Banker-Löhne uns soziale Verantwortung
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Hallo
Ich meinte deine Behauptung, dass es sich dabei um die Hälfte aller Personalkosten handelt.
chrische
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Elektronix schrieb:
Das ganze Gesülze von sozialer Verantwortung von den Konzernmanagern ist doch nur hohles Gelaber.
Sieh es doch so: Durch die Steuern, die Ackermann zahlt, finanziert er vermutlich um die 500 Hartz4-Empfänger. Wenn das nicht sozial ist, was soll denn dann sozial sein?

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Ich bin kein AG-Experte, aber soweit mit bekannt, bestimmt der Aufsichtsrat das Gehalt des Herrn Ackermann. Wenn die meinen, das er das verdient hat, soll das so sein. Mir ist es egal was der Ackermann verdient. Die einzigen die sich darüber aufregen dürfen sind 1. die Aktieninhaber und 2. die Angestellten der AG.
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Ich bezweifle, daß Ackermann überhaupt Steuern zahlt- und wenn überhaupt, dann nicht in dem Verhältnis wie seine Angestellten. Er kennt genügend Möglichkeiten, sich arm zu rechnen durch Abschreibungen, Gegenrechnungen u. ä..
Wäre Ackermann gesetzlich krankenversichert, dann könnte man allein aus seinen Beiträgen die Löcher in den GKV teilweise stopfen.
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Wie hoch die Anteile der Personalkosten nun wirklich sind ist egal.
Ich bin der Meinung das hier die Verhältnismäßigkeit verloren geht.
Im Moment ist es nicht weiter dramatisch, aber wenn man dann noch bedenkt das die Schere mit den Jahren immer weiter aufgegangen ist und der Trend zu überproportional steigenden Gehältern bei "Bossen" immernoch anhält, dann frag ich mich wo das hinführen soll.
Wenn man diese Entwicklung zu Ende denkt, dann wird das eine neue Zweiteilung der Gesellschaft und ein Verschwinden des Mittelstandes. Dann gibt es nur arm/reich und nichts mehr dazwischen.
Man könnte auch von einem Geldadel sprechen, einer neuen Aristokratie die sich da entwickelt.Es ist ja heute schon so, dass wenige Prozent der Bevölkerung die Hälfte des Wohlstandes/Besitztümer halten. Tendenz steigend.
Ganz am Ende stehen dann wieder 99% der Menschen in totaler Abhängigkeit gegenüber der Herrschenden/Besitzenden. Der Trend zur Vermischung von Geld und Politik ist ja grade in der USA bei den Präsidentenwahlen zu beobachten, wo man als Nicht-Millionär im Präsidentenamt/Senat eine Ausnahmeerscheinung wäre.
PS: Bevor mir hier jemand ein Kommunistenschild oder dergleichen um den Hals hängen will: Ich betrachte mich als Liberalen und bin der Meinung das individuelle Leistung sich rentieren darf und muss.
Aber trotzdem gehen die Maßstäbe in unserer Gesellschaft verloren und ich betrachte diese Entwicklung mit Besorgnis.
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Artchi schrieb:
Die einzigen die sich darüber aufregen dürfen sind 1. die Aktieninhaber und 2. die Angestellten der AG.
und die, die durch seine Geschäftsführung entlassen wurden und jetzt möglicherweise auch an Hartz-VI hängen. Und letztendlich alle, die durch diese unnötige Mehrbelastung der Sozialkassen selbst nicht genug zum Leben haben.
@illuminator
Endlich einer, der mich versteht...

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Elektronix schrieb:
Wäre Ackermann gesetzlich krankenversichert, dann könnte man allein aus seinen Beiträgen die Löcher in den GKV teilweise stopfen.
Du scheist nicht gerade gut informiert zu sein. Er kann mit seinem Gehalt garnicht gesetzlich versichert sein, sondern (wenn nicht privat) nur freiwillig versichert. Und wenn man freiwillig versichert ist, zahlt man keinen prozentualen Anteil, sondern einen von der Krankenkasse festgelegten Betrag.
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Ist es irgendwas neues, dass Topp-Manager exorbitante und völlig unverhältnismäßig hohe Gehälter bekommen, die berechtigterweise zu einem Hass auf "die da oben" führen?
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"SIEMENS-VORSTANDSGEHÄLTER - Politiker finden 30-Prozent-Plus geschmacklos"
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,438017,00.html
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2006-09/artikel-7005238.asp"Ich habe mir die Vergütung von Vorständen anderer DAX-Unternehmen genau angesehen, mit zahlreichen Fachleuten gesprochen und sogar Gutachtgen eingeholt", hatte Pierer dem Nachrichtenmagazin gesagt. Dabei habe er festgestellt, dass die Gehälter der Siemens-Vorstände nach drei Jahren ohne Erhöhung inzwischen am unteren Ende der Liste vergleichbarer Unternehmen lägen.
Sieht so aus, als würden Sie sich einfach untereinander vergleichen. Dann ist klar wie es so kommt.
Ich weiß nicht ob Vorstandsgehälter auch mal gesenkt werden, hab aber den Verdacht das sowas eher nicht so häufig passiert.
Man könnte das also als eine Art wettrüsten und Managern verstehen - ähnlich wie im Kalten Krieg zwischen UDSSR und USA. Jeder zählt seine Raketen und schaut das er immer mehr als die anderen hat.Das die Aktionäre da nichts gegen tun dürfte daran liegen das aufgrund der Wohlstandsverteilung die Entscheider bei Großaktionären selber in einem Dutzend Aufsichtsräten und Vorständen hocken. Die würden ja von Ihren Freunden auf dem Golfplatz gemieden wenn sie plötzlich sowas entschieden ...
Oft sind ja auch Regierungen Großaktionäre und die meckern auch besser nur Publikumswirksam anstatt was dagegen zu tun. Schließlich müssen Sie sich Ihre gut bezahlten Pöstchen in den Aufsichträten von Firmen ja irgendwie verdienen.
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Artchi schrieb:
Elektronix schrieb:
Wäre Ackermann gesetzlich krankenversichert, dann könnte man allein aus seinen Beiträgen die Löcher in den GKV teilweise stopfen.
Du scheist nicht gerade gut informiert zu sein. Er kann mit seinem Gehalt garnicht gesetzlich versichert sein, sondern (wenn nicht privat) nur freiwillig versichert. Und wenn man freiwillig versichert ist, zahlt man keinen prozentualen Anteil, sondern einen von der Krankenkasse festgelegten Betrag.
Das weiß ich. Daran ist die Gesetzeslage schuld, die niedrigere Einkommensgruppen massiv benachteiligt. Ein Durchschnittsverdiener mit ca. 2600 Euro Bruttolohn zahlt mit 13% GKV-Beitrag etwa 350 Euro/Monat, Ackermann mit seiner privaten Versicherung nur ca. 150 Euro. Allein da fängt das schon an. Mit einer gesetzlichen Versicherung müßte er 151666,67 Euro/Monat oder 1,8Mio Euro /Jahr zahlen. Das macht so viel wie 5200 Durchschnitts-Beiträge.
Allein die diesjährige Lohnerhöhung von ca. 792452 Euro würde ausreichen, um die Löhne von 300 Mitarbeitern zu finanzieren.
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Wenn das so weitergeht, ist das System Marktwirtschaft langfristig zum scheitern verurteilt.
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Wer bei "gewissen Turbulenzen" Papa Staat einfordern will, ist eh keine 13 Mio. wert.
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merker schrieb:
Wer bei "gewissen Turbulenzen" Papa Staat einfordern will, ist eh keine 13 Mio. wert.
Und sich ansonsten stets fuer konsequente Liberalisierungspolitik stark macht.
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Das finde ich auch besonders ätzend...
Sich immer Einmischung und Reglementierung von staatlicher Seite verbitten und wenn man dann die Kohle in den Sand gesetzt hat nach staatlicher HIlfe greinen.Wenn schon Kapitalismus dann aber auch richtig.
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Elektronix schrieb:
Ackermann verdient 14Mio Euro im Jahr, vermutlich die Hälfte der gesamten Personalkosten der dt. Bank.
"Compensation and Benefits" sind allein um 624 Mio. € gestiegen letztes Jahr, die Gesamtsumme beläuft sich eher so auf 13,122 Mrd €. D.h. Ackermanns "Salär" macht etwa 0,1% der Personalausgaben aus.
Ich sage nicht, dass sein Lohn angemessen ist, meiner Meinung nach ist das zu viel, aber die Hälfte der Gesamtkosten sind es doch wirklich nicht.
Wie können Leute, die nicht in der Lage sind, diese Zahlen zu finden oder wenigstens größenordnungsmäßig einzuschätzen, urteilen, ob unser kapitalistisches System funktioniert oder nicht?

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Mr. N schrieb:
Wie können Leute, die nicht in der Lage sind, diese Zahlen zu finden oder wenigstens größenordnungsmäßig einzuschätzen, urteilen, ob unser kapitalistisches System funktioniert oder nicht?

Nun mal ganz ruhig. Elektronix wies doch explizit auf den satirisch-ironischen Charakter dieser Aeusserung hin.
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atomfish schrieb:
Wenn schon Kapitalismus dann aber auch richtig.
Niemals. Kapitalismus funktioniert nur gut, wenn der Staat ihm einen Rahmen setzt. Und wie der Rahmen auszusehen hat erklärt uns der großartige Walter Eucken. :p
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merker schrieb:
Wer bei "gewissen Turbulenzen" Papa Staat einfordern will, ist eh keine 13 Mio. wert.
Ich glaube nicht, dass er nach dem Staat gerufen hat, weil er so schlecht gearbeitet hat. Eigentlich scheint es ja sogar so zu sein, dass er besonders gut gearbeitet hat. Die Deutsche Bank scheint mit der Kreditkrise zumindest recht gut zurechtzukommen. Er hat das Unternehmen also nicht gerade an die Wand gefahren. Er hat es gut geführt und das sichert sicherlich auch den Großteil der fast 80.000 Arbeitsplätze, die das Unternehmen momentan bietet.
Abgesehen davon hat er seinen Appell an den Staat AFAIK eh schon längst relativiert.
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Trau, schau, wem. Die Finanzkrise ist nicht von heute auf morgen entstanden. Für so etwas braucht man jahrelange "Vorbereitungen."
Und konnte es sich eine Bank in den letzten Jahren leisten, sich aus riskanten "Finanzierungen" komplett herauszuhalten ?
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Holen wir die Fakeln und Mistgabeln heraus und lynchen wir paar Manager. Kann doch nicht sein das so ein Manager locker von hocker paar Mille einsackt waehrend Bauer Horst sich abrackern muss.
Das er die Verantwortung von einem multimillionen Unternehmen hat und das er die Zukunft von tausenden von Mitarbeiter garantiert, das vergessen wir mal schnell.
Das unser Elektronix nicht einfach ein BWL Studium absolvieren kann und selbst ein Top Manager werden koennte, das vergessen wir auch.
Das Unternehmen, die von diesen Managern geleitet werden, Schulen, Strassen, Krankenhaeusern, Polizei, Feuerwehr uvm. mitfinanzieren, vergessen wir ebenso.
Macht sich die Bildzeitung langsam auch in diesem Forum bemerktbar?