Wehrpflicht



  • steff3 schrieb:

    das es nicht viel zu tun gibt liegt scheinbar nicht am geld für munition oder treibstoff

    Doch. Überleg mal, wie oft früher Übungen und Manöver abgehalten wurden. Wenn ich da mal nur zwischen Vater und Bruder vergleiche, fällt mir das sofort auf; der eine war zigmal auf dem Übungsplatz und mußte später sogar noch zweimal zur Reserveübung- der andere war genau einmal auf einem Übungsplatz und würde selbst dann vermutlich nicht zur Reserveübung können, wenn er wollte.



  • Badestrand schrieb:

    Beim Zivi lernt man, Menschen zu helfen und der Gesellschaft Gutes zu tun, beim Bund lernt man Menschen zu töten 🤡

    Wehrpflichtige machen nicht nur eine Schieß- und Waffenausbildung, sondern auch eine Sanitätsgrundausbildung. Die ist zwar nicht die Welt, aber doch deutlich mehr "lernen Menschen zu helfen" als bei einem Zivi, dessen einziger Job es ist, im Altersheim Geschirr von A nach B zu transportieren. Und da das alles beim Bund nur theoretisch ist, kannst du auch davon ausgehen, dass Zivis mehr Menschen getötet haben als Grundwehrdienstleistende. Wer also keine Menschen umbringen will, sollte eher zum Bund gehen 😉



  • minhen schrieb:

    Wehrpflichtige machen nicht nur eine Schieß- und Waffenausbildung, sondern auch eine Sanitätsgrundausbildung. Die ist zwar nicht die Welt, aber doch deutlich mehr "lernen Menschen zu helfen" als bei einem Zivi, dessen einziger Job es ist, im Altersheim Geschirr von A nach B zu transportieren.

    Das eine ist der Regelfall, das andere die Ausnahme.

    minhen schrieb:

    Und da das alles beim Bund nur theoretisch ist, kannst du auch davon ausgehen, dass Zivis mehr Menschen getötet haben als Grundwehrdienstleistende.

    Natürlich, alles ist theoretisch 😕
    Wahr ist eher, daß Zivis mehr Tote sehen als die kleinen großen Spielzeugsoldaten.



  • Die Wehrpflicht verlängert die ohnehin sehr lange Ausbildungszeit in Deutschland enorm. Im Normalfall kostet sie ein weiteres Jahr! Dazu kommt, dass man in den meisten Bundesländern mit 13 Jahren eh ein Jahr länger in der Schule sitzt. Zack, 2 Jahre verschenkt und das in einer Phase, in der 2 Jahre sehr viel und sehr wichtig sind.

    Hinzukommt die Wehrwillkür. Das ist ein sehr sehr zweifelhaftes (aber wohl durchaus zutreffendes Bild), was dieser Staat den 18 Jährigen Deutschen vermittelt. Ein *Schimpfwörter nach belieben hier einfügen* Beamter urteilt einfach nach eigenem belieben darüber. Selbst die Justiz hat ja das System als willkürlich bezeichnet und leider nur in einem Einzelfall jemanden von der Wehrpflicht frei gesprochen. Aber eine Einzelklage lohnt sich nicht, da diese viel zu lange dauern. Das Frauen nicht eingezogen werden, zeigt einfach nur, wie rückständig das System ist.

    Wobei die Wehrpflicht natürlich den Vorteil bildet, dass die Armee stärker in der Gesellschaft integriert ist. Wobei die Frage ist, inwiefern das auf Länder ohne Wehrpflicht - wie Frankreich, die Niederlande oder Großbritannien - nicht zutrifft und ob es wirklich eine Integration in die Gesellschaft ist, wenn man 9 Monate lang ein paar Jugendliche am äußeren Rand der Bundeswehr vorbei schleift und innen sich eh ein eigener Zirkel versteckt.

    Und zur Verteidigung brauchen wir die Wehrpflicht auch nicht.



  • rüdiger schrieb:

    Die Wehrpflicht verlängert die ohnehin sehr lange Ausbildungszeit in Deutschland enorm. Im Normalfall kostet sie ein weiteres Jahr! Dazu kommt, dass man in den meisten Bundesländern mit 13 Jahren eh ein Jahr länger in der Schule sitzt. Zack, 2 Jahre verschenkt und das in einer Phase, in der 2 Jahre sehr viel und sehr wichtig sind.

    Hinzukommt die Wehrwillkür. Das ist ein sehr sehr zweifelhaftes (aber wohl durchaus zutreffendes Bild), was dieser Staat den 18 Jährigen Deutschen vermittelt. Ein *Schimpfwörter nach belieben hier einfügen* Beamter urteilt einfach nach eigenem belieben darüber. Selbst die Justiz hat ja das System als willkürlich bezeichnet und leider nur in einem Einzelfall jemanden von der Wehrpflicht frei gesprochen. Aber eine Einzelklage lohnt sich nicht, da diese viel zu lange dauern. Das Frauen nicht eingezogen werden, zeigt einfach nur, wie rückständig das System ist.
    ...

    Dem kann ich nur zustimmen. Mir haetten die fast meine Studiumsplanung ueber
    den Haufen geworfen, z. G. kam es anders und ich bin jetzt bis 2009
    zurueckgestellt.

    Zur Willkuer: In meiner ehemaligen Klasse mussten gerade mal 2 Leute zur
    Musterung und wurden gezogen bzw. haben Zivi gemacht. Ich frage mich, nach
    welchen Kriterien die selektieren? Wieso wird der Eine gezogen, der Andere
    nicht? (natuerlich, weil es nicht genuegend Platz gibt...).

    Mein Cousin wollte freiwillig Wehrdienst machen und ist nicht! genommen worden.
    Warum nimmt man nicht erstmal die, die freiwillig zum Wehrdienst wollen, gibt
    bestimmt genug davon.

    gruss
    v R



  • Das Frauen nicht eingezogen werden, zeigt einfach nur, wie rückständig das System ist.

    Kann mal bitte jemand erklären, warum im Rahmen der Chancengleichheit von Männern gegenüber Frauen dieses Thema nicht aufgenommen wird? Frauen können Zivildienst leisten, wenn sie aus religiösen/ethischen Gründen im Ernstfall nicht für unseren Staat töten wollen. Warum stiehlt man Männern hier ein Jahr?



  • 1. Frauen kriegen Kinder (keine Polemik gegen Dich, so wird tatsächlich argumentiert!)
    2. "Das war schon immer so."



  • Marc++us schrieb:

    1. Eine Einbindung von Otto-Normalbürger in die Armee durch die Wehrpflicht stellt sicher, daß die Armee nur selten eingesetzt wird, was eigentlich im Sinne der Friedensbewegten sein müßte.

    Nur ist die Friedensbewegung nicht so doof, um dir dieses Argument abzukaufen.
    Der Einsatz von Otto Normalbürger sorgt dafür, daß die Armee zu einem großen Teil aus Leuten besteht, die weder Talent, Engagement noch Verständnis für die Kriegskunst aufbringen. Eine solche Armee wäre kein erntshafter Gegner für einen Angreifer.



  • Leprechaun schrieb:

    Der Einsatz von Otto Normalbürger sorgt dafür, daß die Armee zu einem großen Teil aus Leuten besteht, die weder Talent, Engagement noch Verständnis für die Kriegskunst aufbringen. Eine solche Armee wäre kein erntshafter Gegner für einen Angreifer.

    Warst du beim Bund? Oder worauf beruht deine Behauptung?



  • Leprechaun schrieb:

    Der Einsatz von Otto Normalbürger sorgt dafür, daß die Armee zu einem großen Teil aus Leuten besteht, die weder Talent, Engagement noch Verständnis für die Kriegskunst aufbringen. Eine solche Armee wäre kein erntshafter Gegner für einen Angreifer.

    Das Talent ist da, siehe unzählige Manöver und Übungen mit verbündeten Soldaten. Engagement und Verständnis ergeben sich von selbst, wenn Dein Heimatland angegriffen wird- der originäre Einsatzzweck der Bundeswehr.

    Für Auslandseinsätze ist diese Struktur natürlich suboptimal. Wowereit.



  • Scrub, darf ich fragen, wie alt du bist? Warst du schonmal bei der Bundeswehr?



  • Klar darfst Du das fragen. Und ich war schonmal da, allerdings nicht zwecks Wehrdienst.

    Übrigens bin ich auch fürs Rauchverbot, und dabei habe ich noch nichtmal eine einzige Zigarette geraucht! 😮

    edit2: Ich bin heute 22,9918 Jahre alt.



  • Darf ich denn auch erfahren, wie alt du bist?

    scrub schrieb:

    Übrigens bin ich auch fürs Rauchverbot, und dabei habe ich noch nichtmal eine einzige Zigarette geraucht!

    Um das ging es mir ja auch garnicht.



  • Die Rolle der Wehrpflicht hat sich gegenüber den Zeiten vor 20-30 Jahren völlig verändert. Musste man damals noch um eine Zivi-Stelle kämpfen, so ist das heute völlig normal, dass man sich vor dem Dienst an der Waffe drückt. Frauen werden überhaupt nicht berücksichtigt, was heute nicht mehr o.k. ist. Damit ist keine ausreichende Gerechtigkeit mehr gegeben. Hier muss der Gesetzgeber endlich ansetzen.

    Ob man ein Land besser mit einer Berufsarmee oder mit Wehrpflichtigen verteidigen kann, darüber mache ich mir keine Gedanken. Das ist Aufgabe unserer Generäle.


  • Mod

    Leprechaun schrieb:

    Marc++us schrieb:

    1. Eine Einbindung von Otto-Normalbürger in die Armee durch die Wehrpflicht stellt sicher, daß die Armee nur selten eingesetzt wird, was eigentlich im Sinne der Friedensbewegten sein müßte.

    Nur ist die Friedensbewegung nicht so doof, um dir dieses Argument abzukaufen.
    Der Einsatz von Otto Normalbürger sorgt dafür, daß die Armee zu einem großen Teil aus Leuten besteht, die weder Talent, Engagement noch Verständnis für die Kriegskunst aufbringen. Eine solche Armee wäre kein erntshafter Gegner für einen Angreifer.

    Dieses Argument ist ja wohl mehrfach falsifiziert worden.

    Hast Du Dir mal die großen Kriege angesehen, und den Prozentsatz ermittelt, wie oft dort Wehrpflichtarmeen eingesetzt wurden? Und

    Oder noch prägnanter: würdest Du die IDF als keinen ernsthaften Gegner für einen Angreifer sehen, nur weil sie aus Wehrpflichtigen (übrigens: Männern und Frauen) besteht?

    Die USA setzen seit Vietnam ja deswegen auf eine Berufsarmee, weil sie dann wegen der Toten nicht mehr in der Heimat so unter Kritik geraten, tote BS kann man viel leichter verkaufen als tote Wehrpflichtige. Mit der Leistungsfähigkeit der Armee hat das nicht viel zu tun. Wer heute eine Interventionsarmee hat, setzt auf Berufsarmee. Gerade daher sehe ich mein Argument in der Praxis eher bestätigt, daß der Verzicht auf eine Berufsarmee dazu führt, daß sich die Armee auf Landesverteidigung beschränken muß.



  • Vor wem wollen wir uns denn verteidigen? Durch die NATO und was nicht sonst noch alles von Bündnissen würde das doch eh kein Land wagen. Und dass wir auf einmal von einer Terroristenarmee überrannt werden ist auch extrem unwahrscheinlich, dass wir zigtsd. Soldaten brauchen würden. Was bleibt übrig? Vor wem verteidigen und den Wehrdienst rechtfertigen?
    Findest du es auch toll, Mar++us, wenn jemand bsp. mit 22 oder jünger mit Studium oder Ausbildung fertig ist, nen Job kriegt und dann einkassiert wird vom Bund? Weil wir vernichten ja lieber Arbeitsplätze als dass die Wirtschaft gestärkt wird...
    Die Wehrgerechtigkeit, allein bei der Gleichberechtigung beider Geschlechter ist sowieso nicht gegeben.

    Was soll das also noch? Es würden sich sicher genug Freiwillige finden, die zum Bund wollen. Aber die Leute zu zwingen...

    Wie stellst du dir eig. das vor, im Krieg. Sollen dann Wehrdienstler zur Verteidigung eingesetzt werden, die vielleicht vor 5 Jahren ihren Dienst hatten? Welche Chance haben die gegen professionell ausgebildete Soldaten? Abgesehen davon lernt man doch den Dienst nur an einer Pistole, oder? Klasse, nen Wehrdienstler gegen nen Soldaten. Wer gewinnt? Ich wette auf den Soldaten 😃



  • Diamond schrieb:

    Klasse, nen Wehrdienstler gegen nen Soldaten. Wer gewinnt? Ich wette auf den Soldaten 😃

    Naja, kommt drauf an, wer mehr Schwanz in der Hose hat. Der, der mehr hat, drückt natülich eher ab, als der andere. Da geht's dann rein um die Reaktion. Klar okay, beim Fernschützen-Treff wird wohl der Soldat überlegen sein, der wird dem seine Birne wegpusten, bevor der Wehrdienstler seine Anwesenheit bemerkt hat.



  • Marc++us schrieb:

    Oder noch prägnanter: würdest Du die IDF als keinen ernsthaften Gegner für einen Angreifer sehen, nur weil sie aus Wehrpflichtigen (übrigens: Männern und Frauen) besteht?

    Siehe Sommer 2006 :p



  • Diamond schrieb:

    Abgesehen davon lernt man doch den Dienst nur an einer Pistole, oder?

    Komisch, dann muss ich das mit dem G3 nur geträumt haben. 🙄


  • Mod

    rüdiger schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Oder noch prägnanter: würdest Du die IDF als keinen ernsthaften Gegner für einen Angreifer sehen, nur weil sie aus Wehrpflichtigen (übrigens: Männern und Frauen) besteht?

    Siehe Sommer 2006 :p

    Das war aber kein Krieg, nur ein Scharmützel. Mußt Dir mal die Einsätze ansehen, 30 Panzer, na super. Außerdem ist asymmetrische Kriegführung gegen Gegner, die nach Partisanentaktik kämpfen, sowieso ein eigenes Thema. Eine Armee sieht da immer dumm aus, entweder bekommt sie es nicht in den Griff, oder sie greift so brutal durch, daß sie dafür belangt wird. Immerhin hat Syrien heute immer noch so viel Angst vor der IDF, daß selbst Provokationen seitens Israel geschluckt werden. In den Konflikten im Sechstagekrieg und Yom-Kippur hat sich die Wehrpflichtarmee sehr gut bewährt, obwohl sie immer noch aufwachsen mußten.

    Abgesehen davon wurden die ersten Landungen der Allierten im 2. Weltkrieg ebenfalls von Wehrpflichtigen ohne Gefechtserfahrung durchgeführt, gegen Truppenteile, die bereits Gefechtserfahrung hatten.

    Aus Ausbildungssicht spricht meines Erachtens nichts gegen eine Wehrpflichtarmee. Es gibt keinen Grund.


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