwort zumailt und dann an das normale su weiterreicht oä. Sobald Dein Account kompromittiert ist, ist der Root-Account kompromittiert, so oder so.

    Durch Gruppen kann ich ebenfalls genau definieren was ein Benutzer darf und was nicht.
    Es ermöglicht mir zwar keine so feine Einteilung der Rechte, aber in einem Server-Client-System, bei dem eine hohe Anzahl von Benutzer verwaltet werden müssen, verlässt man sich doch sowieso auf andere Tools als nur auf die Rechteverwaltung des OS.

    Sorry, hier verstehe ich nicht, worauf Du hinauswillst, bzw. ob das an mich gerichtet war oä.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Ich würde diese Aussage um ein paar Firmeninterne Tools erweitern. Alle meine Bekannten haben spezielle Software an ihrem Arbeitsplatz im Einsatz.

    zB CRM Tools, fach spezifische Software (zB bei uns eben die Creative Suite oder Final Cut Studio,...).

    Ja, wie gesagt, mit CS und Final Cut und dergleichen hast Du natürlich Recht. Bei vielen anderen Branchen wird das ähnlich sein.

    Aber die Sekretärin und die Callcenter-Mitarbeiter und der Controller und viele andere kommen häufig trotz der fehlenden branchenspezifischen Anwendungen gut aus.

    Die CRM-Tools und Zeiterfassungssoftware etc., die ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe, war immer entweder Java-Zeugs oder eben 2.0iges Webapp. (Die 37signals-Sachen zB. verkaufen sich momentan wohl recht gut.)

    und es hat sich natürlich auch schon eine Menge getan. Ein Ubuntu von heute ist in meinen Augen auch schon um Welten besser als ein Red Hat/SuSE von vor 5 Jahren.

    Ja, ich war selbst überrascht. Meine technisch völlig uninteressierte Mutter hatte ein WinXP-Laptop, das sie zerschossen hat. Um die Zeit bis zum neu aufsetzen zu überbrücken, habe ich ihr eine Ubuntu-Live-CD gegeben und weil ihr das so gut gefallen hat, hat sie es einfach im Alleingang selbst installiert und alles funktionierte "einfach so" out-of-the-box. Ich bleibe zuversichtlich.



  • Shade Of Mine schrieb:

    DrGreenthumb schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    dass es alles in 50mio facher ausfuehrung gibt.

    Also ein Problem ist das höchstens für die Entwicklung (aber kein so großes).

    Äh... Es ist einer DER Grund warum es kaum kommerzielle Software für Linux gibt.

    dann wäre das halt ein falscher Grund. Solche hat man ja auch oft. Unter Unix schreibt man genauso leicht Programme wie unter Windows oder OSX. Mal schwieriger, mal leichter. Die Desktop-Integration spielt ja nur bei manchen Anwendungen überhaupt eine Rolle.



  • nman schrieb:

    Ja, ich war selbst überrascht. Meine technisch völlig uninteressierte Mutter hatte ein WinXP-Laptop, das sie zerschossen hat. Um die Zeit bis zum neu aufsetzen zu überbrücken, habe ich ihr eine Ubuntu-Live-CD gegeben und weil ihr das so gut gefallen hat, hat sie es einfach im Alleingang selbst installiert und alles funktionierte "einfach so" out-of-the-box. Ich bleibe zuversichtlich.

    Aehnlich bei mir. Das coolste ist ihr UMTS Stick. Der funktioniert unter Ubuntu genau wie er soll. Sobald man ihn reinsteckt wird automatisch eine verbindung aufgebaut. Keine daemlichen Userprogramme zum starten der Verbindung wie ueberall sonst. Und das ganze out of the box. Das war schon ziemlich genial...



  • nman schrieb:

    GNU/Linux am Desktop braucht kommerzielle Software deswegen nicht, weil fast alle Use-Cases in erreichbaren Märkten bis auf irgendwelche Nischen von FOSS-Software abgedeckt werden. Ich bezweifle stark, dass kommerzielle Software so häufig eine Hürde für den Umstieg darstellt, wie Du offensichtlich glaubst.

    GNU/Linux am Desktop würden Spiele sehr gut tun. Ich habe eine WindowsXP Installation ausschließlich für Starcraft Broodwar, weil der Multiplayer Teil nicht in Wine funktioniert.

    Aber ansonsten hast du Recht, ich vermisse keine Software unter Linux. Ich weiß gar nicht wieso (z.B.) Mediamarkt eine so große Auswahl an Software für Windows hat. Wer kauft die sich. Ich meine, Geld für Software auszugeben ist für mich inzwischen völlig undenkbar, bis auf Spiele und Spezialsoftware (wie z.B. UML Tool Visual Paradigm).



  • nman schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    Wenn du natürlich davon ausgehst dass kommerzielle Software immer oder fast immer durch OSS ersetzt werden kann, sind meine Argumente hinfällig.

    Das würde ich so nicht unbedingt sagen. Aber die allermeisten Arbeitsplätze brauchen heutzutage primär einen Browser, einen Filemanager und ein paar Office-Programme, was alles bereits vorhanden ist.

    Das Problem ist aber auch, wenn man eine Office-Suite entwickelt, dann sind deren Features ziemlich egal. Wichtig ist immer noch nur die Frage "Wie gut öffnet und speichert es MS Office Dokumente". Ich hoffe mit dem Aufkommen von ODF kann man endlich auf gleichem Niveau mit MS Office konkurrieren (also mit Features und mit Preis).


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