Ist der private Computer + Internetanschluss kriegswichtig?



  • Für Kriegszeiten gibt es ein Gesetz, bei dem insbesondere geländegängige Fahrzeuge vom Staat für den Militäreinsatz beschlagnahmt werden können.
    Heutzutage bedeutet ein Krieg aber auch, dass er nicht nur auf dem Schlachtfeld geführt wird, sondern auch in der virtuellen Welt.
    Insofern stellt sich die Frage, ob der private Computer und Internetanschluss im Kriegsfall für den Staat kriegswichtig sein könnte und was dies dem Staat bringen würde, wenn er über die privaten Rechner in Kriegszeiten verfügen könnte.

    Mal angenommen es gäbe so ein Gesetz, bei dem jeder Bundesbürger im Kriegsfall seinen Computer* und Internetanschluss zur Verfügung stellen und bei sich vor Ort ein von der militärischen Führung erteiltes Programm laufen lassen müsste.**

    Für welche Einsatzszenarien würde sich dann so eine dezentrale Rechnerfarm dann zur virtuellen Kriegsführung eignen?
    Hierbei ist auch die Frage der Sicherheit wesentlich, man will schließlich keinem Spion unnötig Informationen liefern. Die Berechnung von Truppenbewegungen könnte man also schon einmal nicht durchführen. DOS Angriffe vielleicht eher, aber was noch?

    Und würde das überhaupt Sinn machen, oder wäre es sinnvoller, wenn der Staat eigene Serverfarmen in Bunkern unter der Erde betreiben würde?
    Vom Kostenfaktor wäre letzteres teuer, da die Rechner immer vorrätig gehalten werden und erneuert werden müssten, auch in Friedenszeiten, dieses Geld würde dann z.B. der Forschung und Bildung fehlen.
    Die Rechner der Bürger kosten dagegen gar nichts, die Rechenkraft ist aufgrund der Menge enorm und die Rechner wären dezentral verteilt und somit schlechte Angriffsziele.

    Ziel meiner Frage ist folgende Überlegung:

    Wenn man die Privat- und Firmenrechner zu militärisch kriegswichtigem Einsatzwerkzeug im Kriegsfall erklären würde, dann wäre auch der Netzausbau kriegswichtig und somit im Verantwortungsbereich des Verteidigungshaushalts.
    Mit anderen Worten, den Internetausbau könnte man dann auch aus dem Verteidigungsetat finanzieren und für das Militär ist immer Geld da. Die Bürger hätten somit zu Friedenszeiten schneller ein gutes schnelles Internet und in Kriegszeiten hätte der Staat etwas von dieser Regelung.
    Jetzt stellt sich nur die Frage, was unterm Strich genau rauskommen würde, also was genau hätte der Staat von einer solchen dezentralen Rechnerfarm?
    Diese Frage geht an euch, daher habe ich diesen Thread hier erstellt. Die Frage ist also auch ernst gemeint.

    * sofern dieser nicht zu alt ist, also über eine ausreichend Rechenkapazität verfügt. Neue Computer wären somit auch anmeldepflichtig, damit der Staat weiß, auf welche Rechner er im Bedarfsfall zugreifen kann. Die Anmeldung kann kostenlos sein, es würde nur eine Pflicht zur Anmeldung bestehen.

    ** Er darf das auf einem separaten Datenträger machen und darf somit seine privaten Daten (Festplatte etc.) auf dem Rechner ausbauen, solange eben die Software vom Militär weiterlaufen kann. Dafür reicht also im Prinzip ein USB Stick zur Ausführung der Militärsoftware. Dies könnte man gesetzlich problemlos regeln und der Bürger müsste nicht um seine privaten Daten fürchten. Wobei ich denke, dass er im Kriegsfall sicher andere Probleme haben würde.



  • Und jeder muss versprechen, das Programm nicht dem Feind zur Verfügung zu stellen. Weder als Executable noch als Speicherabbild.



  • Ich wüsste nicht, in welcher Welt ein privater Rechner Kriegswichtig sein sollte. Die Bundeswehr hat eigene Abteilungen, die Leistungsfähigere Rechensysteme haben, als irgend ein Otto-Normal sich leisten kann.

    Und reichen die Systeme nicht mehr aus, kann man noch auf die Systeme des BND zurück greifen. Insofern stellt sich mir eine solche Frage garnicht.

    Einen neu gekauften Rechner an den Staat zu melden, halte ich zum Beispiel auch für Fragwürdig.



  • Das Militär wäre nicht so bescheuert, wichtige Berechnungen zum Feind (Volk) auszulagern. Es würde sich auch einfach nicht lohnen.

    Computer werden jedoch bereits auf andere Weise gegen uns eingesetzt im ewigen Krieg gegen die Freiheit. Interessant ist für die nicht die Rechenleistung, sondern die gespeicherten und übertragenen Informationen. Zur Spionage sind vernetzte Computer gut geeignet und unfreie Software und Hardware bilden die ideale Grundlage dafür.

    Die "Militärsoftware", die auf den meisten PCs läuft, haben wir bereits. Die heißt Windows, iOS oder Android.



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    Im Zweifelsfall bitte auch folgende Hinweise beachten:
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