Baden-Württemberger! Rheinland-Pfälzer! Sachsen-Anhalter! GEHT WÄHLEN!



  • pointercrash() schrieb:

    wir haben das Thema ziemlich erschöpfend in etlichen Freds durchgekaut, trotz vieler Analysen und möglicher Gegenmaßnahmen macht man einfach weiter wie bisher. Ist wie beim Kindergeburtstag, wo der Clown einen Ballon aufpumpt und die Kleinen staunen, wieviel Luft da reingeht. Weil's nicht sofort knallt, wird der Kuchenstand interessanter, während der Clown weiter verzweifelt pumpt. 🤡

    Und das kommt dir nicht seltsam vor? Wieso maßt man sich eigentlich an, ein besserer Ökonom zu sein, als jene, die das Spiel betreiben?



  • Die Frage ist falsch gestellt.
    Richtiger wäre: Warum hören diejenigen, die das Spiel betreiben, nicht auf ihre Ökonomen?
    Letztlich sind sich diese zumindest darüber einig, dass das so, wie das läuft, gewaltig in die Hose geht. Stiller sind sie auch geworden, weil wohl keiner mehr einen echten Plan hat, wie man den Kram noch retten könnte.

    Das ist wie mit dem Nachbarn, der seinen Hamster ins Aquarium geworfen hat, um ihn mal schwimmen zu lassen, das Gezeter bringt ihn nicht aus der Ruhe: "Achwas, das ist der gewöhnt, das macht der schon seit ner Minute", holt das Tier kurz raus, das zitternd durchschnauft, dann packt er es und drückt es unter Wasser: "Und jetzt lernt er Tauchen". 👎
    "Um Gottes Willen, Sie bringen das arme Tier ja noch um!" 😮
    "Woher wollen Sie das wissen, sind Sie Veterinär?" 😡



  • Und das kommt dir nicht seltsam vor? Wieso maßt man sich eigentlich an, ein besserer Ökonom zu sein, als jene, die das Spiel betreiben?

    Nun, was mich betrifft: Ich bin Ökonom, kein Informatiker.

    Mirek schrieb:

    Mr X schrieb:

    In der Eurozone hat keines dieser Länder eine Chance, seine Lage zu verbessern, weil die Politik Deutschlands das verhindert.

    Kannst du das begründen?

    Die Eurozone bildet einen Währungsraum. Das bedeutet nicht nur, dass wir alle mit den gleichen Münzen und Scheinen zahlen, sondern dass das Umtauschverhältnis der europäischen Währungen fixiert ist. Eine Währungsunion ist die schärfste Form von festen Wechselkursen, weil das Verhältnis (1:1) auch nicht verändert werden kann (ohne die Währungsunion aufzulösen). Diese gemeinsame Währung hat ihre Vorteile, beispielsweise in einer vereinfachten Abwicklung des Zahlungsverkehrs oder der Eliminierung Wechselkursrisiken. Aber die Währungsunion stellt genau eine zusätzliche Stabilitätsanforderung: Eine gleiche Entwicklung der Lohnstückkosten in allen Ländern (anders ausgedrückt: Eine Entwicklung der Löhne entsprechend der Entwicklung der Produktivität in jedem einzelnen Mitgliedsland der Währungsunion). Um diese Entwicklung zu erreichen, einigen sich die Mitglieder einer Währungsunion auf ein gemeinsames Inflationsziel (Grob gesagt: Inflationsrate + Produktivitätszuwachs = Lohnzuwächse. Dieser Zusammenhang ist empirisch eindeutig sichtbar.). Die europ. Währungsunion hat sich auf ein Inflationsziel von knapp 2% geeinigt.

    Was heißt dies also für die Volkswirtschaften? Die nominalen Löhne müssen um 2 Prozentpunkte stärker steigen als die Produktivität. Im Durchschnitt hat das funktioniert, die Währungsunion als ganzes hat diese 2% Inflation ziemlich exakt realisiert, wofür sich die EZB (zu unrecht) gefeiert hat. Das Problem ist, dass die "Nordländer" konsequent unterhalb vom Ziel geblieben sind, und die Südländer konsequent über dem Ziel lagen. Ironischerweise gibt es genau ein großes Land, dass die Vorgaben exakt eingehalten hat: Frankreich. Hätten alle Länder das Ziel überschritten, wäre es nie zur Eurokrise gekommen, nur die Inflationsrate hätte halt bei 4% gelegen. Hätten alle Länder das Ziel unterschritten, wäre auch keine Eurokrise ausgebrochen (dafür hätten wir Deflation gehabt).

    Das Problem ist, wenn die Lohnentwicklung auseinanderläuft, dass die Löhne als größter Kostenfaktor das Preisniveau bestimmen - auch für die Exportprodukte. Am Ende der Entwicklung kostete ein Produkt, dass im Jahr 2000 100€ gekostet hat, im Jahr 2010 in Deutschland 110 €, in Frankreich 120 € und in Griechenland 130 €. Im Ergebnis gewinnt die deutsche Exportindustrie Marktanteile auf Kosten der anderen (teureren) Länder, obwohl die Produktivitätsentwicklung der Länder nicht so verschieden war (insbesondere Frankreich und Deutschland haben eine nahezu identische Produktivitätsentwicklung). Ohne Währungsunion hätten die Wechselkurse diesen Unterschied kompensiert (die D-Mark hätte aufgewertet), in der Währungsunion geht das, wie gesagt, nicht. Im Ergebnis hat Deutschland jetzt einen gigantischen Leistungsbilanzüberschuss, und ist der größte Gläubiger Europas, während die Südländer zu Schuldnern geworden sind. Schuld sind beide Seiten, die die Ziele verfehlt haben.

    Von den großen Ländern ist allein Frankreich, und das die Tragik der Geschichte, an der Katastrophe unschuldig, ist aber auch zum Schuldner geworden, weil Deutschland es - regelwidrig - unterboten hat. Nun ist es so, dass diese Entwicklung eine gewaltige Machtverschiebung zugunsten des Gläubigers - Deutschland - in Gang gesetzt hat. Deutschland ist damit das einzige Land, dass noch handlungsfähig ist, aber Deutschland weigert sich, die Eurozone zu retten, weil man sich weigert, im eigenen Land Druck auf die Löhne nach oben auszuüben, um seinen Teil beizutragen, die Wettbewerbsfähigkeitslücke zu schließen (kurzum: Deutschland muss an Wettbewerbsfähigkeit verlieren).

    Das einzige was der deutschen Regierung zu der Thematik einfällt ist, den Nachbarländern eine Imitation der deutschen Exportdumpingpolitik zu empfehlen. Das ist Politik gegen die Logik, weil "Wettbewerbsfähigkeit" ein relatives Konzept (nämlich die Kostendifferenz zwischen den Ländern) ist. Wenn Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit behalten will - und das ist erklärtermaßen Ziel unserer Politiker - können die anderen Länder nichts gewinnen. Einzige Folge ist ein Rattenrennen - die Ursache für die Deflationssituation in der Eurozone. Die Südländer haben ihre Löhne drastisch gesenkt (freilich ohne bislang das deutsche Niveau zu erreichen), und damit die Inflationsraten in den Keller geschickt. Die gemeinsamen Sparanstrenungen - Deutschland mit der schwarzen Null vorneweg - zeigen auch ihre Wirkung: Der Zins ist im Keller. Der Zins ist der Preis für Schulden an den Finanzmärkten. Wenn der Preis fällt, heißt das, dass das Angebot an Ersparnissen die Nachfrage nach Ersparnissen übersteigt (Schulden aufnehmen bedeutet, die Gegenbuchung zu einer Ersparnis eines anderen einzugehen). Und das ist tatsächlich Konsequenz der Sparversuche (also zum Netto-Sparer zu werden). Deutschland ist bereits in gewaltigem Ausmaß Netto-Sparer (entspricht ungefähr dem Leistungsbilanzüberschuss), braucht also im Ausland Schuldner. Unsere europäischen Nachbarn wollen und können diese Gegenbuchung nicht mehr eingehen. Also kann nur noch der Zins sinken, um Angebot und Nachfrage zum Ausgleich zu bringen.

    Und als letztes Kapitel kommt nun die EZB wieder ins Spiel, die sich - ihrem Mandat entsprechend - gegen die Deflation stemmt, aber keine geeigneten Mittel mehr dagegen hat (Unterhalb der Nullzinsgrenze ist die Zentralbank quasi handlungsunfähig). Und damit füttert die EZB mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch die aktuelle Geldflut die nächste Finanzmarktblase. Ihr Inflationsziel kann sie damit aber nicht erreichen, denn der Schlüssel dazu liegt in der Hand der Fiskalpolitik (vor allem in der Hand der deutschen Fiskalpolitik).



  • Hi,

    Gabriel verlang in Östreich (wer schon unfähig ist sein eigenes Land ordentlich zu regieren, der sollte sich nicht dazu versteigen, anderen Ländern Vorschläge und Vorgaben zu machen) schon wieder einen Schulterschluss aller Demokraten.
    Als ob nicht jeder wüsste, das gerade Gabriel in diesem illustren Zirkel (Demokraten) absolutes Hausverbot hat.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Hi,

    Gabriel verlang in Östreich (wer schon unfähig ist sein eigenes Land ordentlich zu regieren, der sollte sich nicht dazu versteigen, anderen Ländern Vorschläge und Vorgaben zu machen) schon wieder einen Schulterschluss aller Demokraten.
    Als ob nicht jeder wüsste, das gerade Gabriel in diesem illustren Zirkel (Demokraten) absolutes Hausverbot hat.

    Gruß Mümmel

    Was hast du gegen Demokraten?



  • @MrX: Danke für diese ausführliche Darstellung der Zusammenhänge. Eigentlich müsste man die Währungsunion aufheben und wieder nationale Währungen einführen, wenn eine europäische Wirtschaftspolitik dauerhaft nicht sinnvoll möglich ist, denn warum sollte Deutschland seine globale Wettbewerbssituation verschlechtern wollen, denn das bedeutet auch mehr Arbeitslosigkeit, höhere Preise, real niedrige Renten, geringere Sozialleistungen.



  • Hi,

    aktuelle Prognose von Prognos:

    CDU: 22 Prozent / SPD 19 Prozent / AfD 18 Prozent / Grüne 11 Prozent / Linke 9 Prozent / FDP 8 Prozent / CSU 7 Prozent

    Was will man mehr, Projekt 18 ist für die SPD in Sichtweite.

    Gruß Mümmel



  • Das streut alles noch. siehe hier
    http://www.wahlrecht.de/umfragen/



  • Hi Braunstein,

    Braunstein schrieb:

    Das streut alles noch. siehe hier
    http://www.wahlrecht.de/umfragen/

    ja klar, aber der Trend ist eigentlich eindeutig,
    CDU stetig fallend Richtung unter 30
    SPD stetig fallend Richtung unter 20
    FDP langsam steigend Richtung stabil über 5%
    AfD kräftig steigend Richtung 20% + x...

    Ausreißer wie Forsa-Güllner gibts immer, aber dessen Ergebnisse erreichen nicht mal den Wahrheitsgehalt ner Kristallkugel oder Kaffesatzleserei, die sind nur politisch begleitetes Wunschdenken.
    Interessant sind auch Prognosen von Prognos, die haben schonb zur Bundestagswahl die am besten Stimmenden Ergebnisse gehabt.

    Naja, um die Sozen ists langsam nicht mehr sehr schade. Wenn ein Dressler von der SPD es ablehnt der AfD-Abgeordnete (und somit vom Volk als dem Souverän gewählten) Christina Baum die Hand zu geben, dann sieht man ganz deutlich, dass da nur noch das absolute Lumpenproletariat am Ruder ist.

    Gruß Mümmel



  • Naja, um die Sozen ists langsam nicht mehr sehr schade. Wenn ein Dressler von der SPD es ablehnt der AfD-Abgeordnete (und somit vom Volk als dem Souverän gewählten) Christina Baum die Hand zu geben, dann sieht man ganz deutlich, dass da nur noch das absolute Lumpenproletariat am Ruder ist.

    Das ist eine recht undemokratische Haltung, und Worte wie "Lumpenproletariat" sollte man in einer sachlichen Erörterung nicht verwenden. Entscheidend wird die Zukunft sein. Welche Partei kommt in die Führungsrolle? Welche moralisch schrecklichen Dinge wird sie unternehmen? Im Nachhinein kann das nur die Geschichte der Zukunft beurteilen. Die nationalistische AfD kann das deutsche Volk ebenso ins Verderben führen wie in eine prosperierende Zukunft. Die aktuellen Führungsfiguren können verschwinden und durch völlig neue Köpfe ersetzt werden. Merkels Zeit ist vorbei, das spürt man.



  • Hmm, mich ärgert eher, daß der Begriff falsch verwendet wurde.
    Es herrscht bei den etablierten Parteien immer noch eine gewisse Hochnäsigkeit vor, die sie glauben macht, sie seien "die richtigen Demokraten" und die AfD nur eine undemokratische peinliche Panne. Genau damit verkennen sie die Zeichen der Zeit, damit zeigen sie, dass sie den Teil der Bevölkerung, der die Schnauze voll hat von der Bräsigkeit der Politkaste, mit Ignoranz abtun.
    Sie ziehen es vor, von der AfD möglichst wenig Notitz zu nehmen, das liegt auf der Hand.

    Ob das ein gutes Konzept ist, wird die Zeit erweisen. Hätte die Politik zeitweilig hellhöriger reagiert und gehandelt, die AfD wäre nicht entstanden, soviel ist sicher.



  • Das politische Problem Nr. 1 ist die Kanzlerin. Sie steht für nichts, macht Europa, die Union und sogar die SPD kaputt. Wenn ich mich recht erinnere, war diese sich auf dem Abstieg befindliche Politikerin sogar vehement gegen Gauck, der den Präsidenten inzwischen hervorragend spielt, und hat uns Wulf beschert, der den Islam mit Deutschland verheiratet hat. Merkel hat ihm diesbezüglich zugestimmt. Sie muss weg.



  • Hi Erhard,

    Erhard Henkes schrieb:

    ...und Worte wie "Lumpenproletariat" sollte man in einer sachlichen Erörterung nicht verwenden...

    warum eigentlich nicht? Das Wort ist ja schleißlich nicht meine Erfindung, sondern stammt von Altmeister Marx persöhnlich. Und der hat das nicht mal so versehentlich gesagt, sondern ganz genau gewust warum er das genau so und nicht anders sagte.

    Und genau dieses Lumpenproletariat, wie es Marx schon damals beschrieben hat ist heute neben den "Neubürgern" die letzte Hoffnung der SPD. Für die arbeitenden Massen macht sie schon lange keine POolitik mehr. Von denen hat sie ncihts zu erwarten. Also konzentriet man sich auf das Lumpenproletariat und den letzten Abschaum und hofft den durch Bauchpinseln an die Wahlurnen zu bekommen. Leider (besser zum Glück) geht diese Klientel nicht wählen, so dass die SPD auch auf diesem Wege nicht zu neuen Rosinen kommt.

    Wenn man bedenkt, dass die Regierung jetzt für die Fremden für die nächsten 3-4 Jahre 94 Milliarden freigegeben haben, dann sind das pro BRD-Bürger rund 1200 Euro, vom Baby bis zum Greis, oder nur auf die Nettosteuerzahler umgerechnet rund 4000 Euro pro Person. Da sind Unsummen da, aber die Kindergärtner und Krippenerzieher mussen für eine gerechtere Einstufung und ein bisschen mehr Geld monatelang streiken.

    Wen ich früh später zur Arbeit gehe und die ganzen zusammengerotteten haufen von "Neubürgern" in unserer Straße sehe, dann hat das schon etwas recht bedrohliches an sich. Nicht umsonst ziehen von den alten Bewohnern immer mehr aus. Aber die SPD findet das ja toll.

    Der letzzte SPD-Regierungsmann, der wirklich was für Deutrschland gemacht hat, - auch wenn er dabei kein allzu glückliches Händchen bei hatte - war immer noch Gerhardt Schröder.

    Gruß Mümmel



  • Der Österreicher wählt heute... 😕



  • Hi Provieh-Programmierer,

    Provieh-Programmierer schrieb:

    Der Österreicher wählt heute... 😕

    leider haben die Östreicher nicht genug Eier gehabt. Aber Hofer war fast ran, obwohl er gegen ein Bündnis aller anderen Parteien kämpfen musste.
    Aber wie sagt man, wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Die Nächste, Marine Le Pen wirds besser machen und die Ernte einfahren. Mit der Fast-Wahl Hofers ist wieder ein Stück aus der Mauer rausgebrochen. Es wird von den Bürgern immer mehr als machbar und möglich angesehen.

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    ich hoffe nur, das die Amis Eier genub haben und Trump wählen:
    https://www.youtube.com/watch?v=mj415poI-gM
    Und was sagt Mutti dazu?

    Gruß Mümmel


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