Verteidigungsfall



  • chrische5 schrieb:

    Wo mein Geschriebenes von deinem abweicht, (außer im Stil) ist mir allerdings immer noch nicht klar.

    Ich habe deinen Beitrag im Kontext der anderen Äußerungen so interpretiert, dass du dich nicht an politische Konstrukte und Grenzen gebunden fühlst und im Fall der Fälle einfach woanders hingehen würdest. Dass du also im Verteidigungsfall schlicht deine Köfferchen packen und wie die gefühlten meisten anderen hier in einem anderem Land so weiterleben würdest, wie du es hier schon tust. Deswegen auch mein Gerede davon, dass einzelne Grenzen bedeutungslos und die Konflikte nicht Konflikte zwischen einzelnen Nationalstaaten, sondern zwischen übergeordneten Kategorien seien. Und eben auch davon, dass Köfferchen packen und fliehen entsprechend naiv und dämlich ist, da jeder andere Staat mit denselben Bedingungen wie Deutschland vermutlich im Konflikt involviert wäre.
    Du sagst jetzt aber, dass ich dich da falsch verstanden hätte und du eigentlich dasselbe wie ich meinst. Und ja, deinen Kurzbeitrag kann man auf beide Weisen verstehen. Wenn du also sagst, du seist meiner Meinung, dann ist meine Interpretation deines Beitrags nicht die von dir beabsichtigte gewesen. Das hast du klar gestellt und dagegen kann ich wohl kaum etwas sagen. Deswegen ist die Sache für mich eigentlich erledigt. Lange Rede, kurzer Sinn: wenn du sagst, dass du nichts anderes als ich gesagt hast, dann ist das eben so 😉



  • chrische5 schrieb:

    Das ist deine Meinung, aber ich hoffe auf Einsicht und Vernunft, auch beim politischen Gegner.

    Soso. Eine gegnerische Partei fällt mit einer gewaltigen militärischen Macht in Deutschland ein und du appelierst an deren Vernunft nichts kaputt zu machen, nichts zu stehlen und dir nichts zu tun? Klasse Idee! 🙄

    Du könntest das ja mal in einem Selbstversuch testen. Begebe dich spät abends in ein "Ghetto" deiner Wahl und such dir eine beliebige Gruppe von Menschen, in der es gerade zu Auseinandersetzungen (gerne auch bewaffneter Art, sollte ja möglichst nah am Thema sein) kommt. Versuch doch da mal an die Einsicht und Vernunft aller zu appelieren, ohne hinterher selber grün und blau geprügelt in der Ecke zu liegen.



  • GNU-Fan schrieb:

    Nach dem ganzen Überwachungswahn und der geplanten Grundgesetztänderung zum Abschießen von Flugzeugen fühle ich mich eigentlich nicht mehr an mein Gelöbnis gebunden.

    Nehmen wir an Du könntest fliehen, wo willst Du hin? Die Deiner Meinung so schrecklich eingeschränkten Bürgerfreiheiten gibt es doch nur im Westen? Und wenn der Westen als Ordnungsmacht fehlt, würden dann nicht auch in Latain Amerika & Afrika ein paar Rechnungen beglichen werden?

    Weswegen sollte man Europa angreifen? Der Reichtum Europas basiert auf dem "Human Kapital" und der Gesellschaftsform/Organisation. Wenn man das in einem Krieg zu Klum zerhaut...

    Und das es die Russen sein werden ist ja wohl auch sehr unwahrscheinlich. Die haben doch eine stark schrumpfende Bevölkerung. Wenig Hot Blood, wenige Soldaten. Die Russen die was können suchen doch Ihr Glück im Westen. Und wenn die Ihre Gesellschaft wieder schließen haben sie in der Informationsgesellschaft eh schlechte Chancen. Schießen sich ins eigene Bein, wie damals mit der Planwirtschaft. Und sind die Militärparaden nicht sowas wie der letzte Aufschrei einer schrumpfenden Macht? Mit vielen Bodenschätzen, aber einem schwachen zerfallendem Staat? (Ein Militärapparat des größte Leistung vermutlich diese unfallfreie Parade war?) Werden Russland und GUS Staaten nicht viel eher das Ziel einer expansierenden Macht sein? Ich als Europäer habe da viel mehr Angst den Russen in irgend einem Konflikt beistehen zu müssen, als das die Russen uns angreifen.

    Warum diskutieren wir nicht über China? Wie gesagt, die Russen haben sich damals mit der Planwirtschaft ins eigene Bein geschossen. Die Chinesen haben Ihre Wirtschaft kapitalistisch organisiert. Die politischen Ziele werden von einigen wenigen in "Der Partei" bestimmt. Wie man am Beispiel Tibet sieht wird die Öffentliche Meinung massiv manipuliert. Die politische Macht liegt also komplett in der Hand einiger weniger Funktionäre. Maos Kulturrevolution hat gezeigt das auch die Chinesen einen zunftige Blutwurst zubereiten können. Auf die tausendjährige fast friedliche Geschichte würde deshalb auch nicht allzuviel geben. Bei den Chinesen sehe ich sowohl Können (Wirtschaftlich+Politisch) als auch Wollen (Großmacht die ihren Platz sucht).

    Die große Aufgabe unserer Generation wird es sein die persönlichen Freiheiten, die Zivilgesellschaft, unabhängige Medien und die Demokratie gegenüber Chinesen & Mohammedanern zu behaupten. Beides sind stolze Kulturkreise die aus Ihrer Tradition heraus versuchen werden Ihren eigenen Weg zu gehen. Hoffentlich werden wir Ihren niemals an einer Kreuzung begegnen.



  • Hallo

    Jan schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Das ist deine Meinung, aber ich hoffe auf Einsicht und Vernunft, auch beim politischen Gegner.

    Soso. Eine gegnerische Partei fällt mit einer gewaltigen militärischen Macht in Deutschland ein und du appelierst an deren Vernunft nichts kaputt zu machen, nichts zu stehlen und dir nichts zu tun? Klasse Idee! 🙄

    Du könntest das ja mal in einem Selbstversuch testen. Begebe dich spät abends in ein "Ghetto" deiner Wahl und such dir eine beliebige Gruppe von Menschen, in der es gerade zu Auseinandersetzungen (gerne auch bewaffneter Art, sollte ja möglichst nah am Thema sein) kommt. Versuch doch da mal an die Einsicht und Vernunft aller zu appelieren, ohne hinterher selber grün und blau geprügelt in der Ecke zu liegen.

    Blablabla. Ich nenne es Utopie, du nennst es Dummheit. Denkt doch, was du willst, aber ändern wird dein Einstellung die Welt nicht. Du gibst dich damit ab, wie sie ist. Dein Problem. Ich tue das nicht...

    chrische



  • @chrische5
    Was tust du um die Welt zu ändern?



  • Hallo

    Ich versuche mich so zu verhalten, wie es von anderen erwarte und arbeite in einer Partei auf Lokalebene (vielleicht wird's ja mal mehr).

    chrische



  • Ich denke ich würde mir je nach Kriegsgrund eine Meinung bilden(das Internet wird jawohl nicht von heute auf morgen zensiert werden, sondern nach und nach) und dann entweder gegen oder für Deutschland arbeiten... oder überhaupt nicht 😉 . Das lässt sich nicht pauschalisieren, jeder Krieg hat einen Grund und dieser Grund entscheidet wo ich stehe. Wobei jede Seite es natürlich versteht einen guten Grund zu vermitteln, warum das richige getan wird und man nicht mal eben in Land xy spazieren kann und sagen kann "so jungs, eigentlich finde ich es ja total doof was mein Land da macht ich schieß ma für euch rum".
    Aber bedingungslos in den Krieg zu ziehen, ohne uz hinterfragen warum und ohne sich zu entscheiden dies zu tun halte ich für ... inakzeptabel.

    Aber gut, wenn es ein reiner Verteidigungsfall ist, bei dem Deutschland nichtmal ansatzweise Schuld trägt, sondern der zustande kommt weil böse Kommunisten in das Land einfallen wollen, würde sich die Frage eh nicht stellen... klingt nur ziemlich unwahrscheinlich.



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Ich versuche mich so zu verhalten, wie es von anderen erwarte und arbeite in einer Partei auf Lokalebene (vielleicht wird's ja mal mehr).

    chrische

    Und wie ändert das jetzt die Welt? Ich meine den Ansatz haben schon sehr sehr viele Leute vor dir ausprobiert und es gibt immer noch Krieg, Hunger etc.



  • Hallo

    rüdiger schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Hallo

    Ich versuche mich so zu verhalten, wie es von anderen erwarte und arbeite in einer Partei auf Lokalebene (vielleicht wird's ja mal mehr).

    chrische

    Und wie ändert das jetzt die Welt? Ich meine den Ansatz haben schon sehr sehr viele Leute vor dir ausprobiert und es gibt immer noch Krieg, Hunger etc.

    Na dann hören wir doch einfach auf. Wenn es so viele schon probiert haben, dann kann es ja nicht klappen... 🙄 Ist das deine Lebenseinstellung?

    chrische



  • Meine Lebenseinstellung? Naja, kommt darauf an, ob du das auf Methoden oder Ziele beziehst. Wenn ich ein Ziel habe, dann würde ich es nicht einfach fallen lassen, weil viele daran gescheitert sind. Aber wenn ich ein Ziel mit einer Methode erreichen will, die sich bisher als ineffektiv bewiesen hat, dann würde ich sehr wohl die Methode überdenken.



  • Hallo

    Meinst du mit Methode Politik?

    chrische



  • Nein, das war nicht konkret bezogen.

    Aber mir geht es eher darum zu erfahren, was du anders machst als die Leute "vor" dir und warum dein Ansatz mehr Erfolg verspricht.



  • Hallo

    Warum sollte er mehr Erfolg versprechen. Ich tue eben nicht nur Dinge, von denen ich weiß, dass sie sich auszahlen. Es gibt hunderte Beispiel in der Geschichte, dass es Situationen gab, in denen niemand ahnen konnte, was kurze Zeit später durch den Ideen und den Willen bestimmter Menschen möglich ist. Vielleicht ist mein Weg auch der total falsche, aber ich folge natürlich meiner Intention und nicht höre nicht auf, weil ein paar Leute sagen,. dass es eh nicht klappt. Ich glaube an das Gute im Menschen.

    chrische



  • Marc++us schrieb:

    Er wird das nur unterlassen, wenn Du glaubhaft machen kannst, daß Du ihm in diesem Fall kräftig in die Eier treten wirst. Sonst tut er es irgendwann.

    Im kern ist deine Aussage richtig, nur gibt es sicherlich mehrere Wege sich Angreifer vom Hals zu halten, als auf Befehl gleiches mit Gleichem zu vergelten. Es sollte imho schon reichen, wenn der Angreifer sicher sein kann, seine Ziele mit einem Krieg niemals zu erreichen. Nehmen wir mal die letzten beiden großen Angriffskriege: Sowjets gegen Afghanistan und USA gegen den Irak. In beiden Fällen fällt ein zahlenmäßig und waffentechnisch überlegener Aggressor über einen Winzling her. Beide hatten sich leichtes Spiel erhofft und vom rein militärischen Standpunkt aus betrachtet hätten sie wohl auch recht gehabt. In Wirklichkeit aber war/ist ihr Waffengang ein reines Desaster, weil die Bevölkerung und nicht die Regierungen mit ihrem Militär, einen Widerstand leistet, den man mit aller Brutalität und Waffentechnik der Welt nicht brechen kann.



  • chrische5 schrieb:

    Ich glaube an das Gute im Menschen.

    Wenn Panzer einer Gegnerischen Armee vor deiner Haustür rollen, nachdem dein Haus von Bomben weitgehend Pulverisiert wurde und du als potentiell kampffähiger Mann (wenn auch weinerlich ;)) vom Feind erstmal pauschal eingekerkert wirst - wo siehst du dann das Gute?
    Deine Utopische Vorstellung davon, dass jeder Mensch im Grunde gut ist, ist doch schon dann völlig fürn A****, wenn feindliche Uniformenträger hier einmarschieren (von "Befreiungskriegen" jetzt vielleicht mal abgesehen).



  • Dazu nochwas: Die einzige Wahrheit über Kriege ist, daß es nach einem Krieg nur Verlierer gibt. Wer das begreift, wird niemals in den Krieg ziehen. Wer es nicht begreift, der wird trotz Drohgebärden der anderen Seite irgendwann mal angreifen. Wettrüsten schön und gut, aber wenn ich mir eine Wumme kaufe, dann will ich sie auch irgendwann mal benutzen.


  • Mod

    chrische5 schrieb:

    Ich glaube an das Gute im Menschen.

    Ist ja nicht weiter schlimm. In der Zwischenzeit wäre es aber nicht verkehrt, sich Gedanken über ein Scheitern des Glaubens Gedanken zu machen.

    Verteidigungsbereit zu sein heißt ja nicht, daß man nicht an das Gute im Menschen glaubt, aber man hat eben eine Fallback-Position. Alles auf eine Karte zu setzen ist was für Glücksritter.

    Ist wie im Projektmanagement, für den kritischen Pfad immer einen Plan B haben.



  • Andromeda schrieb:

    Die einzige Wahrheit über Kriege ist, daß es nach einem Krieg nur Verlierer gibt.

    Das stimmt so nicht. Sicher gibt es mehr Verlierer als Gewinner. Aber es gibt immer Leute die bei einem Krieg gut abschneiden. Schau dir den Irakkrieg an. Sicher verlieren die US-Soldaten, der normale irakische Bürger und die amerikanische Bevölkerung. Aber wer gewinnt?

    Zum einen die üblichen "Kriegsgewinnler" in den USA: Sprich die Rüstungsindustrie und die ganzen Militärzulieferer. Wer gewinnt im Irak? Die Clans, die die neue Situation nutzen um an mehr Macht zu kommen (zB Sadr). Und wer wirklich viel gewinnt, sind zB die Iraner.

    Bei Kriegen gibt es Gewinner und die sind idr. ziemlich mächtig und einflußreich. Daher werden Kriege überhaupt geführt.

    chrische5 schrieb:

    Hallo

    Warum sollte er mehr Erfolg versprechen. Ich tue eben nicht nur Dinge, von denen ich weiß, dass sie sich auszahlen. Es gibt hunderte Beispiel in der Geschichte, dass es Situationen gab, in denen niemand ahnen konnte, was kurze Zeit später durch den Ideen und den Willen bestimmter Menschen möglich ist. Vielleicht ist mein Weg auch der total falsche, aber ich folge natürlich meiner Intention und nicht höre nicht auf, weil ein paar Leute sagen,. dass es eh nicht klappt. Ich glaube an das Gute im Menschen.

    chrische

    Und was machst du anders?



  • Hallo

    rüdiger schrieb:

    Und was machst du anders?

    Warum soll ich etwas anders machen? Es hat hundert nicht geklappt und hundert mal geklappt.

    Marc++us schrieb:

    [
    Verteidigungsbereit zu sein heißt ja nicht, daß man nicht an das Gute im Menschen glaubt, aber man hat eben eine Fallback-Position.

    Die Waffe in meiner Hand ist nur zur Verteidigung, die Waffe in der Hand des anderen ist eine Angriffswaffe. Ich will keine Waffe, mit der ich mich verteidigen kann. Ich halte es da eher nach einem alten Bekannten: Halte ihm auch noch die andere Wange hin. Das halte ich für sehr klug.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    rüdiger schrieb:

    Und was machst du anders?

    Warum soll ich etwas anders machen? Es hat hundert nicht geklappt und hundert mal geklappt.

    Wo hat es geklappt? IIRC gibt es noch Kriege und Leid.


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