Ist "auf Grund" eine Präposition?
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LOL
Wie sind die Farben so in Deiner Welt?
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scrub schrieb:
LOL
Wie sind die Farben so in Deiner Welt?Plüschrot, wieso?
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Mr. N schrieb:
Das muss ein Fehler sein. Weil Präposition ist eine Wortart und kann sich daher nur auf einzelne Wörter beziehen.

Ich verstehe nicht wie man sich wegen sowas ernsthaft streiten kann.
Aber bei deiner Aussage drängt sich doch die Frage auf, was ein Wort ist. Denn es gibt keine allgemeingültige Definition von Wort. Weshalb man in der Linguistik mit anderen, besser definierbaren Begriffen arbeitet. Für dich ist aber offenbar alles ein Wort, was durch Leerzeichen getrennt ist. Das Problem an der Sicht ist nur, dass es in der gesprochenen Sprache keine Leerzeichen gibt. Leerzeichen sind in diesem Sinne eine rein künstliche Markierung, wie auch eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung. Sich argumentativ darauf zu berufen ist deshalb ziemlich zweifelhaft.
Ein Haus ist zum Beispiel nicht deshalb ein Nomen, weil man es groß schreibt, sondern weil es - um mal moderne Terminologie zu verwenden - gewisse morphosyntaktische Eigenschaften erfüllt. Und analog ist es bei "auf Grund". Diese Konstituente verhält sich einfach wie eine Präposition. In der gesprochenen Sprache würde es deshalb auch keinen Unterschied zwischen aufgrund und "auf Grund" geben. Und in der geschriebenen ist es letztlich Gewohnheit, weil sich Grund einfach zu sehr noch als Nomen anfühlt. Aber ist es das auch? Ich kann "in dem schönen Haus zum Klimawandel diskutieren", aber ich kann nicht "auf dem wichtigen Grund des Klimawandels diskutieren", sondern nur "auf Grund des Klimawandels diskutieren". Grund hat hier also schon etwas verloren. "Auf Grund" kann man nur so und nicht anders verwenden. Man kann die Phrase nicht erweitern oder kürzen ohne den Sinn grundlegend zu verändern und vor allem ist sie nicht flektierbar. Das sind alles Eigenschaften von Präpositionen. Betrachtet man gesprochene Sprache, stellt sich deshalb überhaupt nicht die Frage, ob "auf Grund" eine Präposition ist oder nicht. Es ist eine. Ohne jeden Zweifel. Der ergibt sich in deiner Argumentation erst durch die Schreibung - durch das Leerzeichen. Sich darauf zu berufen ist in etwa so als würde man die Erde für das Zentrum des Universums halten, nur weil es der Papst mal gesagt habe
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minhen schrieb:
Sich darauf zu berufen ist in etwa so als würde man die Erde für das Zentrum des Universums halten, nur weil es der Papst mal gesagt habe

Jetzt übetreib mal nicht.
Du hast doch selbst gesagt: Man schreibt "auf Grund" manchmal getrennt, weil es sich nicht anfühlt wie ein einzelnes Wort.
minhen schrieb:
Und in der geschriebenen ist es letztlich Gewohnheit, weil sich Grund einfach zu sehr noch als Nomen anfühlt.
Es ist mir egal, ob du Worttrennung als künstlich bezeichnest, aber ein Wort ist in der geschriebenen deutschen Sprache (auch wenn du deren Existenz herunterspielst) nunmal eine visuell getrennte Einheit. Also mit "Leerzeichen".
Es mag sein, dass "auf Grund" als solches eine präpositionsartige Funktion erfüllt, deswegen muss es aber noch lange nicht ein einzelnes Wort sein. Wenn es ein einzelnes Wort wäre, würde man ja offensichtlich "aufgrund" schreiben.
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Mr. N schrieb:
Du hast doch selbst gesagt: Man schreibt "auf Grund" manchmal getrennt, weil es sich nicht anfühlt wie ein einzelnes Wort.
minhen schreibt "anfühlt" und argumentiert dann den rest seines beitrags, warum es doch nicht so ist. du verdrehst ihm die worte im mund.
interessant zu beobachten, was deine alternative ist. "auf" ist eine Präposition, schreibst du, und "Grund" ein substantiv. wenn du versuchst, das zu begründen, dann wirst du feststellen, dass "grund" in dieser verbindung eben kein vollwertiges substantiv mehr ist. (das hat übrigens minhen auch schon gesagt) -
wenn aber "grund" die funktion des substantivs verloren hat, was ist es dann? ein unflektierbares wort, das ein kausales verhältnis ausdrückt - ein "verhältniswort"? nun, genau das _ist_ eine präposition. nur, dass die präposition "grund" nicht ohne das "auf" davor funktioniert.---
andersrum argumentiert:
Mr. N schrieb:
aber ein Wort ist in der geschriebenen deutschen Sprache (auch wenn du deren Existenz herunterspielst) nunmal eine visuell getrennte Einheit. Also mit "Leerzeichen".
"ist nunmal"? da sträubt sich etwas in mir. schauen wir mal, was wikipedia sagt zum thema "wort".
wikipedia schrieb:
Wort bezeichnet eine grammatische Einheit.
[...]
Es gibt verschiedene Ansätze, Wörter nach Wortarten zu gliedern. Es werden syntaktische, morphologische und funktionale Kriterien verwendet.
[...]
syntaktisches Kriterium
Wörter sind Einheiten, die sich innerhalb eines Satzes verschieben, durch andere austauschen und durch das Einfügen weiterer Wörter voneinander trennen lassen.
[...]
semantisches Kriterium
Wörter zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine Bedeutung tragen. Die Bedeutung von Wörtern wird aber von ihrem Äußerungskontext mitbestimmt und ist deshalb nicht ohne weiters fassbar. Einigen Wörtern lässt sich keine lexikalische Bedeutung zuordnen, allenfalls eine grammatische (Funktionswörter).
[...]
morphologisches Kriterium
Ein Wort ist eine möglichst kleine sprachliche Einheit, die eine Bedeutung trägt und frei vorkommen kann. In dieser Definition entspricht Wort etwa einem freien Morphem, das aber durch Prä - oder Suffixe erweitert sein kann (Bsp: Herr, herrlich, verherrlichen). Ein so definiertes Wort kann mit Flexionsendungen versehen werden, wodurch man die Wortformen dieses Wortes erhält (zum Beispiel Frau, Frauen; laut, lauter, mache, machst, macht etc.). In der Sprachwissenschaft spricht man in diesem Fall statt von Wort von Lexem.merke: auf das orthografische kriterium wird zugunsten des morphologischen u/o syntaktischen u/o funktionale kriteriums also verzichtet. minhen hat schon schön gezeigt, dass sich in "auf Grund" bspw. keine anderen wörter einfügen lassen.
"auf Grund" ist schließlich nur eine andere schreibweise für "aufgrund", aber nur, wenn man etwas anders schreibt, ändert sich seine funktion noch nicht.
um auf einen gemeinsamen nenner zu kommen, reicht es vielleicht, wenn du dein verständnis von "präposition" überdenkst - auf eine funktionale art und weise. eine "präposition" ist dann kein wort im ortografischen sinn, sondern eine funktionale einheit, eine struktur, die eine kleine stufe höher steht in einem satz als ein durch leerzeichen getrenntes wort. "präposition" bedeutet dann, funktional gessagt, "etwas präpositionales". zufriedener?---
aber mittlerweile glaube ich sowieso, dass du nur einen fisch willst.
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@queer_boy: Das orthografische Kriterium wird durchaus erwähnt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wort schrieb:
orthographisches Kriterium
Ein Wort ist eine Buchstabengruppe zwischen zwei Trennzeichen, meistens Leerzeichen. Diese Definition schließt Orthographien ohne Trennzeichen sowie Sprachen ohne Schrifttradition aus und ist stark vom Wandel der Orthographie abhängig.Und ich bin bisher immer einfach davon ausgegangen, dass dieses Kriterium vollkommen ausreicht. Scheinbar allerdings nicht.
Und steck dir deinen Fisch selber in die Nase.

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Mr. N schrieb:
@queer_boy: Das orthografische Kriterium wird durchaus erwähnt:
ja, es wird erwähnt, aber:
wikipedia, ein bisschen weiter unten schrieb:
Es gibt verschiedene Ansätze, Wörter nach Wortarten zu gliedern. Es werden syntaktische, morphologische und funktionale Kriterien verwendet.
hier nicht verwendet.
dann gibt es heute bei mir eben fischstäbchen

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Mr. N schrieb:
Jetzt übetreib mal nicht.
Du hast doch selbst gesagt: Man schreibt "auf Grund" manchmal getrennt, weil es sich nicht anfühlt wie ein einzelnes Wort.
Ich sagte "Grund" fühle sich wie ein Nomen an. Ich hätte vielleicht besser "erinnert an das Nomen 'Grund'" sagen sollen. Denn dass es sich in "auf Grund" bereits nicht mehr wie ein Nomen verhält, hab ich ja schon gezeigt. Aber Gegenfrage: wie fühlt sich denn ein Wort eigentlich an? Fest steht, dass sich "auf Grund" völlig identisch wie "aufgrund" verhält. Es gibt keinen Unterschied. Das bedeutet nicht weniger als dass es keinen objektiven Grund gibt, "auf Grund" als zwei getrennte Einheiten zu betrachten. Deine Sicht kannst du mit nichts anderem belegen als mit dem Leerzeichen. Und dieses Leerzeichen ist Willkür. Du kannst mir aber gerne auch eine morphologische, syntaktische oder semantische Rechtfertigung für deine Sicht der Dinge zeigen. Ich habe bereits morphologische und syntaktische Argumente angeführt.
Wenn du mehr als "der Papst hat gesagt" oder "es ist doch allgemein bekannt, dass die Erde eine Scheibe ist" in petto hast, dann her damit. Wenn nicht, dann musst du wohl einfach damit leben, dass dein Leerzeichen nicht überzeugend ist
Es ist mir egal, ob du Worttrennung als künstlich bezeichnest, aber ein Wort ist in der geschriebenen deutschen Sprache (auch wenn du deren Existenz herunterspielst) nunmal eine visuell getrennte Einheit. Also mit "Leerzeichen".
Ich spiele die Existenz der geschriebenen Sprache nicht herunter. Im Gegenteil beschäftige ich mich ständig mit ihr, nicht jedoch mit der gesprochenen. Aber man sollte dennoch nicht den Blick für die Tatsachen verlieren. Die Schrift ist eine Verschriftlichung der gesprochenen Sprache - die gesprochene Sprache eben nicht eine Vertonung der Schrift. Und die Setzung von Leerzeichen eben nichts weiter als Konvention. Eine Konvention übrigens, die erst seit kurzem "auf Grund" nicht mehr als Fehler ächtet, sondern als mögliche Übergangsform erlaubt.
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Die Schrift ist eine Verschriftlichung der gesprochenen Sprache - die gesprochene Sprache (eben) nicht eine Vertonung der Schrift.
Netter Satz.

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@minhen: Es war für mich ganz einfach selbstverständlich, dass Wörter durch Trennung getrennt werden. Naja, meinetwegen soll es auch anders sein, und dann ist "auf Grund" je nach Verwendung eben ein Wort und - dadurch ermöglicht - eine Präposition. Ich schreibe sowieso lieber "aufgrund".