Baden-Württemberger! Rheinland-Pfälzer! Sachsen-Anhalter! GEHT WÄHLEN!



  • Gregor schrieb:

    muemmel schrieb:

    Ich sehe in den AfD-Leuten, die ich bisher kennengelernt habe keine Unmenschen.

    Es gibt schon sehr merkwuerdige Forderungen aus Reihen der AFD. Wenn zum Beispiel im thueringischen Landtag eine Klassifikation der Einwohner nach ihrer sexuellen Orientierung gefordert wird, dann muss man die Motive dahinter schon hinterfragen. Aus meiner Sicht richtet sich die AFD nicht nur gegen die Politik der Bundesregierung in der Fluechtlingsfrage, sondern gegen Menschen im Allgemeinen.

    Dann frage ich einfach mal andersrum, sind es nicht eher die "etablierten" Parteien, die mit einem Anti-Diskriminierungsprogramm klassifizieren und "den Menschen in die Schlafzimmer schauen"?



  • ... richtet sich die AfD nicht nur gegen die Politik der Bundesregierung in der Flüchtlingsfrage, sondern gegen Menschen im Allgemeinen.

    Wenn das so wäre, würden die "Menschen" diese Partei nicht wählen. Man kann nie vorhersagen, wie sich eine neue Partei entwickeln wird. Vor kurzem war dies noch eine langweilige Partei eines Professors. Nun ist es das Gegengewicht für die wirtschafts- und bürgerfeindlichen Blockparteien. So schnell kann es gehen.


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    ... richtet sich die AfD nicht nur gegen die Politik der Bundesregierung in der Flüchtlingsfrage, sondern gegen Menschen im Allgemeinen.

    Wenn das so wäre, würden die "Menschen" diese Partei nicht wählen. Man kann nie vorhersagen, wie sich eine neue Partei entwickeln wird. Vor kurzem war dies noch eine langweilige Partei eines Professors. Nun ist es das Gegengewicht für die wirtschafts- und bürgerfeindlichen Blockparteien. So schnell kann es gehen.

    Es scheint mir vor allem so, dass die konkreten politischen Ansichten ziemlich egal sind, das Hauptargument für die Wahl der AfD ist "sie sind gegen die anderen". Bevor die Piratenpartei sich selber zerlegt hat, war sie die Partei für diese Wähler und war im Begriff ähnlich gute Ergebnisse wie jetzt die AfD zu erzielen. Nach dem Zerfall der Piraten hätte so ziemlich jede nicht-CDU/CSU/SPD/FDP/Grünen-Partei diese Wähler auffangen können, insbesondere vermutlich die Linke (die das aber komplett versäumt hat und sich stattdessen eher gegenteilig entwickelt hat). Die AfD war damit eben am erfolgreichsten, da sie sich sehr medienwirksam etabliert hat. Sie hat sogar "Alternative" im Namen. Alles was diese Art von Wählern brauchten war das Versprechen, nicht wie die anderen zu sein (erfüllt die AfD); und die Zuversicht, dass die Protestpartei über die 5% kommt (kann die AfD auch bieten), damit die eigene Stimme nicht weggeworfen erscheint. Mit diesen beiden Voraussetzungen ist das ein Selbstläufer. Trump in den USA hat ein ziemlich ähnliches "Programm" und aus den gleichen Gründen einen ähnlichen Erfolg, da die politische Stimmung dort ähnlich ist wie in Deutschland¹.

    ¹: Damit ist gemeint, wie sehr sich der Bürger durch die etablierten politischen Kräfte repräsentiert fühlt, nicht die konkreten politischen Programme der Parteien.



  • Hi,

    hier eine tolle Nachlese der Maischberger-Sendung von jemandem, der über viel Humor verfügt. Unbedingt lesenswert.
    http://www.rolandtichy.de/feuilleton/medien/maischberger-wenn-wahlen-etwas-aendern-wuerden-waeren-sie-doch-laengst-verboten/

    Gruß Mümmel



  • Sherlock Holmes schrieb:

    When you have excluded the impossible, whatever remains, however improbable, must be the truth

    Im übertragenen Sinne: Wenn die unmöglichen Parteien ausgeschlossen wurden, wähle das was übrig bleibt. Für viele bleibt da nur die AfD über.



  • Hi Wtfwpf,

    wtfwpf schrieb:

    Sherlock Holmes schrieb:

    When you have excluded the impossible, whatever remains, however improbable, must be the truth

    Im übertragenen Sinne: Wenn die unmöglichen Parteien ausgeschlossen wurden, wähle das was übrig bleibt. Für viele bleibt da nur die AfD über.

    Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen 👍

    Aber es git sie noch, die Leute mit echten Lösungsvorschlägen:
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-peter-friedrich-legt-angela-merkel-cdu-austritt-nahe-a-1082986.html

    Gruß Mümmel



  • So, nun haben alle gewählt, und nun? Besser? 😉

    Ein Wechsel der "muddi" ins rot-grüne Lager wäre angemessen. Den Ratschlag kann man nachvollziehen. Wenn da nur nicht dieser sinnlos frenetische Applaus gewesen wäre am CDU-Parteitag. Noch dazu diese Alternativlosigkeit: Keiner will mehr deutscher Kanzler werden, keiner rüttelt am Tor! 😃



  • Hi,

    in den Leserkommentaren in der Welt hats mal wieder einer schnurrig aber treffend auf den Punkt gebracht:

    Wenn man das ganze historisch gewachsene Obrigkeitsdenken mal beiseite lässt, sollte eine moderne demokratische Regierung doch eher so ne Art Hausmeisterservice mit angeschlossener Security sein, die demokratische Wahl ist quasi eine Stellenausschreibung. Allerdings würde niemand eine Truppe einstellen, die anstatt ihren Job zu machen ausschließlich mit der Diffamierung ihrer Mitbewerber beschäftigt ist.

    Gruß Mümmel



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ich kann mich gut an den Anfang der Grünen erinnern. das waren aber echte und wilde Protestierer im Vergleich zu den angepassten AfD-Vertretern, die mit Anzug und Krawatte brav diskutieren.

    Hinter der Maske des biederen Bürgers, lässt sich eine menschenfeindliche Gesinnung nun mal am besten verstecken.

    Erhard Henkes schrieb:

    Wenn ein so großer Anteil der Bevölkerung diese Partei wählt, dann ist das mehr als ein Protest.

    Gerade auch im Hinblick auf den massiven Sozialabbau, den die AfD anstrebt. Ihre Wähler nehmen das in Kauf, oder wissen es nicht. Bei Ersteren herrscht die Angst vor. Angst vor Veränderung.



  • Die Bundestagswahl ist noch weit weg. Da wird noch einiges passieren. Das Vertrauen in die CDU/CSU und SPD bröckelt aktuell aber gewaltig. Die Umfragewerte sind ein signifikantes Zeichen für eine ernst zu nehmende Schieflage. Der Deal mit der Türkei wird genau so jämmerlich enden wie die Rettung Griechenlands. In beiden Fällen sind wir in den Fängen von erpresserisch agierenden Politikern. Merkel sagt vor allem nicht die Wahrheit über die Lage der Nation, sondern (re)agiert vorwiegend intransparent, beleidigt und wenig überzeugend. Da hilft auch die Unterstützung Obamas und der EU-Größen wenig.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Der Deal mit der Türkei wird genau so jämmerlich enden wie die Rettung Griechenlands.

    Die Griechenlandkrise ist doch souverän gelöst worden, oder sehe ich das falsch?



  • Mirek schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Der Deal mit der Türkei wird genau so jämmerlich enden wie die Rettung Griechenlands.

    Die Griechenlandkrise ist doch souverän gelöst worden, oder sehe ich das falsch?

    Meinst du das ironisch?



  • Mr X schrieb:

    Mirek schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Der Deal mit der Türkei wird genau so jämmerlich enden wie die Rettung Griechenlands.

    Die Griechenlandkrise ist doch souverän gelöst worden, oder sehe ich das falsch?

    Meinst du das ironisch?

    Mehr aus der Perspektive eines Ahnungslosen. Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.



  • Mirek schrieb:

    Mehr aus der Perspektive eines Ahnungslosen. Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.

    *facepalm*



  • pointercrash() schrieb:

    Mirek schrieb:

    Mehr aus der Perspektive eines Ahnungslosen. Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.

    *facepalm*

    Bist du denn nicht der Ansicht, dass Griechenland vorerst aus dem gröbsten Schlamassel raus ist?


  • Mod

    Mirek schrieb:

    pointercrash() schrieb:

    Mirek schrieb:

    Mehr aus der Perspektive eines Ahnungslosen. Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.

    *facepalm*

    Bist du denn nicht der Ansicht, dass Griechenland vorerst aus dem gröbsten Schlamassel raus ist?

    Lol. Wenn ein Schuldner all sein Hab und Gut verscherbelt und bei der Mafia einen dicken Kredit aufnimmt, so dass er ein paar Jahre lang seine Zinsen bei den Banken bedienen kann, ist er dann aus dem Schlamassel raus?



  • Mirek schrieb:

    Bist du denn nicht der Ansicht, dass Griechenland vorerst aus dem gröbsten Schlamassel raus ist?

    Wie man aus meinem letzten Post zum Thema lesen kann, nicht.
    War zwar nur 'ne Reuters- Meldung, die Huffington aufgegriffen hat, scheint aber derzeit niemanden zu interessieren, wie momentan Geld hergezaubert wird, das Griechenland definitiv nicht hat. Deswegen drängt der IWF ja so auf einen Schuldenschnitt.
    Um so einen Schuldentilgungskalender zu stemmen, bräuchte GR zweistellige Wachstumsraten.
    Und dass es kein zweistelliges Minus ist, liegt nur daran, dass es GR bereits so dreckig geht und somit die "Reformen" bislang nur auf dem Papier umgesetzt hat.

    "Aus dem Schlamassel raus" sieht irgendwie anders aus. 🙄



  • Bist du denn nicht der Ansicht, dass Griechenland vorerst aus dem gröbsten Schlamassel raus ist?

    Absolut nicht - es gab keinerlei Ursachenbekämpfung. Solange Deutschland Sparpolitik betreibt und Lohndumping betreibt, werden wir Deflation und Niedrigzinsen haben, und solange wird keines der Krisenländer auf die Beine kommen. Im Gegenteil, Deutschland hat noch immer ungerechtfertigte Wettbewerbsvorteile durch im Verhältnis zu unserer Produktivität unangemessen niedrige Löhne, sodass die Lage der Krisenländer sich weiterhin verschlimmert. Dass wir von Griechenland nicht mehr viel hören liegt daran, dass wir das Land bereits auf Drittweltniveau heruntergebracht haben; dass sich der Narrativ durchgesetzt hat, die Griechen seinen selbst schuld; daran, dass die Flüchtlingskrise vieles überlagert und daran, dass die europäische Währungskrise längst auf einer anderen Ebene angekommen ist (siehe die Panik der EZB).

    Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.

    Mit einer Staatspleite Griechenlands ist nicht zu rechnen, das stimmt. Das liegt daran, dass wir den Griechen die sich immer wieder auftürmenden Schulden eher erlassen als sie für Pleite zu erklären, weil eine Pleite verheerende politische Folgen hätte. Aber dieses Schuldenthema ist eigentlich ein Randthema, denn die Eurozone ist wohl nicht mehr zu retten, weil die viel schlimmeren Auswirkungen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs von Griechenland (und der bislang weniger weit vorangeschrittene Zusammenbruch anderer Länder wie Spanien, Portugal, Italien oder Frankreich) nicht abgewendet wurden. In der Eurozone hat keines dieser Länder eine Chance, seine Lage zu verbessern, weil die Politik Deutschlands das verhindert. Die Folgen davon spüren wir ja langsam selbst (siehe etwa das Gejammer über die Niedrigzinsen).



  • Mr X schrieb:

    In der Eurozone hat keines dieser Länder eine Chance, seine Lage zu verbessern, weil die Politik Deutschlands das verhindert.

    Kannst du das begründen?



  • Recht treffend, Mr X,
    wir haben das Thema ziemlich erschöpfend in etlichen Freds durchgekaut, trotz vieler Analysen und möglicher Gegenmaßnahmen macht man einfach weiter wie bisher. Ist wie beim Kindergeburtstag, wo der Clown einen Ballon aufpumpt und die Kleinen staunen, wieviel Luft da reingeht. Weil's nicht sofort knallt, wird der Kuchenstand interessanter, während der Clown weiter verzweifelt pumpt. 🤡
    Irgendwann wird die überdehnte Haut nachgeben, aber statt des Knalls macht's nur plopp und keiner schaut auf, weil gewußt hats doch jeder, dass das mal kaputtgeht.

    Mirek, bitte lies doch nur einfach den GR- Thread durch, da steht schon alles drin 🙄


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