Physiker als It Umsteiger ?



  • Guten Tag,

    Ich befinde mich gegen Ende meines Physik-Bachleors Studiums. Ich habe während meines Studiums (Bachleorarbeit, C++ Kurs und Softskill) gemerkt das mich die Programmierung mehr Interresiert als die Physik selber, daher kommt eine Physik-Master nur im Notfall infrage.
    Programmiererfahrung habe ich etwas in Java, Python, Matlab und C++.
    Auch eine paar info Vorlesungen habe ich gehört. Speziell Bildverarbeitung, Mustererkennung u.s.w. finde ich interessant.
    Zur Information sollte ich sagen, dass mein Physik-Bachelor nicht besonders gut wird 2,5+
    Für mich stellen sich Folgenden Möglichkeiten auf.

    1. Wechsel auf Informatik-Master ( Zulassungsbeschränkt und müsste Mehrer Kurse Nachholen +1 Jahr Studienzeit)

    2. Studiengang Naturwissenschaftliche Informatik (Mainz) (spezieller Studiengang für Fachfremde Bachelor)

    3. Direkte Bewerbung auf eine Stelle (hier bin ich sehr Skeptische auch wenn ich stelle auch ohne direkte Masterabschluss Forderung gesehen habe)

    Ich würde mich über eure Meinungen und Anregungen freuen.
    mit besten Grüßen 🙂

    Edit:
    Ich bin 27 und hab schon eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker(industrie) davor gemacht. Entschuldigung, ich hätte das am Anfang gleich erwähnen sollen.



  • Mit einem Bachelor in Physik ist der Umstieg auf einen Informatik Master meiner Meinung nach gut Möglich. Mathematische Vorbildung ist da und du hast ja schon gesagt, dass du schon ein paar Info Volesungen gehört hast. Wenn du da ganz gut mitgekommen bist, sehe ich kein Problem.
    Was sollst du denn bei einem Wechsel alles nachholen? Du hast da ja schon was gehört und mathematische Grundlagen sind in der Regel eh sehr ähnlich?

    Den Studiengang in Mainz kenne ich nicht.

    Mit dem Physik Bachelor direkt auf Softwareentwicklung Bewerben geht auch. Aber da weiß ich ehrlich nicht, wie die Entwicklungschancen sind und wie gut der Einstieg klappt. Aber wenn es in den speziellen Bereich Bildverabreitung / Mustererkennung gehen soll, kann ich mir vorstellen, dass man mit einem Master einen einfacheren Einstieg findet.



  • Hi Cevec,

    ich gehe mal davon aus, dass Du noch recht jung bist. Es steht Dir also noch jede Menge Zeit zur Verfügung, Deinen bildungsmäßigen Mehraufwand finanziell zu "vergolden". Das heist, Du hast jetzt ein paar Jahre noch zu studieren, aber dann Jahrzehnte gute Chancen.
    Eine Stelle kannst Du auch später noch erwerben, mit einem vernünftigen Abschluss ist das schon schwieriger.
    Auch wenn das jetzt einige anders sehen, ein Bachelor ist nicht so viel mehr als ein Facharbeiterbrief. Im Prinzip wurde er geschaffen, um auch für die einfachen Arbeiten entsprechende Kräfte zur Verfügung zu haben. Damit wirst Du weder an die wirklich interessanten, noch an die gutbezahlten Jobs rankommen. Ganz besonders gilt das im öffentlichen Dienst sowie auch in vielen Großbetrieben. Im öffentlichen Dienst ist es fast egal, was Du kannst, Dein Abschluss bestimmt wie hoch Du maximal kommen kannst. Ohne Diplom, Master oder noch besser Dr. sind Dir alle gutbezahlten und interessanten Stellen grundsätzlich versperrt.
    Jetzt verfügst Du noch über das aktuelle "Schulwissen", so dass es für Dich leicht ist, den Master zu machen. Wenn Du erst eine Weile gearbeitet hast, hast Du den größsten Teil des Schulwissens aus dem direkten Zugriff verdrängt und durch Praxiswissen ersetzt, was dir aber beim Masterabschluss nicht viel nützt.
    Na klar, Du kannst jetzt einen guten Job aufreißen und dann vielleicht noch alle möglichen Zertificate machen. Aber Dein Brötchengeber kann auch von jetzt auf gleich pleite gehen, und dann stehst Du wieder bei null da. Und was eventuell gemachte Zertificate dann noch wert sind...
    Ich habe auch alles mögliche an Lehrgängen besucht. Damals war ein zertifizierter Novell-Abschluss schon ein starkes Argument. Frag mal heute, ob noch jemand Novell kennt? Von dem Supercalc-Lehrgang mal ganz zu schweigen. Aber Abschlüsse wie Diplom, Master, Dr. ... sind zeitlos. Die kann Dir keiner wieder wegnehmen (vorausgesetzt Du hast nicht den Gutenberg gemacht), Du wirst immer den Abschluss zeitlos mit Dir führen. Nach meinen alten Abschlüssen fragt heute auch keiner mehr. Aber dass ich ein Diplom (FH) habe, das zahlt sich immer noch jeden Monat auf dem Gehaltszettel aus.
    Bei der Auswahl zwischen Master Informatik und Naturwissenschaftliche Iformatik würde ich nach meinem privaten Empfinden den normalen Informatiker vorziehen. Zum einen ist die reine Informatikausbildung dabei mit sicherheit tiefgreifender als beim Bindestrich-Informatiker, und zum anderen, wenn Du Dich bewirbst, was ein Informatiker ist weis jeder. Aber wer weis schon, was ein Naturwissenschaftlicher INformatiker ist. Und wenn Du Doch mal in der Richtung arbeiten solltest, dann bringst Du aus Deinem Physik-Studium vermutlich genügend Grundlagen mit um Dich da schnell einarbeiten zu können.

    Wichtiger ist aus meiner Sicht die Frage FH oder UNI. Wenns darum geht, konkretere direkte Programmierkenntnisse zu erwerben ist sicher die FH geeigneter, wenns mehr auf das grundsätzliche ankommen soll, also das finden von Lösungen, dann ist der Uni-Abschluss vermutlich besser. Aber dazu sollen Andere noch was konkretes sagen.

    Gruß Mümmel


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