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@Mathuas sagte in Modif Widget erzeugt X-Error:
Danke für die Links. Interessant, das diese Bücher alle frei zur Verfügung sind.
Mittlerweile sind die Bücher frei verfügbar, weil Motif und zunehmend auch X11 keine Rolle mehr spielen. X11 wird in absehbarer Zeit durch Wayland ersetzt werden. Deshalb habe ich Dir in Deinen vorherigen Postings den Hinweis gegeben, dass Du Deine Zeit nicht mehr mit diesen alten Toolkits vergeuden solltest.
Die OpenGroup hat sich mit der Produktpolitik rund um Motif selbst ins Abseits gestellt. Als die FOSS Betriebssysteme (Linux, NetBSD, FreeBSD, …) aufkamen gab es kaum freie Widget-Libraries außer den Athena Widgets und SUNs XView. Allerdings waren die Athena Widgets nur als eine Art von Demo geplant, und moderne GUIs damit zu entwerfen ist nicht so ohne weiteres möglich. XView galt damals schon als technisch veraltet und SUN hatte die Entwicklung zu Gunsten von Motif eingestellt.
Das Problem an Motif war aber, dass man selbst eine Lizenz für die Laufzeitumgebung benötigt (die war nicht billig), und das Developerpaket noch teurer war. Der darauf basierende CDE Desktop, war nur gegen weitere Zahlungen für FOSS OS erhältlich. Wenn man kommerzielles UNIX erworben hatte, dann war darin Motif und CDE als Laufzeitlizenz bereits inkludiert, und das Developerpaket für Motif und CDE wurde mit den System Compiler ausgeliefert. Allerdings waren diese Compilerpakete richtig teuer, und nur etwas für Firmen. Als Privatperson oder kleiner Entwickler konntest Du Dir die tausenden von DM/Euros nicht leisten. Sinnvoll war dazu noch einen der kommerzieller GUI-Builder wie IST X-Builder oder ICS BX Pro zu nutzen. Die dann zusätzlich noch einige tausende Euros kosteten.
Und vor allem, das es so viele Lektüre darüber gab, obwohl Windows viel verbreiterter war/ist.
OpenLook bzw. Motif waren früher die Standard Libraries für die Softwareentwicklung auf UNIX Workstations, und für bestimmte Aufgaben waren UNIX Workstations alternativlos. Da sie sehr teuer waren, lohnte es sich auch für diesen Nischenmarkt umfangreiche Dokumentationen anzufertigen und zu vertreiben. Was waren da schon einige hundert Mark für Bücher, wenn das System üblicherweise jenseits der 10.000 DM kostete?
Irgendwie frage ich mich, für was man da auf GTK umgestiegen ist ?
GTK ist freie Software, und hat nicht die Problematik kommerzieller Software, die dann für jeden Nutzer Lizenzkosten nach sich gezogen hätte. Wäre damals Motif als OpenMotif veröffentlicht worden, wäre weder Qt noch GTK jemals erfolgreich gewesen. Die OpenGroup wollte aber weiterhin Geld mit den Lizenzen für Motif erwirtschaften.