Kann man als Freiberufler in der Proggerei 100€/h verdienen?



  • muemmel schrieb:

    Dazu kommen noch die ganzen Nachteile eines Freiberuflers:
    - Ausfallwahrscheinlichkeit. Wenn der eine Mann ausfällt, ist alles bisher an ihn gezahlte Geld an die Wand geschmissen.
    - Krankheitsrisiko, längere Krankenzeiten des Freiberuflers können ganze Terminplanung über den Haufen schmeißen.

    Beides ist bei einem Angestellten auch gegeben, z.B. Ausfall durch Unfall...

    muemmel schrieb:

    - Risiko Know-how-Abfluss, man gibt Fremden Einblick in interne Schnittstellen.
    - fehlender Wissensrückfluss. Bei der Entwicklung angefallene Erkenntnisse kommen nicht dem Unternehmen zu gute.

    Dies würde ich wiederum weitgehend unterschreiben, wobei es den Know-how-Abfluss bei Kündigung eines Angestellten auch gibt.

    muemmel schrieb:

    - Schmalspurigkeit des Entwicklers. Freiberufler schwimmen meist im eigene Saft und können kaum aus dem Team Erkenntnisgewinn ziehenl. Mangels Geld können viele auch nicht gut richtig gute Lehrgänge und Schulungen besuchen.

    Ich war bislang eher in kleinen Firmen unterwegs (Höchststand: ~150, 30, 15, 5 Mitarbeiter), nur in der ersteren hatte ich überhaupt ohne länger nachzubohren Lehrgänge und Schulungen bekommen. In einer Firma war es gänzlich undenkbar, in einer anderen immer nur mit langen Diskussionen und möglichst niedrigen Preis. Ich weiß auch das es auch eine Reihe Firmen größer 50 Mitarbeiter gibt, die sich ebenso um das Thema Fortbildung drücken.

    muemmel schrieb:

    ...so dass anschließend ein effektiver Stundenlohn rauskommt, für den er früh besser im Bett gebleiben wäre. Und wenns ganz gemein kommt, dreht einen dann der Auftraggeber unter dem Punkt Vertragsstrafe noch mit den Einnahmen in den negativen Bereich.

    Ich weiß von mehreren Fällen, bei denen sich Freiberufler ihre arbeit vergoldet haben lassen. Es kommt vermutlich auch sehr stark auf Erfahrung an unter anderem sich nicht unter Wert zu verkaufen. Es gibt halt beide Extreme.

    Übrigens gibt es auch gute Gründe für Freiberufler aus Firmenseite:
    1. Keine Kündigungsfristen
    2. Spezialisten für selten benötigte Fälle, können kurzzeitig geholt werden
    3. Bei "brennenden" Projekten: Die scheren sich nicht um die Arbeitszeiten

    Ja, ich würde niemanden dazu raten als Freiberufler unterwegs zu sein, wenn er nicht schon genügend Kontakte hat um sicher über die Runden zu kommen.



  • Hi Asc,

    asc schrieb:

    muemmel schrieb:

    Dazu kommen noch die ganzen Nachteile eines Freiberuflers:
    - Ausfallwahrscheinlichkeit. Wenn der eine Mann ausfällt, ist alles bisher an ihn gezahlte Geld an die Wand geschmissen.
    - Krankheitsrisiko, längere Krankenzeiten des Freiberuflers können ganze Terminplanung über den Haufen schmeißen.

    Beides ist bei einem Angestellten auch gegeben, z.B. Ausfall durch Unfall...

    aber da gibts eventuell andere Kollegen, die zumindest einen groben Einblick haben und einspringen können. Vor allem wenn es strenge Regeln für die Programmgestaltung und Strukturierung gibt.
    Beim Freiberufler mus mans eher nehmen wies kommt.

    muemmel schrieb:

    - Schmalspurigkeit des Entwicklers. Freiberufler schwimmen meist im eigene Saft und können kaum aus dem Team Erkenntnisgewinn ziehenl. Mangels Geld können viele auch nicht gut richtig gute Lehrgänge und Schulungen besuchen.

    Ich war bislang eher in kleinen Firmen unterwegs (Höchststand: ~150, 30, 15, 5 Mitarbeiter), nur in der ersteren hatte ich überhaupt ohne länger nachzubohren Lehrgänge und Schulungen bekommen. In einer Firma war es gänzlich undenkbar, in einer anderen immer nur mit langen Diskussionen und möglichst niedrigen Preis. Ich weiß auch das es auch eine Reihe Firmen größer 50 Mitarbeiter gibt, die sich ebenso um das Thema Fortbildung drücken.

    Is mir schon klar, da wo ich arbeite (öffentlicher Dienst) kann ich mir zwar Lehrgänge holen, aber die meisten davon sind mir nur begrenzt hilfreich (Allgemeines Verwaltungsrecht, Einführung in das Ordnungswidrigkeitenrecht, Work-Life-Balance, Gesund und leistungsfähig - Wege zum Glück, Alkohol in der Dienststelle - Umgang mit alkoholgefährdeten Mitarbeitern...)
    Aber was da wo mehrere arbeiten (fast) immer anfällt ist Erkenntnisgewinn durch Zusammenarbeit mit Kollegen und Einblicke wie der oder jener das regelt...
    Bei mir trotz größererBehörde leider nicht gegeben, da ich als Softwareentwickler halt der einzige bin und da ziemlich im eigenen Saft schmore. Die Lösungen die ich brauche, die muss ich schon selber finden.
    Zusätzlich noch die Unflexiblität von Verwaltungen, wo man nicht mal schnell einen bestimmtne Lehrgang buchen oder was anschaffen kann. Dafür aber pünktlich an jedem 30. das geld auf dem Konto, ist heute auch ne sehr wichtige aber seltene Sache.

    Ich weiß von mehreren Fällen, bei denen sich Freiberufler ihre arbeit vergoldet haben lassen. Es kommt vermutlich auch sehr stark auf Erfahrung an unter anderem sich nicht unter Wert zu verkaufen. Es gibt halt beide Extreme.

    Ist halt immer ne Frage von Alter, Selbstbewustsein, Alleinstellungsmerkmal und wie dringend man den Auftrag braucht.

    Übrigens gibt es auch gute Gründe für Freiberufler aus Firmenseite:
    1. Keine Kündigungsfristen
    2. Spezialisten für selten benötigte Fälle, können kurzzeitig geholt werden
    3. Bei "brennenden" Projekten: Die scheren sich nicht um die Arbeitszeiten

    Ist auch das Erfolgsgeheimnis von kleinen Familienbetrieben.

    Ja, ich würde niemanden dazu raten als Freiberufler unterwegs zu sein, wenn er nicht schon genügend Kontakte hat um sicher über die Runden zu kommen.

    Voll zustimm, ich würde noch ergänzend als notwendige Voraussetzungen einen ausreichendne Finanzpuffer, Selbstdisziplin und möglichst auch fachliches Alleinstellungsmerkmal hinzufügen. Und positiv, wenn man in guter Familienbindung lebt, damit man auch mal für gewisse Zeit zum 7/18-Arbeitsregim übergehen kann.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    asc schrieb:

    muemmel schrieb:

    ...Nachteile eines Freiberuflers... Ausfallwahrscheinlichkeit... Krankheitsrisiko...

    Beides ist bei einem Angestellten auch gegeben, z.B. Ausfall durch Unfall...

    aber da gibts eventuell andere Kollegen, die zumindest einen groben Einblick haben und einspringen können. Vor allem wenn es strenge Regeln für die Programmgestaltung und Strukturierung gibt.
    Beim Freiberufler mus mans eher nehmen wies kommt.

    Auch nur wenn das Team entweder groß genug (bezogen auf die Projektgröße) ist, das sich mehrere damit auskennen. Idealvorstellung wären hier natürlich Programme die mittels Pair-Programming erzeugt werden. Feste Regeln für die Programmgestaltung und Strukturierung sind seltener, als ich es noch zu Beginn meiner Laufzeit gedacht habe. Und zu guter letzt: Diese können auch für Freiberufler verbindlich sein.

    muemmel schrieb:

    Dafür aber pünktlich an jedem 30. das geld auf dem Konto, ist heute auch ne sehr wichtige aber seltene Sache.

    Sie mag selten sein, doch kann das auch für den Arbeitgeber zu Problemen führen, da unter anderem § 288 auch hier greift (https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__288.html), das heißt auf mindestens pauschal 40€ bei Verzug.


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