Habt ihr schon mal die Bibel komplett durchgelesen?



  • Bashar schrieb:

    Ich gebe zu, ich habs mal versucht. Bin bis Ruth gekommen, dann hab ich den Sinn der Unternehmung nicht mehr so gesehen. Viel Blabla, die tieferen Weisheiten hab ich übersehen. Sowas findet man wohl nur, wenn man danach sucht.

    Folge meiner Empfehlung, fange mit der Apostelgeschichte im NT an.

    Ich habe früher als Kind auch mal versucht die Bibel sequentiell von Anfang an zu lesen, aber das Problem fängt da schon an, weil man als unbedarfter in Gefahr läuft die Genesis wie ein Tatsachenbericht zu lesen und wenn man dann noch liest das XY 900 Jahre alt wurde, dann wird es schon sehr schwer mit dem Verständnis.

    Die Genesis liest und versteht man viel leichter im richtigen Kontext, wenn man bereits glaubt und den Glauben als Wahrheit anerkannt hat, dann weiß man auch die Genesis richtig zu lesen und einzuordnen.
    Deswegen ist es meiner Meinung nach sinnvoller erstmal mit dem NT anzufangen und wer will, der kann gleich bei der Apostelgeschichte einsteigen. Der Inhalt der 4 Evangelien dürften durch Filme, Erzählungen in der Kirche und Co eh weitgehend bekannt sein.



  • sdf schrieb:

    Die Genesis liest und versteht man viel leichter im richtigen Kontext, wenn man bereits glaubt und den Glauben als Wahrheit anerkannt hat, dann weiß man auch die Genesis richtig zu lesen und einzuordnen.

    Erst dann kann man die ganze Bibel richtig lesen, denn man kann man umdefinieren und sich aus dem dort beschriebenen egozentrischen, herrschsüchtigen, brutalen, sadistischen Massenmörder einen liebenden und fürsorglichen Gott machen.



  • Bashar schrieb:

    Ich gebe zu, ich habs mal versucht. Bin bis Ruth gekommen, dann hab ich den Sinn der Unternehmung nicht mehr so gesehen. Viel Blabla, die tieferen Weisheiten hab ich übersehen. Sowas findet man wohl nur, wenn man danach sucht.

    Die Wikipedia zählt Rut auch viel eher zu den Geschichtsbüchern.
    Die eigentlichen Lehrbücher kommen im AT später.

    Die Gefahr ist also groß, daß man die Bibel als "Märchen"buch aufgrund ihrer Eigenheit zu Beginn als Aneinanderreihung von Geschichtsbüchern mißversteht.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Testament

    Man tut sich also selbst keinen Gefallen damit. Fang mit den Apostelgeschichten an.



  • sdf schrieb:

    Die Eltern verpflichten sich bei der Taufe des Kindes das Kind im Glauben zu bestärken und diesen dem Kind zu lehren.

    Was die Eltern eventuell meinen, zu tun bzw. wofür sie sich "verpflichtet" haben, ist doch irrelevant, wenn es darum geht, dass das Kind selbst entscheiden können soll, möglichst ohne allzu stark beeinflusst zu werden.

    sdf schrieb:

    Desweiteren lehrt der Glaube wichtige Regeln fürs Leben (du sollst nicht stehlen, deinen nächsten Lieben usw.)

    Das haben wir doch schon alles durchgekaut. Diese wichtigen Regeln werden nicht nur durch den Glauben vermittelt. Auch durch die Gesetzgebung, bestimmte Philosophen, gesunden Menschenverstand... Der Glaube ist nur eine von vielen Möglichkeiten, zu einer allgemein anerkannten Moral zu kommen.

    sdf schrieb:

    die sogar noch umso wichtiger werden, wenn der Glaube sich als Wahr herausstellt und das Kind frühzeitig stirbt.

    Na das haben die Christen ja schön eingefädelt. Angst ist ein hervorragendes Druckmittel.



  • volkard schrieb:

    sdf schrieb:

    Die Genesis liest und versteht man viel leichter im richtigen Kontext, wenn man bereits glaubt und den Glauben als Wahrheit anerkannt hat, dann weiß man auch die Genesis richtig zu lesen und einzuordnen.

    Erst dann kann man die ganze Bibel richtig lesen, denn man kann man umdefinieren und sich aus dem dort beschriebenen egozentrischen, herrschsüchtigen, brutalen, sadistischen Massenmörder einen liebenden und fürsorglichen Gott machen.

    Der böswillige Atheist mag das so betrachten und darin sogar dann seine Bestätigung für den Atheismus finden, aber der Gläubige erkennt so sein verfehlen in der Phase seiner Ungläubigkeit und Auflehnung gegen den Glauben Gott überhaupt nicht verstanden zu haben.



  • zwutz schrieb:

    Ich hab die Offenbarung des Johannes durchgelesen. Fand ich durchaus unterhaltsam.
    afair auch mal die Schöpfungsgeschichte. Der Rest ist mir von den Zwangs-Kirchenbesuchen und Religionsunterrichten nur als langweiliger Einheitsbrei in Erinnerung.

    Damit hast du dir die am schwersten zu verstehenden Bücher ausgesucht.
    Im Prinzip ist das also so, als wenn du erstmal mit der Quantenphysik anfängst, anstatt dir erstmal die mathematischen Grundlagen in der Potenz- und Wurzelrechnung beizubringen.
    Was für Erkenntnisse willst du in so einen unwissenden Zustand also bei der Quantenphysik erwarten?

    Und so ist es auch mit der Offenbarung und Genesis.
    Die Offenbarung würde ich selbst als schwierigsten Abschnitt in dem Teil der Bibel, den ich bisher gelesen habe, definieren.

    Ein paar lohnende Stellen gibt es vll, gerade wenn man sie in einen geschichtlichen Kontext bringen kann. Der Großteil ist aber irrelevant, selbst für Christen

    Deswegen empfehle ich jedem mit der Apostelgeschichte zu beginnen.
    Und für einen Christen ist eigentlich alles in der Bibel relevant.



  • sdf schrieb:

    Der Koran muß große Teile der Bibel für ungültig erklären, damit er überhaupt in der Lage ist, Gültigkeit zu erlangen.

    Bei solchen Büchern wäre ich also eher vorsichtig, denn der Koran schreibt die Geschichte um, die hunderte bis tausende Jahre als Wahrheit anerkannt wurde und das tut er ohne Beweis[...]

    Ich glaube, dem Koran ist das scheißegal. 😃 Siehst du nicht, was du tust? Du wurdest zum Christentum erzogen, also nimmst du, ohne zu hinterfragen, die Bibel als die eine Wahrheit hin. Dass andere ebenfalls glauben, die Wahrheit gepachtet zu haben, tust du als Irrglauben ab (schlimmer noch: als vermeintliches Teufelswerk). Die Bibel liefert ebenfalls keinen Beweis, vom Koran aber verlangst du einen solchen. Du misst mit zweierlei Maß, und mir ist unverständlich, wieso die eine Seite bei dir besser da steht als die andere. Das heißt - nein, natürlich ist es mir klar. Erziehung und Umfeld. Wärst du im Iran aufgewachsen, würdest du nun in iranischen Foren propagieren, dass die Bibel Lüge ist und nicht stimmen kann, weil sie großen Teilen des Koran widerspricht und dieser ja die unangefochtene Wahrheit ist.



  • Shade Of Mine schrieb:

    sdf schrieb:

    Gegen Metaphern und Geschichten ist nichts einzuwenden. Auch Jesus lehrt anhand von Gleichnissen.

    Aber die Lehren sind viel besser Verständlich wenn sie direkt ausgedrückt wären. Ein super Beispiel sind zB die 10 Gebote. Eigentlich sind sie unnötig, da sie ja sowieso im Rest der Bibel als Metaphern stehen - nur ist es unheimlich praktisch dass sie an einem Punkt gesammelt stehen.

    Das mag bei den 10 Geboten noch passen, bei fast allen anderen Regeln oder Empfehlungen sind die Gleichnisse viel besser.

    Denn warum es schlecht ist, auf deinem Geld sitzen zu bleiben, erfährst du erst im Gleichnis und durch das Gleichnis.

    Man stellt das auch hier im Forum bei völlig anderen Themen fest, die nichts mit Religion zu tun haben.
    Da gibt es sehr viele Leute, die einen Sachverhalt nicht verstehen, erst wenn man ihnen diesen anhand eines Gleichnisses aufzeigt, verstehen sie ihn auch.
    Gleichnisse sind also eine wichtige Lehrhilfe.

    Das mag sein, allerdings ermöglicht das Lesen der gesamten Bibel den Glauben zu vertiefen und besser einzuordnen.

    Nicht zwangsläufig. Es mag interessant sein - aber die meisten streng gläubigen Christen haben nie die gesamte Bibel gelesen. Die wenigsten Menschen haben das. Denn es ist eben nicht notwendig um den Glauben zu verstehen.

    Ja und dann essen genau diese Christen Blutwurst oder nehmen mit hungrigem Magen an der Eucharistie teil, was sie nicht tun würden, wenn sie zumindest das NT durchgelesen hätten. Dann sagen sie immer, Gott ist Liebe, Liebe, Liebe und werden dann im realen Leben durch reale Lebenserfahrungen enttäuscht weil sie nicht wissen, daß Gott auch sehr streng ist und seine Liebe auch in seiner Strenge und den Prüfungen denen man im Leben begegnet erfährt.
    Einige von diesen Christen gehen dann sogar so weit, daß sie sich vom Glauben abwenden, weil sie z.B. gar nicht begreifen, warum denn ein Pfarrer sich an Kindern vergeht, in ihrem einfachen kindhaften Verständnis denken sie nämlich, das Gott doch Liebe ist und Pfarrer müssen dann allgut sein, wie kann der sich dann an Kindern vergreifen? Das führt dann zu Kirchenaustritten und Co, und all das nur deswegen, weil sie absolut gar nichts begriffen haben.

    Das viele Christen ihre Bibel nicht mehr Lesen ist eine der Hauptursachen warum inzwischen sehr viele Leute einfach ihren christlichen Glauben zurechtbiegen.
    Das Fundament steht da auf sehr wackeligen Füßen.

    Auch begehen diese Papierchristen Leichtfertig Ehebruch oder schlafen mit Gleichgeschlechtlichen, weil sie in ihrer kindhaften Vorstellung ja glauben, daß Gott Liebe ist und er somit wirklich alles auf sehr einfache Weise vergibt.
    So ist es aber nicht, Gott ist durchaus streng und es wird auch nicht alles vergeben, aber das erfährt man erst, wenn man das NT auch gelesen hat.

    Und wenn man die Bibel gelesen hat ists sofort klar warum Ostern ein frohes Fest ist bei dem man Eier versteckt? Oder Weihnachten? Warum bekommt man Geschenke zu Weihnachten - vollkommen unlogisch.

    Ostern ist ein frohes Fest, weil Jesus am dritten Tage nach seinem irdischen Tod wieder auferstanden ist. Darin liegt die Freude und auch die Errettung aller.
    Das mit den Eiern und Hasen ist ein Brauch der sich dazugemischt hat. Als Christ mag das also durchaus nur wenig Relevanz haben, allerdings endet mit Ostern auch die Fastenzeit, weswegen man sich gegenseitig auch etwas zu essen schenkt.
    Dafür sind die Eier und die Schokoladenhasen am Ostern wieder gut.

    Gerade die Auslebung des Glaubens hat sich enorm geändert seit dem das NT geschrieben wurde. Deshalb ist es nicht notwendig das NT zu lesen um den christlichen Glauben zu verstehen. Und das AT lehrt sowieso etwas anderes als das NT 😉

    Nein, eben nicht. Das NT ist nach wie vor essentiell wichtig, siehe mein Text in diesem Posting weiter oben.



  • sdf schrieb:

    volkard schrieb:

    sdf schrieb:

    Die Genesis liest und versteht man viel leichter im richtigen Kontext, wenn man bereits glaubt und den Glauben als Wahrheit anerkannt hat, dann weiß man auch die Genesis richtig zu lesen und einzuordnen.

    Erst dann kann man die ganze Bibel richtig lesen, denn man kann man umdefinieren und sich aus dem dort beschriebenen egozentrischen, herrschsüchtigen, brutalen, sadistischen Massenmörder einen liebenden und fürsorglichen Gott machen.

    Der böswillige Atheist mag das so betrachten und darin sogar dann seine Bestätigung für den Atheismus finden, aber der Gläubige erkennt so sein verfehlen in der Phase seiner Ungläubigkeit und Auflehnung gegen den Glauben Gott überhaupt nicht verstanden zu haben.

    Damit ist also schnurzegal, was in der Bibel steht. Man muß es ja eh hinbiegen als Gläubiger. Und es ist natürlich schnurzegal, ob man die Bibel gelesen hat, denn vor dem lesen war ja schon klar, was sie aussagt.
    Wozu hast Du die Umfrage dann überhaupt gestartet?



  • sdf schrieb:

    Bashar schrieb:

    Ich gebe zu, ich habs mal versucht. Bin bis Ruth gekommen, dann hab ich den Sinn der Unternehmung nicht mehr so gesehen. Viel Blabla, die tieferen Weisheiten hab ich übersehen. Sowas findet man wohl nur, wenn man danach sucht.

    Folge meiner Empfehlung, fange mit der Apostelgeschichte im NT an.

    Bücher liest man normalerweise von vorn nach hinten, warum sollte es ausgerechnet beim "Buch der Bücher" anders sein?

    Ich habe früher als Kind auch mal versucht die Bibel sequentiell von Anfang an zu lesen, aber das Problem fängt da schon an, weil man als unbedarfter in Gefahr läuft die Genesis wie ein Tatsachenbericht zu lesen und wenn man dann noch liest das XY 900 Jahre alt wurde, dann wird es schon sehr schwer mit dem Verständnis.

    Modernere Autoren beherrschen bei Bedarf auch die Technik, ein Buch mittendrin anzufangen, also geh ich davon aus, dass Gott sich was dabei gedacht hat, als er "am Anfang" an den Anfang gesetzt hat.

    Die Genesis liest und versteht man viel leichter im richtigen Kontext, wenn man bereits glaubt und den Glauben als Wahrheit anerkannt hat, dann weiß man auch die Genesis richtig zu lesen und einzuordnen.

    Das war und ist nicht meine Motivation. Ich hab nicht vor, gläubig zu werden -- was für eine absurde Idee --, ich wollte nur sehen, ob die Bibel es wirklich wert ist, aus Interesse an ihrer geschichtlichen Bedeutung gelesen zu werden.

    Die Wikipedia zählt Rut auch viel eher zu den Geschichtsbüchern.

    Ich hab nicht gesagt, dass ich nur Ruth gelesen habe. An der Stelle hab ich aufgehört, oder genauer gesagt, nach einer Pause nicht wieder angefangen.



  • Also wenn ich die letzten Beiträge so lese ist zumindest eines Fakt: Die Bibel ist ein didaktisches Negativbeispiel. Man sollte sie vielleicht mal als interaktives Lernprogramm veröffentlichen.



  • sdf schrieb:

    volkard schrieb:

    sdf schrieb:

    Die Genesis liest und versteht man viel leichter im richtigen Kontext, wenn man bereits glaubt und den Glauben als Wahrheit anerkannt hat, dann weiß man auch die Genesis richtig zu lesen und einzuordnen.

    Erst dann kann man die ganze Bibel richtig lesen, denn man kann man umdefinieren und sich aus dem dort beschriebenen egozentrischen, herrschsüchtigen, brutalen, sadistischen Massenmörder einen liebenden und fürsorglichen Gott machen.

    Der böswillige Atheist mag das so betrachten und darin sogar dann seine Bestätigung für den Atheismus finden, aber der Gläubige erkennt so sein verfehlen in der Phase seiner Ungläubigkeit und Auflehnung gegen den Glauben Gott überhaupt nicht verstanden zu haben.

    _matze schrieb:

    sdf schrieb:

    Der Koran muß große Teile der Bibel für ungültig erklären, damit er überhaupt in der Lage ist, Gültigkeit zu erlangen.

    Bei solchen Büchern wäre ich also eher vorsichtig, denn der Koran schreibt die Geschichte um, die hunderte bis tausende Jahre als Wahrheit anerkannt wurde und das tut er ohne Beweis[...]

    Ich glaube, dem Koran ist das scheißegal. 😃 Siehst du nicht, was du tust? Du wurdest zum Christentum erzogen, also nimmst du, ohne zu hinterfragen, die Bibel als die eine Wahrheit hin. Dass andere ebenfalls glauben, die Wahrheit gepachtet zu haben, tust du als Irrglauben ab (schlimmer noch: als vermeintliches Teufelswerk). Die Bibel liefert ebenfalls keinen Beweis, vom Koran aber verlangst du einen solchen. Du misst mit zweierlei Maß, und mir ist unverständlich, wieso die eine Seite bei dir besser da steht als die andere. Das heißt - nein, natürlich ist es mir klar. Erziehung und Umfeld. Wärst du im Iran aufgewachsen, würdest du nun in iranischen Foren propagieren, dass die Bibel Lüge ist und nicht stimmen kann, weil sie großen Teilen des Koran widerspricht und dieser ja die unangefochtene Wahrheit ist.

    Bevor man sich eine Meinung bildet, muss man natürlich auch irgendeine Art von Erziehung und Bildung erhalten haben. Ich denke das ist bei beiden Seiten gleich, bei denen die glauben und bei denen die nicht glauben. Wichtiger ist es, so denke ich, dass man versucht sachlich die Argumente vorzutragen und durch sein Verhalten versucht zu überzeugen. Mit zu großem Übereifer und Hitzigkeit kommt man da nicht weiter.



  • Ich wollte sie immer mal lesen. Mir waren aber die Geschichten einfach zu krass. Bin über die Genesis nie rausgekommen, weil ich mich nur drüber aufgeregt habe. Bei der Geschichte über die Magd von Abraham (? ich weiß es nicht mehr ganz genau...) habe ich schon die Segel gestrichen.



  • dennis.cpp schrieb:

    Ich wollte sie immer mal lesen. Mir waren aber die Geschichten einfach zu krass. Bin über die Genesis nie rausgekommen, weil ich mich nur drüber aufgeregt habe. Bei der Geschichte über die Magd von Abraham (? ich weiß es nicht mehr ganz genau...) habe ich schon die Segel gestrichen.

    Ja, die Geschichten sind schon krass, da sollte man lieber das neue Testament lesen. Außerdem geht es hier um das CHRISTENtum. Und da enthält eben das NT die zentralen Botschaften.

    Ich hab die Bibel noch nie ganz durchgelesen, die wichtigen/bekannten Geschichten sind mir allerding geläufig.



  • It0101 schrieb:

    sdf schrieb:

    Die Eltern verpflichten sich bei der Taufe des Kindes das Kind im Glauben zu bestärken und diesen dem Kind zu lehren.

    Richtig. Aber diese Regel dient nicht dem Wohle des Kindes, sondern dem Forbestand des Unternehmens "Kirche".

    Eben nicht. Ich schrieb:

    Desweiteren lehrt der Glaube wichtige Regeln fürs Leben (du sollst nicht stehlen, deinen nächsten Lieben usw.) die sogar noch umso wichtiger werden, wenn der Glaube sich als Wahr herausstellt und das Kind frühzeitig stirbt.

    Ein Kind das den Glauben nicht kennt, kennt auch die Regeln nicht. Die Gefahr der Sünde ist sehr groß und mit der Sünde eben auch die Verdammnis.

    Was viele hier immer wieder vergessen ist eben die Tatsache, daß im Christentum das Leben mit dem irdischen Tod nicht einfach endet, sondern man dann Rechenschaft ablegen muß und seinen Preis für seine Lebensweise erhält.

    Ein Jugendendlicher der also mit 15 Jahren in seiner Dummheit Selbstmord begeht ist verloren. Der Glaube kann dem Jugendlichen helfen, sofern er diesen versteht, schwere Phasen zu meistern und z.B. im Falle eines Unfalls trotz Tod noch Rettung zu erlangen.

    Deswegen ist für einen Christen es eben nicht einfach so wie du falsch behauptest, daß die Weiterreichung der Glaubenslehre an das eigene Kind nur den Erhalt der Kirche sicherstellt, sondern der Christ rettet damit unter Umständen auch sein Kind bzw. die Seele des Kindes, daß er so sehr liebt.

    Deswegen ist es absolut wichtig, daß man als Christ und Elternteil sein Kind auch den christlichen Glauben lehrt.
    Neumodische atheistische Denke oder freizüigege 69er Lehre der Nichteinmischung in die Erziehung, die besagt, daß das Kind sich erst mit 18 selber entscheiden soll, ist ein fahrlässiger Irrweg und im schlimmsten Fall sogar teuflisch.

    All das gilt natürlich im christlichen Glaubenskontext, wer sowieso Atheist ist, der wird das, was ich hier jetzt gerade geschrieben habe, sowieso nicht kapieren.

    Stell dir mal vor, Millionen Kinder würden nicht jeden Tag von ihren Eltern mit Gott konfrontiert und könnten zu gegebener Zeit selbst und frei entscheiden, ob sie sich Gott zuwenden oder lieber nicht!

    Dann wären sie möglicherweise verloren, wenn sie durch einen Unfall frühzeitig sterben oder ihrem Leben sogar selbst ein Ende setzen.

    Man kann zwar davon ausgehen, daß Gott bei Kindern besonders nachsichtig ist, aber das würde ich so generell mit steigendem alter des Kindes eben nicht mehr sagen. Ein 14 jähriger weiß z.B. durchaus was richtig und falsch ist.



  • Jochen S. schrieb:

    Ja, die Geschichten sind schon krass, da sollte man lieber das neue Testament lesen.

    Finde ich nicht. Das dreht sich vorwiegend um eine unglaubliche Scharade, wo der alte Gewalttäter seinen Sohn qualvoll ermorden läßt.



  • _matze schrieb:

    sdf schrieb:

    Desweiteren lehrt der Glaube wichtige Regeln fürs Leben (du sollst nicht stehlen, deinen nächsten Lieben usw.)

    Das haben wir doch schon alles durchgekaut. Diese wichtigen Regeln werden nicht nur durch den Glauben vermittelt. Auch durch die Gesetzgebung, bestimmte Philosophen, gesunden Menschenverstand... Der Glaube ist nur eine von vielen Möglichkeiten, zu einer allgemein anerkannten Moral zu kommen.

    Der Glaube ist hier eine sehr wichtige Möglichkeit, denn im Atheismus gibt es auch ganz andere Lehrschlüsse die man aufgrund der Existenz von Gesetzgebung, Polizei und Co ziehen könnte.
    Im Atheismus könnte man das Kind auch lehren: "Stehlen ist ok, aber laß dich nicht erwischen."

    Außerdem ist die Glaubenslehre nicht nur auf diese beiden Dinge beschränkt.
    Sie besagt z.B. auch, daß man beten soll und das ist eben dann relevant, wenn sich der Glaube als Wahrheit herausstellt und somit die Seele des Kindes zu retten ist.

    sdf schrieb:

    die sogar noch umso wichtiger werden, wenn der Glaube sich als Wahr herausstellt und das Kind frühzeitig stirbt.

    Na das haben die Christen ja schön eingefädelt. Angst ist ein hervorragendes Druckmittel.

    Das mit der Angst ist doch Unsinn.
    Wenn ich dir sage, daß du nicht an einen heißen Herd fassen sollst, mache ich dir dann Angst oder lehre ich dir eine wichtige Verhaltensweise?



  • sdf schrieb:

    Sie besagt z.B. auch, daß man beten soll und das ist eben dann relevant, wenn sich der Glaube als Wahrheit herausstellt und somit die Seele des Kindes zu retten ist.

    Ich muss schon wieder an die Pascalsche Wette denken...

    Ich denke, dass die Religion auch positive Nebeneffekte haben kann. Wenn ich als Atheist das Gesetz "Du sollst nicht töten" habe, kann ich mir sagen: "Ich darf das nicht, aber wenn ich mich nicht erwischen lasse, ist für nich alles OK.". Bei der Religion habe ich immer noch eine höhere Instanz, der gegenüber ich mich verantwortlich fühle. Und vor Gott kann man seine Straftaten eben nicht verbergen. Das war ja auch früher bei den Königen so. Die mussten auch nur Rechenschaft gegenüber Gott ablegen. So hatte auch der König eine höhere Instanz, der gegenünber er seine Taten rechtfertigen musste. (Natürlich haben die Herrscher viel mist gabaut. Waren die vielleicht ein kleines bisschen atheistisch?)



  • _matze schrieb:

    Ich glaube, dem Koran ist das scheißegal. 😃 Siehst du nicht, was du tust? Du wurdest zum Christentum erzogen, also nimmst du, ohne zu hinterfragen, die Bibel als die eine Wahrheit hin. Dass andere ebenfalls glauben, die Wahrheit gepachtet zu haben, tust du als Irrglauben ab (schlimmer noch: als vermeintliches Teufelswerk).

    Hier besteht ein großer Unterschied.

    Die Bibel war vor dem Koran da!

    Und der Koran ist nicht etwas vollständig neues, dann könnte man ihn ja noch als nebenläufig gleichwertig anerkennen und so wie z.B. den Buddhismus unbefangen lesen, sondern er versucht auf der Bibel und deren Glaubenslehre aufzubauen, aber im gleichen Schritt erklärt er vieles für Ungültig und definiert einiges um.

    Prinzipiell ist der Islam mit seinem Koran also wie eine Sekte und somit vergleichbar mit z.B. der Sekte der Mormonen, deren Glaube zwar auch auf der Bibel aufbauen, aber dann noch ein eigenes Buch hinzufügen.
    In gewissem Sinne ist der Koran sogar schlimmer, da er den Inhalt der Bibel und dessen Glaubenslehre im Koran sogar ändert.

    Die Bibel liefert ebenfalls keinen Beweis, vom Koran aber verlangst du einen solchen.

    Da der Koran auf der biblischen Glaubenslehre aufbaut, verlange ich von ihm zu Recht einen Beweis in dessen Kontext und auch einen berechtigen Bestand in ihm.

    Du misst mit zweierlei Maß,

    Das tue ich nicht, ich messe der Bibel nur eine größere Bedeutung zu weil der Koran ja selbst auf ihr aufbaut.

    Das zuerst dagewesene hat die größere Gültigkeit als das, was darauf aufbaut.

    In den Naturwissenschaften ist es nämlich auch nicht anders.
    Wenn ich auf Basis der Relativitätstheorie etwas neues einführen will, dann muß ich erstmal die neue Lehre in die Grundfeste der Relatvititätstheorie einfügen.
    Wenn ich aber dann noch hergehe, und nicht nur mit der neuen Lehre die Relativitätstheorie ergänze, sondern auch noch abändere, dann muß ich zwangsläufig dafür Beweise liefern.

    Die Relativitätstheorie selbst müßte sich, wenn es ein Glaubensbuch* wäre, sich dagegen nicht selbst beweisen, sondern wäre Gültig durch ihre Existenz.

    * in den Naturwissenschaften gilt das so natürlich nicht.

    Das heißt - nein, natürlich ist es mir klar. Erziehung und Umfeld. Wärst du im Iran aufgewachsen, würdest du nun in iranischen Foren propagieren, dass die Bibel Lüge ist und nicht stimmen kann, weil sie großen Teilen des Koran widerspricht und dieser ja die unangefochtene Wahrheit ist.

    Möglich, im Iran dürfte ich die Bibel wohl auch nichtmal lesen.
    Woher sollte ich also wissen, daß der Koran mir falsches erzählt oder überhaupt versucht Gültigkeit zu erlangen, in dem er das ältere Buch für ungültig erklärt?



  • Bashar schrieb:

    Bücher liest man normalerweise von vorn nach hinten, warum sollte es ausgerechnet beim "Buch der Bücher" anders sein?

    Weil die Bibel eine Zusammenfassung von einzelnen Büchern, Schriften und Briefen ist.


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