Berufsunfähigkeitsversicherung



  • Hallo zusammen,

    ich hoffe ihr könnt mir hier helfen oder wenigstens einen Tipp geben:

    Ich bin ein junger Mann Anfang 20, studiere Computer, verdiene schon ein klein bisschen und möchte mich für die Zukunft absichern. Genauer gesagt, ich möchte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.

    Nachdem ich nun schon länger dahinterher bin, erstmal die Frage nach dem Grundsatz:
    Frage: Was haltet ihr von BU Versicherungen? Bringen dies? Oder ist das nur Geldmachererei? Oder auf jeden Fall Pflicht?

    Dann liegt folgender Fall vor:
    Ich habe mich vor 3 Jahren schonmal um eine BU Versicherung bemüht, aber da mich meine Eltern in meiner Jugend mal zu einem Psychologen geschleppt haben, habe ich mit dem Makler damals vereinbart, dass wir etwas Zeit verstreichen lassen bis eben der Besuch bei diesem Doktor 5 Jahre zurückliegt, wegen Ausschluss von psychischen Erkrankungen. Ja, die Zeit vergehen lassen, dann noch was gepennt und Anfang des Jahres wieder damit beschäftigt.

    Ich bin, was ich dazu sagen muss, Laktose intolerant (vertrage keinen Milchzucker) und habe mir diese lustige Mode"krankheit" Reizdarm zugelegt.
    Die Versicherungen interessieren Vorerkrankungen natürlich sehr und sind davon natürlich nicht begeistert.

    Ich möchte kurz einwerfen, da ich recht groß bin und auch kein durchtrainierter kantiger Typ und etwa 110% des Tages am Schreibtisch verbringe, möchte ich sowas wie Rücken auf jeden Fall abgesichert haben. Und umgekehrt, da am Schreibtisch ja fast keine Risiken vorhanden sind, möchte ich psychische Erkrankungen auf jedenfall abgesichert haben.

    Daher zusammengefasst:
    - Besuch beim Psychodoc lange genug her
    - Laktoseintoleranz
    - Reizdarm
    - sonst (noch) kerngesund

    Mir wurde nun eine Angebot gesendet, was logischerweise obengenannte Erkrankungen von der Leistung ausschließt, aber da gibt es etwas was ich nicht verstehe. Intuitiv würde ich nun vermuten, dass alles was mit Magen-/Darm Erkrankungen zu tun hat, zu einem Leistungsauschluss führt.
    Nun kommt aber der folgende Paragraf:

    Erkrankungen und Funktionsstörungen durch funktionelle Störungen des Darms wie Reizdarmsyndrom, Darm- bzw. Durchfallerkrankungen ohne genaue Ursache, ferner Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz sowie alle jeweils medizinisch im Zusammenhang stehende Folgen.

    Psychische Störungen im Zusammenhang mit den funktionellen Störungen des Darms wie psychische Beschwerden, psychosomatische Beschwerden oder auch andere Beschwerden auf Grund des Zusammenhangs zwischen Krankheit und Persönlichkeit fallen ebenfalls unter diesen Leistungsauschluss.

    Der erste Absatz ist verständlich. Aber was heisst der zweite Absatz??
    Denn wie mir sämtliche Ärzte versichert haben (bei meinen Diagnosen), sind sowohl die Laktoseintoleranz als auch das Rezdarmsyndrom nur nervig und nicht gefährlich oder sowas.

    Wenn man das mal weiterdenkt, dann bedeutet das doch, dass eigentlich sämtliche psychischen Erkrankungen auch ausgeschlossen sind. Denn wenn etwas in der Richtung eintritt, kann die Versicherung darauf berufen, dass ich ja chronisch krank bin und dass meine Burnoutdepressionsborderline davon kommt, oder seh ich das falsch? (Das war jetz absichtlich was übertrieben)

    Oder um die Frage mal konkret zu formulieren: Wie weit sind psychische Erkrankungen für mich abgesichert?

    Mein Versicherungsmakler kann mir aufgrund von fehlender medizinischen Expertise nichts genaueres dazu sagen. Die Versicherung sagt, dass der Paragraf alles genau beschreibt und dementsprechend keine weiteren Auskünfte dazu gibt. Eine Hotline bei meiner gewöhnlichen Krankenversicherung konnte bzw. wollte mir keine Auskünfte zu BU-Versicherungen geben. Eine letzte Idee wäre noch, dass ich meinen Hausarzt mal danach befrage.

    Habt ihr irgendwelche Ideen, Tipps oder wisst ihr sogar was genaueres?

    Ich wollte dieses jahr soviel Machen (Reiten, Fallschirm, etc...) hab das aber alles nach dem Versicherungsabschluss machen wollen und da is noch kein Ende in Sicht 😢

    Lg xXx



  • Klingt nach Ziehparagraph. Allgemein würde ich sagen: Falls dein Reizdarm nachweislich zu Psyschichen Beschwerden führt, können sie das als Ausschlusskriterium hernehmen. Jetzt kann ich aber auch nicht Urteilen wie das ganze in zusammenhang gebracht werden kann. Es gibt genügend Organe die bei fehlfunktionen durch Hormonschwankungen auch Psyschiche Beschwerden auslösen können. In wie fern da ein Reizdarm als ursache hergezogen werden kann weiß ich nicht. Im endeffekt braucht die Versicherung ja "nur" einen Arzt der denen versichert das ein Psyschiches Leiden wegen des Reizdarmes ausgelöst wurde, zahlen die erstmal nicht, und du musst jetzt ein gegengutachten bringen. Der Paragraph klingt also für mich erstmal auch wie ein heißes Eisen.



  • Ich bin kein Arzt oder Psychologe, aber hierzu kann ich was sagen:

    nightstalker1337 schrieb:

    Frage: Was haltet ihr von BU Versicherungen? Bringen dies? Oder ist das nur Geldmachererei? Oder auf jeden Fall Pflicht?

    Eine BU-Versicherung ist imo Pflicht (wenn man sein Einkommen hauptsächlich aus einer Erwerbstätigkeit bezieht).
    Man kann einen BU-Vertrag auch mit einem Rentenvertrag koppeln und dann bekommt man (in DE) über die Steuerrückerstattung das meiste der BU-Beiträge zurück, hat aber gleichzeitig noch fürs Alter vorgesorgt. Die Alte Leipziger-Versicherung bietet hierfür z.B. etwas an. Lass dich beraten, falls das was für dich wäre.



  • Fedaykin schrieb:

    Klingt nach Ziehparagraph. Allgemein würde ich sagen: Falls dein Reizdarm nachweislich zu Psyschichen Beschwerden führt, können sie das als Ausschlusskriterium hernehmen. Jetzt kann ich aber auch nicht Urteilen wie das ganze in zusammenhang gebracht werden kann. Es gibt genügend Organe die bei fehlfunktionen durch Hormonschwankungen auch Psyschiche Beschwerden auslösen können. In wie fern da ein Reizdarm als ursache hergezogen werden kann weiß ich nicht. Im endeffekt braucht die Versicherung ja "nur" einen Arzt der denen versichert das ein Psyschiches Leiden wegen des Reizdarmes ausgelöst wurde, zahlen die erstmal nicht, und du musst jetzt ein gegengutachten bringen. Der Paragraph klingt also für mich erstmal auch wie ein heißes Eisen.

    Richtig, genau das erlese ich da auch raus.

    Das Problem ist nur, was mache ich jetzt?
    Ich möchte nicht 20 Jahre lang in eine Versicherung einzahlen, damit die mir dann sagen: "Ne sorry, der Unfall, der sie arbeitsunfähig/behindert gemacht hat, liegt an psychischen Krankheiten, was wir ja wegen ihrem Reizdarm damals ausgeschlossen haben. Also siehst du kein Geld!"

    Auch danke an GPC, das spiegelt auch das wieder, was ich gehört habe. Eben dass eine BU heutzutage quasi Pflicht ist.

    Ich versuche im Moment mir mit meinem Makler ein Angebot einzuholen, das gegen einen Aufpreis eben nicht diese Ausschlüsse bietet. Das wären dann 50% mehr, die ich monatlich zahlen müsste.

    Das macht echt alles kein Spaß :(. An alle, die das lesen und noch junge Kinder haben, holt denen so früh wie möglich eine BU...


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