Work Vs Life
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Doktor Prokt schrieb:
Letzteres trifft sicher nicht zu; zumindest verdient der Mittelstand dort netto erheblich mehr als hier.
Da wirste dich wohl irren. Ingeneursgehalt liegt so um die 40000$/a, abhängig vom geografischen Arbeitspunkt und Einsatzgebiet. Aktuell beschäftigt sich ein Kollege von mir damit.
Nicht umsonst haben dort bestimmte Leute 3 Jobs und ein Holzhaus ohne Küche.
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THX 1138 schrieb:
Also die Amifirmen von denen ich weiss, die haben zwar nur 2 Wochen Urlaub, aber noch zusätzliche 10 Tage "Sick Leave", also Krankheitstage, die sie Anfangs Jahr eingeben können. Krank können sie trotzdem sein. Ausserdem arbeiten sie da auch nur "from 9 to 5" kriegen also die Mittagspause bezahlt. Bei den offiziellen Feiertagen bin ich nicht mehr sicher, aber ich glaub da warens auch mehr.
In Nettoarbeitstunden pro Jahr kommts wohl aufs gleiche raus.AFAIK kommen dazu 10 gesetzliche Feiertage im Jahr + je nach Bundesstaat noch eigene. Und was das Netto-Gehalt angeht: Das mag weniger sein, aber das sagt erstmal gar nix aus. Denn die Lebensunterhaltungskosten sind z.b. in der Regel wesentlich niedriger. Kleidung, Essen, Benzin, ... häufig sehr viel günstiger als bei uns. Anderes Beispiel: In Irland sind die Gehälter i.d.R. höher als hier. Dafür sind die Lebensunterhaltungskosten aber auch höher.
Ergo: Man kann nicht mal eben so vergleichen und kausale Schlussfolgerungen ziehen. Man muss die gesamten Systeme vergleichen, anstatt sich irgendwelche Rosinen rauszupicken.
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scrub schrieb:
junix schrieb:
Es ist hald die traurige Wahrheit, dass sich Misbrauch vom System nicht effektiv bekämpfen lässt und nur die falschen trifft.
Doch, man kann die Mißbraucher gesellschaftlich ausgrenzen.
Natürlich. Und weil man das so effektiv kann, werden heutige Sozialsysteme auch mit diesen einfachen Mitteln geschützt... (...) Das Problem ist doch, dass Missbrauch in diesem Themenkreis schwer nachweisbar ist. Damit trifft jede Sanktion meist eher die falschen.
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byto schrieb:
Denn die Lebensunterhaltungskosten sind z.b. in der Regel wesentlich niedriger. Kleidung, Essen, Benzin, ... häufig sehr viel günstiger als bei uns.
Solange man sich jeden Tag Tiefkühlpizza und Hamburger usw. reinschaufelt und Cola trinkt ist es schon rel. preiswert. Aber kaufe mal "richtiges Essen" im Amiland, dass kann sich dort der Durschnitt nicht leisten. Lebenserwartung ist auch niedriger.
Ich glaube dass die wenigsten wissen, wie gut es ihnen hier (noch) geht.
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junix schrieb:
finix schrieb:
junix schrieb:
Und dieses ewige "man sollte aber dies oder jenes ausbauen und noch viel sozialer werden" ist nicht nur weltfremd
Was genau meinst du?
Die aussage zielte auf die falsche Verbreitung einer Vision von Utopia in welchem sich alle gegenseitig helfen.
Sofern du "falsche Vision" statt "falsche Verbreitung" meinst - 'falsch' in welchem Sinn? Nicht machbar? Nicht sinnvoll? Unangenehm?
Was ist utopisch an der Vorstellung dass jedem, so gut es geht, geholfen wird?
junix schrieb:
finix schrieb:
junix schrieb:
sondern widerstrebt der menschlichen Natur.
Proof by blatant Assertion?
Wo hab ich denn eine reisserische Verbindung gezogen?
Es scheint als sollte einer von uns beiden seine Englischkenntnisse auffrischen. Sag mir Bescheid falls das wider Erwarten doch ich bin

junix schrieb:
Du vermischst soziologische und umgangssprachliche Wortdeutungen. Das sollte dir zu Denken geben. Die Bezeichnung eines Menschen als soziales Wesen kann wohl nur aus dem rein soziologischen Aspekt erfolgen. Die umgangssprachliche Auslegung wäre absurd.
Streng genommen hast du, in Bezug auf den konkreten Aspekt, natürlich Recht, der Ausdruck "soziales Wesen" bezeichnet etwas anderes. Dennoch solltest du dir mal über Ursachen und Implikation Gedanken machen, dann wird schnell klar dass soziales Verhalten alles andere als der menschlichen Natur widerstrebt. (Tipp: versuch's mal anders herum.)
junix schrieb:
finix schrieb:
Auch dass "natürlich" nicht immer gleichbedeutend mit "gut" oder gar "optimal" ist, und dass, wenigstens auf lange Sicht, nicht viel in Stein gemeißelt ist.
Sagte ich, dass der Zustand "gut" sei? Das ist wohl deine assoziation. Ich stelle mich nur auf den Standpunkt, dass es unsinnig ist, Menschen in einem System zu vereinen das nur funktioniert, wenn die Systemteilnehmer instinktiv "für das System" handlen.
Ja, das war meine Vermutung. Willst du also sagen dass es keinerlei Alternative gibt, oder geben kann, oder sollte, unabhängig von der Bewertung?
junix schrieb:
Alles andere provoziert Trittbrettfahrer und Misbrauch des Systems. Es ist hald die traurige Wahrheit, dass sich Misbrauch vom System nicht effektiv bekämpfen lässt und nur die falschen trifft.
Kommt drauf an was du unter "provoziert" verstanden wissen willst. Jedenfalls sehe ich nicht wie sich in diesem Punkt die soziale Variante von den Alternativen unterscheidet!?
junix schrieb:
Ich formuliers vielleicht etwas verständlicher: Die wenigsten gehen gerne arbeiten, wenn sich der Nachbar mit nix tun unterm Strich gleich weit kommt wie sie selber.
Da ergibt sich erstens die Frage was du stattdessen vorschlagen würdest (sofern du nicht schlicht explizit das überwältigende Heer der widerlichen Sozialschmarotzer rausgreifst
) und zweitens, wäre dies nicht ein Indiz dass mit dem System vielleicht doch etwas nicht richtig läuft?junix schrieb:
finix schrieb:
junix schrieb:
Das hat der counter part zum Kapitalismus mehrfach eindrucksvoll bewiesen.
Der counter part? Singular? Wovon sprichst du?
Abgesehen davon, dass offensichtlich andere erkannt haben, was ich meinte, finde ich es etwas kleinlich, sich auf Diskussionen um Artikel zu Anglizismen zu stürzen.
Es wäre uU hilfreich wenn du dich mal kundig machen würdest was "singular" überhaupt bedeutet.
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F98 schrieb:
byto schrieb:
Denn die Lebensunterhaltungskosten sind z.b. in der Regel wesentlich niedriger. Kleidung, Essen, Benzin, ... häufig sehr viel günstiger als bei uns.
Aber kaufe mal "richtiges Essen" im Amiland, dass kann sich dort der Durschnitt nicht leisten.
Schwachsinn!
http://shop.safeway.com/superstore/shelf.asp?shelfId=2_1_1 Das teuerste Baguette z.B. beim Safeway (Kaufhaus in USA/CA) kostet ca. 1.30€. Kaum mehr als was vergleichbares bei einem deutschen Discounter...Generell ist Essen/Trinken in Nordamerika kaum entfernt vom Preisniveau in Deutschland. Eher noch etwas darunter. Nicht zu vergessen sind auch massiv tiefere Spritpreise etc.
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F98 schrieb:
byto schrieb:
Denn die Lebensunterhaltungskosten sind z.b. in der Regel wesentlich niedriger. Kleidung, Essen, Benzin, ... häufig sehr viel günstiger als bei uns.
Solange man sich jeden Tag Tiefkühlpizza und Hamburger usw. reinschaufelt und Cola trinkt ist es schon rel. preiswert. Aber kaufe mal "richtiges Essen" im Amiland, dass kann sich dort der Durschnitt nicht leisten. Lebenserwartung ist auch niedriger.
Ich dachte genauso, bevor ich kürzlich in den Staaten war. Seitdem, weiss ich, dass Du dort gut und günstig essen kannst. Wenn Du natürlich in nem Ralph's in Malibu einkaufst, ist es entsprechend teuer. Aber prinzipiell ist vieles günstiger als hier bei gleicher Qualität. Teilweise sind die Preisunterschiede sehr krass. Beispiel: Markenkleidung ist da durchschnittlich vielleicht halb so teuer wie hier. Vom Benzin oder technischen Geräten ganz zu schweigen...
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finix schrieb:
junix schrieb:
Die aussage zielte auf die falsche Verbreitung einer Vision von Utopia in welchem sich alle gegenseitig helfen.
Sofern du "falsche Vision" statt "falsche Verbreitung" meinst - 'falsch' in welchem Sinn? Nicht machbar? Nicht sinnvoll? Unangenehm?
Du solltest das lesen was da steht und nicht das was du lesen willst. Das würde dir das Verständnis meiner Beiträge dramatisch erleichtern und uns das komplette Neudefinieren der Begriffswelt ersparen. Mit anderen Worten: Wenn da steht "falsche Verbreitung" dann mein ich was wohl bestimmt nicht? richtig. "falsche Vision".
finix schrieb:
Was ist utopisch an der Vorstellung dass jedem, so gut es geht, geholfen wird?
Damit auch du deine Begriffswelt etwas weiterbilden kannst: http://de.wikipedia.org/wiki/Utopie
Wieso das utopisch ist? Weil sie den Faktor Mensch vernachlässigt. Da der Faktor Mensch aber ein massgeblicher Faktor im Zusammenspiel der Gesellschaft darstellt, ist die Vernachlässigung unzulässig.junix schrieb:
finix schrieb:
junix schrieb:
sondern widerstrebt der menschlichen Natur.
Proof by blatant Assertion?
Wo hab ich denn eine reisserische Verbindung gezogen?
Es scheint als sollte einer von uns beiden seine Englischkenntnisse auffrischen. Sag mir Bescheid falls das wider Erwarten doch ich bin

junix schrieb:
Du vermischst soziologische und umgangssprachliche Wortdeutungen. Das sollte dir zu Denken geben. Die Bezeichnung eines Menschen als soziales Wesen kann wohl nur aus dem rein soziologischen Aspekt erfolgen. Die umgangssprachliche Auslegung wäre absurd.
Streng genommen hast du, in Bezug auf den konkreten Aspekt, natürlich Recht, der Ausdruck "soziales Wesen" bezeichnet etwas anderes. Dennoch solltest du dir mal über Ursachen und Implikation Gedanken machen, dann wird schnell klar dass soziales Verhalten alles andere als der menschlichen Natur widerstrebt. (Tipp: versuch's mal anders herum.)
finix schrieb:
Willst du also sagen dass es keinerlei Alternative gibt, oder geben kann, oder sollte, unabhängig von der Bewertung?
Ich will sagen: Sämtliche Alternativen welche ein grundlegendes Umdenken des Menschen und Umstrukturierung dessen Instinkte zugrunde legen (= Ablegen der Egoistischen Triebe / Über eigenen Horizont hinaus denken / Über (un-)sympathie stehen) zum Scheitern verurteilt ist.
finix schrieb:
junix schrieb:
Alles andere provoziert Trittbrettfahrer und Misbrauch des Systems. Es ist hald die traurige Wahrheit, dass sich Misbrauch vom System nicht effektiv bekämpfen lässt und nur die falschen trifft.
Kommt drauf an was du unter "provoziert" verstanden wissen willst.
Hmmmm reicht es wenn ich dir die Wendung "x provoziert y" erläutere? Ich denke die restlichen Fragen dazu würden sich dann klären. Wobei... ich spar mir die Zeit. Ersetze "provoziert" durch "ruft ... hervor" oder "begünstigt", der Rest dürfte sich dann ergeben.
finix schrieb:
junix schrieb:
Ich formuliers vielleicht etwas verständlicher: Die wenigsten gehen gerne arbeiten, wenn sich der Nachbar mit nix tun unterm Strich gleich weit kommt wie sie selber.
Da ergibt sich erstens die Frage was du stattdessen vorschlagen würdest (sofern du nicht schlicht explizit das überwältigende Heer der widerlichen Sozialschmarotzer rausgreifst
)Hab ich eine? Ich sagte nur, es wurde bereits mehrfach bewiesen, dass Kommunismus am Menschen scheitert. Nette Theorie. Aber wie heissts so shcön? Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Theorie kleiner als in der Praxis. Fällt wohl etwas mit der Frage zusammen, worin die Motivation sein liegen soll, mehr Verantwortung zu übernehmen, wenn ich schlussendlich gleich weit bin wie einer der Strassen wischt?
finix schrieb:
und zweitens, wäre dies nicht ein Indiz dass mit dem System vielleicht doch etwas nicht richtig läuft?
Ich hatte das Bild eigentlich für ein 100% Soziales System skizziert in welchem alles für alle und Gleichheit für alle oberstes gebot sind.
finix schrieb:
junix schrieb:
finix schrieb:
junix schrieb:
Das hat der counter part zum Kapitalismus mehrfach eindrucksvoll bewiesen.
Der counter part? Singular? Wovon sprichst du?
Abgesehen davon, dass offensichtlich andere erkannt haben, was ich meinte, finde ich es etwas kleinlich, sich auf Diskussionen um Artikel zu Anglizismen zu stürzen.
Es wäre uU hilfreich wenn du dich mal kundig machen würdest was "singular" überhaupt bedeutet.
Oh, äh, singular, äh,... Danke. Ich weiss was Singular bedeutet. Nur ist es mir bei weitem nicht klar, wieso ich Plural verwenden sollte, denn es gibt eigentlich nur ein einziges exaktes Gegenstück zum Kapitalismus. Wie - wie oben erwähnt - andere neben dir sehr wohl erkannt haben. Daher muss ich wohl Singular automatisch ausgeblendet. Aber vielleicht erleuchtest du mich mit weiteren alternativen.
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junix schrieb:
Fällt wohl etwas mit der Frage zusammen, worin die Motivation sein liegen soll, mehr Verantwortung zu übernehmen, wenn ich schlussendlich gleich weit bin wie einer der Strassen wischt?
Aus Selbstachtung? Aus Anstand? Aus Gewissensgründen?
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finix schrieb:
Was ist utopisch an der Vorstellung dass jedem, so gut es geht, geholfen wird?
Das kommt drauf an, wie man es umsetzt. Eine freie Marktwirtschaft hilft auch allen, die Leistungen auf einem Markt nachfragen (und sobald es jemand nachfragt, wird sich auch jemand finden, der es anbietet -- ist halt eine Frage des Preises). Guck, niemand hat etwas dagegen, daß *Du* allen Leuten hilfst so gut es geht. Das Problem kommt doch erst, wenn "man" hilft, weil dann eben milionenfache Güterabwägungen getroffen werden müssen ("die Brille deiner Tochter" vs. "Nieren-Op von Onkel Alfred") und dabei Ressourcen verteilt werden, die ein anderer erwirtschaftet hat. Das hat inhärente Probleme (nämlich, daß weniger Ressourcen erwirtschaftet werden) und Verwaltungs-Probleme (wer entscheidet?) ... ja, ich halte das für ziemlich utopisch.
junix schrieb:
Du vermischst soziologische und umgangssprachliche Wortdeutungen. Das sollte dir zu Denken geben. Die Bezeichnung eines Menschen als soziales Wesen kann wohl nur aus dem rein soziologischen Aspekt erfolgen. Die umgangssprachliche Auslegung wäre absurd.
Streng genommen hast du, in Bezug auf den konkreten Aspekt, natürlich Recht, der Ausdruck "soziales Wesen" bezeichnet etwas anderes. Dennoch solltest du dir mal über Ursachen und Implikation Gedanken machen, dann wird schnell klar dass soziales Verhalten alles andere als der menschlichen Natur widerstrebt. (Tipp: versuch's mal anders herum.)
"Menschliche Natur" ... wenn man sich mal ansieht, auf welchen Größenskalen menschliche Evolution stattgefunden hat, dann wird man feststellen, daß anonymisierte Gesellschaften mit vielen Tausenden Mitgliedern eher eine neuere Erfindung sind, im wesentlichen seit den Hochkulturen, wenn man so will. Und selbst die sind ja lächerlich klein und "unsozial" gegenüber heutigen Gesellschaften. Die meiste Zeit haben Menschen in familienähnlichen Grüppchen von etwa 50 Leuten gelebt, da hat sozial eine ganz andere Bedeutung als heute. Und ob man ein Sozialverhalten von solchen Gruppen problemlos auf beliebige Größenordnungen hochziehen kann, ist doch sehr diskussionswürdig, findeste nicht?
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F98 schrieb:
Ich glaube dass die wenigsten wissen, wie gut es ihnen hier (noch) geht.
du willst aber nicht dazu ausschweifen, dass es den leuten im amiland schlecht geht oder ?

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scrub schrieb:
junix schrieb:
Fällt wohl etwas mit der Frage zusammen, worin die Motivation sein liegen soll, mehr Verantwortung zu übernehmen, wenn ich schlussendlich gleich weit bin wie einer der Strassen wischt?
Aus Selbstachtung? Aus Anstand? Aus Gewissensgründen?
Träumer. Oder glaubst du wirklich, dass jeder Mensch so denkt wie du? Und nur um das gleich vorweg zu nehmen: Solche Systeme verkraften keine Müssiggänger. Sowas reisst ein. Wer nicht blind ist, kann das ja bei heutigen sozial Systemen bereits beobachten. Ein Müssiggänger demotiviert diejenigen die ihn finanzieren. Das Ergebnis ist ein Rückwärtstrend, weil eben die Frage auftaucht "was soll ich mich anstregen, wenn ich mich haushalten lassen kann?" Und schwupps hat man ein Problem zum Beispiel bei Sozialversicherungen: Zuviele Bezüger, zu wenige die einzahlen, zuwenig hohe beiträge. Denn schlussendlich hat sich wohl so mancher gefragt, wieso zum Teufel er eigentlich monatlich x% seines Gehalts abtreten muss und ob das nicht eigentlich doch zuviel ist.
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die leute in amiland verdienen sogar recht gut (ich weiss das, hab' verwandte da).
lebenshaltungskosten sind auch ok, benzin ist billig etc.
teuer wird's erst, wenn man versicherungen hat, wie eine (gute) krankenversichrung, arbeitslosenversicherung, zusatz-altersvorsorge usw.
das wird nämlich nicht automatisch vom gehalt abgezogen, so wie hier.
und wenn man kiddies hat muss man schulgeld bezahlen für eine gute schule, die staatlichen schulen sind unter alle sau.
aber wenn man auf all das verzichtet, hat man am monatsende (als arbeitnehmer) mehr übrig als hier...

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Wer sich mit Argument asozial verhält, die anderen tun es ja auch, ist von selbst asozial und sucht nur eine Ausrede.
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THX 1138 schrieb:
Also die Amifirmen von denen ich weiss, die haben zwar nur 2 Wochen Urlaub, aber noch zusätzliche 10 Tage "Sick Leave", also Krankheitstage, die sie Anfangs Jahr eingeben können. Krank können sie trotzdem sein. Ausserdem arbeiten sie da auch nur "from 9 to 5" kriegen also die Mittagspause bezahlt. Bei den offiziellen Feiertagen bin ich nicht mehr sicher, aber ich glaub da warens auch mehr.
In Nettoarbeitstunden pro Jahr kommts wohl aufs gleiche raus.Hi,
also ich lebe und arbeite i.A. in den USA und habe 10 Tage Urlaub + 3 Sick Days. Meine Krankenversicherung zahlt erst ab 14 Tagen. Feiertage sinds 2007 10 Stueck. Und ich arbbeite nicht "from 9 to 5" sondern "from 9 to 9". Da gehts in der "Haengematte" Deutschland schon gemuetlicher zu...Was stimmt ist das natuerlich Netto wesentlich mehr auf dem Konto landet. Aber auch nur dann wenn man gesund ist/bleibt und die Altersvorsorge nicht uebertreibt.
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scrub schrieb:
junix schrieb:
Fällt wohl etwas mit der Frage zusammen, worin die Motivation sein liegen soll, mehr Verantwortung zu übernehmen, wenn ich schlussendlich gleich weit bin wie einer der Strassen wischt?
Aus Selbstachtung? Aus Anstand? Aus Gewissensgründen?
Eigentlich stellt junix ja nicht ganz die richtige Frage. Er fragt, warum man 'mehr' Verantwortung übernehmen solle, als man das jetzt tut. Aber interessanter ist doch, warum man im 'jetzt' genau so viel Verantwortung trägt, wie man trägt. Ich vermute sehr, daß die meisten Leute hier weniger Verantwortung tragen, als sie es theoretisch könnten. Ich vermute, daß die meisten hier auch weniger arbeiten, als sie theoretisch könnten. Und warum tun sie das? Vermutlich, weil sie besseres zu tun haben, als 24/7 zu arbeiten (wer war das gleich, der meinte, der 'perfekte' Tag bestünde zu je 1/3 aus Arbeit, Vergnügen und Rast?).
Wie viel Verantwortung sollte man also "aus Gewissensgründen" übernehmen, wie viel sollte man "aus Gewissensgründen" arbeiten? Ich weiß nicht. Aber ich weiß, daß wenn ich nicht für mich, sondern für "die Gemeinschaft" arbeite, dann die Gemeinschaft böse wird, wenn ich nicht die MAXIMALE Leistung bringe. Ich schade damit ja der Gemeinschaft, also wird diese Druck auf mich ausüben, bis ich die volle Leistung erbringe (jede Tätigkeit, die nicht leistungsförderlich ist, wie zusätzliche Freizeit ist also ASOZIAL, sie vermindert das Vermögen "der Gemeinschaft"!). Man wird also gezwungen im absoluten Grenzbereich zu arbeiten, man wird ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Wenn man sich mal dazu geoutet hat, wichtige Leistungen erbringen und Verantwortung tragen zu können, wird "die Gemeinschaft" sich über einen hermachen, bis derjenige am Ende ist. Man kann es sich also paradoxerweise in so einem System gar nicht nicht leisten, produktiv zu sein, egal wie anständig man ist.
Beispiele aus der Realität, wo man genau dieses Phänomen beobachten kann: Produktive Betriebe führen Steuern ab, mit denen unrentable Betriebe subventioniert werden. Solidaritätsausgleich Krankenkassen ...
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scrub schrieb:
Wer sich mit Argument asozial verhält, die anderen tun es ja auch, ist von selbst asozial und sucht nur eine Ausrede.
Richtig. Der Mensch _ist_ asozial (zumindest was das Thema im gesellschaftlichen Sinn betrifft). Das ist seine ureigenste Programmierung erst die Selbsterhaltung, dann alles andere. (aka Instinkt)
Dazu kommt, dass der Mensch nach dem höchsten Gewinn mit geringstem Aufwand strebt. Denn fair ist es ja auch nicht wenn einer der mehr leistet nicht auch mehr bekommt. Oder anders ausgedrückt: Soziale Systeme wie der Kommunismus scheitern nicht zueltzt auch am Neid und an der Faulheit des Menschen (ureigenste Verhaltensmuster des Menschen).
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junix schrieb:
scrub schrieb:
Wer sich mit Argument asozial verhält, die anderen tun es ja auch, ist von selbst asozial und sucht nur eine Ausrede.
Richtig. Der Mensch _ist_ asozial (zumindest was das Thema im gesellschaftlichen Sinn betrifft). Das ist seine ureigenste Programmierung erst die Selbsterhaltung, dann alles andere. (aka Instinkt)
ich glaube mich an eine diskussion von vor einigen monaten hier erinnern zu können, in dem genau das gegenteil mit genau derselben vehemenz vertreten wurde. damals ging es um familien und darum, dass der mensch von natur aus in familien lebt (als soziales wesen). was denn nun?
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Du vermischst soziologische und umgangssprachliche Bedeutung des BEgriffs Sozial Desweiteren wurde das wohl nicht von mir vertreten und deckt sich ja im übrigens mit Daniel Es Einwurf.
Vielleicht drücke ich mich auch etwas unscharf aus. Der Begriff "sozial" im Umgangssprachlichen Sinn impliziert für mich eine Fürsorglichkeit auch gegenüber Leuten die mir nix bedeuten (Allgemeinheit)...
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In aller Allgemeinheit gibt es sehr sohl eine Fürsorglichkeit genetisch entfernten Leuten gegenüber. Altruismus gibt es nicht nur bei Menschen, sondern auch bei anderen Tieren. Die Frage ist allerdings erstens die Gewichtung und zweitens die konkreten Formen. Bei ersterem würde ich sagen, dass man der Realität näher kommt, wenn man mehr Egoismus und weniger Altruismus annimmt. Wenn man dagegen das eine klar über das andere stellt oder gar nur das eine oder andere Extrem annimmt, liegt man sicherlich falsch. Zu zweiterem würde ich sagen, dass die Bereitschaft zur Selbstlosigkeit mit steigender Abstraktion selbiger abnimmt. Je direkter und persönlicher der Kontakt zu dem ist, dem man helfen "soll", desto wahrscheinlich erfolgt diese Hilfe auch. Je weiter man jedoch davon entfernt ist - im schlimmsten Fall nur eine Zahl oder eine Regierungsform - desto mehr überwiegen egoistische Prinzipien. Ein Staat, der also ganz allgemein auf soziale Adern hofft, hat schon mal grundsätzlich weniger gute Karten.