Würdet ihr fürs Militär proggen?



  • Gregor schrieb:

    Wäre es Dir lieber, wenn heutige militärische Konflikte mit nicht-intelligenten Bomben ausgetragen werden würden?

    Es geht doch nicht nur um intelligente oder nicht-intelligente Bomben.
    Wie viel Know How fließt in Waffen, um möglichst einfach möglichst viele Menschen möglichst effizient zu töten, mit möglichst wenig verlust auf der eigenen seite?
    Da brauch man garnicht die Atombombe nennen.
    Know How fließt nicht nur in die Entwicklung superintelligenter Waffen, die nur genau die Person(en) tötet, die man auch töten will. Abgesehen von der Fehlerquote habe ich den Eindruck, dass genau solche pseudointelligente (also intelligent sind sie ja nicht, s. Def. Intelligenz) Waffen nur zu gut als Rechtfertigung für einen Militärischen (Erst)Schlag dienen ... "was haben sie denn, wir töten mit unseren superduperlaser/satelittenalleskönnerwaffen doch nur die paar bösen terroristen, der zivilbevölkerung wird nicht geschadet!". Wie es im Endeffekt aussieht, sehen wir ja (z.b. Irak).



  • Black Shadow schrieb:

    Es geht doch nicht nur um intelligente oder nicht-intelligente Bomben.

    Bei der Frage, ob man etwas für das Militär entwickelt geht es wohl jedesmal um ganz konkrete Fragen dieser Art. Dabei sollte einem klar sein, dass die IT keinen Sprengstoff entwickelt. Militärische Entwicklungen in der IT haben keinen direkten zerstörerischen Zweck. Da geht es mehr um strategische Vorteile, um Effizienz usw..

    Black Shadow schrieb:

    Wie viel Know How fließt in Waffen, um möglichst einfach möglichst viele Menschen möglichst effizient zu töten, mit möglichst wenig verlust auf der eigenen seite?

    Was genau ist falsch daran, den Verlust auf der eigenen Seite gering zu halten? Militärische IT-Entwicklungen gehen aber nicht in Richtung von Massenvernichtungswaffen. Dafür braucht man keine IT, sondern A-,B-,C-Waffen.



  • Gregor schrieb:

    Was genau ist falsch daran, den Verlust auf der eigenen Seite gering zu halten?

    Verluste auf jeder Seite sind falsch. Wie oft wurde denn ein Krieg von einem Volk begonnen und nicht von einem der meinte er braucht mehr Platz, Macht ...?
    Wie wäre es, wenn das Militär dafür sorgt, dass Menschen nicht immer diesen "Mächtigen" hinterher rennen, sondern selber denken.


  • Mod

    Den Philosophen raushol: Der einzige wirkliche Zweck den die Menschheit nunmal hat ist die Vermehrung der eigenen Art - und zwar soll sich das geeignetste Genmaterial durchsetzen. Deswegen entscheidet man im Kampf untereinander wer sich fortpflanzen darf und wer nicht. Fällt nur heutzutage mehr auf weil das eben mit Atomwaffen geschieht. Anstand und Erziehung verhindern als einzige die Katastrophe. Kommen Leute ohne gesellschaftliche Bindungen an die Macht endet das immer in militärischen Diktaturen.

    MfG SideWinder


  • Mod

    ➡ Der Sinn hinter der Entwicklung von ARPANET war übrigens im Falle eines nuklearen Erstschlags auf die "Zentrale" weiterhin voll einsatzfähig zu sein (die Zentrale wurde einfach durch viele dezentrale Stellen ersetzt). Gleichzeitig konnte man damit die verschiedenen amerikanischen Universitäten gut untereinander verbinden und die Forschung vorantreiben. (Edit: Sorry, laut Wikipedia dient sie nur dem zweiten Zweck, aber daran glaube ich nicht 🤡)

    BTW: Im Krieg gibt es ohnehin nur begrenzt Zivilisten. Viel eher gibt es ganz einfach 2 Seiten und du bist entweder A oder B aber niemals C.

    MfG SideWinder



  • Gregor schrieb:

    Militärische IT-Entwicklungen gehen aber nicht in Richtung von Massenvernichtungswaffen. Dafür braucht man keine IT, sondern A-,B-,C-Waffen.

    Falsch.
    Hinter jeder Waffenentwicklung steckt IT. Und ich rede nicht von IT-Entwicklungen (weiß nicht wo du das aus meinem Posting herausgelesen hast...) sondern um den Einsatz von IT.

    Bevor du wieder mir voreilig widersprichst, hier ein kleiner Auszug aus Wikipedia über die Entwicklung der Wasserstoffbombe. Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffbombe#Wasserstoffbombe

    "Nebenstehendes Bild zeigt die wesentlichen Merkmale einer modernen Gestaltung, das Dichteanpassung, Reflektor und einen schwebend aufgehängten Kern besitzt. Solche Konstruktionen bedürfen zur genauen Bestimmung optimaler Parameter komplexer mathematischer Berechnungen und somit eines hohen numerischen Berechnungsaufwands. Dies ist ein Grund, warum moderne Nuklearwaffen nur mit Hochleistungsrechnern konstruiert werden können und diese Rechner zum einen von den jeweiligen Rüstungsbehörden angeschafft werden, zum anderen mit Exportbeschränkungen belegt sind."
    Also wer da keine IT sieht, ist wohl blind.
    Und hier selbst wurde es gesagt: Viele Supercomputer sind militärische Einrichtungen bzw. wurden vom Militär finanziert. Jetzt wisst ihr u.a. warum 😞 .



  • Gregor schrieb:

    Bei der Frage, ob man etwas für das Militär entwickelt geht es wohl jedesmal um ganz konkrete Fragen dieser Art. Dabei sollte einem klar sein, dass die IT keinen Sprengstoff entwickelt. Militärische Entwicklungen in der IT haben keinen direkten zerstörerischen Zweck. Da geht es mehr um strategische Vorteile, um Effizienz usw..

    Glaubst du im ernst dass die ihre Waffen mit Bleistift und Lineal konstruieren?
    Oder das die chemischen Berechnungen für den neuesten Supersprengstoff mit Hand gemacht werden? IMHO gibt es dazu entsprechende Simulationen und Berechnungen am Computer. Und das geht nicht ohne IT und auch nicht ohne ITler.



  • Ab wann würdet ihr nicht mehr fürs Militär entwickeln? Immer? Auch wenn ihr die Software für Nordkoreas Atombomben entwickelt?



  • @BlackShadow: Ich vermute stark, dass die Atomwaffen, die bisher in militärischen Konflikten eingesetzt wurden, keinen derartigen IT-Einsatz zur Konstruktion benötigten. Natürlich hat die IT auch Einfluss auf solche Waffen, sie stellt aber nicht den Kern dieser Waffen dar. ...und man kann bei diesen Waffen durchaus auch auf die IT verzichten. Dann macht man halt statt Simulationen von Atomwaffen echte Atomwaffentests.



  • Das vorhandensein eines "Militaers" hangt leider mit paar sozialen Komponenten der Menschheit zusammen.

    Klar, waers schoener wenn man ohne Militaer auskommt. Und der Weg muss auch in die Richtung gehen, aber erreicht man das durch Ignoranz, Ablehnung, Boykott ? Ich glaub eher nicht.

    Ich bin der Meining das der Kampf gegen Waffen und Gewalt zuerst auf sozialer ebene im eigenen Umfeld gefuehrt werden sollte. Nur wenn kein einziger mehr Intresse an Gewalt hat um sich selber in irgend einer form Vorteile zu verschaffen, erst dann kann man auch aktiv gegen das vorhandensein eines Miltaers vorgehen. Vorher schiesst man sich nur selbst ins Bein.

    Ciao ...



  • Niemals



  • RHBaum schrieb:

    Ich bin der Meining das der Kampf gegen Waffen und Gewalt zuerst auf sozialer ebene im eigenen Umfeld gefuehrt werden sollte.

    genau. und wie fängt man damit an?
    bei der eigenen person!
    - ich führe ein bewusst gewaltfreies leben
    - niemand wird mich dazu bringen, andere zu töten
    - ich sehe verantwortung in meinem tun und unterstütze keine militärs
    man muss dazu kein mega-pazifist und müslifresser zu sein.
    das widerspricht sich auch nicht mit 'tötung aus notwehr', wenn man keinen anderen ausweg sieht. es geht mehr um selbstbestimmung (denn fremdbestimmt sind wir schon mehr als genug), vielleicht auch etwas stolz, courage und dass man am nächsten tag auch noch in den spiegel schauen kann, ohne sich zu schämen...
    :xmas2:



  • zum thema "intelligente bomben" einfach mal ab ~21:30 gucken:
    http://video.google.de/videoplay?docid=2851928635697237442&q=golfkrieg

    ansonsten schließe ich mich in allen punkten ten an.



  • bei der eigenen person!

    Sicher ...

    niemand wird mich dazu bringen, andere zu töten

    find ich ok, ich wills ja auch ned, aber:
    Wieviel leute werden getoetet in deinem Namen (unter vielen anderen), ohne dass du impliziet was davon weisst?
    Wuerde das nicht geschehen, bzw. wuerde es diese "bedrohung" fuer die "anderen" nicht geben, wie lange wuerde es dauern bis einer von den "anderen" mit dem Messer (oder was weiss ich) vor Dir steht ? Wenn es zur Notwehr kommt, isses meistens doch schon zu spaet ?

    Die Leute, die toeten, tun es unteranderem auch fuer deine Intressen. Das das ganze nicht "optimal" laeuft, iss ne ganz andere Sache. Trotzdem zum derzeitigen Stand in der Weltgeschichte, wenn Du es nicht tust, muessen es andere tun, leider.

    ich sehe verantwortung in meinem tun und unterstütze keine militärs

    Dein tun ist mit sicherheit wichtig ... Militaer aber auch.
    Wenn alle so denken wuerden wie Du, koennten wir unseren Lebensstandard abschminken. Kannst Du das gegenueber anderen verantworten ?

    Man kann ne ganze Menge aendern, z.b. dass sich konzerne ned an Ruestung dumm und daemlich verdienen, das die Ressourcen schonender verbraucht werden, das man ne bessere kontrolle hat, das der Wasserkopf in der sparte abgebaut wird ...
    Aber ganz abschaffen wird ned gehen ... Genau so find ich nen generellen boykott eben auch ned gut.

    selbstbestimmung

    Iss nen thema. Militaer wird uns notwendiger oder nichtnotwendiger weisse aufgedruckt. Die frage ist, ob es funktionieren wuerd, wenn alles was wir fuers militaer tun (muessen) auf freiwilliger basis ist ?

    nächsten tag auch noch in den spiegel schauen kann, ohne sich zu schämen...

    Ich schaem mich ned wirklich, auch wenn ich weiss dass die Typen da in Afghanistan mit zeugs rumrennen was unter anderem von meinen Steuern finanziert wurde. Ich find auch ned alles ok was da abgeht. Nur dafuer gibts leute die da entscheiden muessen ...
    Aber das iss in der wirtschaft genau so ... fuehlst du dich auch schuldig nachdem Du an der tankstelle warst, oder in ein flugzeug gestiegen bist ... wegen dem rohstoff kamen die letzten kriege zustande. Mit dem Geld was dabei verdient wurde, wurde viel auch nicht immer positives angestellt.
    Oder hasst dun schlechtes gewissen weil du Siemens-Produkte kaufst oder gekauft hasst ?

    Jeder soll tun und machen was er glaubt ... finds sogar gut wenn Leute sich so Prinzipien setzen. Prinzipien die man freiwillig einhaelt staerken den character 🙂 auch wenns am ende inkonsequent sind.

    Ciao ...



  • borg schrieb:

    zum thema "intelligente bomben" einfach mal ab ~21:30 gucken:
    http://video.google.de/videoplay?docid=2851928635697237442&q=golfkrieg

    Ja, ok. Da wird ne ganze Menge gesagt, aber mal was anderes...

    Für wie glaubwürdig haltet Ihr eigentlich das Schild, das da um 24:00 gezeigt wird? Da wo "Baby Milk Plant" drauf steht. Ich meine: Ist es nicht komisch, dass das da in Englisch drauf steht? Und dass da überhaupt so eine Beschreibung draufsteht? Steht an VW-Werkshallen ein Schild mit der Aufschrift "Car Plant - Auto Fabrik"?

    Also ich finde dieses Schild da merkwürdig.



  • Ich würde gerne für EADS o.ä. arbeiten. Viele Sachen, die dort entwickelt werden, passen sehr gut zu dem was ich studiere.



  • was is eine Baby Milk Plant 😕 Kindermilchpflanze?



  • Gregor schrieb:

    Für wie glaubwürdig haltet Ihr eigentlich das Schild, das da um 24:00 gezeigt wird? Da wo "Baby Milk Plant" drauf steht. Ich meine: Ist es nicht komisch, dass das da in Englisch drauf steht? Und dass da überhaupt so eine Beschreibung draufsteht? Steht an VW-Werkshallen ein Schild mit der Aufschrift "Car Plant - Auto Fabrik"?

    Also ich finde dieses Schild da merkwürdig.

    Ich habe inzwischen mal im Netz nach "baby milk plant" gesucht und da so allerlei im Netz gefunden. Ich bin nicht der einzige, der diese Aussage anzweifelt.

    Wenn in einem Dokumentarfilm etwas mit einer derartig zweifelhaften Aussage gebracht wird, dann sollte man davon ausgehen, dass in diesem Film mindestens darauf hingewiesen wird. Die Tatsache, dass diese Bilder einfach so in dem Film zu sehen waren wirft hingegen kein gutes Licht auf den Film. Entweder wurden bei dem Film die Fakten nicht überprüft oder man wollte unabhängig von den Fakten eine bestimmte Meinung durch den Film transportieren. Beides ist nicht akzeptabel. Dadurch sind praktisch alle Aussagen in dem Film unglaubwürdig. Zumal der Film sicherlich zu einer Zeit gedreht wurde, in der schon erhebliche Zweifel an der Aussage dieser Bilder bestanden.



  • frage? schrieb:

    was is eine Baby Milk Plant 😕 Kindermilchpflanze?

    "plant" heißt so viel wie "Betrieb" oder "Fabrik" usw..

    ...leo ist Dein Freund: http://dict.leo.org
    http://dict.leo.org/ende?lp=ende&lang=de&searchLoc=0&cmpType=relaxed&sectHdr=on&spellToler=on&search=plant&relink=on



  • RHBaum schrieb:

    Wieviel leute werden getoetet in deinem Namen (unter vielen anderen), ohne dass du impliziet was davon weisst?
    Wuerde das nicht geschehen, bzw. wuerde es diese "bedrohung" fuer die "anderen" nicht geben, wie lange wuerde es dauern bis einer von den "anderen" mit dem Messer (oder was weiss ich) vor Dir steht ? Wenn es zur Notwehr kommt, isses meistens doch schon zu spaet ?

    Die Leute, die toeten, tun es unteranderem auch fuer deine Intressen. Das das ganze nicht "optimal" laeuft, iss ne ganz andere Sache. Trotzdem zum derzeitigen Stand in der Weltgeschichte, wenn Du es nicht tust, muessen es andere tun, leider.

    Sicher? Würdest du die bösen töten wollen, wenn man dir garnicht sagt, dass das die bösen sind? Warum sollte dich ein afghanischer Bauer töten wollen, der kennt dich nicht mal? Und die würden sich auch nicht über den Westen und seine Sitten aufregen, wenn wir nicht mit Waffen in ihr Land gekommen wären und ihnen gezeigt hätten, wie toll wir sind und das sie es auch so machen sollen.


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