Schon wieder verlässt jemand eine Talkshow



  • "ich habe einen engel gesehen, das war ein weißes licht" => ich habe einen tumor

    😃 😃 😃



  • Erhard Henkes schrieb:

    Man sollte den kartesianischen Dualismus des 17. Jahrhunderts nicht als Imperativ für alle Zeiten empfinden. Die Wissenschaft wird der Priorität, die sie dadurch erhält, nicht in allen Belangen gerecht, denn ihre Methodik ist durch die Allgemeinheit der Methoden und Denkstrukturen beschränkt. Es sind sogar immer die neuartigen Hypothesen, Denkstrukturen und Theorien gewesen, die einen Paradigmenwechsel einleiteten. Daher immer locker bleiben. 🕶

    Ich glaube kaum, dass man an der derzeitigen Wissenschaftstheorie viel rumdrehen wird. Die ist solide und neutral. Im Gegensatz zu Beispielsweise dem Scholastik-Bullshits des Mittelalters, dem vermutlich die ganzen Esoteriker hinterher trauern.

    Aber viele Menschen (und das schließt offenbar dich mit ein) haben einfach gar kein Verständnis davon, was Wissenschaft ist. Daher scheinen sie zu glauben, dass Homöopathie, warme Steine funktionieren oder das man anhand dem aus dem Arsch gezogenen geschripsel von vor vielen hundert Jahren heute Leute quälen und terrorisieren sollte.

    Ich nenne es mal, das Problem der einfachen Antworten. Wissenschaft bietet keine einfachen Antworten. Aber "Wunderheiler", "Priester" und Talk-Moderatoren bieten einem einfache (aber falsche) Antworten.



  • queer_boy schrieb:

    damit wollte ich sagen: die frage "was ist ein engel" oder auch "warum gibt es engel" sind an sich nicht unwissenschaftlich.

    Wenn du "Historiker, Kunsthistoriker, Sprach- oder Kulturwissenschaftler" bist mag das sein.

    Allerdings: in Bezug auf Engel als existierende Wesen (was, so nehme ich zumindest an, ohne weiteren Kontext die Standardinterpretation der Fragen ist), nicht als Konzept, trifft das schon wieder nur sehr bedingt zu. Über Engel als übernatürliche Wesen lässt sich wissenschaftlich nichts sagen, da sich die Wissenschaft mit natürlichen Dingen befasst. Und die Frage "Warum gibt es Engel" ist auch nicht wirklich einwandfrei, da sie die Existenz von Engeln voraussetzt.

    queer_boy schrieb:

    es kommt darauf an, wie sie bearbeitet werden.

    Ja, sicher. Siehe oben: Entität v. Konzept.

    queer_boy schrieb:

    "was ist ein engel" kannst du womöglich mit neuropsychologischen phänomenen in verbindung bringen (à la "ich habe einen engel gesehen, das war ein weißes licht" => ich habe einen tumor); "warum gibt es engel" - welche bedürfnissen dienen "engel" an sich? ...

    Natürlich, das ist alles richtig, aber das ist keine Untersuchung von Engeln als Entität.



  • finix schrieb:

    [blubb]

    das war jetzt auch gar nicht auf

    finix schrieb:

    Sicher, dies ist ein weiterer Aspekt. Aber wie dir sicher klar ist - zumindest vermute ich das anhand der Disziplinen die du anführst - geht es selbst dort nicht um Engel an sich, in dem Sinn wie ich es meinte; eher um Engel "an sich" wie man Einhörner "an sich" untersucht.

    bezogen, sondern auf minhens aussage auf seite vier ganz unten: das ziel muss nicht von vorneherein festgelegt werden, wohl aber die methodik.



  • Erstens wäre es dann durchaus nicht unangebracht gewesen dies in irgendeiner Weise kenntlich zu machen, und zweitens ist mein "Geblubber" nichtsdestotrotz eine relevante Entgegnung, ob du nun mich meintest oder nicht.



  • finix schrieb:

    Erstens wäre es dann durchaus nicht unangebracht gewesen dies in irgendeiner Weise kenntlich zu machen, und zweitens ist mein "Geblubber" nichtsdestotrotz eine relevante Entgegnung, ob du nun mich meintest oder nicht.

    ja, aber mit deiner aussage (so wie ich sie interpretiere) habe ich ja auch gar kein problem. was möchtest du denn noch von mir?

    das hier?

    finix schrieb:

    Und die Frage "Warum gibt es Engel" ist auch nicht wirklich einwandfrei, da sie die Existenz von Engeln voraussetzt.

    da du bei der frage von einer physischen entität "engel" ausgehst, wie du bereits gesagt hast, kann ich dir doch nichts entgegnen? nur eben, dass die frage sich auch auf "engel" als dem einer rede zugrundeliegendes phänomen beziehen kann und insofern eine gewisse materialität nicht entbehrt. aber dem hast du auch schon zugestimmt.

    /edit: typo.



  • Hm, dann sind wir scheinbar komplett einer Meinung was dies Thema anbelangt. 🙂

    War mir nur aufgrund einiger Formulierungen, und vielleicht auch weil ich noch so ein bisschen den Ausgangspunkt dieser Diskussion im Blickfeld hatte, nicht ganz sicher.



  • naja, ganz einer meinung ist man doch selten 🙂

    aber um die diskussion wieder ein bisschen in schwung zu bringen:

    rüdiger schrieb:

    Ich glaube kaum, dass man an der derzeitigen Wissenschaftstheorie viel rumdrehen wird. Die ist solide und neutral. Im Gegensatz zu Beispielsweise dem Scholastik-Bullshits des Mittelalters, dem vermutlich die ganzen Esoteriker hinterher trauern.

    die derzeitige wissenschaftstheorie? was genau meinst du? den kritischen realismus? oder doch eher konstruktivistische theorien?



  • queer_boy schrieb:

    naja, ganz einer meinung ist man doch selten 🙂

    Wie auch immer.

    queer_boy schrieb:

    die derzeitige wissenschaftstheorie? was genau meinst du? den kritischen realismus? oder doch eher konstruktivistische theorien?

    Ich denke rüdiger spielt eher auf [wp2007] an.



  • und ich spiele auf die problematik ein paar zeilen weiter unten an: http://en.wikipedia.org/wiki/Scientific_method#Philosophy_and_sociology_of_science


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