findet ihr es moralisch verwerflich mit arbeit (börsen-)geld zu verdienen? WAS: biete 2000 euro für Börsensoftware
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Dein Wunsch ist mir Befehl

MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
Dein Wunsch ist mir Befehl

MfG SideWinder
Danke. Was meinst du mit "Verwerflich aber nützlich?"
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@MrN:
Ich habe nicht meine Meinung geschrieben, nur überlegt, was Leute zu der Meinung bringt zu denken die Börse sei unmoralisch. Hast du übrigens meine vorherige Nachricht per paste.net noch gelesen?Meine persönliche Meinung ist, dass die Börse sehr wohl unmoralisch ist, jedoch aus anderen Gründen

Sie ist faktisch ein Werkzeug (geworden), mit denen die Reichen und Mächtigen noch mehr Geld und Macht ansammeln. Diese Macht und das Geld wird dann zu Zwecken genutzt, die nicht der Gesellschaft dienen bzw. auf deren Kosten ablaufen (Kinder in Afrika, Öl im Irak yadayadayda). Langfristig forciert der globale Kapitalismus eine Mehrklassengesellschaft in der der Gesamtwohlstand steigt, der Wohlstand des einzelnen aber immer weiter absinkt und zurückgeht.Der Neid des kleinen Mannes oder das Unverständnis des dummen Bauerns?
Im Prinzip will doch jeder weniger Korruption und Unterdrückung - oder die Chance selber davon zu profitieren.
Dazu noch @Mar++us: Ja, der Urlaub in Kuba ist genauso unmoralisch wie mein asiatisches Adidas-T-Shirt (von Kindern für Kinder) oder mein afrikanischer Tabak. Aber bevor ich mich beschwere muss ich erstmal mein leckereres Kölsch zuende genießen, was essen und evtl. noch was wichtiges erledigen. Morgen vielleicht
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Headhunter schrieb:
Sie ist faktisch ein Werkzeug (geworden), mit denen die Reichen und Mächtigen noch mehr Geld und Macht ansammeln.
Das geht auch ohne Börse. Sogar vermutlich noch besser, da wenig betuchte Leute ohne sie gar keine Unternehmensbeteiligung tätigen könnten und damit von den Profiten komplett ausgeschlossen wären. Außerdem wären ohne sie große Firmen fast unmöglich - ob das schlimm wäre weiß ich nicht.
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MrN, glaubst du, dass die Börse pareto-effizient arbeiten ("a movement from one allocation to another that can make at least one individual better off, without making any other individual worse off", deutscher Artikel ist Murks.
Während du darüber nachdenkst, kannst du über den Black Tuesday 1993 von George Soros nachdenken

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Wo ist das Problem? Ist ja nicht so, als hätte da nicht jeder Zugang. Du kannst dein Geld genauso an der Börse veranlagen, oder Währungswechsel vornehmen.
Ist ja ein tolles Grundprinzip: Wer gut ist, gewinnt mehr. Du hast es damals eben übersehen und kein Geld gemacht indem du Währungswechsel vorgenommen hast, dein Pech.
MfG SideWinder
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Headhunter schrieb:
MrN, glaubst du, dass die Börse pareto-effizient arbeiten ("a movement from one allocation to another that can make at least one individual better off, without making any other individual worse off", deutscher Artikel ist Murks.
Nein, ganz sicher nicht. Das geht nicht in einem risikobehafteten System. Für mich klingt Pareto-Effizienz nach Stagnation.
Headhunter schrieb:
Während du darüber nachdenkst, kannst du über den Black Tuesday 1993 von George Soros nachdenken

Gleich zweimal nachdenken und gleichzeitig?
Ehrlich gesagt sehe ich auch da das Problem nicht. Wenn der Pound weniger wert ist als sein Preis, muss der Preis sinken. Wenn der Preis nur nicht sinkt, weil die Transaktionen zu klein sind, dann muss man mit so etwas rechnen.
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MrN schrieb:
[..]
Ehrlich gesagt sehe ich auch da das Problem nicht. Wenn der Pound weniger wert ist als sein Preis, muss der Preis sinken. Wenn der Preis nur nicht sinkt, weil die Transaktionen zu klein sind, dann muss man mit so etwas rechnen.Sicher das.
Das Problem dabei ist aber, dass die Abwertung des Pfundes durch einige wenige Indivuuen durchgeführt wurde. Sie haben ihr Machtstellung ausgenutzt, wahrscheinlich sogar missbraucht. Selbst Soros hat später gesagt, dass kein Mensch jemals solche Macht wie er haben sollte. (Leider finde ich den Link dazu nicht)Ein Einzelfall?
Ok, andere Frage: Würdest du Aktien von Microsoft kaufen? Jeder weiß, dass der Laden schlechte Software macht, die dauernd abstürzt und Viren mitbringt. Durch Ausnutzung ihres Monopols in allen Bereichen der IT-Welt unterdrückt die Firma effizient jedwede Konkurrenz. Weiß man alles. Dennoch ist die Aktien an der Börse jedermanns Liebling.
Was ich damit sagen möchte (kein MS-bashing
) ist: Das, was du an der Börse machstt, ist losgelöst von "realen" Problemen oder Werten. Wenn die Firma gute Fundamentals hat und prima gehandelt wird, steige ich ein - egal ob die Firma Käse im Aldi verkauft oder Menschen im Irak tötet.Macht das die Börse unmoralischer? In meinen Augen ja. Effizienz ohne Moral... wie schrecklich.
SideWinder: Die erste Einstiegshörde, um mit den Großen zu Pinkeln sind die hohen Lernkosten sowie je nach Spekulationsart Gebühren für Broker/Kursdaten/Gewinnmargen/Software usw...
Auch für dich habe ich einen schönen Artikel von Wikipedia verlinkt gefunden, nämlich diesen. Es geht über die größten Banken der Welt und bei der Größten steht bei Shareholder Equity "112537m". Ich versteh nicht viel von Geld, aber eine Zahl die so groß ist, dass ich sie nicht mal aussprechen oder in Milliarden umwandeln kann, muss verdammt groß sein.
Ich kann nur hoffen dass die Citybank das Geld zu meinen Besten einsetzt.Edit: Grammatik
Edit II: Eigentlich wollte ich diesen Link wegen Banken einfügen -> http://en.wikipedia.org/wiki/Bank#Top_ten_banking_groups_in_the_world_ranked_by_assets
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Headhunter schrieb:
MrN schrieb:
[..]
Ehrlich gesagt sehe ich auch da das Problem nicht. Wenn der Pound weniger wert ist als sein Preis, muss der Preis sinken. Wenn der Preis nur nicht sinkt, weil die Transaktionen zu klein sind, dann muss man mit so etwas rechnen.Sicher das.
Das Problem dabei ist aber, dass die Abwertung des Pfundes durch einige wenige Indivuuen durchgeführt wurde. Sie haben ihr Machtstellung ausgenutzt, wahrscheinlich sogar missbraucht. Selbst Soros hat später gesagt, dass kein Mensch jemals solche Macht wie er haben sollte. (Leider finde ich den Link dazu nicht)Ja, wenn einzelne Teilnehmer langfristig einen zu großen Anteil am Handelsvolumen haben, ist die Effizienz in Gefahr. (Die übrigens nie zu 100% gegeben ist.)
Headhunter schrieb:
Ein Einzelfall?
Ok, andere Frage: Würdest du Aktien von Microsoft kaufen? Jeder weiß, dass der Laden schlechte Software macht, die dauernd abstürzt und Viren mitbringt. Durch Ausnutzung ihres Monopols in allen Bereichen der IT-Welt unterdrückt die Firma effizient jedwede Konkurrenz. Weiß man alles. Dennoch ist die Aktien an der Börse jedermanns Liebling.Jedermanns?

Headhunter schrieb:
Was ich damit sagen möchte (kein MS-bashing
) ist: Das, was du an der Börse machstt, ist losgelöst von "realen" Problemen oder Werten. Wenn die Firma gute Fundamentals hat und prima gehandelt wird, steige ich ein - egal ob die Firma Käse im Aldi verkauft oder Menschen im Irak tötet.Ich fürchte, die Börse kann das auch gar nicht. Aber wieso sollten es nicht andere können? Es darf nicht ungestraft bleiben, etwas Schlimmes zu tun. Recht und Gesetz eben. Es gibt da schon ein paar Maßnahmen.
Headhunter schrieb:
Macht das die Börse unmoralischer? In meinen Augen ja. Effizienz ohne Moral... wie schrecklich.
Man könnte Moral nie an der Börse einführen. Man könnte allerdings versuchen gewisse Tendenzen zu bekämpfen, die das menschenübliche (!) kurzfristige Denken etwas ausgleichen. (Ein normaler Mensch bevorzugt kurzfristigen Erfolg sehr stark gegenüber langfristigem Erfolg.)
Headhunter schrieb:
SideWinder: Die erste Einstiegshörde, um mit den Großen zu Pinkeln sind die hohen Lernkosten sowie je nach Spekulationsart Gebühren für Broker/Kursdaten/Gewinnmargen/Software usw...
Und natürlich die Liquiditätsanforderungen an die Teilnehmer.
Headhunter schrieb:
Auch für dich habe ich einen schönen Artikel von Wikipedia verlinkt gefunden, nämlich diesen. Es geht über die größten Banken der Welt und bei der Größten steht bei Shareholder Equity "112537m". Ich versteh nicht viel von Geld, aber eine Zahl die so groß ist, dass ich sie nicht mal aussprechen oder in Milliarden umwandeln kann, muss verdammt groß sein.
Ich kann nur hoffen dass die Citybank das Geld zu meinen Besten einsetzt.In Deutschland gibt es allerdings mehr Banken.

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Headhunter schrieb:
Das Problem dabei ist aber, dass die Abwertung des Pfundes durch einige wenige Indivuuen durchgeführt wurde. Sie haben ihr Machtstellung ausgenutzt, wahrscheinlich sogar missbraucht.
Nun, diejenigen, die das Pfund mit politischen Hintergedanken manipuliert haben, aber doch auch. Das sind sogar noch weniger Leute und die haben weder einen Informationsvorsprung, sondern sind per Zufall (=Wahl) in ihre Ämter gekommen und mußten auch nicht mit ihrem eigenen Geld spielen, sondern mit dem anderer Leute. Das ist natürlich sehr viel nobler.
Ok, andere Frage: Würdest du Aktien von Microsoft kaufen? Jeder weiß, dass der Laden schlechte Software macht, die dauernd abstürzt und Viren mitbringt.
Niemand würde Software kaufen, wenn eine bessere Alternative da ist. Ist aber anscheinend nicht, also ist deine Voraussetzung einfach falsch.
Was ich damit sagen möchte (kein MS-bashing
) ist: Das, was du an der Börse machstt, ist losgelöst von "realen" Problemen oder Werten.Das ist doch Unsinn, und das weißt Du auch. Klar hat eine kurzfristige Schwankung im Aktienhandel nicht viel mit der Wertentwicklung des Unternehmens zu tun, aber auf größeren Zeitskalen natürlich schon.
Wenn es keine Spekulanten gäbe, dann wären Märkte (A verkauft Pferd, B kauft Pferd) unendlich viel träger, störungsanfälliger und ineffizienter als sie es sind (und immer waren, Spekulanten gibt es schließlich schon quasi immer).
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Daniel E. schrieb:
Niemand würde Software kaufen, wenn eine bessere Alternative da ist. Ist aber anscheinend nicht, also ist deine Voraussetzung einfach falsch.
Don't agree. Aber bitte, darüber sollten wir hier nicht diskutieren.
Daniel E. schrieb:
Was ich damit sagen möchte (kein MS-bashing
) ist: Das, was du an der Börse machstt, ist losgelöst von "realen" Problemen oder Werten.Das ist doch Unsinn, und das weißt Du auch. Klar hat eine kurzfristige Schwankung im Aktienhandel nicht viel mit der Wertentwicklung des Unternehmens zu tun, aber auf größeren Zeitskalen natürlich schon.
Das meint er glaube ich nicht. Er meint moralisch-ethische Probleme und Werte.
Daniel E. schrieb:
Wenn es keine Spekulanten gäbe, dann wären Märkte (A verkauft Pferd, B kauft Pferd) unendlich viel träger, störungsanfälliger und ineffizienter als sie es sind (und immer waren, Spekulanten gibt es schließlich schon quasi immer).
Das hab ich glaub auch schon dreimal gesagt.

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Mr. N schrieb:
Headhunter schrieb:
MrN schrieb:
[..]
Ehrlich gesagt sehe ich auch da das Problem nicht. Wenn der Pound weniger wert ist als sein Preis, muss der Preis sinken. Wenn der Preis nur nicht sinkt, weil die Transaktionen zu klein sind, dann muss man mit so etwas rechnen.Sicher das.
Das Problem dabei ist aber, dass die Abwertung des Pfundes durch einige wenige Indivuuen durchgeführt wurde. Sie haben ihr Machtstellung ausgenutzt, wahrscheinlich sogar missbraucht. Selbst Soros hat später gesagt, dass kein Mensch jemals solche Macht wie er haben sollte. (Leider finde ich den Link dazu nicht)Ja, wenn einzelne Teilnehmer langfristig einen zu großen Anteil am Handelsvolumen haben, ist die Effizienz in Gefahr. (Die übrigens nie zu 100% gegeben ist.)
Genau! Und genau das ist ja das Problem mit der Börse, so wie mit den Meisten kapitalistischen Institutionen. Langfristig fördern solche Systeme die Aufsplittung von Menschen in die Gruppen arm/reich bzw. mit Chance/ohne Chance. Um es platt auszudrücken, die wenigen Reichen werden immer Reicher. Die Deutsche Bank mal als Beispiel. Kapitalrentibalität von über 40%. Nice.
Einigen geht es ganz gut und sie haben keinen Grund sich zu beschweren. Mittelschicht.
Und vielen vielen mehr geht es immer dreckiger. Kümmert aber keinen, man hat ja eigene Probleme.Um mal von der Sozialkritik was runter zu kommen - die Börse bildet Gesellschaftsklassen, und diese Umschichtung geschieht oft zum Schlechteren. So

MrN schrieb:
[..]Ich fürchte, die Börse kann das auch gar nicht. Aber wieso sollten es nicht andere können? Es darf nicht ungestraft bleiben, etwas Schlimmes zu tun. Recht und Gesetz eben. Es gibt da schon ein paar Maßnahmen.
Ich stelle die These in den Raum, dass durch die Börse und öffentlich zugängliche Kapitalmärkte die Trennung zwischen Geld/Industrie und Politik/Macht immer weiter verschwimmt. Will ich nicht weiter argumentieren, schau dir nurmal die US Junta an.
Headhunter schrieb:
Macht das die Börse unmoralischer? In meinen Augen ja. Effizienz ohne Moral... wie schrecklich.
Man könnte Moral nie an der Börse einführen. Man könnte allerdings versuchen gewisse Tendenzen zu bekämpfen, die das menschenübliche (!) kurzfristige Denken etwas ausgleichen. (Ein normaler Mensch bevorzugt kurzfristigen Erfolg sehr stark gegenüber langfristigem Erfolg.)
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Naja.. wie mans sieht. Wenn man sich die menschliche Evolution betrachtet, so hat der Mensch sich nie durch seine körperliche Überlegenheit durchgesetzt. Jeder Tiger rennt schneller, jede Gazelle läuft schneller und jeder Vogel fliegt weiter. Die Überlebensfähigkeit des Menschens kommt von seiner Intelligenz und der Fähigkeit die Umgebung an sich selbst anzupassen und nicht umgekehrt. Menschen waren schon immer schwach und klein und verletzlich und haben durch Zusammenschluss in Gruppen und Dörfen überlebt (oder Arbeitsteilung a la Frau am Kochtop während der Mann Dinosaurier jagt).Was sagt uns das? Das gegenseitige Bekämpfen und profilieren auf Kosten anderer ist eine durchaus sehr menschliche Eigenschaft. Keine andere Spezies der Welt führt so großartige Genozides durch wie wir. Dennoch sind die Menschen durch Zusammenarbeit und friedliche Kollaboration zu dem geworden, was sie heute sind.
Alleine deshalb sollte man shcon umdenken. Ist sicher nicht durchsetzbar und etwas vom Thema ab... viel mir zum Thema vernünftiges menschliches handeln aber noch ein, oder wie erklärst du sowas?
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Langfristig fördern solche Systeme die Aufsplittung von Menschen in die Gruppen arm/reich bzw. mit Chance/ohne Chance.
Die Prinzipien nach denen die Natur ganz allgemein funktioniert (der bessere, schnellere, stärkere setzt sich durch - alle anderen sterben aus) sind dir aber schon bekannt?
MfG SideWinder
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Headhunter schrieb:
Was ich damit sagen möchte (kein MS-bashing
) ist: Das, was du an der Börse machstt, ist losgelöst von "realen" Problemen oder Werten. Wenn die Firma gute Fundamentals hat und prima gehandelt wird, steige ich ein - egal ob die Firma Käse im Aldi verkauft oder Menschen im Irak tötet.Genau das ist die Korruptheit des Kapitals. Kapital ist kalt, und bleibt kalt. Aber als Mensch sollte man doch auch seine Handlungen
Ethisch vertreten können, denn letzten Endes fallen alle deine Handlungen irgendwann auf dich oder deine Mitmenschen zurück.Und, deine Behauptung das es losgelöst ist von realen Problemen ist schlicht dummfug.
Wenn es zu einer Fusion kommt, gehen fast immer Arbeitsplätze verloren, und in den wenigsten Fällen lohnt es sich
für die Unternehmen im Nachhinein wirtschaftlich (siehe Daimler-Chrysler).Und es gibt auch den umgekehrten Bezug. Nehmen wir einfach mal einen "teufelskreis" aus der Realität:
Die Gewerkschaften verwalten Pensionskassen für ihre Mitglieder, desweiteren haben sie ein interesse ihre Streikkasse möglichst günstig anzulegen.
Viele Gewerkschaften geben dieses Geld (nicht gerade wenig) dann an Hedgefonds.Welches dann das Geld an der Börse anlegen, um z.b. bei der Telekom einzusteigen, oder anderswo. Dort wird dann wiederum eine möglichst hohe Rendite gefordert, was dazu führt, das die Firmen sich gezwungen sehen, trotz Milliardengewinnen einfach ein Teil des Personals("Gewerkschaftskundschaft") entlassen. Soweit ist dieses Beispiel noch einigermaßen Vertretbar, weil es ja auch so zu Umstrukturierungen kommt.
Aber wenn man mal in Mittelständische und völlig gesunde Unternehmen geht, dann siehts anders aus:
Jetzt braucht man als gewinnorientierter Fond garnicht mal an der Börse einkaufen, denn viele dieser Unternehmen sind nicht an der Börse, oder man kann sie nicht durch die Börse übernehmen, da die Aktienpakete festvergeben sind. Muss man aber auch nicht, denn kann ja einfach die Verbindlichkeiten des Unternehmens kaufen, die Banken freuen sich ja sicher über den ausgelösten Kredit.
Jetzt hat man die Verbindlichkeiten, und somit auch das Unternehmen, denn ohne Geld kann kein Unternehmen wirtschaften. Und plötzlich ist ein völlig gesundes Unternehmen, welches über Jahre gut wirtschaftete, dem Maxim unterworfen, so viel wie möglich Gewinne abzuwerfen.Auch beliebt ist, einfach den Kauf des Unternehmens mit einem Kredit zu finanzieren, und dann diesen auf die gekaufte Firma zu überschreiben,
somit kann man dann die Firma irgendwann abwickeln, und macht neben bei fette Gewinne (z.b. durch Weiterverkauf, abspaltung von diversen Unternehmensteilen etc.).
Was dabei mit den Menschen passiert, welche ja letzten Endes die Wirtschaft mit ihrem Konsum tragen, interessiert das Kapital nicht.phlox
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Wenn es zu einer Fusion kommt, gehen fast immer Arbeitsplätze verloren, und in den wenigsten Fällen lohnt es sich für die Unternehmen im Nachhinein wirtschaftlich
Da hätte ich gern einige Quellen wo davon die Rede ist.
Und plötzlich ist ein völlig gesundes Unternehmen, welches über Jahre gut wirtschaftete, dem Maxim unterworfen, so viel wie möglich Gewinne abzuwerfen.
WTF? Jedes Unternehmen ist zu jeder Zeit diesem Maxim unterworfen.
MfG SideWinder
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phlox81 schrieb:
Genau das ist die Korruptheit des Kapitals. Kapital ist kalt, und bleibt kalt.
Quark, Kapital ist nicht korrupt, Menschen sind das. Wer Macht hat, der wird bestochen, und darum sollte man Macht so gut wie möglich verteilen, also über Märkte vergeben.
Aber wenn man mal in Mittelständische und völlig gesunde Unternehmen geht, dann siehts anders aus:
Jetzt braucht man als gewinnorientierter Fond garnicht mal an der Börse einkaufen, denn viele dieser Unternehmen sind nicht an der Börse, oder man kann sie nicht durch die Börse übernehmen, da die Aktienpakete festvergeben sind. Muss man aber auch nicht, denn kann ja einfach die Verbindlichkeiten des Unternehmens kaufen, die Banken freuen sich ja sicher über den ausgelösten Kredit.
Jetzt hat man die Verbindlichkeiten, und somit auch das Unternehmen, denn ohne Geld kann kein Unternehmen wirtschaften. Und plötzlich ist ein völlig gesundes Unternehmen, welches über Jahre gut wirtschaftete, dem Maxim unterworfen, so viel wie möglich Gewinne abzuwerfen.Nun, abgesehen davon, daß es sich nicht lohnt, in *irgendwelche* Firmen einzukaufen, sondern in solche, die ein gute Wachstumschancen haben, ist das sicher richtig. Solche, räusper, Heuschrecken haben auf diese Weise sicher schon mehr Firmen und Arbeitsplätze gerettet, als es in Deutschland überhaupt gibt. Aber egal, böseböse, ich weiß, ich weiß, ich will euch hier auch gar nicht mehr weiter stören.
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SideWinder schrieb:
Wenn es zu einer Fusion kommt, gehen fast immer Arbeitsplätze verloren, und in den wenigsten Fällen lohnt es sich für die Unternehmen im Nachhinein wirtschaftlich
Da hätte ich gern einige Quellen wo davon die Rede ist.
Gibts verschiedene Studien zu, und viele Beispiele aus der Realität, wo dann doch nicht die Erwartungen des Managements eintrafen.
Ein solches Beispiel ist Daimler-Chrysler. Es gibt viele andere.SideWinder schrieb:
Und plötzlich ist ein völlig gesundes Unternehmen, welches über Jahre gut wirtschaftete, dem Maxim unterworfen, so viel wie möglich Gewinne abzuwerfen.
WTF? Jedes Unternehmen ist zu jeder Zeit diesem Maxim unterworfen.
Nicht der unbedingten Gewinnmaximierung, bzw. der Belastung durch die Kreditzinsen die das Unternehmen nach der Übernahme zu tragen hat.
Daniel E. schrieb:
phlox81 schrieb:
Genau das ist die Korruptheit des Kapitals. Kapital ist kalt, und bleibt kalt.
Quark, Kapital ist nicht korrupt, Menschen sind das. Wer Macht hat, der wird bestochen, und darum sollte man Macht so gut wie möglich verteilen, also über Märkte vergeben.
Ist eine Frage der Sichtweise, das meiste Kapital ist in Händen von Firmen. Welches wiederum verwaltet wird, um den größt möglichen Gewinn zu erzielen.
Dieser Mechnanismus ist sich langsam durch zunehmende Schuldscheine überhitzt, irgendwann wird man nicht mehr Kapital beleihen können, dann crasht das ganze System.Daniel E. schrieb:
Aber wenn man mal in Mittelständische und völlig gesunde Unternehmen geht, dann siehts anders aus:
Jetzt braucht man als gewinnorientierter Fond garnicht mal an der Börse einkaufen, denn viele dieser Unternehmen sind nicht an der Börse, oder man kann sie nicht durch die Börse übernehmen, da die Aktienpakete festvergeben sind. Muss man aber auch nicht, denn kann ja einfach die Verbindlichkeiten des Unternehmens kaufen, die Banken freuen sich ja sicher über den ausgelösten Kredit.
Jetzt hat man die Verbindlichkeiten, und somit auch das Unternehmen, denn ohne Geld kann kein Unternehmen wirtschaften. Und plötzlich ist ein völlig gesundes Unternehmen, welches über Jahre gut wirtschaftete, dem Maxim unterworfen, so viel wie möglich Gewinne abzuwerfen.Nun, abgesehen davon, daß es sich nicht lohnt, in *irgendwelche* Firmen einzukaufen, sondern in solche, die ein gute Wachstumschancen haben, ist das sicher richtig. Solche, räusper, Heuschrecken haben auf diese Weise sicher schon mehr Firmen und Arbeitsplätze gerettet, als es in Deutschland überhaupt gibt. Aber egal, böseböse, ich weiß, ich weiß, ich will euch hier auch gar nicht mehr weiter stören.
Nein, es lohnt sich natürlich nicht, irgendwas zu kaufen, sondern nur das was auch lohnenswert ist.
Das nicht alle Fonds grundsätzlich mit zerstörerischen Motiven handeln ist klar, und manche Firma wurde sicher auch gerettet,
aber genügend andere Firmen oder Firmenteile wurden dadurch einfach aus dem Markt gedrängt und abgewickelt.
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Hallo,
nur zur Information: Hedgefunds profitieren je nach Anlageart auch von fallenden Kursen. Demnach freut sich Mr. Heuschrecke wenn die Kurse von Firma X nach seinem Einstieg fallen. Toll

MrN: Gerade im Fefe-Blog noch was schönes über den Dollar und die Globalisierung gelesen:
http://www.foreignaffairs.org/20070501faessay86308-p50/benn-steil/the-end-of-national-currency.html
Summary: Global financial instability has sparked a surge in "monetary nationalism" -- the idea that countries must make and control their own currencies. But globalization and monetary nationalism are a dangerous combination, a cause of financial crises and geopolitical tension. The world needs to abandon unwanted currencies, replacing them with dollars, euros, and multinational currencies as yet unborn.
-> Globalisierungs-/Börsenbashing mal mit etwas anderen Argumenten.Zustimmung zu den Beobachtungen, Zweifel an den gezogenen Konsequenz.
Edit: Ich will ja niemanden mit Newsartikeln bombardieren, aber der hier ist einfach zu passend: When Warren Buffet's gone, the world will be a better place
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Headhunter schrieb:
Genau! Und genau das ist ja das Problem mit der Börse, so wie mit den Meisten kapitalistischen Institutionen. Langfristig fördern solche Systeme die Aufsplittung von Menschen in die Gruppen arm/reich bzw. mit Chance/ohne Chance. Um es platt auszudrücken, die wenigen Reichen werden immer Reicher.
Das wage ich nicht zu beurteilen.
Headhunter schrieb:
Die Deutsche Bank mal als Beispiel. Kapitalrentibalität von über 40%. Nice.
Die ganze Leverage macht mir Angst.
Headhunter schrieb:
Einigen geht es ganz gut und sie haben keinen Grund sich zu beschweren. Mittelschicht.
Es heißt, diese verschwindet auch.
Headhunter schrieb:
Und vielen vielen mehr geht es immer dreckiger. Kümmert aber keinen, man hat ja eigene Probleme.
Ach, das sind die, die man ständig im Fernsehen sieht.

Headhunter schrieb:
Um mal von der Sozialkritik was runter zu kommen - die Börse bildet Gesellschaftsklassen, und diese Umschichtung geschieht oft zum Schlechteren. So

Don't agree. Ohne Börse würde das genauso passieren aber den Firmen ginge es weniger gut. (Wenn eine Firma ohne Börse besser dran is, muss sie ja nich rein.)
Headhunter schrieb:
<Anthropologie-Zeug>
Das hat ja wohl keinen Einfluss darauf, ob man gesetzliche Regelungen einführt, oder nicht. Oder auch etwas ähnliches. Die CO2-Zertifikate könnten sehr wirkungsvoll sein, wenn sie vernünftig implementiert worden wären.
Ich denke ich mache mehrere Posts, damit ich die Zitieren-Funktion bequemer nutzen kann.
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phlox81 schrieb:
Kapital ist kalt, und bleibt kalt.
"Kalt" ist keine Bewertungskategorie des rationalen Menschen.
phlox81 schrieb:
Auch beliebt ist, einfach den Kauf des Unternehmens mit einem Kredit zu finanzieren, und dann diesen auf die gekaufte Firma zu überschreiben
Das find ich auch nicht unbedingt gut.