Linken-Bashing im Bundestag



  • IBV schrieb:

    Weißt du, es gibt Leute, die glauben an den Sozialismus, welcher eben nicht gleichbedeutend mit Diktatur, Planwirtschaft und reaktionär ist.

    Sozialismus ist immer Diktatur. Sozialismus negiert das Privateigentum, ein zentrales Menschenrecht. Ohne Eigentum keine Freiheit. Im Sozialismus bist du nicht Eigentümer dessen, was du produzierst. Du bist ein Sklave. Auch im "guten" Sozialismus.

    Und dass der Staat sich um dein physisches kümmert, macht dich nicht weniger zum Sklaven. Das gehört zur Sklaverei dazu: Für die Gesundheitsversorgung usw. eines Sklaven war schon immer der Skalvenbesitzer zuständig, wer sonst?



  • earli schrieb:

    IBV schrieb:

    Weißt du, es gibt Leute, die glauben an den Sozialismus, welcher eben nicht gleichbedeutend mit Diktatur, Planwirtschaft und reaktionär ist.

    Sozialismus ist immer Diktatur. Sozialismus negiert das Privateigentum, ein zentrales Menschenrecht. Ohne Eigentum keine Freiheit. Im Sozialismus bist du nicht Eigentümer dessen, was du produzierst. Du bist ein Sklave. Auch im "guten" Sozialismus.

    Und dass der Staat sich um dein physisches kümmert, macht dich nicht weniger zum Sklaven. Das gehört zur Sklaverei dazu: Für die Gesundheitsversorgung usw. eines Sklaven war schon immer der Skalvenbesitzer zuständig, wer sonst?

    Was du beschreibst, ist der Kommunismus! Der Kommunismus kann zwar der Versuch sein, den Sozialismus umsetzen, aber er ist genauso Methode wie die Sozialdemokratie und nicht der Sozialismus an sich.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus

    L. G.,
    IBV



  • @IBV:

    Sozialdemokratie ist auch schon grenzwertig, weil Steuern ein sehr tiefer Eingriff in das Privateigentum sind und einer wirklich guten Begründung bedürfen.

    Wie unsere roten und grünen Sozialdemokraten nach höheren Steuern schreien um irgendwelche politischen Wunschkonzerte zu finanzieren ist moralisch nicht vertretbar. Aber sowas kommt halt von typischen Leuten wie Nahles und Trittin, die nie im Leben gearbeitet haben und schon laut Abizeitung Bundeskanzerlin werden wollten.



  • Ich stell schonmal das Popcorn bereit.



  • earli schrieb:

    @IBV:
    Sozialdemokratie ist auch schon grenzwertig, weil Steuern ein sehr tiefer Eingriff in das Privateigentum sind und einer wirklich guten Begründung bedürfen.

    Ja, zum Glück muss unter der CDU niemand Steuern zahlen.

    Wie unsere roten und grünen Sozialdemokraten nach höheren Steuern schreien um irgendwelche politischen Wunschkonzerte zu finanzieren ist moralisch nicht vertretbar.

    Ja, was man hingegen sehr wohl vertreten kann, ist, dass mehr als die Hälfte der Menschheit nicht mal Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Die USA gibt lieber pro Jahr(!) 640 Milliarden US Dollar für ihr Militäretat ausgibt. Mit 44 Milliarden US Dollar kann man hingegen den Welthunger besiegen. Ein Mehr an Gerechtigkeit führt zu einem Mehr an Frieden und Sicherheit. Das ist simple Logik.
    Übertrage das mal auf Deutschland. Oder anders gesagt: Schau mal in die USA. Dort ist die Schere zwischen arm und reich größer als in jedem anderem Industriestaat. Es gibt dort Ghettos, wo du dich als Weißer besser nicht hinbegeben sollst. Die USA kämpft noch mit den Folgen der Sklaverei, mit anderen Worten: Mit den Folgen der sozialen Ungerechtigkeit. Es gibt Studien, die ähnliches für Deutschland voraussagen.

    Aber sowas kommt halt von typischen Leuten wie Nahles und Trittin, die nie im Leben gearbeitet haben und schon laut Abizeitung Bundeskanzerlin werden wollten.

    Ja, weil harte Arbeit auch automatisch zu Reichtum führt...
    Was bildet sich der 1-Euro-Jobber auch ein, Würdigung seiner Arbeit zu verlangen...

    Ehrlich earli: Mit dir, wäre die Welt immer gleich geblieben.

    Nochmal zu deiner "guten Begründung" bzgl. Steuern: Ich widerspreche dem gar nicht. Ich bin von dir eher geschockt, dass du Benachteiligung und Armut für moralisch vertretbar hältst, während andere gleichzeitig übermäßig reich sind und andere darunter leiden.
    Wie wird man reich (ich rede nicht von wohlhabend)? Das geht nur, in dem man anderen etwas wegnimmt. Es hat schon seinen Grund, dass das Anwachsen des Reichtums mit dem Anwachsen der Armut korreliert. 1-Euro-Jobs und Zeitarbeit sind ein gutes, aktuelles Beispiel.
    Das Witzige ist, dass du unter den Linken garantiert mehr Netto vom Brutto hättest, sie aber niemals wählen würdest. Das erinnert mich irgendwie an die AfD-Wähler, die zu einem großen Teil aus der Unterschicht besteht, also jenen Leuten, die die AfD noch mehr ausbeuten will mit noch niedrigeren Löhnen und Mehrarbeit.
    Wenn ich nicht wüsste, dass die Welt schon schlimmere Tyrannei und Ignoranz durchgestanden hat als heute, hätte ich wenig Hoffnung!

    L. G.,
    IBV



  • Hmm, es geht los. *knusper*



  • IBV schrieb:

    Mit 44 Milliarden US Dollar kann man hingegen den Welthunger besiegen.

    Uih, so einfach ist das also?
    Es lebe der Sozialismus und IBV ist sein Prophet.



  • volkard schrieb:

    IBV schrieb:

    Mit 44 Milliarden US Dollar kann man hingegen den Welthunger besiegen.

    Uih, so einfach ist das also?

    Es ist ein sehr guter Anfang!



  • IBV schrieb:

    volkard schrieb:

    IBV schrieb:

    Mit 44 Milliarden US Dollar kann man hingegen den Welthunger besiegen.

    Uih, so einfach ist das also?

    Es ist ein sehr guter Anfang!

    Möglichst viel Geld ausgeben ohne glaubwürdige Wirkung, das ist doch genau das, was oben den Sozis vorgeworfen wird.



  • Bashar schrieb:

    Hmm, es geht los. *knusper*

    Ich muss dich enttäuschen, ich werde mir nicht die Mühe machen, diesen Stammtischparolen einzeln zu antworten.

    Ehrlich earli: Mit dir, wäre die Welt immer gleich geblieben.

    Es gibt weniger Hunger als je zuvor, und zwar wegen des immer freieren Welthandels. Die UN hat sich 1990 das Ziel gesetzt, die Zahl der Armen bis 2015 zu halbieren. Das Ziel war schon 2008 erreicht, und zwar vor allem in den Ländern, wo am wenigsten debile Sozialisten versuchen, die Welt zu "verbessern".

    Take global poverty. In 1990, the UN announced Millennium Development Goals, the first of which was to halve the number of people in extreme poverty by 2015. It emerged this year that the target was met in 2008. Yet the achievement did not merit an official announcement, presumably because it was not achieved by any government scheme but by the pace of global capitalism.

    http://www.spectator.co.uk/the-week/leading-article/8789981/glad-tidings/

    Frag mal Afrikaner, was die wollen. Die wollen keine 44 Millarden Dollar aus den USA. Geld haben sie seit Jahrzehnten gekriegt, das hilft gegen Armut überhaupt nicht. Sie wollen freien Zugang zu unseren Märkten.



  • earli schrieb:

    Es gibt weniger Hunger als je zuvor, und zwar wegen des immer freieren Welthandels. Die UN hat sich 1990 das Ziel gesetzt, die Zahl der Armen bis 2015 zu halbieren. Das Ziel war schon 2008 erreicht, und zwar vor allem in den Ländern, wo am wenigsten debile Sozialisten versuchen, die Welt zu "verbessern".

    Das Ziel wurde "erreicht", weil Länder wie China (Mischung zwischen Kapitalismus, Kommunismus und Protektionismus) und Indien (wendet massiv Protektionismus an. Z. B. subventionieren sie Lebensmittel, damit sich auch Arme etwas zu Essen leisten können, was massiv von der WHO kritisiert wird! --> Wie krank ist das denn?) massiv gewachsen sind und die Statistik aufgehübscht haben.
    Afrika hat ansonsten dieselben Probleme wie sonst auch.

    Frag mal Afrikaner, was die wollen. Die wollen keine 44 Millarden Dollar aus den USA. Geld haben sie seit Jahrzehnten gekriegt, das hilft gegen Armut überhaupt nicht. Sie wollen freien Zugang zu unseren Märkten.

    So ein Quatsch. Was soll die Rhetorik? Du hast doch selbst keinen Afrikaner gefragt, weil das einfach Quatsch ist, was du sagst. Afrikaner wollen in erster Linie genügend zu essen, eine gute ärztliche Versorgung haben und freien Zugang zu Bildung! Gerade letzteres braucht es, um unabhängig zu werden und die ersten beiden Punkte braucht man, um überhaupt überleben zu können.
    Und btw.: Wir Europäer machen den afrikanischen Agrarmarkt mit unseren stark subventionierten Lebensmittel kaputt, die nach Afrika exportiert werden. Ziemlich krass, dass in Afrika hergestellte Lebensmittel teurer sind als die europäischen. Die afrikanischen Bauern gehen entweder pleite oder leben so stark an der Armutsgrenze, dass an so etwas wie ein Traktor nicht mal im Traum zu denken ist.
    Freier Zugang zu Märkten ist nicht immer gleich gut.
    Besagtes Indien-Beispiel zeigt das auch ganz gut. Die WHO fordert, dass Indien aufhören soll ihre Lebensmittel zu subventionieren, aber gerade das wäre gleichbedeutend mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit! Es wird ein System über Menschen gestellt und spätestens hier muss man die Systeme endlich mal in Frage stellen, ganz gleich, ob sie Kommunismus (was ich auch nicht befürworte) oder Kapitalismus heißen. Man muss das prinzipiell immer machen!

    L. G.,
    IBV



  • Nein, Indiens Lebensmittelpolitik ist die schimmste von allen. Indien hat Rekordernten und trotzdem Rekordhunger. Das liegt daran dass sie aus abergläubischen Gründen ineffiziente Wirtschaftszweige subventionieren, so waren bis vor kurzem Supermärkte (!!) verboten.

    Weil die Lagerung und Verteilung der Nahrung (das, was bei uns die "bösen Spekulanten machen) nicht funktioniert, verrottet das Getreide einfach.



  • Indiens Lebensmittelpolitik ist ineffizient, was auch mit der schlechten Infrastruktur zusammenhängt, da während des Transports schon viele Lebensmittel verrotten, aber das Problem löst sich nicht durch freie Märkte. Wenn Aberglaube das Problem ist, dann ist Aberglaube das Problem. Wenn Infrastruktur das Problem ist, dann ist Infrastruktur das Problem. Das löst man nicht von heute auf morgen.

    L. G.,
    IBV



  • IBV schrieb:

    Indiens Lebensmittelpolitik ist ineffizient, was auch mit der schlechten Infrastruktur zusammenhängt, da während des Transports schon viele Lebensmittel verrotten, aber das Problem löst sich nicht durch freie Märkte. Wenn Aberglaube das Problem ist, dann ist Aberglaube das Problem. Wenn Infrastruktur das Problem ist, dann ist Infrastruktur das Problem. Das löst man nicht von heute auf morgen.

    Doch! Freie Märkte arbeiten nämlich auf ganz natürliche Weise gegen Abergläubische und für diejenigen die in Infrastruktur investieren. Für einen Linken schwer zu verstehen, aber ist so in der Praxis.



  • scrontch schrieb:

    Doch! Freie Märkte arbeiten nämlich auf ganz natürliche Weise gegen Abergläubische und für diejenigen die in Infrastruktur investieren. Für einen Linken schwer zu verstehen, aber ist so in der Praxis.

    Jo, sag das mal Griechenland, Süditalien und so.
    Das Stromnetz der USA ist übrigens auch ziemlich marode...





  • @volkard: Ich rede vom Stromnetz an sich, also von der Infrastruktur, nicht von der Art der Stromgewinnung.



  • IBV schrieb:

    scrontch schrieb:

    Doch! Freie Märkte arbeiten nämlich auf ganz natürliche Weise gegen Abergläubische und für diejenigen die in Infrastruktur investieren. Für einen Linken schwer zu verstehen, aber ist so in der Praxis.

    Jo, sag das mal Griechenland, Süditalien und so.

    Was ist denn das für ein Vergleich? Gerade diesen Ländern würden freie Märkte und weniger Vetternwirtschaft gut tun.



  • IBV schrieb:

    @volkard: Ich rede vom Stromnetz an sich, also von der Infrastruktur, nicht von der Art der Stromgewinnung.

    Die Verteilung der Stromlast ist aber das komplizierte. Gewinnungskosten spielen gar keine Rolle, eine kWh Kohlestrom kostet 2 ct.



  • scrontch schrieb:

    Doch! Freie Märkte arbeiten nämlich auf ganz natürliche Weise gegen Abergläubische und für diejenigen die in Infrastruktur investieren. Für einen Linken schwer zu verstehen, aber ist so in der Praxis.

    Freie Märkte funktionieren nur, wenn es auch ohne die freien Märkte funktioniert hätte. Im Endeffekt schreibt man den freien Märkten nur fremden Erfolg zu.

    Da hier bereits der Strompreis als Beispiel genannt wurde, möchte ich diese Aussage am folgenden Beispiel vertiefen:
    Im Rahmen der Liberalisierung der Energiewirtschaft (zuvor: Monopol) wurde der Zugang zur Infrastruktur neuen Akteuren eröffnet. Nun was sind die Effekte nach der Liberalisierung? Der Großhandelspreis an der Strombörse ist soweit gesunken, dass sich der Bau neuer (effizienter) Kraftwerke einfach nicht lohnt. Die alten Kraftwerke werden jetzt so lange gefahren, bis sie verrotten und es einen Mangel an Erzeugungskapazität bei den Grundlastkraftwerken gibt, in Folge dessen der Großhandelsstrompreis wieder ansteigt. Erst dann rentiert sich der Bau neuer Kraftwerke. Dies ist ein typischer Marktanpassungsmechanismus eines freien Marktes. Ist das gut? Nein. Obwohl der Großhandelspreis runter geht und die Kraftwerke verrotten, steigt der Strompreis für die Endverbraucher. Die einzigen Profiteure sind all die neuen Marktakteure auf dem liberalisierten Markt, die auch einen Teil vom Kuchen (-> Strompreis) haben wollen und OHNE die es zuvor (=Monopol) wunderbar funktioniert hat.

    Genau genommen hätten wir heutzutage kein derart gut ausgebautes Stromnetz, wenn es von Anfang an einen freien Strommarkt gegeben hätte. Im letzteren Fall würde es einzelne Inselnetze in Ballungszentren geben und in im ländlichen Raum gäbe es keinen Strom. Das Stromnetz, das wir heute in Deutschland haben, konnte nur entstehen, weil ein Monopol die Kosten auf die Masse der Kunden verteilen konnte. Dadurch konnte auch der ländliche, dünn besiedelte Raum elektrifiziert werden. Ohne Strom kann sich auch keine andere Industrie ansiedeln. Ein freier Markt wäre also fatal für die Entwicklung gewesen.

    Fazit: Freie Märkte funktionieren nur, wenn die Infrastruktur vor der Liberalisierung gut genug gewesen ist, um die parasitären Effekte der freien Märkte aufzufangen. Bei ernsthaften Problemen braucht es eine starke Hand, die zielgerichtet durchgreift: Monopol/Staat.

    Das vorliegende Beispiel mag sehr speziell sein mit Sicherheit nicht allgemein gültig. Allerdings soll es verdeutlichen, dass freie Märkte die auf realitätsfernen volkswirtschaftlichen Modellen beruhen, nicht die Lösung für jedes Problem sind. Wenn du Pommes vor dem Bahnhof verkaufen willst, ist ein freier Markt wunderbar. Wenn es aber um wichtige systemrelevante Fragen geht, sollte den freien Markt vergessen. Siehe Bankenkrise.


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