Lebt ihr "am Limit"?
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Umfrage: Wenn euer regelmäßiges Einkommen plötzliche wegfiele, wieviele lange könnte ihr euren Lebenstil aufrecht erhalten?
Auswahl Stimmen Prozent Ich könnt schon den nächsten Monat nicht mehr alle Rechnungen/Raten bezahlen 14 20.6% Einen Monat käme ich zurecht 7 10.3% Zwei Monate würde ich ohne neues Einkommen klarkommen 6 8.8% Drei Monate, dann wirds eng 8 11.8% Ich käme mit Einschränkungen auch noch 6 Monate über die Runden 9 13.2% Ich könnte wohl auch noch ein ganzes Jahr aushalten wenns sein muss 13 19.1% Ich muss mir da um nix sorgen machen. 11 16.2% Mich interessiert das gerade weil ich in letzter Zeit die Erfahrung gemacht habe, des Recht viele meiner Bekannten und Verwandten was Ihre Einnahmen/Ausgaben betrifft recht geringe Spielräume haben.
Z.b. ein Freund von mir hat eine unerwartete Ausgabe von ca 250 Euro gehabt und schon gemeint, dass er sich deswegen diesen Monat keine "Kippen" mehr kaufen kann. Er ist selbstständig.
Ein anderer (Student) hat meist nicht mal 30 Euro übrig, wenn er die mal plötzlich dringend braucht.
Andere überziehen ihr Giro bis ans Limit um sich ein Motorrad zu kaufen oder leasen sich von 400 Euro Azubi-Gehalt ein dickes Auto.
Nichtzuletzt bin ich beruflich mit Kunden beschäftigt die Kleinkredite/Kreditkarten für Konsumenten vergeben und dabei Zinssätze verlangen, das mich wundert wer sowas macht. Ich kenne auch die Mahnschreiben die da rausgehen ... Die entsprechende Geschäftsmodelle schwappen alle aus den USA zu uns rüber hab ich den Eindruck.
Woher kommt es, dass es so viele Leute gibt die sich (aus Konsumdrang?) verschulden bzw. "am Limit leben"?Vorallem weil ich das persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann so "riskant" zu leben.
Das mal irgendetwas größere kaputt geht kann immer passieren, ein Kollege musste sich neulich unerwartet um die Beerdigung eines Familienmitglieds kümmern, das ging dem auch ins Geld.
Oder wenn der Vermieter plötzlich für seine Wohnung Eigenbedarf anmeldet. Ein Umzug kostet auch was + man weiß nicht ob man wieder sowas günstiges findet oder hat einen teureren Weg zur Arbeit.
etc etc etcDazu kommt das mir der Gedanke sich zu verschulden eh schon unangenehm ist. Ich werde das hoffentlich nie machen müssen.
Muss man denn jeden Monat so leben das nichts übrig bleibt?
Und nur um das klar zu stellen. Ich rede hier nicht von Leuten die wirklich wenig verdienen und keine Wahl haben sondern teilweise von gut verdienenden Angstellten die einfach mal im Urlaub nicht ganz so weit wegfliegen müssten und auch nicht alle 3 Jahre ein neues Auto bräuchten oder mit Kettenrauchen aufhören könnten.
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Nichtzuletzt bin ich beruflich mit Kunden beschäftigt die Kleinkredite/Kreditkarten für Konsumenten vergeben und dabei Zinssätze verlangen, das mich wundert wer sowas macht. Ich kenne auch die Mahnschreiben die da rausgehen ... Die entsprechende Geschäftsmodelle schwappen alle aus den USA zu uns rüber hab ich den Eindruck.
Woher kommt es, dass es so viele Leute gibt die sich (aus Konsumdrang?) verschulden bzw. "am Limit leben"?In den USA existiert da ohnehin ein ganze anderes Verhältnis. In Deutschland hat man ja eher eine Kreditkarte im Sinne einer EC-Karte. Man bezahlt damit und am Ende des Monats begleicht man die Rechnung mit der Kreditkartenfirma. In den USA dienen die ja wirklich dazu Kredite aufzunehmen. Genauso wie man dort auch mal eine Hypothek aufnimmt, um die Konsumgüter (wie zB einen verdammt großen Fernseher) zu kaufen. So etwas ist hier ja noch relativ unüblich. Aber anscheinend versuchen Banken/Kreditkarten-Firmen so ein Modell auch in Deutschland einzuführen, zumindest gibt es regelmäßig Werbung, für solche Kreditkarten und Kredite.
Aber ich persönlich könnte mir so etwas nicht vorstellen. Man sollte immer Reserven haben und für Spielereien nur Geld ausgeben, was man auch entbehren kann.
(Wobei man natürlich immer pech haben kann und in einer Schuldenfalle landet!)
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Das ist ein schwieriges Thema, vor allem weil man durch unvorhergesehene Ereignisse wirklich stolpern kann, insbesondere, wenn man wegen seines bisherigen Lebensweges noch keinerlei Reserven aufbauen konnte.
Trotzdem muß man sagen, daß viele Leute auch einfach selbst schuld sind. Kein Überblick über Einnahmen und Ausgaben dürfte in der Masse der Fälle das Hauptproblem sein, warum die Leute am Limit leben. Wer führt denn ein Haushaltsbuch? Wie kann es sein, daß Leute am 20. überrascht vor dem Geldautomat stehen und sagen "oh, Konto ist schon leer." Daß das Konto am 20. leer ist, kann ich am 10. bereits sehen - und entsprechend auch steuern. Gerade wenn man wenig Geld zur Verfügung hat, sollte man sich durch ein Haushaltsbuch so positionieren, daß man jederzeit einen Überblick über sein Konto hat. Und wer das tut, der weiß auch, ob er sich jetzt etwas kaufen kann oder nicht. Wenn ich kein Geld dafür habe, gibt's den Flat-TV eben erst 2008, und nicht schon 2007 auf Kredit. Da sind die meisten Leute zu gierig, können nicht abwarten - und dann kommt noch ein unerwartetes Ereignis, und das war's dann.
Ich hatte mir das mit dem Haushaltsbuch zu meiner Studentenzeit angewöhnt, und mache das noch heute. Und es hilft wirklich, man hat den Überblick. Nur was man misst, kann man auch steuern.
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illuminator schrieb:
Andere überziehen ihr Giro bis ans Limit um sich ein Motorrad zu kaufen oder leasen sich von 400 Euro Azubi-Gehalt ein dickes Auto.
Da hält sich mein Mitleid in Grenzen.
illuminator schrieb:
Dazu kommt das mir der Gedanke sich zu verschulden eh schon unangenehm ist. Ich werde das hoffentlich nie machen müssen.
Ist das vielleicht eine Sache der Erziehung? Es wurde fast nie über das Thema geredet, aber ich habe irgendwie die Einstellung entwickelt, daß Schulden böse und unter allen Umständen zu vermeiden sind.
Da fällt es dann natürlich direkt auf, wenn manche Leute sorglos hier und da Geld leihen, ohne Anzeichen von Gedanken, wie es mal zurückgegeben werden soll.Mit dem Zivildienst gings stark nach oben. Dann gings in der Studienzeit nur ganz langsam bergab, zuletzt dann deutlich schneller, aber die Tendenz wird sich vermutlich bereits bald umdrehen.
Das ist auch das einzige, worauf ich sehe: die Tendenz. Wenn die positiv ist, gehts mir gut und ich fühle mich wohl. Aber sobald es ein paar Monate runterging, werde ich panisch.Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, ein Konto im Minus zu haben

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Hi,
also ich habe genügend private Vorsorgen. Allerdings ist mein Giro am Ende des Monats schon ganz gerne mal der Null nahe. Eine unvorvergesehen Ausgabe könnte ich vermütlich ohne Probleme kompensieren (z.B. kaputte Waschmaschine oder Kühlschrank oder sowas), bei einem zweiten wirds schon schwierig. Da ich kein Auto habe, halten sich meine unvorhergesehenen Ausgaben aber auch in Grenzen.
Ab und an durchforste ich meine Kontoauszüge, und habe letztens erst wieder 25 Euro pro Monat eingespart. Über sowas kann ich mich dann freuen.

Allerdings war das bei mir schon immer so, und irgendwie kann ich auch gut damit leben. Man lebt eben nur einmal, und muss sich mal was gönnen. Solange man nicht hoffnungslos überschüldet ist und sein Geld auch einigermaßen kontroliert ausgibt, find ich es auch in Ordnung, am Ende des Monats ein kleines - vorne stehen zu haben.

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Ich als Schueler bin natuerlich von irgendeinem Einkommen unabhaengig, schließlich wird alles Wichtige von den Eltern bezahlt..
Aber im letzten Jahr habe ich mein ganzes Ferialjob-Geld ausgegeben, Verstaerker, Mp3 Player und Fuehrerscheinanzahlung. Dann hab ich mich ungefaehr so gefuehlt: Ups, hab ja nur noch 100 Euro aufm Konto, wie soll ich denn da die restlichen 600 fuer den Fuehrerschein bezahlen. Das ist dann schon gegangen, bissl Geld von den Großeltern bekommen, die Eltern haben auch was beigeschossen usw usf.
Aber eins habe ich gelernt, vorausschauend planen. Im echten Leben geht das nicht so leicht..
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Als ich den Titel las, dachte ich erst dass gefragt ist, ob man iwie so ein art Rock 'n Roller-Leben lebt... Live fast, die young usw.
Na ja, ich habe gewisse Rücklagen, die ich als halbwegs sicheres Polster für meine Situation betrachte, aber als Student ist es schwierig, größere Rücklagen zu bilden.
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GPC schrieb:
Na ja, ich habe gewisse Rücklagen, die ich als halbwegs sicheres Polster für meine Situation betrachte, aber als Student ist es schwierig, größere Rücklagen zu bilden.
Dafür hat man im Normalfall aber auch einige Probleme nicht bzw. kann diese besser kompensieren.
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rüdiger schrieb:
GPC schrieb:
Na ja, ich habe gewisse Rücklagen, die ich als halbwegs sicheres Polster für meine Situation betrachte, aber als Student ist es schwierig, größere Rücklagen zu bilden.
Dafür hat man im Normalfall aber auch einige Probleme nicht bzw. kann diese besser kompensieren.
z.B.? Und bedenke, dass ich BA-Student bin

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@GPC
Das ist sicher zu leicht gesagt von mir. Ich ging von dem "normalen Studenten" aus. Also jemand der Single ist (oder frisch verheiratet aber ohne Familie), mit einer Geldquelle, wie Eltern oder Bafög und ohne größeres Eigentum (zB Eigentumswohnung).In dem Fall sind viele Katastrophen einfach ausgeschlossen bzw. können leichter kompensiert werden. Man ist zB nicht von Arbeitslosigkeit betroffen oder eine kaputte Waschmaschine (falls man überhaupt eine eigene hat) kann man leichter kompensieren, als eine Vierköpfige Familie. Das meinte ich.
Aber klar: Es gibt auch Studenten die 7 Kinder haben, das Studium nur über einen Job finanzieren und in ihrer Eigentumswohnung mit riesen Waschmaschine sitzen

Als BA-Student hast du vermutlich als zentralen Unterschied weniger Freiheit in deiner Zeiteinteilung und kannst daher nicht einige Probleme durch den Aufwand von Zeit lösen/kompensieren. Aber bekommst du Lehrgeld? Wenn ja ist das eine Alternative zum Zeitaufwand.
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rüdiger schrieb:
@GPC
In dem Fall sind viele Katastrophen einfach ausgeschlossen bzw. können leichter kompensiert werden. Man ist zB nicht von Arbeitslosigkeit betroffen oder eine kaputte Waschmaschine (falls man überhaupt eine eigene hat) kann man leichter kompensieren, als eine Vierköpfige Familie. Das meinte ich.Okay, dachte ich mir schon. Also ich z.B. wohne noch daheim und daher fällt da schon mal viel Risiko weg. Aber ich habe ein Auto, mit dem auch mal was sein kann... und Ersatzteile deutscher Hersteller sind teuer. Das Risiko bleibt überschaubar. Neuer Motor ist das Worst-Case Szenario.
Als BA-Student hast du vermutlich als zentralen Unterschied weniger Freiheit in deiner Zeiteinteilung und kannst daher nicht einige Probleme durch den Aufwand von Zeit lösen/kompensieren. Aber bekommst du Lehrgeld? Wenn ja ist das eine Alternative zum Zeitaufwand.
Jo, ich bekomme Gehalt. Das löst viele Probleme. Die alte Zeit = Geld Rechnung stimmt halt doch. Ich bemerke, wie ich mehr Geld ausgebe und dafür wertvolle Zeit einspare. Da merkt man erst mal, was einem Freizeit wirklich "wert" ist.
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scrub schrieb:
Mit dem Zivildienst gings stark nach oben. Dann gings in der Studienzeit nur ganz langsam bergab, zuletzt dann deutlich schneller, aber die Tendenz wird sich vermutlich bereits bald umdrehen.
Das ist auch das einzige, worauf ich sehe: die Tendenz. Wenn die positiv ist, gehts mir gut und ich fühle mich wohl. Aber sobald es ein paar Monate runterging, werde ich panisch.Von welcher Tendenz redest du denn hier? Meinst du, wie liquide du in der Zivi- Studentenzeit etc. gewesen bist?
Ein Phänomen, was ich immer wieder beobachten kann ist, dass es bei manchen fast egal ist, wieviel sie verdienen, sie eigentlich immer den gleichen Betrag am Ende des Monats haben (Ihr Konsumverhalten also parallel zu ihrem Einkommen steigt/fällt). Mich eingeschlossen.
Es gab Zeiten, da hatte ich gerade mal 20€/Woche zum leben, seit ein paar Jahren ist es deutlich mehr, aber trotzdem komme ich irgendwie nie dazu mal einen größeren Betrag zu sparen. Ich bin zwar relativ konstant in meinem Sparverhalten, aber der Betrag änderte sich nie so wirklich
Wie oben erwähnt hab ich das aber auch bei anderen Leuten so beobachten können (sofern sie überhaupt etwas Geld für schlechte Zeiten weglegen)
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illuminator schrieb:
....
Nichtzuletzt bin ich beruflich mit Kunden beschäftigt die Kleinkredite/Kreditkarten für Konsumenten vergeben und dabei Zinssätze verlangen, das mich wundert wer sowas macht. ....Das machen meist Leute, die keine Zinseszinsrechnung gelernt haben. Und die nicht wissen, daß zu erst die Zinsen getilgt werden, bevor die Schuld abgebaut wird. Da fällt so mancher irgendwann aus allen Wolken.
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Ich war auch enttäuscht, als es nur um Geld ging. Das nennt man "Leben am Limit"? Echt schwach.

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Erhard Henkes schrieb:
Ich war auch enttäuscht, als es nur um Geld ging. Das nennt man "Leben am Limit"? Echt schwach.

Ne, Du toller Hecht kannst nur nicht richtig lesen (oder kennst die Bedeutung von Anführungszeichen nicht).
"leckeres" Essen ist eben nicht zwangsläufig lecker.
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Langweiler.
(im übrigen solltest Du Dich als Moderator zurück halten mit Publikumsbeschimpfungen.
)
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Erhard Henkes schrieb:
Langweiler.
(im übrigen solltest Du Dich als Moderator zurück halten mit Publikumsbeschimpfungen.
)Ja Mami, möchtest Du mir sonst noch irgendwelche Vorschriften machen? :p
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W0lf schrieb:
scrub schrieb:
Wenn die [Tendenz] positiv ist, gehts mir gut und ich fühle mich wohl. Aber sobald es ein paar Monate runterging, werde ich panisch.
Von welcher Tendenz redest du denn hier? Meinst du, wie liquide du in der Zivi- Studentenzeit etc. gewesen bist?
Zustand = Kontostand
Tendenz = Kontostand nimmt ab / zu
Beobachtungszeitraum ist ein Monat.Im Notfall kann ich sicher "rausgehauen" werden. Aber so ein Notfall steht zum Glück eher nicht in Aussicht. Aber man kann ja nie wissen.
Für jede Eventualität kann man aber auch nicht vorplanen. Dann kommt eben was und man muß damit umgehen...Jester schrieb:
Ja Mami, möchtest Du mir sonst noch irgendwelche Vorschriften machen? :p
Ja, du solltest Dein Profil aktualisieren. Da Du schon ein paar Finger alt bist, solltest Du das inzwischen auch allein hinkriegen. :p
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OT:
In der Rubrik "Neuigkeiten" gilt das nur bedingt, da hier die Moderatoren auch mal ganz normale Menschen sein dürfen. Hier kommt's sogar vor, daß die Nasen eine andere Meinung haben als ich. Unerhört.