Eliteuniversitäten



  • So, nachdem die zweite Runde des Elite-Wettbewerbes für Hochschulen abgeschlossen ist gibt es eine handvoll mehr Elite-Unis in Deutschland.
    Doch wie sieht man diesen Status in der freien Wirtschaft?
    Werden Bewerber solcher Universitäten bevorzugt?

    Zu mir selbst: Ich bin kein Student, aber mache dieses Jahr Abitur und werde dann
    irgendwann nach dem Zivieldienst wohl auch ein Studium anfangen, daher
    verunsichert mich dieser Prozess der Bundesrepublik ein wenig. Es ist ja so,
    dass Elituniversitäten auch strengere Auswahlverfahren durchführen dürfen, soweit ich weiß.



  • Überall da, wo du den Menschen eine Qualität zuordnest (soll heißen: Manche sind gut genug für Eliteunis - sie sind besser -, während andere es nicht sind - sie sind schlechter), da erfolgt auch eine Auslese.



  • ogbgroup schrieb:

    Es ist ja so, dass Elituniversitäten auch strengere Auswahlverfahren durchführen dürfen, soweit ich weiß.

    Da weisst du falsch. Elite-Universität bezieht sich ausschliesslich auf die Forschung und hat nichts, ich wiederhole, nichts mit der Lehre zu tun. Man kann aber hoffen, dass das in "Vergessenheit" gerät und auch als Student später schlicht von dem Eliteuniversitäten-Ruf leben 😉



  • "elite" bedeutet schlicht, dass die entsprechende anstalt (uni, schule, etc.) sich ihre bewerber genau anguckt und aussortiert. es gibt zwar einen staatlich garantierten anspruch auf einen studienplatz, aber halt nur an staatlichen universitäten. elite unis sind meist private hochschulen und deshalb nicht an diese pflicht gebunden.



  • Von amerikanischen Eliteunis geht seit jeher eine Faszination auf Studenten in aller Welt aus. Daher sollten diese auf Platz eins bei deinen Zielen stehen. Bush und Clinton haben z.B. in Yale studiert. Schulnoten, Testergebnisse, selbst verfasste Essays, Nationalität eines Bewerbers und sogar der Beruf deiner Eltern, all das spielt bei der Bewerbung eine Rolle.

    Ob deutsche Eliteunis später einen Vorteil bieten? Ich denke, zur Zeit eher nein. Bisher habe ich nämlich noch nicht viel davon gehört, wie hoch die Auslesehürde gegenüber Nicht-Eliteunis ist.

    Also solltest Du Stanford als Ziel Nr. 1 wählen.



  • Ähm, Leute, ogbgroup spricht explizit von der Exzellenzinitiative und nicht von irgendwelchen umgangssprachlichen oder amerikanischen Elite-Universitäten 😉



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ob deutsche Eliteunis später einen Vorteil bieten? Ich denke, zur Zeit eher nein. Bisher habe ich nämlich noch nicht viel davon gehört, wie hoch die Auslesehürde gegenüber Nicht-Eliteunis ist.

    Sie ist nicht höher. Der Status Elite-Universität bezieht sich, wie minhen schon gesagt hat, ausschließlich auf die Forschung. Davon kriegt man *vielleicht* im späten Hauptstudium bzw. Master und als Doktorand was mit. Vorher nicht.



  • Achso, ich würde mir bei der Uni-Wahl weder Gedanken um den Elite-Status machen, noch darum dass die Uni in irgendwelchen Rankings ganz vorne liegt was machen. Klar, man muß sich ja nicht unbedingt zum schlußlicht begeben, aber top man jetzt in der top 5 oder in der top 20 ist dürfte ziemlich egal sein.

    Vorher ausgesiebt wird auch nicht unbedingt stärker. Bei uns dürfen dieses Jahr alle anfangen, die sich beworben haben. Bis im nächstens Sommer die Matheprüfungen durch sind hat sich das Feld üblicherweise gelichtet. So hat jeder seine Chance.



  • Man darf wohl in Zukunft damit rechnen, dass durch den Anreiz der höheren finanziellen Förderung sich die besseren Professoren und Studenten an solchen Universitäten sammeln. Daher ist es zumindest kein Nachteil, da man später eine höhere Chance hat, seine Promotion in einem wissenschaftlich bzw. wirtschaftlich angesehenen Arbeitskreis ausführen zu dürfen. Wichtig sind vor allem konkrete eigene Aktionen, wie z.B. Praktika und Auslandsaufenthalte/-projekte. Sprachkenntnisse, Etiquette und interkulturelle Erfahrungen sind kein Nachteil.



  • Jester schrieb:

    Achso, ich würde mir bei der Uni-Wahl weder Gedanken um den Elite-Status machen, noch darum dass die Uni in irgendwelchen Rankings ganz vorne liegt was machen. Klar, man muß sich ja nicht unbedingt zum schlußlicht begeben, aber top man jetzt in der top 5 oder in der top 20 ist dürfte ziemlich egal sein.

    Von was machst du die Wahl dann abhängig? Wohnsitz oder da wo Freunde studieren?



  • Jester schrieb:

    Vorher ausgesiebt wird auch nicht unbedingt stärker. Bei uns dürfen dieses Jahr alle anfangen, die sich beworben haben.

    Ich kenne einen, der nach Kaiserslautern gegangen ist weil er nicht damit rechnetet durch den NC zu kommen. Der wird sich ärgern wenn ich ihm das erzähle. 😃



  • Ich denke, die groesste Erfolgsbremse ist nicht eine vermeintlich schlechte Universitaet, an der man studiert hat, sondern die eigene Beschraenktheit und Unfaehigkeit, die sich bei *jedem* irgendwann offenbart. Man sollte sich moeglicherweise selbst darum kuemmern, sein Studium gut durchzuziehen und nicht in aeusseren Faktoren - wie z.B. ein etwaiger "Elite"status seiner Uni - einen zu grossen Vorteil fuer sich zu sehen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Man darf wohl in Zukunft damit rechnen, dass durch den Anreiz der höheren finanziellen Förderung sich die besseren Professoren und Studenten an solchen Universitäten sammeln.

    Auf tagesschau.de hab ich gestern ein Interview mit dem Leiter der Uni Leipzig gelesen, der meinte wie unfair es wäre, weil die neuen Elite-Unis mit den Geldern auch die besten Professoren vom Markt kaufen würden; also wird sich wahrscheinlich mittel- oder langfristig auch die Lehre verbessern. *Dem Zitat zustimm*



  • elite nährt sich halt selbst. elite universitäten locken durch elitestatus, suchen sich ihre studenten aus, erhalten geld, können noch bessere profs und dozenten einkaufen, holen sich noch bessere studenten an bord usw.
    die klassischen eliteunis in england und den usa haben ihren ruf durch genau diesen kreis über jahrzehnte hinweg erlangt.



  • Das ist ein völlig normaler Vorgang im Rahmen der Globalisierung und z.T. auch Amerikanisierung. Wer davon komplett abrücken will, kann ja einen ganz anderen Weg gehen und z.B. an einer Universität in Afrika, Australien oder Südamerika studieren. Das weitet den Horizont sicher auch, aber eben auf andere Weise.



  • ogbgroup schrieb:

    Jester schrieb:

    Achso, ich würde mir bei der Uni-Wahl weder Gedanken um den Elite-Status machen, noch darum dass die Uni in irgendwelchen Rankings ganz vorne liegt was machen. Klar, man muß sich ja nicht unbedingt zum schlußlicht begeben, aber top man jetzt in der top 5 oder in der top 20 ist dürfte ziemlich egal sein.

    Von was machst du die Wahl dann abhängig? Wohnsitz oder da wo Freunde studieren?

    Man sollte dahin gehen, wo man studieren will. Von welchen Faktoren man das abhängig macht bleibt einem selbst überlassen.

    Ben04 schrieb:

    Jester schrieb:

    Vorher ausgesiebt wird auch nicht unbedingt stärker. Bei uns dürfen dieses Jahr alle anfangen, die sich beworben haben.

    Ich kenne einen, der nach Kaiserslautern gegangen ist weil er nicht damit rechnetet durch den NC zu kommen. Der wird sich ärgern wenn ich ihm das erzähle. 😃

    Das ist eh dumm. Er hätte sich wenigstens bewerben sollen, als von vorneherein die Wahl des Studienortes von einem möglichen NC abhängig zu machen.

    thordk schrieb:

    die klassischen eliteunis in england und den usa haben ihren ruf durch genau diesen kreis über jahrzehnte hinweg erlangt.

    Die Eliteunis in England und den USA sein einfach etwas komplett anderes, als das was in Deutschland mit der Exzellenz-Initiative gemacht wird.



  • Ich möchte hier auf einen ganz anderen Umstand aufmerksam machen. Man kann sich via Internet von vielen Universitäten interessantes Lehrmaterial anschauen/downloaden. Damit ist eine neue Qualität des Lernens eröffnet, die nur nicht viele wirklich nutzen, da sie von z.T. langweiligen Lehrern daran gewöhnt sind, alles vorgesetzt, erklärt und vorgekaut zu bekommen. Darüberhinaus wird Asien eine zunehmende Rolle in der Welt spielen. Darauf kann man sich frühzeitig durch Studien und Praktika, wenn möglich vor Ort, einstellen. Als Sprachen empfehlen sich z.B. Englisch, Chinesisch, Spanisch und Russisch.



  • @EH
    Spanisch und Englisch in Asien? Ne. Glaube da ist das wenig hilfreich, außer man will sich an einer Touristenhochburg um die Liege am Pool streiten 😉



  • Erhard Henkes schrieb:

    Man kann sich via Internet von vielen Universitäten interessantes Lehrmaterial anschauen/downloaden.

    Soso, von "vielen". Wäre mir hier allerdings neu 🙂

    Erhard Henkes schrieb:

    Darüberhinaus wird Asien eine zunehmende Rolle in der Welt spielen. Darauf kann man sich frühzeitig durch Studien und Praktika, wenn möglich vor Ort, einstellen. Als Sprachen empfehlen sich z.B. Englisch, Chinesisch, Spanisch und Russisch.

    Wer soll das bezahlen? Vom Zeitverlust ganz zu schweigen.

    Von meiner Seite einen herzlichen Glückwunsch an die Propagandaabteilung der Elitespinner, die es geschafft hat, daß sich Abiturienten gar nicht bewerben oder nachfragen, ob sie denn mit 1,8 überhaupt eine Chance haben (solche Fragen gabs hier mehrmals wöchentlich, als es auf den Bewerbungsschluß zuging). Das ist schon eine Leistung!



  • scrub schrieb:

    Von meiner Seite einen herzlichen Glückwunsch an die Propagandaabteilung der Elitespinner, die es geschafft hat, daß sich Abiturienten gar nicht bewerben oder nachfragen, ob sie denn mit 1,8 überhaupt eine Chance haben (solche Fragen gabs hier mehrmals wöchentlich, als es auf den Bewerbungsschluß zuging). Das ist schon eine Leistung!

    Ich war eben verunsichert wegen dieser Bezeichnung der Unis. Aber wie ich hier deutlich raushören
    kann macht es im Endeffekt keinen großen Sinn sich zu viele Gedanken über einen Titel zu machen.


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