Hilfe, ich fange bald eine Ausbildung zum Fachinformatiker an



  • Theoretisch schon, ja. Aber die Gebiete sind so groß, dass man echt jemanden braucht, der einen zu den wichtigen Sachen führt. Wie gesagt, ich denke Du unterschätzt die Sachen einfach gründlich.



  • unwichtig schrieb:

    P.S.: Ein Dipl. Informatiker ohne Kenntnisse von Logikschaltungen (Nand Nor Addierer etc. bla bla) würde wahrscheinlich gut ausgelacht werden.

    Arghpf.... So einen gibt es nicht, weil das Kinderkacke ist.

    Bei Wikipedia und Co steht meist alles nur sehr Oberflächlich. Damit du mal wieder runterkommst solltest du dir mal einige Uni-Skripte anschauen.
    Ich behaupte man kann sich das selber nicht aneignen, weil einem dazu der rote Faden fehlt und man nicht weiß, in welcher Reihenfolge man alles angehen muss. Auch wird man selber kaum die Muße haben sich erst einmal die umfangreichen mathematischen Kenntnisse anzueignen, die für ein Verständnis weiterführender Literatur unerlässlich sind.



  • unwichtig schrieb:

    Es waren nur Beispiele, selbstverständlich kann sich jeder, angefangen bei Wikipedia, darüber informieren was alles zur theoretischen und praktischen Informatik gehört und sich dann die Themen selbst aus Büchern, Skripten etc erarbeiten.

    Theoretisch schon, praktisch fehlt die Zeit und die Motivation. Wer setzt sich denn bitte hin und arbeitet nach Feierabend die gesammelten Werke von Tanenbaum durch, oder von Knuth? Ohne Anleitung kommt man da wahrscheinlich nicht weit.

    Als Student musst du doch eh viel sebst lernen, genauso wie die ganzen Autoditakten die auch ohne Studium Projekte leiten und richtig Ahnung von ihrem Gebiet haben.

    Projektleitung und Spezialist in irgendeinem Gebiet zu werden benötig auch kein Studium, da hast du Recht.

    P.S.: Ein Dipl. Informatiker ohne Kenntnisse von Logikschaltungen (Nand Nor Addierer etc. bla bla) würde wahrscheinlich gut ausgelacht werden.

    Ungefähr wie ein Physiker ohne Kenntnis der Newtonschen Axiome.



  • Minimee schrieb:

    Ich behaupte man kann sich das selber nicht aneignen, weil einem dazu der rote Faden fehlt und man nicht weiß, in welcher Reihenfolge man alles angehen muss. Auch wird man selber kaum die Muße haben sich erst einmal die umfangreichen mathematischen Kenntnisse anzueignen, die für ein Verständnis weiterführender Literatur unerlässlich sind.

    ach, ich glaube, wenn man sich für das zeug extrem interessiert und unbedingt alles wissen will, dann kriegt man das schon hin. man kann ja alle möglichen leute fragen und sich als gasthörer an'ner uni entsprechende vorlesungen reinziehen usw. das einzige problem wird wohl die zeit sein, d.h. man muss arbeitslos, schüler, rentner o.ä. sein.
    🙂



  • Undertaker schrieb:

    ach, ich glaube, wenn man sich für das zeug extrem interessiert und unbedingt alles wissen will, dann

    ... könnte man es auch gleich studieren, oder nicht? Warum erst eine Ausbildung?



  • Das Studium ZWINGT einen auch, sich mit gewissen Dingen ausseinander zu setzen. Ich haette mich nie freiwillig dafuer interessiert, wie man das Pumping Lemma beweisst (theoretische Info), was der Kern einer linearen Funktion ist und was man damit machen kann (Mathe), wie man die Mean Time To Failure eines eingebetteten Systems ermittelt (technische Info) oder wie J2EE funktioniert (angewandte Info). Vielleicht fuer einen diesen Bereiche, aber nicht fuer alle, die im Studium so vorkommen.. Klar kann man sich Grundlagenwissen in allen Bereichen selbst aneignen, bzw. vielmehr erwart ich mir von jedem ausgebildeten "Informatiker" (egal ob Diplom- oder Fach-), dass er die Basics der einzelnen Teilbereiche kennt: also z. B. weiss was NP-vollstaendig ist, wie man lineare Gleichungssysteme loest, wie man mit Gattern verschiedene Funktionen aufbaut und wie man (in mehr als einem Paradigma) programmiert). Nur hoerts nach diesen Basics bei der "Selbstausbildung" oft auf, da es nicht mehr leicht ist, gut aufbereitetes Lernmaterial zu finden (oder willige Mitlerner, mit denen man's gemeinsam aufbereiten kann).



  • Blue-Tiger schrieb:

    Das Studium ZWINGT einen auch, sich mit gewissen Dingen ausseinander zu setzen. Ich haette mich nie freiwillig dafuer interessiert, wie man das Pumping Lemma beweisst (theoretische Info), was der Kern einer linearen Funktion ist und was man damit machen kann (Mathe), wie man die Mean Time To Failure eines eingebetteten Systems ermittelt (technische Info) oder wie J2EE funktioniert (angewandte Info).

    Wenn ich in einen neuen Job kam, bedeutete das für mich in der Regel bei 0 zu beginnen (wobei ich mir die Jobs auch so aussuche, dass ich nicht zuviel mache, was ich schon kann, sonst wird's ja langweilig).
    Von Kommilitonen weiß ich, dass sie sich an viele Dinge aus dem Studium schon nicht mehr erinnern, weil theoretische Informatik oder "tiefgreifende" Mathematik in der Softwareentwicklung nicht grundsätzlich verwendet wird. Nach 2 bis 3 Jahren ist ein großteil des Studiums als greifbares Wissen verloren.
    Das wurde mir kürzlich bewußt, als man mich fragte, ob ich wüßte, was ein Equi-Join ist und ich passen musste. Equi-Joins zu nutzen, ist kein Thema, aber dass die so heißen, habe ich vergessen. Fachlich ist ein Equi-Join ein Handwerk, dass jeder Fachinformatiker auch kann - ich merke nichtmals mehr, wenn jemand aus dem Informatiker 1*1 spricht. Ich brauchte den Ausdruck nie.
    Und so geht auch Wissen flöten, dass im Alltag nicht benötigt wird. Du wirst das Pumping Lemma nicht mehr täglich beweisen müssen und vielleicht in ein paar Jahren schon nicht mehr wissen, worum es dabei ging und frische Uni-Absolventen entdecken, dass ihr Chef von theoretischer Informatik eigentlich keine Ahnung hat, wenn Du beim Pumping Lemma von irgendwas sprichst, was Dir bei dem Wort grade in den Kopf kam...

    Während der Fachinformatiker sich also im Job das Wissen aneignet, um seinen Job zu machen, macht der Informatiker das auch und blendet viel mehr Wissen dafür wieder aus und nach ein paar Jahren wird man vermutlich mehr oder minder gleichwertig arbeiten, weil beide die Anforderungen gleichwertig erfüllen.

    Den Unterschied sehe ich mehr im Interesse: Wer sich für Informatik interessiert, will mehr wissen, also studiert er, was mit Kosten und mehr Aufwand verbunden ist. Hier ist mehr Engagement gefordert.
    Wer nur am Computer arbeiten möchte, macht eine Ausbildung und geht dann arbeiten.
    Entsprechend auch eine andere Motivation, Projekte umzusetzen oder neues hinzuzulernen und die Einstellung.
    Der Informatiker hat studiert, um hoffentlich Verantwortung tragen zu können, der FI wurde ausgebildet, um zu tun, was diejenigen wollen, die die Verantwortung haben. Ob die Verantwortlichen da Mist bauen, ist für den FIler nicht so wichtig.
    Für mich als Arbeiter während der Sommerferien, war mir egal, was die Verantwortlichen wollen, hauptsache, die vergessen ihre Verantwortung nicht, wenn sie mein Geld überweisen sollen.
    Wobei das natürlich auch nicht allgemeingültig ist.



  • Hallo,

    ich selbst bin Fachinformatiker für AE. Verdiene auch nicht schlecht sage und schreibe 680€ im ersten Jahr. Ich habe selbst nur einen Hauptschulabschluss. Selbst beherrsche ich C++ C++/CLI C# und Java. Und das ohne ein Abitur oder einem Studium... Zur Ausbildung: Es ist nichts anderes als ich Daheim mache. Nur viel intensiver. Ich habe viel über Multi-Threading gelernt, GDI+ und dll Einbindungen, was ich früher als Hobby-Programmierer nicht gebraucht habe. Insgesamt find ich lohnt es sich, auch ohne ein Abiturabschluss (ach nur so am Rande, bei unsrem Betrieb kommen wöchentlich Bewerbungen von Abiturienten und nur wenige von denen werden genommen, weil die meisten sich mit einer 0815 Bewerbung bewerben und mit Noten für die ich mich schämen würde...). Und meine Zukunft? Real wird nachgemacht und werde übernommen in meinen Betrieb 👍. Ich weiß nicht wo ich mir da die Zukunft verbaut habe... 🙂



  • Naja, aus Deiner Perspektive ist ein Studium ohnehin extrem unwahrscheinlich. Insofern konntest Du eigentlich allein FI werden. Die vielfältigen Möglichkeiten, die Diplominformatiker haben, werden Dir aber verschlossen bleiben. Aber wenn Du zufrieden bist, ist das doch in Ordnung.

    Übrigens solltest Du von Abiturienten nicht automatisch "alles besser" erwarten (tust Du jetzt wahrscheinlich auch nicht mehr 🤡). Das sind ganz normale Menschen, die ganz normalen Mist bauen wie andere auch.



  • scrub schrieb:

    Naja, aus Deiner Perspektive ist ein Studium ohnehin extrem unwahrscheinlich. Insofern konntest Du eigentlich allein FI werden. Die vielfältigen Möglichkeiten, die Diplominformatiker haben, werden Dir aber verschlossen bleiben. Aber wenn Du zufrieden bist, ist das doch in Ordnung.

    Übrigens solltest Du von Abiturienten nicht automatisch "alles besser" erwarten (tust Du jetzt wahrscheinlich auch nicht mehr 🤡). Das sind ganz normale Menschen, die ganz normalen Mist bauen wie andere auch.

    Wieso ist ein Studium unwahrscheinlich :p? "Könnte" ich alles nachmachen, aber ich denk mir wozu? Du hast recht ein Diplominformatiker hat mehr Bereiche wie ich, aber was ist wohl den Betrieb, aus Kostengründen, lieber? Ich weiß da könnte man ewig streiten 🙄 und es ist auch jeder seine Sache was er lernen möchte. Aber die Ausbildung als Fachinformatiker als "verbaute Zukunft" zu sehen, den würd ich nicht raten Diplominformatiker zu erlernen. Und außerdem kann man nach der Ausbildung sich Weiterbilden und andere Bereiche anstreben.

    Tut mir leid wenn es so aussah, dass ich alle Gymnasiasten für nicht fähig abstempel. Ich wollte nur zeigen das ein Hauptschüler sich trodzdem in den Bereich durch kämpfen kann, obwohl er "nur" einen Hauptschulabschluss hat. 🙂


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