Rauchen in der Oeffentlichkeit gehoert unter Strafe verboten.



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Wobei weder ein Vergleich noch eine Gleichsetzung gemacht wurde.

    Und daran zweifele ich (irgentwie).

    Wie zum Beispiel soll ich dann den Satz:

    Da ist doch wieder ein gravierender Fehler in "alle 5 Minuten".

    verstehen?

    Soll das heißen dass die Annahme eines Heroinsüchtigen, welcher sich regelmäßig Heroin spritzen muss, generell falsch ist?

    Er muss sich nicht alle 5 Minuten eine Spritze setzen, sondern könnte (ohne die Kriminalisierung) ganz normal als Informatiker arbeiten.



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Eine Nebenfrage:
    Was unterscheidet die aktuelle Diskussion von der Diskussion zur Legalisierung von Waffen?

    Ob er nur sich selber gefährdet oder andere. Diskussion um Killerspiele nicht vergessen.



  • @Bitte ein Bit
    Du wiederholst dich, gehst aber nicht auf die Fragen ein die gestellt wurden.
    Wieso sollte ich mir dann noch die Mühe machen zu antworten?



  • @volkart:

    Hast du eine Ahnung wie oft statistisch jemand Heroin, LSD, zu sich nimmt? Ich meine mal da eine Reportage gesehen zu haben, in dem ein Crystal Abhängiger sagte er würde mehrmals die Woche konsumieren. Das jemand alle 5 Minuten sich zudröhnt, war natürlich etwas übertrieben, aber alle 2, 3 Tage scheint bei manchen drin zu sein.

    Und nochmal direkt gefragt: Kann jemand nach dem konsumieren der Drogen arbeiten?



  • Bitte ein Bit schrieb:

    @volkart:

    Wie oft haste meinen Namen schon gelesen? Und immer noch kennste den letzten Buchstaben nicht?

    Bitte ein Bit schrieb:

    Und nochmal direkt gefragt: Kann jemand nach dem konsumieren der Drogen arbeiten?

    Warum denn nicht? Wir proggern doch auch erfolgreich mit 2 Promille. Hausfrauenschokolade.



  • Ethon schrieb:

    Würdest du denn Heroin nehmen wäre es legal, Bitte ein Bit ?
    Nein? Warum denkst du dann andere würden es tun?

    Ich hab als Jugendlicher gerne gekifft. Mein Konsum wurde hauptsächlich durch fehlende Kohle und durch fehlende Einkaufsmöglichkeiten beschränkt.
    Ich glaube auch, dass ich andere Sachen ausprobiert hätte, wenn ich die am Kiosk hätte kaufen können.
    Ich gehe also davon aus, dass ich von der Illegalität der Drogen profitiert habe.



  • Jockelx schrieb:

    Ethon schrieb:

    Würdest du denn Heroin nehmen wäre es legal, Bitte ein Bit ?
    Nein? Warum denkst du dann andere würden es tun?

    Ich hab als Jugendlicher gerne gekifft. Mein Konsum wurde hauptsächlich durch fehlende Kohle und durch fehlende Einkaufsmöglichkeiten beschränkt.
    Ich glaube auch, dass ich andere Sachen ausprobiert hätte, wenn ich die am Kiosk hätte kaufen können.
    Ich gehe also davon aus, dass ich von der Illegalität der Drogen profitiert habe.

    Wie gut würdest du deine erhaltene Drogenaufklärung auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten? Wie weit warst du dir über die Wirkungsweise von verschiedenen Drogen bewusst?



  • Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran dass Kinder/Jugendliche zu rauchen/kiffen/fixen/... anfangen weil ihnen nicht gesagt wurde was auf sie zu kommt.
    Das Problem ist eher dass sie es nicht glauben.
    "Mir passiert das nicht."

    Ich weiss zumindest dass es bei einigen so ist. Aus eigener Erfahrung (rauchen), sowie von dem was ich in meinem Freundes-/Bekanntenkreis so beobachtet habe (rauchen, saufen, diverses anderes Zeugs).

    Und zum Teil ist das Problem vermutlich bei manchen auch dass sie es zwar sehrwohl glauben, es ihnen aber einfach egal ist. Heute ne geile Zeit haben, was morgen ist ist egal.

    Und bei beiden Punkten frage ich mich wie eine effektive Prevention aussehen könnte.



  • Ethon schrieb:

    Wie gut würdest du deine erhaltene Drogenaufklärung auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten? Wie weit warst du dir über die Wirkungsweise von verschiedenen Drogen bewusst?

    5? Keine Ahnung!
    Ich weiss noch, dass in meiner Drogenaufklärung die Wirkung und imho die Gefahren von Cannnabis völlig übertrieben dargestellt wurden
    (Ausser, dass übertriebener Konsum echt dumm macht).
    Hustbaer hat das gut beschrieben: man denkt (oder viele inkl. mir denken) halt in einem bestimmten Alter nur von 12:000 bis Mittag.



  • Die Frage war etwas rhetorisch - ich weiß dass die Aufklärung katastrophal ist. Fängt ja schon beim Wissen über "Vergewaltiger Drogen" wie GHB an über die die meisten Mädels gar nichts wissen.

    Dass Cannabis so verteufelt wird ist teil des Problems. Jeder 16 Jährige Schulhofkiffer lacht über das was ihm über Cannabis erzählt wird - zu recht - und nimmt den Rest auch nicht mehr ernst.

    Dass mit Alkohol ein extrem potentes und auch gefährliches Rauschmittel legal ist macht die Verbote auch nicht glaubwürdiger.

    Einfach Religion streichen und 1,2 Semester Drogen vertieft behandeln.



  • Wie klärt man denn richtig über Drogen auf? Besteht da nicht die Gefahr, dass man dadurch die Leute erst recht neugierig auf die Drogen macht?
    Allgemein über die Gefahren von Drogen wurde denke ich genug aufgeklärt.



  • Kellerautomat schrieb:

    Was die Leute zu Hause machen, ist mir egal.
    Sobald man in der Oeffentlichkeit raucht, ist es keine Privatangelegenheit mehr.

    Wie komme ich dazu, dass ich meinen Atem anhalte, wenn ich bei Rauchern vorbeigehe? Wie komme ich dazu, dass ich schneller gehen muss als alle Raucher vor mir, damit ich nicht im Zug stehe?

    Ganz ehrlich, warum sollen alle Raucher darunter leiden, dass du so hypersensibel bist? Die meisten Nichtraucher sind nach meiner Erfahrung nicht so zimperlich. Und vor allem sind sie nicht so scheiß-intolerant. Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, aber du hast hier ein paar Sätze losgelassen... Man sollte doch versuchen, miteinander auszukommen. Du willst einfach deinen Willen durchsetzen, ganz egal ob das fair ist oder nicht. Ich bin Raucher, und ich versuche, den Leuten unterwegs möglichst nicht auf den Sack zu gehen. Bedeutet, ich stelle mich abseits von Fremden, wenn ich beispielsweise an der Bus-/Bahn-Haltestelle stehe. Und ich verkneife mir auch mal eine Kippe, wenn Kinder oder eine hustende, alte Frau anwesend ist und ich räumlich nicht ausweichen kann. Das ist mein Beitrag zum miteinander auskommen. Im Gegenzug erwarte ich, dass sich Nichtraucher nicht künstlich aufregen, wenn ich mehrere Meter weiter wegstehe, oder gar nur an ihnen vorbeilaufe. Raucher sind ein (ziemlich großer) Teil dieser Gesellschaft. Und die haben auch ein bisschen Toleranz verdient, genauso wie du. Gewöhne dich endlich mal daran. 🙄



  • Ein alter (das heißt, länger nicht gesehener) Freund von mir ist Kettenraucher und jetzt etwa 19. Er hat explizit gesagt dass es ihm egal ist ob er mit ~60 an den Folgen stirbt, nach dem Alter wäre es ihm sowieso lieber.
    Und der war gar nicht mal so dumm, in Mathe auch immer Zweitbester. Da fragt man sich woher so ein Quark kommt.



  • Hey, mit regenerativer Medizin haben die Raucher vielleicht ja in zukunft sogar ein Ausrede!!1



  • Arcoth schrieb:

    Ein alter (das heißt, länger nicht gesehener) Freund von mir ist Kettenraucher und jetzt etwa 19. Er hat explizit gesagt dass es ihm egal ist ob er mit ~60 an den Folgen stirbt, nach dem Alter wäre es ihm sowieso lieber.
    Und der war gar nicht mal so dumm, in Mathe auch immer Zweitbester. Da fragt man sich woher so ein Quark kommt.

    Boah, mit 19 ist man halt so blöd und glaubt's einfach nicht. Hab' mal meine Mutter auf der Radionuklearen besucht und bin an dem Zimmer vorbeigekommen, wo die Lungenkrebspatienten herumlagen. Alleine schon der Geruch war schaurig, die Schnaufgeräusche erst recht.
    Dagegen sind die Schockbildchen Kindergeburtstag. Hat mir damals aber trotzdem noch nicht gereicht, aufzuhören.

    Aber alleine schon ein Lungenemphysem oder COPD reduzieren die Lebensqualität derart, daß es nichtmal mehr Spaß macht, >60 zu werden.

    @Kellerautomat:
    Was soll denn der geistige Dünnpfiff mit regenerativer Medizin bzw. Ausrede?
    Als Raucher gehört ein gerüttelt Maß an Ignoranz dazu, die gesundheitlichen Risiken zu ignorieren. Aber genausogut kann ich auf einen Kran klettern und dort einen Flickflack machen oder Sonntagmorgens in einem GTi mit 150 über eine nebelnasse Landstraße brettern.
    In allen Fällen ist nicht mehr viel zu wollen mit regenerativer Medizin. Man ignoriert halt einfach die Risiken, wie doof das auch immer ist.



  • Ich finde ja Autos viel Schlimmer, die sollte man verbieten.
    Ne, mal im Ernst - denn wenn wir davon ausgehen dass es bei dieser Art verboten darum geht die Mehrheit der Menschen zu schützen, dann gehören Autos sofort verboten - denn nirgendwo gibt es mehr Verletzte und Tote als wenn Autos im Spiel sind.

    Aber wenn man dann weiter denkt merkt man, eigentlich ist die Gesundheit der Menschen eh egal - es geht bei solchen Verboten nur darum dass ich Jemand profilieren kann.


  • Mod

    Shade Of Mine schrieb:

    Ich finde ja Autos viel Schlimmer, die sollte man verbieten.
    Ne, mal im Ernst - denn wenn wir davon ausgehen dass es bei dieser Art verboten darum geht die Mehrheit der Menschen zu schützen, dann gehören Autos sofort verboten - denn nirgendwo gibt es mehr Verletzte und Tote als wenn Autos im Spiel sind.

    Autos wären auch garantiert wegen dieser Gefahren verboten, wenn sie nicht auch solch einen enormen Nutzen hätten. Das ist einfach die volkswirtschaftliche Abwägung von Kosten gegen Nutzen, die beim Auto positiv ist. Ok, nicht rein wirtschaftlich, die Zufriedenheit der Alltagsnutzer mit dem Auto geht auch in diese Überlegungen ein, selbst wenn es keinen direkten ökonomischen Nutzen hat, wenn man mit den Kindern Sonntags zur Oma fährt. Aber auch solche Effekte kann man prinzipiell in Geld aufwiegen.

    Bei harten Drogen, wie sagen wir mal Opium, ist der Gesamtnutzen recht negativ. Die Konsumenten werden dadurch nicht dauerhaft glücklich, ansonsten werden sie (übertrieben gesagt) nutzlose Zombies. -> Verbot, bevor die Droge die Volkswirtschaft gefährdet.

    Rauchen hat den Nachteil, dass die Folgen Jahrzehnte auf sich warten lassen. Das sieht der Volkswirt nicht. Erst jetzt, nach mehreren Jahrhunderten Rauchgeschichte setzt sich so langsam die Erkenntnis durch, dass es irgendwie langfristig ungesund ist. Auch war es früher andersrum mit dem Zufriedenheitsfaktor, da störte sich ein Nichtraucher an den vier zufriedenen Rauchern in seiner Umgebung, heute stört ein Raucher aber 4 Nichtraucher!

    Die Konsequenz sieht man unmittelbar an der Gesetzgebung der letzten Jahre. Wenn immer noch > 70% der Leute rauchen würden oder wenn Rauchen und Passivrauchen nicht als furchtbar ungesund gelten würden, wäre es kaum zu den ganzen Anti-Raucher Gesetzen der letzten 20 Jahre gekommen. Wir sehen die Mitte vom Ende des Rauchens. Ich sage mal voraus, dass in 20 Jahren < 10% der Leute rauchen. In 40 Jahren nur noch die Überlebenden der jetzigen Kettenraucher. Es wird kein komplettes Verbot geben (da es zu wenige Raucher geben wird, als dass das noch nötig wäre), aber es wird vermutlich nur noch in den eigenen 4 Wänden geduldet werden.



  • Sorry für die Textwand. Wenn SeppJ und pointercrash() das lesen würden, wäre ich froh.

    SeppJ schrieb:

    Autos wären auch garantiert wegen dieser Gefahren verboten, wenn sie nicht auch solch einen enormen Nutzen hätten. Das ist einfach die volkswirtschaftliche Abwägung von Kosten gegen Nutzen, die beim Auto positiv ist.
    Ok, nicht rein wirtschaftlich, die Zufriedenheit der Alltagsnutzer mit dem Auto geht auch in diese Überlegungen ein, selbst wenn es keinen direkten ökonomischen Nutzen hat, wenn man mit den Kindern Sonntags zur Oma fährt.
    Aber auch solche Effekte kann man prinzipiell in Geld aufwiegen.

    Da wäre ich mal nicht so sicher.
    Zig Millionen Autos, die alle 10 Jahre ausgetauscht werden? Dazu Kosten für die Autoinfrastruktur von Autobahnklohäuschen über Tankstellen in fast jedem Ort, TÜV, KFZ-Versicherungen, Werkstätten, Tankstellen, und so weiter…
    Für die Kohle könnte man binnen Jahren Bahngleise in jedes Dorf legen und alle 10 Minuten auch nachts und an Sonntagen fahren.
    Mehr Computersteuerung, es reicht inzwischen auch, wenn ein Lokführer 10 Loks führt und wir können anfangen, Gleise aus Titan auszulegen.

    Nee, die Autos bringen den Papa direkt gar nix, den Kindern und Omas sind sie nur unpraktisch. Dem Papa ehrlich gesagt lästig, wenn ich mir egal an welchem Tag morgens die A3 anschaue.
    Nee, es geht nur darum, daß es sauteuer und unsinnig ist!!! Alle genannten Autobauer und Autoinfrastruktorschmarotzer sind ja in Wirklichkeit am Ende Bürger, die für ihre Autoarbeit Lohn kriegen. Wir mauscheln sauviel Geld im Kreise herum. Man sagt dazu auch "Wir haben eine starke Wirtschaft". Das ist gut, weil es uns unangreifbar macht. Griechenland ist doch nur Portokasse und so. Darum dieser Unfug und praktisch jeder andere Unfug. Bauvorschriften mit 400cm Schneelast? Klar, wir erleben kein NewOrleans, aber zuerst sieht keiner, daß so Hammervorschriften fast unmittelbar die exorbitanten Mieten bestimmen. Und falls das einer sieht, dann sieht er meist nicht, daß diese ja eben so für Unfug ausgegeben werden, daß der Staat eh wieder fast alles kriegt (und natürlich wieder rausschleidert, ein Engelskreis).

    SeppJ schrieb:

    Bei harten Drogen, wie sagen wir mal Opium, ist der Gesamtnutzen recht negativ. Die Konsumenten werden dadurch nicht dauerhaft glücklich, ansonsten werden sie (übertrieben gesagt) nutzlose Zombies. -> Verbot, bevor die Droge die Volkswirtschaft gefährdet.

    Hatte heute und die letzten Tage mit einem zu tun, der vermutlich neben Alk auf Crystal Meth ist. Jo, der ist nicht für irgend eine (zur Zeit übliche) Arbeit einsetzbar. Er kann nichtmal ansatzweise hartzen. Das macht mich jetzt ein wenig nachdenklich. Also er kann selber keinen Antrag stellen. Das Aushalten der Schikanen ist vollkommen außerhalb seiner Reichweite.

    Ich weiß aber nicht, ob zuerst die nicht zu bewältigenden persönlichen Probleme kamen und dann die Drogen oder umgekehrt. Ich denke mal, die Drogen sind gar nicht der Anfang gewesen. Vielleicht war sein Umkipper die in Gespräch unglaublich oft wiederholte Geschichte, wie er im damals Grenzdienst zerschossene Gedärme von Unschuldigen sah. Das kann einen Müslifresser schon umhauen, oder?

    Aber: Die Drogen machen seinen Körper kaputt. 10 Jahre damit und man kann nicht mehr arbeiten, selbst wenn man alle mentalen Probleme auf die Reihe kriegt.
    Aber: Die machen seinen Geist kaputt. Mit ihm ist nix mehr anzufangen.

    Fraglich und überlegenswert ist, ob sauberes Heroin ihn so kaputtgemacht hätte. Kein sich selbst verstärkender Teufelskreis mit Beschaffungskosten und Sorgen wegen dadurch erzeugter Armut, vielleicht kaum oder keine Langzeitschäden, weil er nie so tief runtergekommen wäre?

    SeppJ schrieb:

    Rauchen hat den Nachteil, dass die Folgen Jahrzehnte auf sich warten lassen.

    Ja, wie Wolf-Bücher.

    SeppJ schrieb:

    Das sieht der Volkswirt nicht. Erst jetzt, nach mehreren Jahrhunderten Rauchgeschichte setzt sich so langsam die Erkenntnis durch, dass es irgendwie langfristig ungesund ist.

    Weiß leider keine Zahlen. Was bewirkt Rauchen eigentlich genau? Krebs und Herzinfarkte? In welcher Zusammensetzung? Wieviele Herzinfarkte sind beim ersten mal final? Wenns genug sind, kann ja das sozialverträgliche Frühableben am Ende viel billiger sein, als das Belasten der Rentenkasse. Da brate mir einer einen Wurm, wenn die offiziell vorgerechneten volkswirtschaftlichen Kosten durch das Rauchen nicht alle ein zu kleines Fenster häten. Mensch, wenn der Raucher zu Rentenbeginn abnippelt, statt noch 20 Jahre lang 2000€*12*20=480000€ zu kriegen, wen kümmerts, daß manche Raucher vorm Exitus noch eine Kleinigkeit kriegen? Die Krankenkassen rechnen natürlich nur ihre Kleinigkeiten auf.

    SeppJ schrieb:

    Auch war es früher andersrum mit dem Zufriedenheitsfaktor, da störte sich ein Nichtraucher an den vier zufriedenen Rauchern in seiner Umgebung, heute stört ein Raucher aber 4 Nichtraucher!

    Die Konsequenz sieht man unmittelbar an der Gesetzgebung der letzten Jahre. Wenn immer noch > 70% der Leute rauchen würden oder wenn Rauchen und Passivrauchen nicht als furchtbar ungesund gelten würden, wäre es kaum zu den ganzen Anti-Raucher Gesetzen der letzten 20 Jahre gekommen. Wir sehen die Mitte vom Ende des Rauchens. Ich sage mal voraus, dass in 20 Jahren < 10% der Leute rauchen. In 40 Jahren nur noch die Überlebenden der jetzigen Kettenraucher. Es wird kein komplettes Verbot geben (da es zu wenige Raucher geben wird, als dass das noch nötig wäre), aber es wird vermutlich nur noch in den eigenen 4 Wänden geduldet werden.

    Jo. Politiker haben oft von nichts eine Ahnung aber brauchen Presse. Also hetzten sie gegen irgendwelche Minderheiten. Gibt ein neues Gesetzt gegen eine Minderheit. Lustigerweise meinen diese Politiker das keineswegs böse, es ist ihr innigliches Interesse, der Menschheit zu helfen.

    Deine Einschätzung würde ich gerne überstürzen. Das Dampfen wird das Rauchen schneller ersetzen. http://www.youtube.com/user/Dampferhimmel
    NOCH ist beim Dampfen alles gut. Keine Benzpyrene, Nitrosamine oder noch so krebserregende Verbrennungsprodukte, sondern nur zwei völlig ungefährliche Dampfstoffe, ein wenig Nikotin nach Suchtbedarf und nach Gusto ein wenig Aroma. Und es kostet voll viel weniger als echter Tabak. Und Du gehst in den Tabakladen, der Liquids führt, und willst was, um 16mg Nikotin, weil das Dir gerade den geeigneten Ersatz bringt, daß Du alle Rauchgewohnheiten beibehalten kannst, aber halt ohne Krebs. Nöö, hundert Sorten hat er von Apfel über Birne bis Zitrone, alle mit fast nix drin.
    https://www.google.com/search?q=amazon+liquids
    Die Dampfer haben also anscheinend sich schon übermehrheitlich umgestellt vom Tabak und vom Nikotin weg. Das scheint (bei den meisten) echt arg schnell zu gehen.


  • Mod

    Bezüglich Auto: Auch hier sieht die Gesellschaft nur den kurzfristigen Vorteil, ähnlich wie (früher) beim Rauchen. Mag sein, dass es langfristig sinnvoller wäre, überall Bahngleise zu verlegen*. Aber kurzfristig freut sich jeder Privatmensch über die persönliche Mobilität, die Unternehmer über ihre Absätze und die Politik über die guten Wirtschaftszahlen und Steuereinnahmen.

    Weiß leider keine Zahlen. Was bewirkt Rauchen eigentlich genau? Krebs und Herzinfarkte? In welcher Zusammensetzung?

    Das ist ja das Problem, bei solch langfristigen Vorgängen, noch dazu am Menschen. Da kann man keine Experimente machen (immer diese doofen moralische Bedenken, die sind immer im Weg! :p ); Studien müssen über Jahrzehnte geplant und finanziert werden; die Daten sind stark verrauscht.

    *: Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es wirklich sinnvoll wäre. Das war ja der Zustand vor dem Automobil. Ich weiß nicht genau warum, aber das Automobil hat sich ja offensichtlich durchgesetzt. Das Schienennetz wurde zurück gebaut und heute glaubt man kaum, dass vor 100 Jahren tatsächlich jedes bessere Dorf ein Straßenbahnnetz hatte und die auch untereinander verbunden waren. Da stauen die Kinder von heute, wenn sie alte Fotos ihrer Kleinstadt sehen, dass es dort früher eine Straßenbahn gab. Aber die Leute wollten offensichtlich Autos.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Straßenbahn#Verbreitung_in_der_ersten_H.C3.A4lfte_des_20._Jahrhunderts
    http://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Amerikanischer_Straßenbahn-Skandal



  • SeppJ schrieb:

    Bezüglich Auto: Auch hier sieht die Gesellschaft nur den kurzfristigen Vorteil, ähnlich wie (früher) beim Rauchen. Mag sein, dass es langfristig sinnvoller wäre, überall Bahngleise zu verlegen*.

    Vielen Dank für die Links!

    SeppJ schrieb:

    Aber kurzfristig freut sich jeder Privatmensch über die persönliche Mobilität, die Unternehmer über ihre Absätze und die Politik über die guten Wirtschaftszahlen und Steuereinnahmen.

    Oh, es gab glaub ich recht viele Phasen, wo ganz bedeutende Bevölkerungsanteile inclusive der allermeisten Unternehmer eher langfristig dachten. Vielleicht derzeit auch? Aber das alles hat ja gar keinen Zweck, wenn die Parlamentarier auf 4-5 Jahre geeicht sind und ihre Einnahmen nicht offenlegen müssen. Klar kauft man für einen sechsstelligen Betrag einen Absatz in der Bundesschienenwegeausbauverordnung mit einem tierisch breiten Lächeln im Gesicht.

    Das geht ja jetzt sogar *viel* billiger mit "öffentlich-privaten Partnerschaften" und dem neuen Informationsfreiheitsgesetz mit dem Passus, daß "Geschäftsgeheimnisse" (also im Zweifel und derzeit üblich einfach mal alle Vertragsbestandteile. ganz sicher aber alles, was Steuergeldverschwendung angeht) auch Staatgeheimnisse sind, die gegenüber Bürgern und der Presse geheim gehalten werden müssen. Ein ganz perfider Trick, ein ganzes Gesetz zu verabschieden, das gefühlt eine vollkommene Offenlegung aller Akten erzeugt aber ein so klitzekleiner Satz mit 14 Wörtern, der wirklich nicht auffällt, hat es ins komplette Gegenteil verkeht: Nun *darf* keine Behörde mehr Auskunft geben, wenn Bürger oder Presse die Scheiße zum Himmel stinken sehen. Keine Klage mehr dagegen und kein Abwählen mangels Information. Dieser Satz ist mehr als elfstellig wert, würde ich mal sagen. http://www.jusmeum.de/gesetz/IFG/§6

    https://netzpolitik.org/2014/informationsfreiheits-ablehnung-des-tages-was-digitale-agenda-de-kostet-ist-betriebs-und-geschaeftsgeheimnis/

    edit: Upps, hab gerade nur nach "IGF geschäftsgeheimnis" gegoogelt. Zufällig war das ja noch eine Fundsache:

    Was wohl die Telekom für die explizite Erwähnung des Störerhaftungsblödsinns in der Änderung der Digitalen Agenda zahlen würde oder gezahlt hat? Freifunk und VoiP: Die Telekom verlöre in wenigen Jahren 95% der Einnahmen. Bereits im ersten Jahr die Hälfte der Kunden, weil durchaus ein Kaufzugang pro zwei Haushalten mehr als reicht. 30Mio Haushalte mal 38€/Monat wären 1Mrd€ pro Monat. In zivilisierten Ländern würde man dafür töten, und zwar viele viele Leute. Hier kauft man Gesetze. cool.

    Wir werden die Verbreitung und Verfügbarkeit von mobilem Internet über WLAN verbessern. Daher werden wir Rechtssicherheit für die Anbieter solcher WLANS im öffentlichen Bereich, beispielsweise Flughäfen, Hotels, Cafés, schaffen. Diese sollen grundsätzlich nicht für Rechtsverletzungen ihrer Kunden haften.

    zu

    Wir werden die Verbreitung und Verfügbarkeit von mobilem Internet über WLAN verbessern. Dabei werden wir darauf achten, dass die IT-Sicherheit gewahrt bleibt und keine neuen Einfallstore für anonyme Kriminalität entstehen. Wir werden Rechtssicherheit für die Anbieter solcher WLANS im öffentlichen Bereich, beispielsweise Flughäfen, Hotels, Cafés, schaffen. Diese sollen grundsätzlich nicht für Rechtsverletzungen ihrer Kunden haften.

    Bin begeistert.

    edit: Da sind wir wieder da, wo ein imaginärer Nutzen "hier Kipo&Terrorismus-Bekämpfung" von lauter Kleinhirnen durchgeboxt wird, um die Allgemeinheit zu schützen. Durchaus mit den allerbesten Absichten.
    Mal schauen, ab wann die Liquids apothekenpflichtig werden, sich im Preis verzehnfachen unerwünscht verpanscht werden; nebst Schwarzmarkt, Kriminalität und unsauberer Ware. Notwendig für die Bürger wäre es sicher nicht, sondern nur für Apotheken und die Tabakindustrie zehnstellig. Irgendwann werden wir mit Meldungen überschwemmt, daß sich angeblich Kinder damit vergiften, man würde es auf den Schulhöfen trinken, die Parlametarier greifen es auf und schützen uns, dabei sogar getragen von der Mehrheit.


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