Textverarbeitungsprogramm für Doktorarbeit



  • RAII schrieb:

    Open Office & Libre O schrieb:

    Aber wie dem auch sei, als Zweitlösung empfehle ich immer noch Libre Office oder Open Office, wenn einem TeX zu schwer ist.

    Libre / Open Office über Word weil Freeware oder aus anderen Gründen? Und dann in Kombination eines externen tools für das Literaturverzeichnis oder mit "Onboard"-Mitteln?

    Libre Office bzw. Open Office war früher keine Freeware, es ging aus Star Divisions Star Office hervor, damals eine deutsche Firma und das Konzept und die Herangehensweise, also die Bedienphilosophie wurde schon damals entworfen und hat sich von Word unterschieden. Wir sprechen also nicht über das Thema Freeware und Bastelprojekt, sondern von professionell entwickelter Software mit einer Bedienphilosopie fürs professionelle arbeiten.

    Libre Office und Open Office ist besser beim Nummerieren, allerdings gilt das nur, wenn man nicht mit MS Office Denke da herangeht, wie es offensichtlich
    ShadowClone macht und seine Inkompetenz dann hier in seinem Kommentar zur Geltung bringt:

    ShadowClone schrieb:

    OpenOffice und LibreOffice sind schlimmer als Word. Ich habe mal ein Konzept für meine Bachelor-Arbeit damit gemacht und hatte schon bei der Nummerierung der Überschriften Probleme.

    Wichtig zu wissen ist hier, dass die Kapitel und Überschriftennummerierung in OpenOffice/LibeOffice komplett anders funktioniert als MS Office, aber wenn man mal weiß, wie es in OpenOffice bzw. Libre Office gemacht wird, dann ist diese Methode besser und man hat bei langen Dokumenten dann auch keine Probleme und auch nicht die Probleme, wie sie bei Word üblich sind.

    Und noch etwas sollte man sich bewusst sein. Hätte Microsoft die Konkurrenz nicht einfach mit ihrem vielen Geld, das sie mit DOS und Windows verdient haben, weggedrückt, dann wäre Star Office heute noch keine Freeware.

    Das es jetzt Freeware ist, schmälert oder verschlechtert es somit in keinster Weise.


  • Mod

    RAII schrieb:

    Was genau bringt dich da zum Schmunzeln?

    Dass man in Medizin seinen Doktor einfacher bekommt als in anderen Fächern ein Diplom oder Master. Meine Diplomarbeit in Physik hat ein Jahr gedauert, an anderen Unis hätten es auch 18 Monate sein können. Eine Doktorarbeit in diesem Bereich dauert 3-5 Jahre. In anderen Disziplinen ebenso, Medizin ist eines der wenigen Fächer, wo man den Titel nach geworfen bekommt.



  • @Open / Libre Office

    Interessant, ich verstehe. Und das so als Literaturverzeichnis taugt das Standard-Tool der beiden auch? Besonders im Bezug auf die genannte Thematik?

    @SpeeJ
    Naja ... Also ich ich finde man sollte das Ganze auch mal etwas realstisch sehen - der Doktor Titel auf für einen Medizin Studenten schon mal gar nicht die gleiche Bedeutung wie zB. einen Physiker.
    Die machen den, weil sie ihn haben müssen und nicht, weil sie damit in die Forschung gehen und das als wichtige Grundlage dafür verwenden müssen.

    99% davon werden in ihrem späteren Leben 0 davon nutzen.

    Mal davon abgesehen hat meine Mutter für ihre "summa cum laude" Doktorarbeit auch gut 4 Jahre investiert.
    Mit sowas kann man dann forschen, wenn man denn will.
    Und das unterscheidet sich dann von dem Doktor in der Physik auch nicht.

    Sicherlich hat dieser Vorwurf, den man so gerne hört, irgendwo schon eine Berechtigung, aber wenn man mal ein bisschen darüber nachdenkt macht er aus genannten Gründen eigentlich absolut keinen Sinn.



  • Ich verstehe nicht warum du die vorgeschlagene Software nicht testet, die ist kostenlos und kann man sich einfach runterladen. Stattdessen Theorien austauschen würde ich doch vorschlagen das du mal rumprobierst.
    In TeX kannst mit 30-40 Befehlen, für Strukturierung und Formatierung, schon echt viel machen. Ein geeigneter Editor hilft dir auch noch, es gibt massig Infos und Dokus. Ich habe nach ca. 3h Einarbeitung einfach mal ein paar Seiten erstellt um zu sehen ob ich es hinkriege.
    Aber frag lieber noch eine Woche lang um dann genauso schlau zu sein wie vorher 🙄
    Ist deine Sache, doch lösen wirst du da Problem damit nicht. Viel Glück dabei.



  • laberlaberlaber schrieb:

    Ich verstehe nicht warum du die vorgeschlagene Software nicht testet, die ist kostenlos und kann man sich einfach runterladen. Stattdessen Theorien austauschen würde ich doch vorschlagen das du mal rumprobierst.
    In TeX kannst mit 30-40 Befehlen, für Strukturierung und Formatierung, schon echt viel machen. Ein geeigneter Editor hilft dir auch noch, es gibt massig Infos und Dokus. Ich habe nach ca. 3h Einarbeitung einfach mal ein paar Seiten erstellt um zu sehen ob ich es hinkriege.
    Aber frag lieber noch eine Woche lang um dann genauso schlau zu sein wie vorher 🙄
    Ist deine Sache, doch lösen wirst du da Problem damit nicht. Viel Glück dabei.

    Ich teste das, was sich hier am Ende final ergibt.

    Es gibt kein Zeitstress, daher hör ich mir erst mal an was jeder zu sagen hat, hark noch paar mal nach und wenn dann jeder dann sein Standpunkt vertreten hat, dann habe ich einen guten Überblick.

    Bis jetzt ist auf jeden Fall klar, dass ich Latex testen werde, wenn es denn so weit ist.
    Dann dafür brauch ich ein paar ruhige Tage, um mich ordentlich damit zu befassen.
    Denn ich muss mich nicht nur selber einarbeiten, sondern hauptsächlich das Ganze meiner Schwester erklären.

    Aber schön, dass du Dir Sorgen um mich machst.



  • Open Office & Libre O schrieb:

    Libre Office und Open Office ist besser beim Nummerieren, allerdings gilt das nur, wenn man nicht mit MS Office Denke da herangeht, wie es offensichtlich
    ShadowClone macht und seine Inkompetenz dann hier in seinem Kommentar zur Geltung bringt:

    Wer LibreOffice lobt, hat nie mit einem einigermaßen aktuellen Word gearbeitet. Man arbeitet damit deutlich produktiver. LibreOffice hatte unter Ubuntu 14.04 wirklich hässliche Bugs, wie z. B., dass Bildunterschriften, nach dem man das Dokument geschlossen und wieder geöffnet hat, einfach verrutscht sind.
    Ganz ähnlich bei Unterüberschriften: Dokument schließen, wieder öffnen und versuchen mitten im Dokument eine neue Unterüberschrift zu machen, in dem man beim Mauskurser vor einer vorhandenen Unterüberschrift setzt und Enter drückt, hat dazu geführt, dass eine Hauptüberschrift erzeugt wurde. Komischerweise hat das bei neu erstellten Dokumenten gut funktioniert. Wegen diesen Kinderkrankheiten und das unproduktive Arbeiten mit diesem Produkt, kann ich von dieser Software nur abraten. Word ist hier 10 mal besser und trotzdem würde ich zu LaTeX greifen.

    Klar ist LibreOffice absolut ausreichend, wenn man mal einen Brief schreiben will oder eine schlichte Präsentation, aber das wars dann auch schon. LibreOffice ist im professionellem Bereich einfach nicht ernst zu nehmen.



  • RAII schrieb:

    @Open / Libre Office

    Interessant, ich verstehe. Und das so als Literaturverzeichnis taugt das Standard-Tool der beiden auch? Besonders im Bezug auf die genannte Thematik?

    Probiere es einfach aus, dann siehst du ob du damit klar kommst und es deinen Ansprüchen genügt:

    Für Open Office
    https://wiki.openoffice.org/wiki/DE/Dokumentation/OOo_2.x/Handbücher/Writer-Handbuch/Ein_Inhaltsverzeichnis_erstellen

    Für Libre Office
    https://help.libreoffice.org/Writer/Creating_a_Table_of_Contents/de

    Zu beachten ist, dass sich Libre Office und Open Office in den vergangenen Monaten bei diversen Funktionen auseinander entwickelt hat, es kann da also geringfügige Unterschiede in der Bedienung geben.



  • ShadowClone schrieb:

    Wer LibreOffice lobt, hat nie mit einem einigermaßen aktuellen Word gearbeitet. Man arbeitet damit deutlich produktiver. LibreOffice hatte unter Ubuntu 14.04 wirklich hässliche Bugs, wie z. B.,...

    Die bei Ubuntu 14.04 mitgelieferte Libre Office Version ist uralt, wie Distrowatch aufzeigt:

    https://distrowatch.com/table.php?distribution=ubuntu

    Die aktuelle Libre Office Version ist schon ein paar Versionen weiter und wenn einem Libre Office nicht gefällt, dann kann man immer noch Open Office verwenden, die unterschieden sich da nämlich auch in der Umsetzung neuer Funktionen.

    In Libre Office verläuft die Entwicklung meist etwas schneller, es werden mehr neue Features eingebaut, darunter kann die Qualität leiden. Bei Open Office ist man hier etwas vorsichtiger mit der Implementierung neuer Features.

    Letzten Endes kommt es halt darauf an, was man braucht. Wenn man einen deutlichen Vorteil durch die neuen Features hat, dann sollte man Libre Office verwenden, wenn einem das nicht so wichtig ist, ist auch Open Office eine gute Wahl.



  • Ich möchte hier doch nochmal auf LyX hinweisen, das wurde ja nur einmal erwähnt und ist dann ein bisschen unter den Tisch gefallen.
    http://www.lyx.org/

    Ich bin wohl das, was man einen LaTeX-Poweruser nennt, habe aber trotzdem vor etwa einem Jahr mal LyX ausprobiert. Ich war vorher sehr skeptisch, da ich dachte, das WYSIWYG Konzept lässt sich nicht gut mit LaTeX verheiraten.
    Ich wurde aber doch ziemlich schnell überzeugt.

    Was mir sehr gut gefällt ist, dass dem Nutzer die LaTeX-Denkweise auf eine sanfte Art und Weise aufgezwungen wird. So ist es beispielsweise nicht möglich (bzw. sehr umständlich), Text einfach mal in der Schriftgröße zu ändern. Hier sollte der Weg über verschiedene Überschriften gewählt werden, da dann die Schriftart automatisch (LaTeX eben) angepasst wird.
    Man hat verschiedene Umgebungen, also kann man beispielweise eine Section erzeugen, die erhält gleich eine Überschrift, dann kann man weitere Ebenen einfügen, eventuell Zitate usw. Dazu erhält man gleich ein Inhaltsverzeichnis, eine Titelseite und noch so schöne Dinge.
    Außerdem hat man eben die ganze Macht der LaTeX-Welt ohne sich um die Details zu kümmern. Die Standardeinstellungen sind sinnvoll, so dass man auch ohne LaTeX-Kenntnisse gleich loslegen kann.

    Ich kann wirklich nur empfehlen, sich mal zwei Stunden Zeit zu nehmen und die Einführung zu lesen (ich glaube, das schafft man auch schneller). Dabei werden kurz die Konzepte eingeführt und dem Leser klar gemacht, wie man das Programm benutzen sollte, um möglichst produktiv zu sein.

    Für mich war es im Endeffekt zu unpraktisch, da ich in meinen Dokumenten viel TikZ benutze und ich es nicht geschafft habe, tikzexternalize umzusetzen. Falls das jemand kann, nur her damit 🙂

    Also auch an die Hardcore-TeXniker: probierts mal aus!



  • Hyde++ schrieb:

    Ich möchte hier doch nochmal auf LyX hinweisen, das wurde ja nur einmal erwähnt und ist dann ein bisschen unter den Tisch gefallen.
    http://www.lyx.org/

    Habs ausprobiert und es war Müll.



  • Sehr fundiert. Was hat dir denn nicht gefallen? Ich bin wie gesagt auch zurückgegangen (vim + make), aber gerade für Einsteiger oder Leute, die der genaue Hintergrund nicht interessiert, finde ich LyX schon geeignet.



  • RAII schrieb:

    Naja ... Also ich ich finde man sollte das Ganze auch mal etwas realstisch sehen - der Doktor Titel auf für einen Medizin Studenten schon mal gar nicht die gleiche Bedeutung wie zB. einen Physiker.
    Die machen den, weil sie ihn haben müssen und nicht, weil sie damit in die Forschung gehen und das als wichtige Grundlage dafür verwenden müssen.

    Nein, die müssen ihn eben nicht haben, die wollen das, weil sie sich gerne einen Titel, für den andere Leute hart arbeiten vor den Namen setzen wollen. Ein praktizierender Arzt braucht keinen Doktortitel. (Es gibt hin und wieder auch seltene Exemplare, die tatsächlich auf diesen Zirkus verzichtet haben.) Und genau daher ist es völlig unverständlich, warum sie den Titel nachgeschmissen kriegen. Noch dazu, wo es eben in der Medizin natürlich auch richtige Doktorarbeiten gibt, deren Wert dadurch in der Tat geschmälert wird.


  • Mod

    Hyde++ schrieb:

    Sehr fundiert. Was hat dir denn nicht gefallen? Ich bin wie gesagt auch zurückgegangen (vim + make), aber gerade für Einsteiger oder Leute, die der genaue Hintergrund nicht interessiert, finde ich LyX schon geeignet.

    Wenn du unbedingt eine Begründung brauchst: Der von Lyx erzeugte LaTeX-Code ist schrecklich. Deutlich als von einer Maschine geschrieben erkennbar und für Menschen daher nicht zu lesen. LyX kennt auch alle "Tricks" und tut nichts dagegen, den Benutzer von irgendetwas abzuhalten, was eigentlich nicht gut für ihn wäre. Die besten Ergebnisse mit LaTeX erhält man in der Regel, indem man einfach nichts Besonderes tut und dem System vertraut. LyX zwingt hingegen dem System die schlechten Vorstellungen des Nutzers auf. Da kann man dann auch gleich Word benutzen.



  • @RAII: Die Leute, die hier LaTeX gelernt haben, um Texte zu erstellen, haben das nicht erst für ihre Doktorarbeit gelernt. Auch eine Diplom- oder Masterarbeit ist hierfür Anlass genug. Viele bringen sich das bei, wenn sie mal irgendwelche Praktikumsberichte oder ähnliches im Rahmen ihres Studiums anfertigen müssen.

    Die Promotion in der Medizin ist natürlich nicht so aufwändig wie in den Naturwissenschaften, das ist allgemein bekannt. Aber ich denke, dabei sollte dennoch eine Arbeit in einem Umfang entstehen, der es rechtfertigt, sich in so ein Werkzeug einzuarbeiten.

    Deine Schwester sollte dazu in der Lage sein, sich so ein Textsatzsystem beizubringen. Ich meine, sie ist ja auch dazu in der Lage, sich beizubringen, wie der menschliche Körper funktioniert. Was ist wohl herausfordernder?

    Eine Sache ist allerdings klar: Das Lernen von LaTeX ist mit vielen Frustrationsmomenten verbunden. Man bleibt häufig eine längere Zeit an kleinen Problemchen hängen, die einem mit einem Office-Programm keine 5 Sekunden kosten würden. Andere Dinge sind hingegen viel angenehmer zu erreichen als mit Office-Produkten.



  • SeppJ schrieb:

    Hyde++ schrieb:

    Sehr fundiert. Was hat dir denn nicht gefallen? Ich bin wie gesagt auch zurückgegangen (vim + make), aber gerade für Einsteiger oder Leute, die der genaue Hintergrund nicht interessiert, finde ich LyX schon geeignet.

    Wenn du unbedingt eine Begründung brauchst: Der von Lyx erzeugte LaTeX-Code ist schrecklich. Deutlich als von einer Maschine geschrieben erkennbar und für Menschen daher nicht zu lesen. LyX kennt auch alle "Tricks" und tut nichts dagegen, den Benutzer von irgendetwas abzuhalten, was eigentlich nicht gut für ihn wäre. Die besten Ergebnisse mit LaTeX erhält man in der Regel, indem man einfach nichts Besonderes tut und dem System vertraut. LyX zwingt hingegen dem System die schlechten Vorstellungen des Nutzers auf. Da kann man dann auch gleich Word benutzen.

    Da gebe ich dir auch Recht. Ich sehe aber trotzdem einen Vorteil in LyX gegenüber Word. Die Voreinstellungen sind sinnvoll, daher müsste man in erster Linie den Nutzer ermutigen, nicht seine eigenen Vorstellungen mitzubringen, sondern dem System zu vertrauen. Außerdem erhält man mit LyX eben ein schönes LaTeX-Dokument und den tatsächlichen Code dahinter interessiert den Nutzer doch eh nicht.

    Darüberhinaus ist es leider auch wirklich nicht der Fall, dass das direkte Aufschreiben von LaTeX-Code zu gutem Code führt. Die meisten meiner Kommilitonen schreiben ganz schönen Müll, beschäftigen sich in keinster Weise damit, wie man das System richtig benutzt und verwenden irgendwelche Präamblen, die von Fachgebieten mal publiziert wurden, als "gute Einstellungen".
    Diese Präambeln haben dann oft gerne mal 200 Zeilen und drehen an irgendwelchen Interna um das gewünschte Verhalten zu erzielen. In meiner Umgebung weiß vermutlich keiner, wie man mit Hilfe von KOMA-Optionen parskip oder parindent einstellt, das machen alle über Redefines, weil man das ja mal so gelernt hat.

    Nochmal zusammenfassend: Ich selbst benutze LyX ja gar nicht, aber ich halte es leider für unrealistisch (wie du ja selbst auch schon geschrieben hast), dass jetzt diese Doktorandin mit LaTeX anfängt. Und wenn doch, ist es leider die Ausnahme.
    Diesen Leuten aber ein Programm an die Hand zu geben, was ihnen die Möglichkeit gibt, schöne Dokumente mit geringem Aufwand und den Vorteilen der LaTeX-Welt zu erstellen, finde ich eine gute Sache. Daher finde ich es schade, dass LyX oft einfach mit den Worten "Weird, Müll" unter den Tisch fällt.



  • Ich finde es immer komisch wenn erzählt wird, dass man LaTeX so schwer erlernen kann. Man kann sich eine fertige Distribution installieren und braucht für den Anfang nicht mehr als eine ganz einfache Vorlage sowie \chapter, \section, \subsection usw. kennen. Wenn man Formeln braucht ist das auch nicht komplizierter als anderswo (der Editor in Office-Programmen wie OOo ist ja auch letztlich nur komfortabel bedienbar wenn man eine TeX-artige Syntax kennt) und es gibt hierfür auch Klickbunti-Hilfen. Der Vorteil an TeX ist, dass man erstmal an den Inhalten arbeiten kann und dann noch Monate Zeit hat um sich damit auseinander zu setzen, bzw. jemanden der sich auskennt zu fragen, wie man es nachher schön macht. Selbst wenn mal was nicht typesetted und man komische Fehler bekommt, dann kann man immer noch weiter tippen und kümmert sich nachher drum. Ich für meinen Teil kämpfe viel mehr mit WYSIWYG-Umgebungen rum als mit LaTeX, und ich denke vielen technisch versierten Leuten geht es da ähnlich. Zumal man den Vorteil hat, dass man einmal was lernt und sich nie wieder umorientieren braucht. Bei Word usw. klappe ich ja manchmal schon bei einem Versions-Sprung weg, weil alles plötzlich umsortiert ist, MS nicht einmal zu eigenen Formaten kompatibel ist, und man echt auch eine Menge wissen muss um ein einheitliches und schick aussehendes Dokument zu erhalten.



  • Also, möchte für LibreOffice doch noch 'ne Lanze brechen: Unter Win 3.1 hatte ich ein Handbuch mit PFS Window Works erstellt, da war alles drin, was ich dazu gebraucht hab, inklusive Inhaltsverzeichnis, hab' 80 Seiten damit produziert.

    Dann sollte ich ein anderes Handbuch überarbeiten, allerdings mit Word 6.0, .doc konnte PFS nicht lesen. Das war grauenhaft, ständig Abstürze, zerschossene Layouts und eine "Schnellspeicherung", die an den 120 Seiten knapp 10 Min gerappelt hat.
    Dann hab' ich das aufgeteilt, gedrittelt oder so, das Verhalten blieb.
    Letztlich hab' ich Star Office 3.0 (für 299 DM 🙂 ) gekauft, den Kram importiert, bearbeitet und wieder exportiert.
    Seltsamerweise hatte Word kein Problem mit den mittlerweile 130 Seiten am Stück, das ist oft schon beim Laden eigener .doc gestorben. Da waren die kleineren Layoutkorrekturen schon wieder abenteuerlicher.

    Seitdem bin ich bei OO/LO geblieben, derzeit die V5.0.3, gibt jetzt ja die 5.1.0, hab' mir nie wieder Word ernsthaft angeschaut, tanzende Büroklammern und Rubberbands sind nicht das Meine.
    Also Fußnoten, Literaturverzeichnisse und Inhaltsverzeichnis sowie Schlag/Stichwortverzeichnis geht automatisiert bei LO ganz locker, der Formeldesigner ist auch nicht ganz schlecht.
    Bugfixes kommen recht schnell und man immer die Möglichkeit, die Gebugfixte Vorversion herzunehmen oder auf die neue umzusteigen. Geht aber noch weiter, das Teil läuft seamless aufm Mac, unter Win und den wichtigsten Linux- Distris. Richtig geschrottet hat es kein Dokument, weder bei der Versions- noch bei der Plattformmigration. Ich kann sogar die Sachen, die ich unter OS/2 mit StarOffice 3.1 damit gebastelt habe, problemlos weiterverarbeiten. Das ist eine Persistenz, die man sonst eigentlich nur mit Tex/LaTex hat.
    Gut, Word soll nun stabil laufen und ja, die Formatvorlagen sind überwiegend hübscher, aber dafür hat LO noch einen gewaltigen Vorteil: Es ist kostenlos!


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