Offizielles AKW Stresstest PDF Dokument der EU



  • Die ganze Endlagerung ist für die Tonne, weil sie langfristig nicht funktionieren kann, nicht wenn man ehrlich an die Endlagerfrage herangeht.

    Die einzige sinnvolle Lösung ist das Zeugs zwischenzulagern und dann die Isotope mit großer Halbwertszeit in kurzzeitige zu transmutieren.

    Dabei gibt es aber folgende Probleme:

    1. Es ist im gesamten Prozess eine Materialtrennung notwendig, die trotz weitgehend geschlossener Kreisläufe noch mehr radioaktiven Müll produzieren wird.

    2. Der Kreislauf kann nicht gänzlich geschlossen ablaufen, es werden also zumindest radioaktive Gase in die Umwelt entweichen. So wie in den Wideraufbereitungsanlagen auch, da wird das Zeugs ins Mehr geleitet.

    3. Man braucht eine Neutronenquelle.
    Wenn das Ding nicht mehr Energie verbrauchen soll, als in der gesamten Zeit in der der Atommüll produziert wurde, erzeugt wurde (wir sprechen hier von ca. 60 Jahren Atomenergie!), dann wird es hier wohl nicht ohne einen neuartigen Kernspaltungsreaktor gehen, der erstmal erfunden und gebaut werden muss.

    4. Allem in allen wird dies alles noch sehr sehr teuer werden. Ich wette, das 50 Ct/kWh elektrischen Strom aus Solarstrom erzeugt wesentlich günstiger ist, als die gleiche kWh Atomstrom wenn man die Kosten der Materialtrennung und Transmutation des Atommülls in die Kalkulation mit einbezieht.



  • sdf_ausgeloggt schrieb:

    4. Allem in allen wird dies alles noch sehr sehr teuer werden. Ich wette, das 50 Ct/kWh elektrischen Strom aus Solarstrom erzeugt wesentlich günstiger ist, als die gleiche kWh Atomstrom wenn man die Kosten der Materialtrennung und Transmutation des Atommülls in die Kalkulation mit einbezieht.

    Letzteres gilt insbesondere, wenn man auf einen Teilchenbeschleuniger zur Neutronengewinnung zurückgreift.


  • Mod

    scrub schrieb:

    2. Das Erdinnere ist nicht stabil, deshalb gestaltet sich doch die Suche nach Endlagern nach heutigen Maßstäben so schwierig.

    Genau. Denn die Stabilitätsanforderungen sind extrem, selbst für geologische Zeiträume. Aber es gibt sie. Die andere stabile Region (Weltraum) kommt nun einmal aus technischen Gründen nicht in Frage.

    Wenn man das Zeug aber nahe der Oberfläche lagert, kann man im Ernstfall wahrscheinlich noch herankommen und eine Katastrophe abwenden oder deren Folgen abmildern.

    Wie reden von Hundertausenden bis Millionen von Jahren! Länger als unsere gesamte Zivilisation, ja sogar unsere Spezies existiert hat! Die stabilsten Zivilisationen haben mit Mühe ein paar hundert Jahre gehalten. Stell dir mal vor, die alten Römer hätten irgendetwas Langzeitgefährliches nahe der Oberfläche verbuddelt. Was wäre damit wohl geschehen während des Sklavenaufstandes, während des Brands Roms, der Plünderung Roms, des Falls des römischen Reiches, der Pest, als Napoleon Rom eroberte, als er das zweite Mal Rom eroberte, als der zweite Weltkrieg durch Italien zog? Das sind nur zweitausend Jahre und Rom hat's eigentlich noch vergleichsweise gut erwischt*. Meinst du, da wäre die ganze Zeit eine Wachmannschaft aufrecht erhalten worden, die absolut zuverlässig und pflichtbewusst das Übel vor jedem Unheil oder Missbrauch geschützt hätten?
    Die (gebildeteren) Römer haben sicherlich auch ihre historischen Bauwerke zu jeder Zeit für wichtig und schützenswert gehalten. Und guck dir an, was aus denen geworden ist.

    *: Immerhin steht es noch, sowohl physisch als auch in den Geschichtsbüchern. Es gibt viele Zivilisationen, die komplett untergegangen sind und heute von Dschungel überwachsen oder im Sand versunken sind. Und manche davon sogar so komplett, dass wir nicht einmal wissen, dass sie überhaupt jemals existiert haben.



  • Ich sage ja immer: "Die Verantwortungslosigkeit spiegelt sich in den Fässern"

    Wenn man es logisch überlegt, müssten die Fässer zur Lagerung das beste zur Zeit technisch machbare darstellen. Z.B. innen eine Schicht Teflon (weil sie mit nichts chemisch reagiert), dann mehrere Zentimeter nichtrostender Stahl (gegen mechanische Kräfte) gefolgt von mehreren Kunststoffschichten außen. Oder noch was besseres.

    Dazu müsste jedes Fass genau auf einem Gesamtplan markiert sein. Der genaue Inhalt müsste auf jedem Fass stehen. Und die Fässer müssten sauber geordnet millimetergenau präzise absolut waagerecht angeordnet sein.

    Jeder Gang des Bergwerks müsste genauso gut verkleidet sein wie jedes einzelne fass. Dazu müssten Wassermeldesysteme installiert werden und die ganze Aktion bei dem kleinsten eindringenden Tropfen Wasser in einen der verkleideten Gänge des Bergwerks abgebrochen werden.

    Wenn man sich nun ansieht wie es ist z.B. in der Asse:
    Fässer mit der billigsten Stahlummantelung die es zu kaufen gibt, die schon nach weniger Jahren vollständig durchrosten. Mit Schwung kreuz und quer vollkommen unmarkiert in die Stollen geschmissen. Wassereinbruch in die Stollen, dass es ausreichen würde ne Kleinstadt zu versorgen. Eingestürzte Salzhallen mit zerquetschten Fässern. (Die Bilder der Asse hätte man doch höchstens in einem 3. Welt Land so erwartet)

    DAS spiegelt doch genau die Verantwortungslosigkeit wieder.

    Ich habe mal einen Bericht über das Endlager in einem anderen Land gesehen (ich weiß leider nicht mehr genau welches, irgend ein nördliches in Europa in der sich die Stadt sogar als Endlagerstätte beworben hat). Da waren die Stolz darauf Kupferfässer zu nehmen mit der Angabe die würden mindestens 230 Jahre brauchen bis die durchrosten. Da sieht man das der Mensch sich die Zeiträume nicht vorstellen kann in denen die Sicherung funktionieren muss, wenn er um solche Größenordnungen danebenliegt.


  • Mod

    Andreas XXL schrieb:

    Wenn man es logisch überlegt, müssten die Fässer zur Lagerung das beste zur Zeit technisch machbare darstellen. Z.B. innen eine Schicht Teflon (weil sie mit nichts chemisch reagiert), dann mehrere Zentimeter nichtrostender Stahl (gegen mechanische Kräfte) gefolgt von mehreren Kunststoffschichten außen. Oder noch was besseres.

    Dazu müsste jedes Fass genau auf einem Gesamtplan markiert sein. Der genaue Inhalt müsste auf jedem Fass stehen. Und die Fässer müssten sauber geordnet millimetergenau präzise absolut waagerecht angeordnet sein.

    😕 Ich sehe nicht bei einem einzigen der Punkte, die du anführst, warum das so sein muss/sollte oder logisch aus irgendetwas folgt.

    Die Fässer sind nicht zum Einschluss da. Sie sind mehr oder weniger bloß zum Transport während der nächsten paar Jahrzehnte, bis zum endgültigen Verbuddeln. Egal welches Material, es hält sowieso nicht lange genug. Das braucht es auch gar nicht. Das ist doch die ganze Idee an dem Endlager, dass da nie wieder etwas rein oder raus geht. Der Müll kann da drin machen, was er will.



  • SeppJ schrieb:

    Andreas XXL schrieb:

    Wenn man es logisch überlegt, müssten die Fässer zur Lagerung das beste zur Zeit technisch machbare darstellen. Z.B. innen eine Schicht Teflon (weil sie mit nichts chemisch reagiert), dann mehrere Zentimeter nichtrostender Stahl (gegen mechanische Kräfte) gefolgt von mehreren Kunststoffschichten außen. Oder noch was besseres.

    Dazu müsste jedes Fass genau auf einem Gesamtplan markiert sein. Der genaue Inhalt müsste auf jedem Fass stehen. Und die Fässer müssten sauber geordnet millimetergenau präzise absolut waagerecht angeordnet sein.

    😕 Ich sehe nicht bei einem einzigen der Punkte, die du anführst, warum das so sein muss/sollte oder logisch aus irgendetwas folgt.

    Die Fässer sind nicht zum Einschluss da. Sie sind mehr oder weniger bloß zum Transport während der nächsten paar Jahrzehnte, bis zum endgültigen Verbuddeln. Egal welches Material, es hält sowieso nicht lange genug. Das braucht es auch gar nicht. Das ist doch die ganze Idee an dem Endlager, dass da nie wieder etwas rein oder raus geht. Der Müll kann da drin machen, was er will.

    Ich bin geschockt, dass Jemand es nicht genau so sieht 😮
    Der Müll darf doch darin auf keinen Fall machen was er will. Vor allem darf er keinen Weg finden ins Grundwasser zu gelangen oder sogar einen Weg zurück zur Oberfläche zu finden.

    Ich würde ein absolut aktives Vorgehen vorschlagen, in dem alles überwacht wird. So als ob eine Atomwaffe zu bewachen wäre.

    Es ist doch abzusehen, dass ein Endlager über so eine lange Zeit nicht geologisch stabil sein wird. Das es Unfälle geben wird usw. Daher muss es doch so angelegt werden, dass es erstens möglichst lange von der Umwelt (Wasseradern) abgeschirmt bleibt. Und dass den zukünftigen Generationen eine Rückführung möglichst erleichtert wird, für den Fall das 1. Ein Problem auftritt 2. Eine Möglichkeit zur Verwertung (bessere fachgerechte Entsorgung oder Elimination) des Abfalls gefunden wird.

    Ich würde sogar sogar vorschlagen Robotersysteme zu installieren, die eine Rückführung auf Knopfdruck ermöglichen wenn es sein muss. Dazu Sensoren zur Überwachung usw.

    Ich würde ein Museum über der Lagerstädte errichten und die Sensordaten öffentlich jedem in diesem Museum über ein Computerinterface zugänglich machen. Nur so wäre sichergestellt, dass es nicht in Vergessenheit gerät und dass es verantwortungsvoll (weil von allen) überwacht werden kann. Möglicherweise könnte man sogar Touren für Besucher in das Lager (in gesicherte Nebenstollen) anbieten. So könnte Geld zur Bewachung eingenommen werden und es müsste sich noch mehr aktiv um die Sicherheit gekümmert werden.

    (Natürlich würde ich den Zugang zu den befüllten Stollen verschließen, aber so, dass es innerhalb von Stunden wieder zu öffnen wäre. Aber gesichert mit Selbstschußanlagen um unbefugten Eindringen zu verhindern. Der Code zum öffnen müsste in einem zweiten räumlich entfernten Museum in einer extrem bewachten aber öffentlich zu sehenden Sicherheitsanlage liegen.

    (Ich könnte auch akzeptieren den Code zum öffnen in einem Ort zu verwahren, der nur mit hohen technischen Aufwand zu öffnen wäre. z.B. in einem zweiten tatsächlich zugeschüttetem Stollen. in Kriegszeiten wären dann z.B. die Ressourcen nicht vorhanden um die Lagerstätte zu öffnen. So könnte verhindert werden, dass die Stoffe darin kurzfristig als Waffe eingesetzt werden.)

    Ich halte die "rein zubetonieren und vergessen" Idee für die gefährlichste die es gibt.



  • Andreas XXL schrieb:

    Ich halte die "rein zubetonieren und vergessen" Idee für die gefährlichste die es gibt.

    Es wird eh in 10000 Jahren vergessen sein, egal was du tust. Und wir reden hier nochmal um zwei Größenordnungen mhr Zeit. nene, das Beste das wir tun können, ist den Müll dahin zu karren, wo er sicher ist, selbst wenn er vergessen wird.

    Den einzigen wirklich kritischen Punkte sehe ich darin, dass wir den Müll eigentlich so verbuddenln müssten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ihn in 10000 Jahren jemand ausversehen anbohrt gering ist. Das sehe ich in heutigen Bergwerken als nicht gegeben an, der Müll muss tiefer. Ja, das ist teuer, aber irgendwann ist man tief genug, dass man sich auch nicht mehr um Wassereinbruch kümmern muss, weil das Grundwasser so viel höher fließt.


  • Mod

    Andreas XXL schrieb:

    Ich bin geschockt, dass Jemand es nicht genau so sieht 😮
    Der Müll darf doch darin auf keinen Fall machen was er will. Vor allem darf er keinen Weg finden ins Grundwasser zu gelangen oder sogar einen Weg zurück zur Oberfläche zu finden.

    Das schwierige an der Wahl des Lagers ist doch, gerade dies ausschließen zu können. Aber man nimmt an, dass es solche Orte gibt. Und Grundwasser? Zurück zur Oberfläche? Hallo? Wir reden hier von tief vergraben. Das ist so realistisch, als würde das Erdöl unter der Nordsee diese verunreinigen.

    Ich würde ein absolut aktives Vorgehen vorschlagen, in dem alles überwacht wird. So als ob eine Atomwaffe zu bewachen wäre.

    Das ist eben nicht machbar, weil wir unvorstellbar lange Zeiträume vorliegen haben. Atomwaffen sind nach ein paar Jahrzehnten nutzlos, außerdem müssen sie erreichbar für den Einsatz sein. Und sind viel gefährlicher. Ein völlig anderes Szenario.

    Es ist doch abzusehen, dass ein Endlager über so eine lange Zeit nicht geologisch stabil sein wird.

    Wieso? Die Geologen sagen, es sollte gehen. Ich bin kein Geologe, aber die Argumente klingen schlüssig und es gibt ja tatsächlich fossile Fundorte, die für viele Millionen Jahre weggeschlossen waren.

    Das es Unfälle geben wird usw.

    Welche Art Unfall sollte einer geologische Formation geschehen? Ein Asteroideneinschlag? Dann haben wir sowieso viel größere Probleme. Vulkanausbruch? Das ist wieder Sache der Geologen, diese halbwegs vorher zu sagen (sollte möglich sein). An der Oberfläche hingegen gibt es kein Gebäude auf der Welt, welches mehr als 4000 Jahre stand und diese sind in üblem Zustand. Die meisten stehen bloß ein paar hundert Jahre, bis irgendetwas geschieht. Da fehlen vier Größenordnungen in der Haltbarkeit.

    Daher muss es doch so angelegt werden, dass es erstens möglichst lange von der Umwelt (Wasseradern) abgeschirmt bleibt.

    Das ist genau der Plan.

    Und dass den zukünftigen Generationen eine Rückführung möglichst erleichtert wird, für den Fall das 1. Ein Problem auftritt 2. Eine Möglichkeit zur Verwertung (bessere fachgerechte Entsorgung oder Elimination) des Abfalls gefunden wird.

    Falls die Geologen recht haben, ist dies nicht möglich/nötig.

    Ich würde sogar sogar vorschlagen Robotersysteme zu installieren, die eine Rückführung auf Knopfdruck ermöglichen wenn es sein muss. Dazu Sensoren zur Überwachung usw.

    Und die halten sich wie lange? 20 Jahre? 50?

    Ich würde ein Museum über der Lagerstädte errichten und die Sensordaten öffentlich jedem in diesem Museum über ein Computerinterface zugänglich machen.

    Und das hält sich wie lange? 200 Jahre? 500?

    Nur so wäre sichergestellt, dass es nicht in Vergessenheit gerät und dass es verantwortungsvoll (weil von allen) überwacht werden kann.

    Und die Erinnerung hält sich wie lange? 400 Jahre? 2000?

    Möglicherweise könnte man sogar Touren für Besucher in das Lager (in gesicherte Nebenstollen) anbieten. So könnte Geld zur Bewachung eingenommen werden und es müsste sich noch mehr aktiv um die Sicherheit gekümmert werden.

    Ich glaube du machst nur noch Witze.

    (Natürlich würde ich den Zugang zu den befüllten Stollen verschließen, aber so, dass es innerhalb von Stunden wieder zu öffnen wäre. Aber gesichert mit Selbstschußanlagen um unbefugten Eindringen zu verhindern.

    Und das hält sich wie lange? 20 Jahre? 50?

    Der Code zum öffnen müsste in einem zweiten räumlich entfernten Museum in einer extrem bewachten aber öffentlich zu sehenden Sicherheitsanlage liegen.

    Das Vorhaben hält sich wie lange? 50 Jahre? 200?

    Ich halte die "rein zubetonieren und vergessen" Idee für die gefährlichste die es gibt.

    Besser als alles, was du vorschlägst. Du scheinst überhaupt kein Gefühl für die Zeiträume zu haben. Typische Zeitspanne für Menschen sind Generationen. Alle 20-50 Jahre passiert irgendwas krasses, was die gesamte Zivilisation verändert. Würde dein Plan funktionieren, wenn die Eurozone zusammenbricht und Europa das neue Afrika wird? Typische Zeitspannen für die Erdoberfläche sind 10.000 Jahre, alle so viele Jahre passiert irgendetwas krasses, was die Gestalt der Erdoberfläche grundlegend verändert. Würde dein Plan funktionieren, wenn die derzeitige Eiszeit wieder richtig kalt wird und Europa unter Gletschern versinkt?

    Ich denke, auf beide Fragen ist die Antwort Nein, ebenso bei ähnlichen Szenarien. Aber den Salzstock würde all dies nicht im geringsten Jucken. Der bräuchte tatsächlich einen Killerasteroiden, Supervulkan oder die Mutter aller Erdbeben. Ereignisse, die unserer Erfahrung nach nur alle paar 10-100 Millionen Jahre vorkommen. Das ist lang genug. Und dann müssen sie auch noch ungefähr das Lager treffen und nicht einen anderen Kontinent. Und bei solchen Ereignissen ist die ganze Umgebung sowieso unbewohnbar, insofern wäre es dann auch egal. Denk dran: Es ist bloß eine lokale Gefahr. Würde man den ganzen Müll fein zerstäubt auf der Fläche der Uranminen der Erde verteilen, dann bekäme man ungefähr wieder die natürliche Hintergrundaktivität.



  • SeppJ schrieb:

    Denk dran: Es ist bloß eine lokale Gefahr. Würde man den ganzen Müll fein zerstäubt auf der Fläche der Uranminen der Erde verteilen, dann bekäme man ungefähr wieder die natürliche Hintergrundaktivität.

    Und so zynisch das klingt: warscheinlich stellen die versenkten russischen Atomuboote im Mer eine viel kleinere Gefahr für die Umwelt dar als das Zeug in der Asse, da sich das Zeug im Wasser in kürzester Zeit weit verteilt, wenn es freigesetzt wird. Lokal ist es natürlich für einige Jahre ein katastrophe. aber sicherlich wäre die Gegend nach 100 Jahren wieder "sauber"



  • Andreas XXL schrieb:
    Ich bin geschockt, dass Jemand es nicht genau so sieht
    Der Müll darf doch darin auf keinen Fall machen was er will. Vor allem darf er keinen Weg finden ins Grundwasser zu gelangen oder sogar einen Weg zurück zur Oberfläche zu finden.
    Das schwierige an der Wahl des Lagers ist doch, gerade dies ausschließen zu können. Aber man nimmt an, dass es solche Orte gibt. Und Grundwasser? Zurück zur Oberfläche? Hallo? Wir reden hier von tief vergraben. Das ist so realistisch, als würde das Erdöl unter der Nordsee diese verunreinigen.

    Ich habe leider keine Zeit alles im Detail zu beantworten. Aber Erdöl tritt permanent durch kleinste Öffnungen im Boden selbständig aus. Deswegen gibt es ja auch Bakterien die Erdöl abbauen können. Wenn kein Erdöl natürlich austreten würde, wären diese Bakterien im Meer schon längst ausgestorben.

    Es gibt keine Erschicht, die absolut undurchlässig ist. Selbst wenn man das Atomzeugs 10000 Meter tief verbudelt kommt es irgendwann oben wieder an.
    Alleine schon deshalb weil einige Spaltprodukte gasförmig sind und es so auch durch kleinste Risse dringt.

    Wenn es keine Hoffnung gibt es passiv oder aktiv hinzubekommen über den Zeitraum ist der Wahnsinn noch deutlicher den wir den zukünftigen Generationen überlassen.



  • SeppJ schrieb:

    Andreas XXL schrieb:

    Wenn man es logisch überlegt, müssten die Fässer zur Lagerung das beste zur Zeit technisch machbare darstellen. Z.B. innen eine Schicht Teflon (weil sie mit nichts chemisch reagiert), dann mehrere Zentimeter nichtrostender Stahl (gegen mechanische Kräfte) gefolgt von mehreren Kunststoffschichten außen. Oder noch was besseres.

    Dazu müsste jedes Fass genau auf einem Gesamtplan markiert sein. Der genaue Inhalt müsste auf jedem Fass stehen. Und die Fässer müssten sauber geordnet millimetergenau präzise absolut waagerecht angeordnet sein.

    😕 Ich sehe nicht bei einem einzigen der Punkte, die du anführst, warum das so sein muss/sollte oder logisch aus irgendetwas folgt.

    Die Fässer sind nicht zum Einschluss da. Sie sind mehr oder weniger bloß zum Transport während der nächsten paar Jahrzehnte, bis zum endgültigen Verbuddeln. Egal welches Material, es hält sowieso nicht lange genug. Das braucht es auch gar nicht. Das ist doch die ganze Idee an dem Endlager, dass da nie wieder etwas rein oder raus geht. Der Müll kann da drin machen, was er will.

    Frage dich mal, warum man das Zeugs zusammen mit Glas in die Fässer schmelzt.
    Die Fässer sind nämlich nicht dazu da, kaputt zu gehen.

    Man war damals nur so naiv und hat angenommen, das das Salz selbst so trocken ist, das die Fässer nicht rosten können, der Lack an den Fässern also genügt.

    @all

    Reingeworfen hat man die Fässer kreuz und quer in die Asse übrigens deswegen, weil man nach ein paar Jahren Asse Betrieb festgestellt hat, das es die Gefahr für die Mitarbeiter senkt.
    Die Fässer zu stapeln dauert nämlich länger, in dieser Zeit sind die Mitarbeiter einer erhöhten Radioaktivität ausgesetzt.

    Gut war die Lösung dennoch nicht. Man hätte Roboter dafür verwenden sollen.

    @Andreas XXL

    Das Land mit dem Endlager war AFAIK Schweden.



  • Andreas XXL schrieb:

    Ich würde sogar sogar vorschlagen Robotersysteme zu installieren, die eine Rückführung auf Knopfdruck ermöglichen wenn es sein muss. Dazu Sensoren zur Überwachung usw.

    Roboter rosten und das Metall könnte nach ein paar tausend Generationen begehrt sein.

    Ich würde ein Museum über der Lagerstädte errichten und die Sensordaten öffentlich jedem in diesem Museum über ein Computerinterface zugänglich machen.

    Eine Webcam erfordert Licht und die meisten Kunststoffe sind nicht Langzeit UV Beständig.

    Möglicherweise könnte man sogar Touren für Besucher in das Lager (in gesicherte Nebenstollen) anbieten. So könnte Geld zur Bewachung eingenommen werden und es müsste sich noch mehr aktiv um die Sicherheit gekümmert werden.

    Das würde es aber notwendig machen, die Besucher nach Sprengstoff usw. zu durchsuchen. Die Wahrscheinlichkeit eines Terroranschlags gegen das Endlager steigt hier leider auch mit der Zeit, die sehr lange ist.

    Aber gesichert mit Selbstschußanlagen um unbefugten Eindringen zu verhindern.

    Das halte ich keine gute Idee, denn was können die Generationen in ein paar Tausend Jahren nach uns, für den Fall das das Wissen über die Endlager und Selbstschussanlagen verloren gegangen sein sollte?

    Außerdem weckt so eine Abwehr bei der man bereit ist Menschen zu ermorden durchaus Interesse, es könnte ja etwas wertvolles da drin sein.
    Die Selbstschussanlage könnte selbst auch in interessantes Beutegut sein, wer weiß schließlich ob später nur noch mit Keulen gekämpft wird?



  • otze schrieb:

    Andreas XXL schrieb:

    Ich halte die "rein zubetonieren und vergessen" Idee für die gefährlichste die es gibt.

    Es wird eh in 10000 Jahren vergessen sein, egal was du tust. Und wir reden hier nochmal um zwei Größenordnungen mhr Zeit. nene, das Beste das wir tun können, ist den Müll dahin zu karren, wo er sicher ist, selbst wenn er vergessen wird.

    Wo ist er denn sicher?

    Den einzigen wirklich kritischen Punkte sehe ich darin, dass wir den Müll eigentlich so verbuddenln müssten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ihn in 10000 Jahren jemand ausversehen anbohrt gering ist. Das sehe ich in heutigen Bergwerken als nicht gegeben an, der Müll muss tiefer. Ja, das ist teuer, aber irgendwann ist man tief genug, dass man sich auch nicht mehr um Wassereinbruch kümmern muss, weil das Grundwasser so viel höher fließt.

    Noch weiter unten gibt es Probleme mit der Temperatur, schließlich kommt man da der flüssigen Magma schon sehr nahe.

    800 m müssen reichen, noch weiter unten fangen die Probleme erst richtig an.



  • SeppJ schrieb:

    Andreas XXL schrieb:

    Ich bin geschockt, dass Jemand es nicht genau so sieht 😮
    Der Müll darf doch darin auf keinen Fall machen was er will. Vor allem darf er keinen Weg finden ins Grundwasser zu gelangen oder sogar einen Weg zurück zur Oberfläche zu finden.

    Das schwierige an der Wahl des Lagers ist doch, gerade dies ausschließen zu können. Aber man nimmt an, dass es solche Orte gibt. Und Grundwasser? Zurück zur Oberfläche? Hallo? Wir reden hier von tief vergraben. Das ist so realistisch, als würde das Erdöl unter der Nordsee diese verunreinigen.

    Ich hoffe dir ist klar, das wir über Zeiträume von tausenden bis Millionen von Jahren sprechen.

    Atomwaffen sind nach ein paar Jahrzehnten nutzlos,

    Uranbasierte Atomwaffen dürften sehr lange noch funktionieren.

    Bei mit Tritiumgefüllten Wasserstoffbomben oder mit Tritium geboostete Atombomben sieht das natürlich anders aus.

    Das ist wieder Sache der Geologen, diese halbwegs vorher zu sagen (sollte möglich sein).

    Hier ist es wieder, der Faktor Wunschdenken.

    Falls die Geologen recht haben, ist dies nicht möglich/nötig.

    Bei der Asse haben sich die Geologen schon mal geirrt.

    Und das hält sich wie lange? 20 Jahre? 50?

    Ein unterirdisches Zwischenlager, wie mir es vorschwebt genügt völlig und das kann man mit einer ordentlichen Bunkertüre verschließen.
    Der Verschluss sollte dabei das innere vor äußeren natürlichen Einflüssen schützen, nicht vor Menschen.

    Menschen sollen ohne die Türe zu zerstören in die Anlage reinkommen können, dann können Archäologen feststellen was da drin ist, ohne das ganze Zeugs zu zerstören.
    Selbstverständlich wären dann bildhafte Hinweise notwendig, damit den Leuten klar wird, was sie da vor sich haben.

    Und bei solchen Ereignissen ist die ganze Umgebung sowieso unbewohnbar, insofern wäre es dann auch egal.

    Ein Asteroid würde bestenfalls für wenige Jahre ein Gebiet unbewohnbar machen, schon nach 50 Jahren wären da wieder Wälder.
    Insofern wäre radioaktiver Müll der über die Gegend verstreut ist, durchaus ein Problem.



  • In Deutschland sind die Abklingbecken bis zu 80 % mit alten Brennstäben belegt und diese sind nicht innerhalb des Containment des AKWs.
    D.h. der Schutz gegen Terroranschläge ist wesentlich geringer:

    http://www.youtube.com/watch?v=0L07kv69ZjE



  • Eigentlich kann man doch von nichts behaupten es halte 100000 Jahre oder mehr ohne es getestet zu haben. Da auch nicht bekannt ist wie sich die Menschheit weiterentwickelt ist auch nicht klar wie Informationen an zukünftige Menschen übermittelt oder Begehrlichkeiten oder die Neugier richtig gelenkt werden kann.

    (Ganz zu schweigen von der Anmaßung die Geologie auf so einem langen Zeitraum vorhersagen zu können. Mit jeder Bodenschicht, jeder Verwerfung, jeder Interaktionsmöglichkeit der radioaktiven Stoffe mit allen geologischen Schichten.)

    Ich denke es gibt keine Lösung die auch nur halbwegs sicher ist.

    Man man man da hat sich die Menschheit für wenige Jahre Stromproduktion aber ne Schei*** eingebrockt. Das ist mir jetzt erst so richtig bewusst geworden. Und es wird auf der Welt wohl nicht nur ein Endlager geben sonder eins pro Land 😮. Das ist doch vorprogrammiert, dass bei wenigstem eins ne Katastrophe passiert.

    Aber man könnte ja "Fabian" zum Schutzpatron für Endlager machen. Dann steht ein Schild bei jedem Endlager "Lieber Fabian verschon mein Endlager, zünd ein anderes an". So scheint die Menschheit zu denken.



  • Dieser Thread wurde von Moderator/in Christoph aus dem Forum Mathematik und Physik in das Forum Neuigkeiten aus der realen Welt verschoben.

    Im Zweifelsfall bitte auch folgende Hinweise beachten:
    C/C++ Forum :: FAQ - Sonstiges :: Wohin mit meiner Frage?

    Dieses Posting wurde automatisch erzeugt.


  • Mod

    Eine (vor dem Menschen) sichere Endlagerung hat durchaus knifflige Gegner, wenn man sich auch gegen Gier und Dummheit schützen muß. Als Fallbeispiel hier dieser Bericht:

    http://einestages.spiegel.de/s/tb/25584/goiania-unfall-1987-nuklearkatastrophe-in-brasilien.html

    Man muß einfach realistisch einplanen, daß es irgendeinen Deppen gibt, der sich Zutritt zu so einem Lager verschafft, weil er denkt es sei wertvoll.

    Kandidaten für Darwin-Awards gibt es zahlreich:

    http://www.wz-newsline.de/home/panorama/kupferdieb-durch-stromschlag-getoetet-1.1095064

    Die größte Gefahr einer Endlagerung besteht IMO weniger darin, irgendwelche Erdspalten abzudichten, sondern das Ding dauerhaft menschensicher zu machen.



  • Marc++us schrieb:

    Die größte Gefahr einer Endlagerung besteht IMO weniger darin, irgendwelche Erdspalten abzudichten, sondern das Ding dauerhaft menschensicher zu machen.

    Da brauchts nichtmal Deppen. Du musst erstmal dafür sorgen, dass die Leute später auch noch wissen, dass sie da nichts zu suchen haben.
    Man muss ja nurmal sehen wie sich in den letzten paar hundert oder tausend Jahren Sprache und Symbolik geändert hat



  • Ich glaube man muss sich von der Vorstellung eines Endlagers verabschieden. Aus den genannten Gründen. Wer weiss, vielleicht ist die Raumfahrt in 100 Jahren um einiges weiter und man kann dann ein wirkliches Endlager anfliegen.


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