Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?



  • @SoIntMan sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    Das ist ein guter Aspekt, ich das hätte ich so ehr formulieren sollen, dass ich mich auch viel mit anderen Technologien auseinander setze, nicht "direkt" Projekte abarbeite. Der Vorteil ist aber dass die Projekte schneller vorran gehen, da ich dann auf der Arbeit weniger "probieren" muss, wenn ich was mit unbekannten Technologien beschäftigen muss.

    Ich würde sagen das ist OK. Natürlich bist du dann schneller als jemand der einfach nur "den Job macht". Aber das ist überall so. Jemand der sich privat weiterbildet/mit den Themen auseinandersetzt die er im Job braucht wird fast immer besser/schneller sein als andere die den Job einfach nur zum Geld verdienen machen. Das muss man mMn. als Kollege akzeptieren. Wo ich eben die Grenze ziehen würde ist direkt an Projekten zu arbeiten. Ist natürlich schwer da eine scharfe Grenze zu ziehen. Wenn ich Technologie X für das aktuelle Projekt brauche und davon noch nie gehört habe, aber am Wochenende 10 Stunden investiere mich damit zu beschäftigen - weil's mich gerade interessiert - dann werde ich mir auch einiges an Zeit sparen.



  • @hustbaer sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    Wenn ich Technologie X für das aktuelle Projekt brauche und davon noch nie gehört habe, aber am Wochenende 10 Stunden investiere mich damit zu beschäftigen - weil's mich gerade interessiert - dann werde ich mir auch einiges an Zeit sparen.

    ja genau, solche Dinge tue ich dann schonmal... und spare mir die zeit im Büro.. naja mach es halt einfach gern und aus interesse



  • Ja, das ist so ne Grauzone wo ich nachvollziehen kann wenn manche Kollegen unmutig werden, ich mir aber genau so denke: wenn mich das jetzt interessiert, dann interessiert mich das halt jetzt -- und dann schaue ich es mir auch an. Und ob ich auf das Thema aufmerksam geworden bin weil ich es für das nächste Projekt in der Firma brauche, oder weil es mir sonstwo untergekommen ist, ist mir dann wurscht.

    In vielen Jobs wird das sogar erwartet. Versuch mal als Musiker Fuss zu fassen wenn du nicht privat übst. Genau so wird es von Selbständigen erwartet.

    Als angestellter Programmierer kann es halt manchmal doof werden. Also blöd ist es z.B. wenn die Firma deine dadurch gesteigerte Leistung verwendet um auf andere Programmierer Druck auszuüben.

    Die mMn. fairste Variante ist: Programmierer die mehr/besseren Output liefern entsprechend besser bezahlen (muss nicht direkt Gehalt sein, Boni/Optionen etc. gehen auch), aber auch akzeptieren dass nicht alle bereit sind z.B. privat Zeit zu investieren um da mithalten zu können. Die verdienen dann halt nicht so viel. Das wird zwar auch dem einen oder anderen Kollegen nicht schmecken, aber das ist mir dann wurscht. Wenn ich privat Zeit investiere und dadurch besser verdiene, ist das ja nicht viel anders als wenn ich die Zeit in einen Nebenjob investiere und dadurch insgesamt besser verdiene.

    Natürlich gibt es dann auch noch diejenigen die einfach von Natur aus sehr begabt/intelligent sind. Die schaffen dann u.U. den selben Output (bei gleicher Qualität) wie jemand der privat viel Zeit investiert, trotz dem sie in der Firma 50% der Zeit Kaffee trinken und privat genau nix machen. Das erscheint dann auch vielen unfair -- und ist es vielleicht auch irgendwo. Aber so ist unsere Welt nunmal. Muss man denke ich genau so akzeptieren.



  • Mir war z.B. der Aspekt, dass das jemand unfair finden könnte, nicht mal bewusst.
    Zum einen ist das bei uns in der Firma nicht ganz ungewöhnlich. Ich war da bei weitem nicht der erste, wir hatten auch vor meiner Zeit einige Workaholics.
    Zum anderen ist die Gehaltsstruktur eh ziemlich undurchsichtig und die Schwankungen ziemlich groß. Bei vielen anderen kann ich sicher sagen, dass das nicht daran liegt, ob sie am WE noch paar Stunden arbeiten oder nicht. Bei mir selbst könnte ich mir das aber tasächlich vorstellen. Ich bin in unserer Firma ziemlich schnell aufgestiegen, und das wird auch daran liegen, dass ich von Anfang an als überdurchschnittlich engagiert aufgefallen bin. Damals aber noch nicht mal wegen dem Arbeiten am WE. Aber wie hustbaer sagt, z.B. sich privat mit irgendwelchen Themen/Technologien beschäftigen und dann Lösungen vorschlagen. Ich hatte am Anfang auch keine Beförderungen im Sinn, sondern das hatte mich wirklich interessiert, und ich hatte auch nie den Eindruck, dass das jemand als unfair ansieht.



  • @Mechanics Es gibt bei quasi jedem Thema Leute die das unfair finden 🙂 Ist sicher auch ein bisschen eine Firmenkultur Sache. Wenn in einer Firma seit Jahr und Tag unter den Kollegen gesudert wird wenn jmd. "zu viel" Engagement zeigt, dann driften auch neue Kollegen schnell in diese Richtung.



  • @hustbaer sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    Als angestellter Programmierer kann es halt manchmal doof werden. Also blöd ist es z.B. wenn die Firma deine dadurch gesteigerte Leistung verwendet um auf andere Programmierer Druck auszuüben.

    Es könnte auch passieren das die gesteigerte Leistung zu einem gesteigerten Aufgabenbereich führt.

    WE Leistungen müssen dem Vorgesetzten nicht bekannt sein, s.d. Programmierer XYZ eine größere Leistung als andere aufzuweisen scheint. Also könnte man dem Programmierer einfach doppelt so viele Aufgaben wie andere geben.



  • @Quiche-Lorraine Ich bin mir nicht sicher was genau du jetzt meinst. Nur zur Sicherheit: wir reden mittlerweile nicht mehr davon wirklich Arbeit am Wochenende zu machen.

    Und davon abgesehen: Das klingt jetzt maximal nach einem Nachteil für den jeweiligen Programmierer selbst. Nicht für die Kollegen dieses Programmierers. Um die ging es aber.



  • @Mechanics sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    Mir war z.B. der Aspekt, dass das jemand unfair finden könnte, nicht mal bewusst.

    Oh da ist mir als DDR Bürger noch ein Fall in Erinnerung. Jemand hatte für den Titel "Held der Arbeit" in einer Schicht einen Produktionsrekord aufgestellt. Dannach wurde das Soll angehoben (da es ja offenbar funktioniert) und der Mann erfuhr was Mobbing bedeutet.



  • Man muss halt aufpasssen, was das "neue normal" wird. Wenn jeder Entwickler aus Interesse sich am Wochenede mit neuen Technologien beschäftigt, dann wird es irgendwann normal sein, dass sowas verlangt wird.

    Ich denke aber man wird nicht drum herum kommen bzw. tut sich keinen Gefallen damit, wenn man als Informatiker nicht stetig weiterlernt. Sonst wird man einfach abgehängt.

    Ich würde mir da wünschen, dass aber diese Zeit zum weiterbilden "um nicht abgehängt zu werden" fest in die Arbeitszeit integriert ist. Wenn ich jetzt sagen müsste wie viel Zeit vom Arbeitgeber zur Verfügung gestelllt wird, dass man sich stetig weiterbildet als Informatiker würde ich spontan sagen: 1 Tag / Woche.
    Und zwar nicht Weiterbildung a la Workshop für 6000€, sondern einfach freies Weiterbilden / experimentieren etc. ggf. mit kleinerem Budget für Bücher, Online Ressourcen.

    Ich glaube ehrlicherweise das zahlt sich für das Unternehmen schon mittelfristig gut aus. Insbesondere bei vermutlich jungen Kollegen oder solchen die tendenziell abwechlungsreichere Aufgaben haben.

    Die ambionierten können sich dann ja am Wochenede immer nochmal weiterbilden, wenn sie z.B. höhere Positionen anstreben o.ä. ob man dann aber ganz speziell genau das Framework machen muss, was zufällig in dem aktuellen Projekt gemacht wird ... ich weiß nicht, vielleicht, kommt drauf an 🙂 Will man das überhaupt?
    Wenn ich schon 40h lang meine Python Django App pro Woche schreibe, bin ich eig. ganz froh, wenn ich am Wochende mal was mit C++ oder mit Microcontrollern statt Computern machen kann etc.
    Ist auch spannend und man will sich ja auch nicht in einem Gebiet total fest fahren.

    Edit: Als ich mich übrigens vor 2 Jahren etwas bei verschiedenen Unternehmen informatiert haben, haben einige kleinere Unternehmen tatsächlich sowas gehabt. Nicht 1x pro Woche, aber 1x pro Monat. Da wird dann neuer innovative Technik bestellt und das ganze (kleine) Unternehmen spielt damit mal 1 Tag und guckt, was relevant sein könnte. Geht in ne ähnliche Richtung, finde ich cool 🙂



  • @Leon0402 sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    Man muss halt aufpasssen, was das "neue normal" wird. Wenn jeder Entwickler aus Interesse sich am Wochenede mit neuen Technologien beschäftigt, dann wird es irgendwann normal sein, dass sowas verlangt wird.

    Das hängt man ja auch nicht an die große Glocke. Bei uns besteht da auch Narrenfreiheit. Wir dürfen gern am WE arbeiten. Aber wir haben auch keine Leute, die das an die große Glocke hängen und damit angeben.



  • @It0101 sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    @Leon0402 sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    Man muss halt aufpasssen, was das "neue normal" wird. Wenn jeder Entwickler aus Interesse sich am Wochenede mit neuen Technologien beschäftigt, dann wird es irgendwann normal sein, dass sowas verlangt wird.

    Das hängt man ja auch nicht an die große Glocke. Bei uns besteht da auch Narrenfreiheit. Wir dürfen gern am WE arbeiten. Aber wir haben auch keine Leute, die das an die große Glocke hängen und damit angeben.

    Man muss auch es auch nicht an die Große Glocke hängen, es fällt einfach auf. Wenn 9 von 10 Kollegen jedes Wochende so halb weiterarbeiten (sich in fürs Projekt relevante Technologie einlesen), kriegt der Chef schon von alleine nach einiger Zeit mit, dass irgendwie der eine Kollege wesentlich schlechter als die anderen 9 sind 😃 Zumindest in den für das Unternehmen relevanten Technologien / Projekten.

    Klingt etwas nach: Mann muss ja nicht an die große Glocke hängen, wenn man jeden Tag 3 Überstunden machen ... wenn das nicht von alleine auffällt, sollte man sich Gedanken machen.



  • @Leon0402
    In aller Regel sind es ja auch nicht 9 von 10, sondern eher 1 von 10.
    Und wenn sich jemand in seiner Freizeit in neue Themen/Techniken einarbeitet und dann dadurch das Projekt weniger Fehler hat, ist das in Ordnung. Davon hat niemand einen Schaden und in aller Regel fällt es auch nicht auf. Es fallen meist nur Projekte auf, die sehr häufig "crashen".



  • Hey,

    ich vermute, deine Kollegen sind einfach nur neidig? Ich würde mich nur für denjenigen freuen, der Spaß an Arbeit hat. Das ist der seltene Glück, den schwer zu finden ist. Ich würde dir empfehlen auf die Meinungen deiner Arbeitskollegen keine Acht zu geben. Meiner Meinung nach, wolle sie dich nur verzweifeln. Sie wünschen sich, du wärst genau so wie sie: unmotiviert und faul. Bleib so wie du bist.

    Was die Sucht angeht.... Tja, Sucht und Spaß, Abhängigkeit und Leidenschaft... Sie sind so eng miteinander verbunden, dass keiner sie so wirklich trennen kann. Klar, wenn du etwas machst, dass dir Spaß macht, bist und im gewissen Sinne bist du auch süchtig danach... Nicht jede Sucht ist schlecht.. Zum Beispiel Sucht nach Sport und ähnliches sind nur gerne gesehen.

    Das einzige was du dabei beachten musst, dass es dir nicht schadet. Übertreibe mit Arbeit nicht. Allgemein gilt im Leben: man muss den goldenen Schnitt treffen, eine Balance finden zwischen Arbeit und Entspannung. Zu viel Arbeiten , selbst wenn es Spaß macht kann schaden. Versuche einen Ausgleich für sich zu finden.



  • @Leon0402 sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    Man muss halt aufpasssen, was das "neue normal" wird.

    Genau das! Bei uns wurde jetzt die Stechuhr abgeschafft, da es ja normal ist, jeden Tag Überstunden zu machen. Das wäre jawohl auch frech, wenn man das dann auch noch bezahlt kriegt oder irgendwann (wann auch immer das sein soll) wieder abfeiert.


  • Mod

    Wir haben übrigens auch einen Mitarbeiter dem es so wie dir geht, der hat sich mit seinem Chef aber eine regelmäßige Prämie ausgemacht die er ausbezahlt bekommt. Die ist vielleicht nicht so hoch wie sein normaler Stundensatz, aber trotzdem gibt das dem ganzen gleich ein anderes Gewicht.

    MfG SideWinder



  • @Leon0402 sagte in Arbeitssucht oder einfach nur Spaß an der Arbeit!?:

    Man muss aber auch mal festhalten, dass es nicht normal ist oder der Standard sein sollte, am Wochenende zu arbeiten für Umsonst. Es ist absolut nachvollziehbar, wenn deine Kollegen das eben nicht machen wollen. Es gibt ja sogar schon Diskussionen darüber, ob die 40h Woche überhaupt noch zeitgemäß ist. Und klar, wenn du einfach am Wochenende arbeitest für umsonst und entsprechend mehr Ergebnisse erzielst, dann übt das Druck auf die Kollegen aus. Möglicherweise führt es auch dazu, dass neue Entwickler nicht eingestellt werden, weil du ja die Mehrarbeit umsonst mit machst.
    Auch wenn das letzendes natürlich stark auch auf deinen Chef ankommt, ob er z.B. dann die selben Maßstäbe auch auf die Kollegen ansetzt (klingt ja so).

    Ich kann in dieser Angelegenheit deine Kollegen leider absolut nachvollziehen. Mal ne Überstunde machen, weil einen das Thema nicht loslässt, kennen glaube ich die meisten. Aber unbezahlte Extraarbeit auf regelmäßiger Basis sollte nicht die Normalität werden! Damit schadest du definitiv deinen Kollegen und möglicherweise auch dir selbst (z.B. wenn irgendwann mal die Familie wegen Kinder o.ä mehr Zeit in Anspruch nimmst, du einfach älter wirst etc. und du diese Extraarbeit einfach nicht leisten kannst). Und dein Lohn senkst du damit natürlich auch effektiv.

    Dem würde ich mich auch so anschließen. Klar ist es kein Problem, mal ein bisschen mehr oder länger zu arbeiten, gerade wenn du es auch für dich selbst nicht schlimm findest. Ich hatte in letzter Zeit auch so eine Phase, wo ich öfters mal länger an Projekten saß. Ich finde, gerade im Moment mit Corona hat man ja auch nicht so viel anderes zu tun (also zumindest ich nicht), da finde ich es nicht schlimm, ein bisschen mehr zu arbeiten.

    Aber der Aspekt mit deinen Kollegen ist natürlich schon blöd. Auch wenn du es nicht böse meinst, wirkt es sich ja trotzdem negativ auf deine Kollegen aus und im Endeffekt auch auf dich. Nicht nur wegen der unbezahlten Überstunden - ich könnte mir vorstellen, dass es langfristig z.B. auch für die Psyche nicht gut ist, immer viel zu Arbeiten und dadurch nicht mehr so viel Zeit für die Freizeit zu haben. Es gibt ja auch nicht umsonst ein Arbeitszeitgesetz, in dem festgeschrieben ist, wie viel Arbeit erlaubt ist (weitere Infos dazu habe ich zum Beispiel hier gefunden https://www.fitformoney.de/arbeitszeitgesetz/).

    Ich glaube an deiner Stelle würde ich auch schauen, dass du die Arbeit ein wenig reduzierst und vielleicht guckst, dass du die Kollegen nicht merken lässt, wenn du dann doch mal ein Stündchen länger arbeitest.



  • Das ist eindeutig Sucht, aber keine Gefallsucht!
    Der Verstand hat ein Problem erfasst von dem er weis das er es lösen kann, aber er hat es nicht gelöst! Auch unabhängig von einer Notwendigkeit feuert in Folge dessen dein "Geist" konstruktive Gedanken in dein "Programmiererhirn" bezüglich des Problems und du beschäftigst dich damit / findest "neue" Wege.
    Am auffälligsten ist die "Leere" nach der Problemlösung, wenn daraus keine weiteren erwachsen sind! Daran erkennt man die Sucht am einfachsten:
    Aber was solls 🙂 Es ist deine Moral die für Dich gilt und nicht die Anderer, und umgekehrt nicht deine für Andere

    Ich wünsch dir wenig Leere und viel erfüllung
    Gruß El Europ



  • In einem anderen Thread hat er verraten, dass er nur eine 35 Stunden Woche hat. 😆



  • Die Arbeit ist ein großer Teil unseres Lebens, von dem wir uns manchmal erholen müssen
    weil Burnout gerade bei Mitarbeitern aus dem IT-Bereich sehr verbreitet ist
    Ich habe zum Beispiel eine Pause beim Spielen https://slotstory.de/ Das ist sehr entspannend und inspiriert mich zum Weiterarbeiten
    aber jeder hat seine eigene Art, das zu tun.
    teilen Sie auch Ihre eigenen


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