Derzeitige Zinsen



  • Hat hier eigentlich jemand Ahnung von Wohneigentum? Es gibt da doch so einen komischen Einheitswert, den das Finanzamt feststellt. Wie groß ist der typischerweise bei einer 105 m² Altbauwohnung in (West-)Berlin?

    Auch Tipps von anderen Wohneigentümern (auch außerhalb Berlins) ist erwünscht. Die Sachen, die man per Google finden, gehen nämlich weit auseinander. Eine Quelle meinte, als Faustregel sollte man 30 % des Kaufpreises annehmen, eine andere sprach von 10 % des Kaufpreises im Schnitt.

    Nachtrag:
    Die Steuer schwankt in meiner Wunschwohnung zwischen 396,90 € und 1190,70 € (jährlich) je nach Schätzung des Einheitswerts, also nicht zu vernachlässigen. (Die Grundsteuer ist in Berlin besonders hoch.)



  • sdf schrieb:

    Außerdem ist so ein Goldbarren schlecht teilbar und wenn mir jemand einen Goldbarren in Krisenzeiten andrehen würde, dann wäre ich erstmal mißtrauisch ob das überhaupt echtes Gold ist.

    Auch zu Nichtkrisenzeiten haben sich Tonnenweise Goldreserven von Staaten (!) als Schrott herausgestellt.

    http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/7294665.stm



  • sdf schrieb:

    ..Die Aktien wären immer noch, wenn das Geld nichts mehr wert wäre, mehr wert als das Geld. Natürlich wäre es aber erforderlich, den Wertmaßstab in dem der Wert einer Aktie bemessen wird, zu ändern.
    In der Praxis dürfte das darauf hinauslaufen, daß der Aktienkurs mit der Inflation des Geldes immer weitersteigt, um den Wertverlust des Geldes auszugleichen, bis es eine Währungsreform gibt und der Aktienkurs in der neuen Währung bemessen wird...

    Ich glaube nicht, dass das in der Realität funktioniert. Wenn hier ein solcher Fall eintreffen sollte, würden die Börsen vernichtend einstürzen und sämtlichen Wert abgeben. Die Unternehmenspapiere die du dann hättest, wären dann allenfalls nur auf sehr lange Sicht zu gebrauchen.



  • SideWinder schrieb:

    Nehmen wir an ich lege mein Geld auf das Sparbuch und erhalte unglaubliche 1,5% an Zinsen (ich glaube mehr kriegt man derzeit nicht wirklich oder nur in absoluten Ausnahmefällen). Mit der derzeitigen Inflation in Österreich (3% bzw. für Bereiche aus dem Warenkorb die mich interessieren 4%) verliere ich da massig Geld.

    Was macht ihr gegen diesen Diebstahl an euch? Soviel Geld dass ich jetzt "investieren" könnte habe ich ja auch nicht (Immobilienkauf oder Ähnliches). Aktienmarkt steigt auch nicht um 4% im Jahr (in den letzten 12 Monaten stieg der hiesige ATX um 0,54%...) und Zeit um da täglich zu "broken" habe ich auch nicht.

    Was bleibt einem als einfacher Bürger noch übrig um sein Geld vor dem Klau durch Kreditnehmer zu retten?

    1. Fixier dich nicht auf die Inflation, die ist nur dann wichtig, wenn du erwägst reale Werte (Aktien, Immobilien, Gold...) zu kaufen, oder gar erwägst das Geld lieber zu konsumieren. Das tust du aber scheinbar eher nicht.

    2. Überschätzen meiner Meinung nach die offiziellen Statistiken die Inflation massiv, da der technische Fortschritt gerade im Bereich Internet massiv deflationär wirkt, und das nur teilweise berücksichtigt wird (wenn es berücksichtigt würde, würde das einen massiven politischen Backlash geben).

    3. Du willst alles haben: Nominale Sicherheit (der Wert des Investments in Euro gemessen soll nicht sinken), reale Sicherheit (der Wert nach Inflation soll nicht sinken) und hohe Rendite. Das geht aber derzeit nicht.

    That said, es gibt Inflationsindexierte Anleihen. Die zahlen das Maximum aus Nennwert und inflationsangepasstem Nennwert zurück, und die Zinsen sind auch inflationsangepasst. Allerdings haben die zeitweise auch offiziell negative Verzinsung, da sie so begehrt sind.

    Gezeichnet, Dein persönlicher Wirtschafts- und Haskellberater. 🤡


  • Mod

    Ich habe nirgends erwähnt, dass ich "hohe Rendite" haben will. Mir reicht es wenn ich nach 10 Jahren noch immer gleich viel "besitze" (im Sinne von Wert und nicht von Zahl die am Konto steht).

    Gibt's da gar nichts?

    /me ist dafür auch braver Teilnehmer des Kurses FFP: http://www.complang.tuwien.ac.at/knoop/ffp185210_ss2011.html

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Ich habe nirgends erwähnt, dass ich "hohe Rendite" haben will. Mir reicht es wenn ich nach 10 Jahren noch immer gleich viel "besitze" (im Sinne von Wert und nicht von Zahl die am Konto steht).

    Gibt's da gar nichts?

    /me ist dafür auch braver Teilnehmer des Kurses FFP: http://www.complang.tuwien.ac.at/knoop/ffp185210_ss2011.html

    MfG SideWinder

    Wenn du das Geld festlegst, sollte es Zinsen geben, die der Inflation entsprechen. Dann kannste halt 10 Jahre oder so nichts davon abbuchen.


  • Mod

    SideWinder schrieb:

    Gibt's da gar nichts?

    10 Jahre sind im Moment eine lange Zeit.

    Das ganze Thema Staatsanleihen ist verdammt gefährlich geworden, irgendwelche Bankpapiere auch, Du kannst höchstens nach etwas schauen, das eine regelmäßig Rendite abwirft:

    - Mietshaus (ja, ich weiß, Einstiegsbarriere)
    - Solaranlage
    - Aktien mit extrem hohen Dividenden

    In DE ist Solar tatsächlich relativ interessant geworden, weil es bereits einem Kleinsparer gelingt eine "Firma" zu gründen, die regelmäßig Einnahmen erzielt. Bisher mußte man für solche Sachen immer im sechsstelligen Bereich unterwegs sein. Nachteil aber auch hier die Abhängigkeit von der Politik.


  • Mod

    Hmm, scheint also eher nichts zu geben.

    @earli: 10 Jahre ist nur ein Beispiel. Ich will mein Geld eigentlich trotzdem weiter täglich verfügbar haben.

    Ihr tut ja glatt so, als wäre es unverschämt zu erwarten, dass der selbst erarbeitete "Wert" gleich viel "wert" bleibt. Als wäre es ganz normal, dass einem pro Jahr hunderte Euro abgezogen werden wenn man das Geld nicht sofort wieder investiert.

    MfG SideWinder



  • sdf schrieb:

    Gold arbeitet dummerweise nicht.

    Wozu auch? 1kg Gold wird immer ein 1kg Gold sein.

    sdf schrieb:

    Mit Aktien kann es einem unter Umständen passieren, daß man in 5 Jahren mehr Gold kaufen kann als vorher, weil das in Aktien investierte Geld arbeitet und sich stark vermehren kann.

    Das ist prizipiell richtig, jedoch verkappte BWL-Denke. Das Problem mit dem Aktienwert ist, dass Du zwar mehr hast, viele anderen aber signifikant weniger. Der reelle Wert hat sich durch Buchwerte auf wundersame Weise hin zu Dir verschoben. Die reelle Wertmenge auf alle Wertteilhaber (Aktienbesitzer, Konsumenten...) in Gold wäre die gleiche.

    sdf schrieb:

    Gold zu kaufen lohnt sich also nur dann, wenn der Zusammenbruch des Papiergeldes unmittelbar bevorsteht.

    Das ist total falsch, weil Du kurz vor der Angst aufgrund Deines abgewerteten Geldes weniger Goldmasse bekommst als zu Nichtkrisenzeiten. Man muss immer zyklisch Gold mitkaufen, am Besten monatlich.

    sdf schrieb:

    Wer vor 30 Jahren sein Geld in Gold gestopft hat, anstatt in Microsoft oder (später) in Google Aktien, der hat z.B. ein sehr schlechtes Geschäft gemacht.

    So schlecht nun auch wieder nicht. Die Entwicklung des Goldpreises ist sicherlich moderater ausgefallen, jedoch auch langfristig stabiler, als z.B. Microsoft-Aktien.

    sdf schrieb:

    Außerdem ist so ein Goldbarren schlecht teilbar und wenn mir jemand einen Goldbarren in Krisenzeiten andrehen würde, dann wäre ich erstmal mißtrauisch ob das überhaupt echtes Gold ist.

    Deswegen gibt es ja auch kleinere Goldmengen ab 0,5g zu kaufen.



  • F98 schrieb:

    Wozu auch? 1kg Gold wird immer ein 1kg Gold sein.

    Genau, es hängt nur von so Faktoren ab wie Vorkommen und Bergbau. Das klingt nach einer sinnvollen Sache!


  • Mod

    sdf schrieb:

    Außerdem ist so ein Goldbarren schlecht teilbar

    http://de.wikipedia.org/wiki/Metallsäge

    🤡


  • Mod

    Und was macht man, wenn einem das Gold vom Staat geklaut wird, weil dieser privaten Goldbesitz verbietet? Soll durchaus schon vorgekommen sein...

    Gold ist nur solange sicher, wie sich alle an die Regeln halten. Und das ist in einer großen Krise eben gerade nicht der Fall.



  • Das Zeug in eine Schatzkiste packen, im Garten vergraben und auf bessere Zeiten warten (Evtl. besser im Wald, falls man auch noch enteignet wird 🙂 )



  • SeppJ schrieb:

    Und was macht man, wenn einem das Gold vom Staat geklaut wird, weil dieser privaten Goldbesitz verbietet? Soll durchaus schon vorgekommen sein...

    Gegen große Erdbeben, Reichskristallnächte und Ocean's Eleven wollen wir aber gar nicht absichern, der GAU ist ein Auslegungsunfall, halt der größte anzunehmende Unfall, den größten Unfall, den wir noch annehmen, um die Sicherheitsmaßnahmen auszulegen; die größeren möglichen Unfälle nehmen wir nicht an, sondern erklären sie zum unwesentlichen Problem außerhalb der Betrachtungen. Sonst könnte das keiner beherrschen.


  • Mod

    volkard schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Und was macht man, wenn einem das Gold vom Staat geklaut wird, weil dieser privaten Goldbesitz verbietet? Soll durchaus schon vorgekommen sein...

    Gegen große Erdbeben, Reichskristallnächte und Ocean's Eleven wollen wir aber gar nicht absichern, der GAU ist ein Auslegungsunfall, halt der größte anzunehmende Unfall, den größten Unfall, den wir noch annehmen, um die Sicherheitsmaßnahmen auszulegen; die größeren möglichen Unfälle nehmen wir nicht an, sondern erklären sie zum unwesentlichen Problem außerhalb der Betrachtungen. Sonst könnte das keiner beherrschen.

    Das was du beschreibst ist der Raub des physischen Goldes wenn die Anarchie ausbricht. Bei Goldraub durch den Staat liegt die Latte wesentlich niedriger und da kann man sich auch nicht gegen schützen indem man das Gold physisch versteckt, weil man als Goldbesitzer registriert ist und dann veraussichtlich in Beugehaft genommen wird wenn man es nicht rausrückt. Und richtig beraubt wird man ja auch nicht, da man schließlich wertvolles Spielgeld für sein Gold bekommt.



  • SeppJ schrieb:

    weil man als Goldbesitzer registriert ist und dann veraussichtlich in Beugehaft genommen wird wenn man es nicht rausrückt.

    Vielleicht ist der einzige Schutz dagegen, Politiker zu werden. Ich erinnere mich daran, wo er nur mit "Ich habe meine Ehrenwort gegeben, nichts zu sagen" ungeschoren davon kommt.



  • SideWinder schrieb:

    Hmm, scheint also eher nichts zu geben.

    Ich habe inflationsindexierte Anleihen erwähnt. Die sind genau das.


  • Mod

    SeppJ schrieb:

    weil man als Goldbesitzer registriert ist

    Wieso das?

    Du mußt nicht zwangsläufig registriert sein. Kauf' Deine Münzen einfach direkt bei einem Händler, ohne Versand. Solange man unter der Grenze des Geldwäschegesetzes bleibt, findet dazu keine Aufzeichnung statt.


  • Mod

    @Mr.N: Ich finde dazu nichts außer einen Wikipedia-Artikel. Kannst du mir ein Institut nennen, dass solche Fonds-Papiere ohne Bindung anbietet?

    @Marcus: Wieso überhaupt Registrierung bei Goldkauf?

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    @Mr.N: Ich finde dazu nichts außer einen Wikipedia-Artikel. Kannst du mir ein Institut nennen, dass solche Fonds-Papiere ohne Bindung anbietet?

    Inflationsindexierte Anleihen werden direkt von Staaten herausgegeben. Es gibt auch Fonds, die inflationsindexierte Anleihen von mehreren Staaten bündeln. Diese Fonds gibt es z.B. von iShares, aber auch von anderen Anbietern.

    Staaten, die solche Anleihen (direkt, ohne Fonds) herausbringen, sind unter anderem die USA, England, Frankreich und Deutschland.


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