Linux als Standard?



  • Xin schrieb:

    gargo-linuxuser schrieb:

    http://www.winfaq.de/

    Hmm... mir scheint da ubuntuusers themenmäßig schon was größer und "tutorialartiger".

    Es gibt sehr viele Tutorialseiten für Themen rund um Office und Windows, teilweise auch offizielle (z.B. http://www.microsoft.com/enable/training/).



  • Solange ein System funktioniert, ist es egal was oben ist.

    Das Problem entsteht dann, wenn man bestimmte Software haben will die auf der Platform nicht gut oder aber Hardware angeschlossen werden will, die nicht unterstützt wird.

    PS:
    und da ist Windows leider am besten. Denn es hat Treiber für jeden Blödsinn und so ziemlich jede Software läuft da oben.

    Auch wenn jetzt gleich jemand kommt und sagt er hat diese oder jene Hardware bei seiner Oma unter BeOS zum laufen gebracht :p



  • _matze schrieb:

    Xin schrieb:

    Es soll nicht das einzige Spiel von Valve sein, sondern nur das erste.

    Ja und? Schau doch mal, wieviele Titel Valve so pro Jahr rausbringt. Nicht viele. id hat auch schon viele Titel nach Linux portiert. Und was hat es gebracht? Nicht viel. Viel ausschlaggebender dürfte da Steam für Linux werden. Fragt sich nur, ob das Angebot mit der Zeit auch große Titel beinhalten wird, oder nur kleine 2D-Indie-Spielchen. Das ist nicht abwertend gemeint, manche dieser Indie-Games sind wirklich genial. Aber sie ziehen die Masse einfach nicht 'rüber nach Linux, wie es die "Großen" tun.

    Da seh ich gar nicht mal so schwarz. Assassinscreed 3 wird ja für die Wii U erscheinen, und die macht Opengl und ich glaub die basiert auch auf Linux.
    Also ist das nicht mehr viel arbeit es auf den Linux-Desktop zu bringen.

    Auch möcht ich eine Frage in die Runde werfen:wäre nun Ubuntu von Microsoft und Windows OPen Source, wäre es nicht genau so schwer umzusteigen.

    Ich bin der Meinung, Ubuntu ist gar nicht schwer. es ist nur das Umdenken, dass man dem Dau vereinfachen sollte.



  • alterbro schrieb:

    Da seh ich gar nicht mal so schwarz. Assassinscreed 3 wird ja für die Wii U erscheinen, und die macht Opengl und ich glaub die basiert auch auf Linux.
    Also ist das nicht mehr viel arbeit es auf den Linux-Desktop zu bringen.

    Du unterschätzt da den Aufwand für eine Portierung ganz massiv. Außerdem lohnt sich es für Ubisoft nicht, die paar Leute zu bedienen, die a) keine "aktuelle" Konsole haben und b) die-hard mit Linux unterwegs sind. Irgendwo hier sind 2-3% Anteil von Linux am Desktopmarkt gefallen. Ka ob das so ist - ist auch egal, weil's total vernachlässigbar ist, denn von den 2-3% Anteil am Gesamtmarkt darf man als Potential nur die Leute sehen, auf die meine zuvor genannte Einschränkung zutrifft. Also, vereinfacht: Niemand.
    P.S. Die PS3 ist auch eine OpenGL-Konsole. Aber ich hab noch niemanden bei Sony gehört, dass man demnächst anfangen will, die Spiele zu portieren 😉



  • Yay, wiedermal ein Betriebssystemthread.

    Das Spieleargument finde ich lustig. Von wegen Indie Games ziehen die Masse nicht zu GNU/Linux. Nein, natürlich nicht. Dishonored und Guild Wars 2 aber auch nicht.

    Die Masse spielt Farmville oder sonstige Flashspielchen auf Facebook. IIRC hat Zynga alleine etwas über 300 Mio. monatliche User. Was hat WOW nochmal? 10, 15 Mio. aktive User? Zynga hat über 50 Mio. pro Tag.

    Die breite Masse der Bevölkerung interessiert sich einfach nicht für Betriebssysteme; die Leute werden sich an Win 8 genauso irgendwann gewöhnen wie an Unity und Gnome 3 und es wird sich nicht viel ändern. GNU/Linux wird weiterhin langsame winzige Zuwächse haben, aber nichts weltbewegendes. Als Geek überschätzt man einfach häufig wie sehr diverser Kleinmist "normale Leute" da draußen interessiert. (Ich nehme mich da gar nicht aus, passiert mir auch immer wieder.)

    Selbst wenn Win8 ein Schuss in den Ofen wird: Win 7 hält noch ein paar Jahre und ab Win 9 verwenden es ja dann doch wieder alle. 🙂



  • Dieselbe Diskussion wie schon tausend mal... Nicht mal ich habe Lust, mich Abends nach der Arbeit mit Linux zu befassen. Und ich arbeite schon sehr lang mit Linux habe auch in einer Firma gearbeitet, wo nur mit Linux gearbeitet wurde. Aber wenn ich abends müde nach Hause kommen und 2-3 Stunden Freizeit habe, will ich mich nicht ewig lang mit dem System befassen und schauen, warum der Sound nicht geht, was sich an der Paketverwaltung geändert hat, warum das Wlan/VPN nicht mehr funktioniert, was sich plötlich an der Konfiguration vom Window Manager geändert hat oder sonst was. Das liegt zwar auch daran, dass ich meist eher exotische Komponenten verwende und keine DAU tauglichen Systeme wie Ubuntu (die auch nicht wirklich DAU tauglich sind), aber diese DAU Systeme kommen für mich auch nicht in Frage, weil ich mein Linux-System genau so haben will, wie ich es haben will. Bei Windows ist es mir einfach egal. Das funktioniert einfach und juckt mich nicht, ich nehms nicht wahr und kann einfach arbeiten. Wenn ich mit Linux arbeite, artet es immer irgendwie aus und ich beschäftige mich stundenlang mit dem System selbst. Dafür hab ich das früher geliebt, jetzt hab ich keine Zeit mehr dafür. Dass Otto Normalverbraucher damit irgendwas anfangen kann, kann ich mir nicht vorstellen. Es werden höchstens paar wenige sagen, Windows 8 ist pfui, ich steige auf Linux um, dann werden die feststellen, dass es DAS Linux nicht gibt, und sie sich erstmal in irgendwas einlesen müssen, was sie überhaupt nicht interessiert, und dann werden sie sich mit Windows 8 abfinden oder auf Windows 9 warten.



  • Xin schrieb:

    gargo-linuxuser schrieb:

    Xin schrieb:

    Die Bedienung zu vereinfachen würde ich nicht gleichsetzen mit einem Ziel, die Masse heranholen zu wollen. Meine Mutter fand Linux vor Jahren schon besser als Windows XP. Wenn meine Mutter mit Linux klarkommt, dann ist Linux massentauglich.

    Kann deine Mutter sich unter Linux bei den kleinsten Problemen selbst helfen?

    Ja.

    Okay, wenn sie einen proprietären Treiber für den neu gekauften Epson Scanner selbst unter Linux einrichten kann, inkl. editieren der udev rules Configdatei, dann scheint deine Mutter eher zur Ausnahme als zur Regel zu gehören.

    Ich habe vor zwei Jahren den letzten hochaktuellen Rechner gekauft. Da hatte ich keine Probleme mit der Linuxinstallation und habe auch nicht wirklich auf
    die Kompatibilität geachtet. Trotzdem lief und läuft alles problemlos.

    Tja, Glückstreffer ohne auf die Hardwarekompatibilität zu achten.
    Die Probleme fangen aber in der Regel meist bei den Peripheriegeräten wie Scanner, USB-Webcam, TV-Karte, Digitalkamera etc. an.

    Also das Problem erscheint mir nicht mehr so gravierend.

    Vielleicht schätzt du es nur anders ein als ich oder kaufst unbewußt HW nur von Herstellern (z.B. HP), die Linux selbst schon gut supporten.

    Mein letztes Laptop habe ich mit vorinstalliertem Suse direkt von HP gekauft und Ubuntu draufgepackt.

    Ja, HP!
    Probierst mal mit Sony.



  • linux standard ist und bleibt ein traum. linux kommt ja nicht mal mac osx näher. wenn die statistiken stimmen, hat linux auf dem desktop einen marktanteil von 2% und mac osx 15%, dazu kommen 2% andere, rest ist windows.

    solange mac osx nicht wie windows lizensierbar wird, solange wird sich am status quo wohl nichts ändern. allerdings ist der desktop markt ja eh auf dem absteigenden ast und auf den anderen devices (smartphones, tablets) sieht die welt ja ganz anders aus.

    ich bin gespannt, ob microsoft hier die kurve noch kriegt. mit win8 sind sie zumindest den imo richtigen weg gegangen. denn der hardware unterschied zw. desktop und tablet wird sicher immer kleiner werden.



  • Mechanics schrieb:

    Dieselbe Diskussion wie schon tausend mal... Nicht mal ich habe Lust, mich Abends nach der Arbeit mit Linux zu befassen. Und ich arbeite schon sehr lang mit Linux habe auch in einer Firma gearbeitet, wo nur mit Linux gearbeitet wurde. Aber wenn ich abends müde nach Hause kommen und 2-3 Stunden Freizeit habe, will ich mich nicht ewig lang mit dem System befassen und schauen, warum der Sound nicht geht, was sich an der Paketverwaltung geändert hat, warum das Wlan/VPN nicht mehr funktioniert, was sich plötlich an der Konfiguration vom Window Manager geändert hat oder sonst was. Das liegt zwar auch daran, dass ich meist eher exotische Komponenten verwende und keine DAU tauglichen Systeme wie Ubuntu (die auch nicht wirklich DAU tauglich sind), aber diese DAU Systeme kommen für mich auch nicht in Frage, weil ich mein Linux-System genau so haben will, wie ich es haben will. Bei Windows ist es mir einfach egal. Das funktioniert einfach und juckt mich nicht, ich nehms nicht wahr und kann einfach arbeiten. Wenn ich mit Linux arbeite, artet es immer irgendwie aus und ich beschäftige mich stundenlang mit dem System selbst. Dafür hab ich das früher geliebt, jetzt hab ich keine Zeit mehr dafür. Dass Otto Normalverbraucher damit irgendwas anfangen kann, kann ich mir nicht vorstellen. Es werden höchstens paar wenige sagen, Windows 8 ist pfui, ich steige auf Linux um, dann werden die feststellen, dass es DAS Linux nicht gibt, und sie sich erstmal in irgendwas einlesen müssen, was sie überhaupt nicht interessiert, und dann werden sie sich mit Windows 8 abfinden oder auf Windows 9 warten.

    Ich habe beobachtet, dass es stark Kompetenzabhängig ist, ob jemand von einem Linuxsystem profitieren kann oder nicht. Ich selber bin etwa an der Grenze, und nutze die Konfigurierbarkeit und quasi-implizite Entwicklungsumgebung von Linux, ohne allzu sehr vom Konfigurationswahn überfallen zu werden oder mich mit kaputten Soft- und Hardwarekomponenten hermuschlagen zu müssen. Würde ich windows verwenden könnte ich bestimmt durch entsprechende Tools das meiste auch meinen Wünschen entsprechend einrichten, und dafür an manchen Stellen mehr, an manchen weniger Zeit verlieren. Bei meinen noch kompetenteren Kollegen beobachte ich allerdings, dass sie die überlegen UNIX-Philosophie noch besser verstanden haben, als ich, und deutlich schneller und effizienter arbeiten können, weil sie Linux den eigenen Bedürfnissen schneller anpassen können, ohne stundenlang Dokumentationen zu lesen oder Konfigurationen zu debuggen. Es "funktioniert einfach". Allerdings benutzten sie auch verbreitete und gut gepflegte Distributionen wie Debian, Ubuntu, Gentoo oder Arch, bei denen man sich zumindest auf die relativ stabile Pflege von Paketen verlassen kann. Man benötigt aber auch recht viel Erfahrung, Kompetenz und Systemverständnis, um sich beim herumkonfigurieren tatsächlich zu helfen und nicht nur ständig ins Bein zu schießen oder Minen zu legen, auf die man in ein paar Monaten tritt.

    @OP:
    Linux _kann_ als Standardbetriebssystem genutzt werden. Heutzutage kann jedes System, auf dem ein Browser läuft, genutzt werden, wie Randall Munroe humoristisch darstellt: http://xkcd.com/934/

    Ich erwarte auch, dass gerade im Low-Cost-Bereich die paar Euro Windowslizenz gerne gespart werden, wenn Microsoft nicht ausreichend Preisdumping für Massenabnehmer betreibt. Dass Linux für den Produktiveinsatz beim _Desktop-User_ (über Server braucht man gar nicht reden) geeignet ist, zeigt schon der Einsatz beim Auswärtigen Amt in Berlin. Dass wieder zu Windows gewechselt wurde, ist nur ein Argument für die Unwirtschaftlichkeit dieses Verfahrens und keines für prinzipielle Uneignung.

    Man muss sagen, dass alleine in den letzten Jahren extrem viel auf dem Linux-Markt passiert ist. Während 2005 nur extreme Nerds Linux eingesetzt haben, ist es heutzutage für technisch halbwegs versierte Nutzer etwas relativ Risikofrei und mit mäßigem Erfolg auszuprobieren. Und das liegt sowohl an den viel benutzerfreundlichen Distributionen mit deutlich mehr Support und Dokumentation als auch an der besseren Hardwareunterstützung für Mainstreamgeräte und natürlich die stark gesunkenen Preise für Rechnersysteme.

    Ich prophezeihe für die nächste Zukunft (einige Jahre) einen Anstieg von Linuxnutzern, auf vielleicht 5-10%. Es wird eben nicht mehr so sein, dass es das eine Betriebssystem gibt (was erst durch webbasierte Applikationen möglich gemacht wurde).

    Für die entferntere Zukunft ist der Wettkampf zwischen der Profitabilität eines lizensierten Betriebssystems und der technischen Überlegenheit eines freien und offenen Systems entscheidend. Und glücklicherweise für die open-source-Gemeinschaft sieht es gerade so aus, als wäre die Entwicklung von Betriebssystemen nicht mehr so profitabel. (Zu was zum Beispiel Google seinen Teil beiträgt.)



  • Fjodr schrieb:

    Ich prophezeihe für die nächste Zukunft (einige Jahre) einen Anstieg von Linuxnutzern, auf vielleicht 5-10%. Es wird eben nicht mehr so sein, dass es das eine Betriebssystem gibt (was erst durch webbasierte Applikationen möglich gemacht wurde).

    Ich glaube nicht an Webapplikationen.
    Ich hasse Webmailer - oder Google-Plus, dass mir auf news.google.de anzeigt, dass irgendwo ein Kommentar mit meinem Namen auftaucht und während ich antworte, lädt news.google.de mal eben ein Update. Zack und weg ist mein Text... Drücke ich versehentlich TAB und dann Strg-Links, weil ich zum vorherigen Wort möchte, stehe ich der vorherigen Seite... und weg ist mein Text (bei Opera gibt's zum Glück Hoffnung...). Webanwendungen sind eben... Mist.

    Ich glaube aber viel eher daran, dass die Unterschiedlichkeit diverser Distributionen mehr dazu beiträgt, Linux klein zu halten, als alles andere. Forks sind eine nette Sache, aber irgendwann muss man sich auf eine grundlegende Basis einigen. Linux ist nur der Kernel, das reicht nicht, um User anzulocken, das Drumherum muss auch irgendwie verlässlich sein. Das hat Ubuntu geschafft. Würde man beim Desktop jetzt etwas offener werden, wäre Ubuntu als Basis vermutlich akzeptiert.

    Meine Software packe ich in Debian-Pakete. Die laufen auf Ubuntu und Debian. Mit RPM (Fedora, Suse) habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt. Prinzipiell muss man eine Person dafür abstellen, dass die Pakete auf verschiedenen Linux-Versionen erstellt. Und dann braucht man noch ein .dmg für den Mac und eine Setup.exe für Windows...

    Oder man konzentriert sich einfach nur auf die Setup.exe und stellt sich auf den Standpunkt, dass Windows das marktbeherrschende OS ist und fertig. Wenn die Linux-Gemeinde auch Unterstützung von Firmen wünscht, dann muss sie hier ansetzen, denn für 2% Marktanteil kann man nicht erwarten, dass jemand reihenweise entsprechende .debs, .rpms, .whatsoever für verschiedene Distributionen anbietet... also lassen es die meistens gleich ganz.



  • Xin schrieb:

    Ich hasse Webmailer

    Hast du mal googlemail.com ausprobiert? Schnell, unterstützt Drag&Drop vom/zum Explorer usw. Wirklich gut, und kein Vergleich zu grausigen Seiten wie von GMX und Konsorten. Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht. Ich mag die meisten Web-Apps auch nicht. Ich sehe an Seiten wie googlemail aber, dass es hier durchaus Potenzial gibt.



  • _matze schrieb:

    Xin schrieb:

    Ich hasse Webmailer

    Hast du mal googlemail.com ausprobiert? Schnell, unterstützt Drag&Drop vom/zum Explorer usw. Wirklich gut, und kein Vergleich zu grausigen Seiten wie von GMX und Konsorten. Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht. Ich mag die meisten Web-Apps auch nicht. Ich sehe an Seiten wie googlemail aber, dass es hier durchaus Potenzial gibt.

    Jeder Webmailer, jede Webanwendung hat das Problem, dass es um die Eingaben mit dem Browser konkurriert. Wie gesagt: innerhalb der TextArea ist Strg-Left der Wortanfang, so wie es im Editor auch ist. Tab bedeutet aber nächstes Input-Widget und nicht Tab. Ist das kein Eingabefeld, sondern der Submitbutton, interpretiert der Browser STRG-Left als zurück zur vorherigen Seite.

    Ich will auch nicht Google-Mail ausprobieren - auch wenn Google es einem aufzwängt, ich benutze es nicht. Altmodische Mailprogramme gefallen mir da besser.



  • In diesem Fall (der mir noch nie passiert ist), ist in meinem Browser der Text nicht weg. Ich drücke einfach wieder "vor", und gut ist. Und selbst, wenn ich es irgendwie schaffen sollte, das Zurückkommen unmöglich zu machen (z.B. indem ich in völliger Geistesabwesenheit den Tab oder gar den ganzen Browser schließe), ist die unfertige E-Mail als Entwurf gespeichert. Da geht nichts verloren. Du siehst, es geht durchaus besser als bei [Webseite, die du ausprobiert hast], wenn sich die Entwickler ein paar Gedanken machen. Aber gut, wir schweifen ab. 🙂



  • Ich hasse Webmailer - oder Google-Plus, dass mir auf news.google.de anzeigt, dass irgendwo ein Kommentar mit meinem Namen auftaucht und während ich antworte, lädt news.google.de mal eben ein Update. Zack und weg ist mein Text... Drücke ich versehentlich TAB und dann Strg-Links, weil ich zum vorherigen Wort möchte, stehe ich der vorherigen Seite... und weg ist mein Text (bei Opera gibt's zum Glück Hoffnung...). Webanwendungen sind eben... Mist.

    Es ist dein gutes Recht, Webmailer zu hassen oder nicht zu benutzten. Technisch, und aus Usersicht, sind Webapplikationen auch ein ziemlicher Rückschritt. Technisch, und aus Herstellersicht sind die dagegen aus mehreren offensichtlichen Gründen ein Segen.

    (OT: schon mal das "It's All Text"-Addon für Firefox probiert? Man kann seinen Lieblingseditor für beliebige Textfelder benutzen. Und den Text zum Beispiel auch nach belieben speichern.)

    Xin schrieb:

    Ich glaube nicht an Webapplikationen.

    Es gibt aber genug Leute, die nicht deine Bequemlichkeitsansprüche haben, und einfach nur froh sind, von überall ihr Gmail und Facebook benutzen zu können. Weil sie nicht so anspruchsvoll sind, oder einfach nicht so viel schreiben, dass der eine verlorene Twitter-Einzeiler ins Gewicht fallen würde. Und das reicht schon aus, um jedes Browsergeeignete Betriebssystem auch Usergeeignet (auch wenn nicht unbedingt Xin-geeignet) zu machen.

    Meine Software packe ich in Debian-Pakete. Die laufen auf Ubuntu und Debian. Mit RPM (Fedora, Suse) habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt. Prinzipiell muss man eine Person dafür abstellen, dass die Pakete auf verschiedenen Linux-Versionen erstellt. Und dann braucht man noch ein .dmg für den Mac und eine Setup.exe für Windows...

    Damit zeigt sich auch der Vorteil von Linux für F/OSS: Solange dein Programm als Quelltext vorliegt, kannst du im Prinzip für alle .deb-Systeme ein automatisches Buildsystem wie Launchpad benutzen. Und wie du vorhin gesagt hast: sobald Suse, Arch, etc. dazukommt, brauchst du fremde Paketierer, was du vielleicht nicht möchtest, und selbst wenn, macht es alles langsamer und komplizierter.

    Oder man konzentriert sich einfach nur auf die Setup.exe und stellt sich auf den Standpunkt, dass Windows das marktbeherrschende OS ist und fertig. Wenn die Linux-Gemeinde auch Unterstützung von Firmen wünscht, dann muss sie hier ansetzen, denn für 2% Marktanteil kann man nicht erwarten, dass jemand reihenweise entsprechende .debs, .rpms, .whatsoever für verschiedene Distributionen anbietet... also lassen es die meistens gleich ganz.

    Genau, jeder dessen Userbase nicht zu einem ausreichenden Anteil im Linuxland wohnt, sollte Linux einfach ignorieren. Ist völlig vernünftig und man sollte nichts anderes erwarten.



  • Fjodr schrieb:

    Ich habe beobachtet, dass es stark Kompetenzabhängig ist, ob jemand von einem Linuxsystem profitieren kann oder nicht. ... und deutlich schneller und effizienter arbeiten können, weil sie Linux den eigenen Bedürfnissen schneller anpassen können, ohne stundenlang Dokumentationen zu lesen oder Konfigurationen zu debuggen.

    Das stimmt natürlich, ist aber auch wieder relativ. Irgedwann kippt es wieder 😉 Natürlich erreicht man irgendwann einen Punkt (wenn man ihn erreicht und nicht vorher aufgibt), wo man viel schneller zurecht kommt und vieles einfach funktioniert, wenn man das mal eingerichtet hat. Dann kann man viel effizienter arbeiten als wenn man sich nicht auskennt und vielleicht auch effizienter als unter Windows, je nachdem, was man macht. Aber dann hat man irgendwann keine Lust mehr, Standardkomponenten zu verwenden, oder meint, man kann alles noch verbessern oder automatisieren oder sonst was. Zumindest war es bei mir so und Linux animiert viel stärker dazu, mit dem System rumzuspielen, als unter Windows. Ich hab etwa 2 Jahre hauptsächlich mit Linux gearbeitet und dabei ist sehr viel Zeit für Spielereien draufgegangen (freiwillig, nicht weil das unbedingt sein musste, damit das System funktioniert). Vim Scripte schreiben, shell scripte schreiben, verschiedene Terminals/Window Manager usw. ausprobieren, Kernel kompilieren, tausend andere kleine Tools zusammensuchen und konfigurieren, etliche Tools hab ich auch immer wieder einbisschen angepasst... Unter Windows würde man ja nicht auf die Idee kommen, das zu machen.
    Und was die gut gepflegten Distributionen angeht... Ich benutze (bzw. jetzt kaum noch) Arch. Ja, natürlich ist sie gut gepflegt. Aber trotzdem funktioniert da bei weitem nicht alles und durch die rolling release gibts auch immer wieder mal Konflikte bei updates, wo man sich erstmal einlesen muss, was überhaupt passiert ist und wie man das behebt und was man macht, wenn man zu den wenigen Glücklichen gehört, bei denen sich der Konflkt nicht ohne weiteres beheben lässt. Ich finde, ein normaler Benutzer hat bei sowas keine Chance, und es interessiert ihn auch überhaupt nicht.



  • lolhehe schrieb:

    ich bin gespannt, ob microsoft hier die kurve noch kriegt. mit win8 sind sie zumindest den imo richtigen weg gegangen. denn der hardware unterschied zw. desktop und tablet wird sicher immer kleiner werden.

    Nö, es ist nicht der Hadwareunterschied, der kleiner wird, sondern der Softwareanspruchsunterschied.

    Es gibt nicht mehr viel, was eines Desktop PCs im Heimbereich als Alleinstellungsmerkmal bedarf.

    Bald wird man auf Android Tablets auch seine Videos schneiden können, Briefe schreiben und im Internet surfen geht schon heute.

    Das ganze wird zwar auf den Tablets nicht schneller gehen, aber zumindest doch schnell genug, dass sich niemand daran stört. Bzw. niemand bereit ist, Mehrgeld für einen Desktop auszugeben.



  • Xin schrieb:

    Forks sind eine nette Sache, aber irgendwann muss man sich auf eine grundlegende Basis einigen. Linux ist nur der Kernel, das reicht nicht, um User anzulocken, das Drumherum muss auch irgendwie verlässlich sein.

    Das gibt's schon, nennt sich LSB.

    Meine Software packe ich in Debian-Pakete. Die laufen auf Ubuntu und Debian. Mit RPM (Fedora, Suse) habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt. Prinzipiell muss man eine Person dafür abstellen, dass die Pakete auf verschiedenen Linux-Versionen erstellt. Und dann braucht man noch ein .dmg für den Mac und eine Setup.exe für Windows...

    Oder man konzentriert sich einfach nur auf die Setup.exe und stellt sich auf den Standpunkt, dass Windows das marktbeherrschende OS ist und fertig. Wenn die Linux-Gemeinde auch Unterstützung von Firmen wünscht, dann muss sie hier ansetzen, denn für 2% Marktanteil kann man nicht erwarten, dass jemand reihenweise entsprechende .debs, .rpms, .whatsoever für verschiedene Distributionen anbietet... also lassen es die meistens gleich ganz.

    Hier liegt der Fehler an den Entwicklern bzw. Softwareherstellern, denn die One fits all Lösung gibt's schon.

    RPM ist Standard der LSB, das Problem liegt daran, das manche Entwickler und Softwarehersteller die LSB nicht kennen.



  • Was bei der ganzen Geschichte nicht verstehe, ist weshalb sich Firmen diese Gelegenheit entgehen lassen, immer hin könnten sie pro PC 10-20% sparen, und mit ein paar Tricks und einer guten IT Abteilung würde das sicher funktionieren.
    Eine Freund von mir konnte ihre Dorfschule überzeugen, in der Schule auch den umgang mit Linux zu unterrichten, da er wie ich er Meinung war, dass Linux-Kentnisse eine Arbeitskraft wertvoll werden lassen kann.

    Und ich denke auch dass auch der grösste Dau früherer oder später mit Ubuntu klar kommt.



  • alterbro schrieb:

    Was bei der ganzen Geschichte nicht verstehe, ist weshalb sich Firmen diese Gelegenheit entgehen lassen, immer hin könnten sie pro PC 10-20% sparen, und mit ein paar Tricks und einer guten IT Abteilung würde das sicher funktionieren.

    Einfach: Windows-Lizenzen kosten praktisch nichts. Gute IT-Abteilungen aber schon. Umschulungen auch.

    Hardware- und Lizenzkosten sind einfach voellig laecherlich, wenn du sie mit Personalkosten vergleichst.

    Es gibt ja durchaus Firmen, die GNU/Linux am Desktop einsetzen. Aber a) geht das nicht fuer jede Firma (Windowsspezifische Software) und b) musst du die Umstellungs- und Umschulungskosten ja auch wieder irgendwie hereinholen.



  • alterbro schrieb:

    Und ich denke auch dass auch der grösste Dau früherer oder später mit Ubuntu klar kommt.

    Ich kenne genug DAUs, die auch nach Jahren noch nicht mal mit Windows klar kommen. Meine Mutter hat schon furchtbare Angst, irgendetwas zu installieren. Sie denkt wahrscheinlich, wenn sie was falsch macht, explodiert das Notebook. 😉 Für solche Leute wird es mit Linux einfach nur noch komplizierter, das hat keinen Sinn. Außerdem müssten sie beim Kauf eines neuen Druckers plötzlich noch darauf achten, ob der überhaupt unter Linux läuft. Nee, nee, für richtige DAUs gibt es im Moment nur Windows oder Mac.

    Ich verstehe, dass du das System liebst und es gerne weiter verbreitet sehen würdest. Aber ich sehe einfach nicht, dass das in nächster Zeit passiert. Und die Gründe dafür finde ich plausibel. Windows funktioniert für DAUs (und viele andere) im Moment einfach besser.


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