Würdet ihr in den Schulen noch FreePascal lehren, wenn ihr ein Fach lehren würdet, bei dem Programmieren das Thema ist?
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Was elise oben gesagt hat ist zu lang zum Zitieren, aber umso richtiger.
Man verdirbt Schüler nicht so leicht, wie manche hier uns immer weis machen wollen.
Und wenn man Ihnen ein schiefes Konzept beigebracht hat, kann man immer noch
über seine Schwächen sprechen -- das ist manchmal besser, als zehn gute Konzepte zu
liefern.fricky schrieb:
ja, man kann schüler prima unter druck setzen, mit schlechten noten drohen, erzählen dass ohne lisp im leben nicht weiter kommen, etc.
Ist natürlich wahr. Aber das geht mit C genauso.
Immerhin hat man im ANSI-Forum was zu Lachen, wenn man C kann.Aber was den Kern von Scheme angeht, verweise ich
1.) auf Greenspuns zehntes Gesetz und
2.) auf Abelson und Sussman 1985:SICP schrieb:
Although the evaluator described in this chapter is written for a particular dialect of Lisp, it contains the essential structure of an evaluator for any expression-oriented language designed for writing programs for a sequential machine. (In fact, most language processors contain, deep within them, a little ``Lisp'' evaluator.)
In nehme einfach an, dass deine Aussage entweder auf schlechter Erfahrung in einem Unikurs oder auf Aberglauben basiert.
Ich tippe auf Aberglauben.
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In nehme einfach an, dass deine Aussage entweder auf schlechter Erfahrung in einem Unikurs oder auf Aberglauben basiert.
Ich tippe auf Aberglauben.[/quote]
Aus Erfahrung.
Ich habe selbst erlebt, wie viele meiner Mitstudenten große Probleme mit dieser Sprache hatten.
Das hatte glaub ich folgende Gründe:
- das Paradigma ist ein völlig anderes, als bei den üblichen Anwendungsorientierten Sprachen.
- Die Programme sind recht schwer zu lesen, da sie einen hohen Anteil an Rekursion aufweisen, und car und cdr sich so verdammt ähnlich sehen.
- die Abbildung von fast allem auf Listen sehr gewöhnungsbedürftig ist.Hab ich grad mal aus ner übung im zweiten Semester gekramt ;P
(load "C:/Programme/Scheme/Chez Scheme/lib/record.ss") ; Zuweisung -> Variable Zuweisungsoperator Zahl ; Variable -> Buchstabe | Buchstabe Variable ; Buchstabe -> a | b | c | d | ... | z ; Zahl -> Ziffer | Ziffer Zahl ; Ziffer -> 0 | 1 | ... | 9 ; Zuweisungsoperator -> := Das Spitzensymbol ist Zuweisung. ; ; (variable . varname) ; (zop . :=) ; (zahl . 1234) ; (define scan (lambda (file) (let* ((in (open-input-file file)) ; Datei muss existieren! (out (open-output-file "scan.out" 'replace)) (scan-error (lambda (token x) (close-output-port out) (error 'scan "Fehlerhafte/s ~s : ~s" token x))) (whitespace? (lambda (ch) (memv ch '(#\space #\newline #\tab #\return)))) (ziffer->wert (let ((null (char->integer #\0))) (lambda (ch) (- (char->integer ch) null)))) (buchst? (lambda (ch) (memv ch '(#\a #\b #\c #\d #\e #\f #\g #\h #\i #\j #\k #\l #\m #\n #\o #\p #\q #\r #\s #\t #\u #\v #\w #\x #\y #\z)))) (ziffer? (lambda (ch) (memv ch '(#\0 #\1 #\2 #\3 #\4 #\5 #\6 #\7 #\8 #\9))))) (letrec ((scan0 (lambda () (let ((c (read-char in))) (cond ((whitespace? c) (scan0)) ((eof-object? c) "Scanning finished!") ((buchst? c) (write (scan-var (string c)) out) (scan0)) ((ziffer? c) (write (scan-zahl (ziffer->wert c)) out) (scan0)) ((and (eq? c #\:) ; Zuweisungsoperator (let ((ch (read-char in))) (eq? ch #\=))) (write (cons 'zop ':=) out) (scan0)) (else (scan-error 'token c)))))) (scan-var (lambda (name) (let ((next (peek-char in))) (cond ((whitespace? next) (cons 'variable name)) ((buchst? next) (read-char in) (scan-var (string-append name (string next)))) (else (scan-error 'variable name)))))) (scan-zahl (lambda (wert) (let ((next (peek-char in))) (cond ((whitespace? next) (cons 'zahl wert)) ((ziffer? next) (read-char in) (scan-zahl (+ (* 10 wert) (ziffer->wert next)))) (else (scan-error 'zahl wert))))))) (let ((resultat (scan0))) (close-output-port out) (close-input-port in) resultat))))) ; Aufruf: (scan "x.txt") ; (scan "C:/Eigene Dateien/rene/hs/Wagenknecht/Sprachübersetzer/übungen/x.txt") (define-record zuweisung (var zop zahl)) (define-record variable (var)) (define-record zop (operator)) (define-record zahl (n)) (define parse (lambda () (let* ((in (open-input-file "scan.out")) (out (open-output-file "parse.out" 'replace)) (parse-error (lambda (token) (close-output-port out) (error 'parse "Syntaxfehler in ~s" token)))) (letrec ((parse0 (lambda () (zuweisung))) ; Spitzensymbol (zuweisung (lambda () (write (let* ((v (variable))(z (zop))(n (zahl))) (make-zuweisung v z n)) out))) (variable (lambda () (let ((token (read in))) (if (eq? (car token) 'variable) (make-variable (cdr token)) (parse-error token))))) (zop (lambda () (let ((token (read in))) (if (eq? (car token) 'zop) (make-zop (cdr token)) (parse-error token))))) (zahl (lambda () (let ((token (read in))) (if (eq? (car token) 'zahl) (make-zahl (cdr token)) (parse-error token)))))) (parse0) (close-output-port out) (close-input-port in) (system "rm scan.out") "Parsing finished!")))) ; Aufruf: (parse) (define unparse (letrec ((ast->list (lambda (ast) (variant-case ast (variable (var) (string->symbol var)) (zop (operator) operator) (zahl (n) n) (zuweisung (var zop zahl) (list (ast->list var) (ast->list zop) (ast->list zahl))) (else (error "ast->list: Fehlerhafter AST" ast)))))) (lambda () (let ((resultat (ast->list (call-with-input-file "parse.out" read)))) (system "rm parse.out") resultat)))) ; Aufruf: (unparse)
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So schlimm ist dein Scheme-Code auch wieder nicht.
Abgesehen davon kann man in einigen Stunden bis Tagen einen Interpreter dafür schreiben,
und zwar in fast jeder Sprache.Die Programme sind recht schwer zu lesen, da sie einen hohen Anteil an Rekursion aufweisen, und car und cdr sich so verdammt ähnlich sehen.
Kannst dir ja auch iterative Makros machen, oft würde auch for-each ausreichen.
die Abbildung von fast allem auf Listen sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Aber irgendwie bequemer als die Abbildung von fast allem auf Bitfelder.
das Paradigma ist ein völlig anderes, als bei den üblichen Anwendungsorientierten Sprachen.
Und zwar...?
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flamer schrieb:
So schlimm ist dein Scheme-Code auch wieder nicht.
Abgesehen davon kann man in einigen Stunden bis Tagen einen Interpreter dafür schreiben,
und zwar in fast jeder Sprache.Hab ich gesagt, dass der Code schlimm ist?
Hab einfach nur mal gekramt und das erst beste genommen.Die Programme sind recht schwer zu lesen, da sie einen hohen Anteil an Rekursion aufweisen, und car und cdr sich so verdammt ähnlich sehen.
Kannst dir ja auch iterative Makros machen, oft würde auch for-each ausreichen.
Das widerspricht wederum dem zugrundeliegendem Paradigma.
Dann kann ich gleich eine Sprache nehmen, die dafür gemacht wurde.die Abbildung von fast allem auf Listen sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Aber irgendwie bequemer als die Abbildung von fast allem auf Bitfelder.
Wer bildet denn alles auf bitfelder ab?
das Paradigma ist ein völlig anderes, als bei den üblichen Anwendungsorientierten Sprachen.
Und zwar...?
Ich hoffe, das meinst du nicht ernst.
Die etablierten und im Arbeitsumfeld üblichen Sprachen (c, c++, c#, java, perl, python, php, matlab,...) basieren in der Regel auf dem imperativen oder objektorientierten Paradigma, wohingegen Lisp (also auch Scheme) dem funktionalem Paradigma zuzuordnen ist.
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elise schrieb:
der mensch besitzt die möglichkeit zu abstrahieren.
auch schülerInnen oder studentInnen (oder vielleicht gerade die, weil die fantasie noch nicht ganz verschüttet ist) sind fähig, diese abstraktion nachzuvollziehen und sogar selber zu finden.Finden sie die auch, wenn man ihnen einschärft, dass die Objektwelt genauso funktioniert wie unser Alltag?
Ich denke nicht.irgendwie unterstellst du lernenden immer einen kurzen blick.
Nein, höchstens mir selbst (ich bin ja auch noch lernend).
Ich verwehre mich einfach gegen die Idee einer Unschuld, die durch Programmiererfahrung verdorben wird und es dem armen Lernenden in Zukunft schwer bis unmöglich macht, den Pfad der Tugend zu beschreiten. Vielleicht kommt diese Idee von Edsger Dijkstra, der "COBOL cripples the mind" und "It is practically impossible to teach good programming to students that have had a prior exposure to BASIC" gesagt hat. Aber da hat er IMHO höchstens eine Korrelation entdeckt.
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ich glaube, die besten fortschritte in c++ (also mit c++-programmen, die gedichte sind, und keine rätsel) bei leuten gesehen zu haben, die sich vorher in basic ordentlich ausgetobt haben (mit basic-programmen, die augenkrebs erzeugen).
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vlad_tepesch schrieb:
hihi, schaut auch mal auf die seite, wo er mit 'matlab' abrechnet: http://www.henning-thielemann.de/ScriptingHater.html
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~fricky schrieb:
hihi, schaut auch mal auf die seite, wo er mit 'matlab' abrechnet: http://www.henning-thielemann.de/ScriptingHater.html
Viel zu reißerisch geschrieben, um ernstgenommen zu werden.
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Bashar schrieb:
Viel zu reißerisch geschrieben
ich mag einen schreibstiel mit viel lästereien. aber naja, dass er sich drüber aufregt, dass matlab bei 1 anfängt zu zählen, anstatt bei 0, ist schon ein bisschen lächerlich.