Studium weiter weg: Wie finanzieren?



  • So lange es auch mit mangelnder Selbstdisziplin noch laeuft, hat man kein Problem. Wenn irgendwann allerdings der kritische Punkt kommt (Klausur zweimal nicht bestanden usw.), an dem man sich fuer eine gewisse Zeit definitiv zwischen Studium und Freizeit entscheiden muss, dann sollte man entweder direkt das Studium vorziehen oder abbrechen. Auf lange Sicht muss man wissen, wann man ein wenig schleifen lassen kann und wann man sich auf den Allerwertesten setzen sollte. Bei mir ist es gluecklicherweise nie dazu gekommen und so habe ich immer nach Lust und Laune entschieden ob ich bueffele oder rausgehe. Manchmal haette ich besser anders entschieden, aber im Nachhinein hat es alles ganz gut gepasst 😃 .



  • Gut, danke für die Antworten. Die Idee Physik zu studieren, hat sich bei mir erst in den letzten 4-6 Wochen ausgearbeitet (ich bin seit 3 oder 4 Jahren allgemein sehr astronomie- und physikinteressiert. Zusätzlich holt mein Interesse an Physik in letzter Zeit eben das Interesse an der Informatik auf), deswegen ist das Ganze auch noch nicht sicher (hab noch so nen inneren Gewissenskonflikt).

    Gut zu hören, dass es wohl doch irgendwie geht (nicht nur vom Geld her).

    Jetzt folgt dann erstmal etwas weitere Recherche.



  • Physik schließt ja die Informatik nicht aus. Zum einen kann man Informatik meist als Nebenfach belegen und zum anderen kenne ich quasi keine Physiker, die nicht irgendwie programmieren (müssen). Da kann man sich auch beliebig weit drauf einlassen.



  • Du solltest dir auch unbedingt ein paar Unis anschauen. Die Mietkosten in der Umgebung der einen können schon ein gutes Stück höher sein als bei einer anderen. Es ist gut möglich, dass eine Uni mit Studiengebühren sich unter dem Strich als billiger raus stellt als eine andere ohne.



  • Jan schrieb:

    Physik schließt ja die Informatik nicht aus. Zum einen kann man Informatik meist als Nebenfach belegen und zum anderen kenne ich quasi keine Physiker, die nicht irgendwie programmieren (müssen). Da kann man sich auch beliebig weit drauf einlassen.

    Naja, in der Informatik wird durchaus wesentlich mehr gemacht, als nur programmiert. Die meisten Physiker haben da eine recht naive Sicht auf die Informatik. Die denken, das ist nur ein bischen Programmiererei. Und das assoziieren sie mit einer Programmierweise, die ebenfalls recht naiv ist. Wenn Physiker C++ programmieren, dann kommt da meistens eine kleine Variation von C raus. Die haben oft eine mehr oder weniger prozedurale Programmierweise und nutzen nur eine ganz kleine Teilmenge an Sprachmitteln. Entsprechend solltest Du die Auseinandersetzung von Physikern mit der Informatik bewerten. Die ist relativ naiv und hat nur sehr wenig mit einem echten Einblick in die Informatik zu tun.



  • Gregor schrieb:

    Entsprechend solltest Du die Auseinandersetzung von Physikern mit der Informatik bewerten. Die ist relativ naiv und hat nur sehr wenig mit einem echten Einblick in die Informatik zu tun.

    Das hindert den Ineteressierten Physiker aber nicht daran, sich tiefer in die Informatik einzuarbeiten...



  • Jan schrieb:

    Gregor schrieb:

    Entsprechend solltest Du die Auseinandersetzung von Physikern mit der Informatik bewerten. Die ist relativ naiv und hat nur sehr wenig mit einem echten Einblick in die Informatik zu tun.

    Das hindert den Ineteressierten Physiker aber nicht daran, sich tiefer in die Informatik einzuarbeiten...

    Das stimmt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Physik und Informatik eben nicht sehr nah beieinander liegen. Die Beschäftigung mit Informatik hat sehr wenig mit der Beschäftigung mit Physik zu tun.

    Du studierst Physik, oder? Und offensichtlich hast Du auch Interesse an der Informatik. Wendest Du in der Physik viel Informatik an?



  • Mir fehlt bei der ganzen Diskussion leider ein wichtiger Aspekt:

    /me musste während 2/3 meines Studiums (Chemie und Physik) arbeiten gehen und habe es stellenweise nicht wirklich gut gebacken bekommen. Mit dem Effekt, dass ich länger gebraucht habe.

    Der Hauptgrund war, dass es gerade 2-9. Semester ( 9 Semester Regelstudiendauer incl. Diplomarbeit) extrem praktika-lastig war. In der Chemie war das sogar brutal! Dann konntest Du über ein Jahr am Stück nicht arbeiten. In den Semsterferien waren auch Praktika. 7-19 h (oder länger) bist Du für ein Praktikum unterwegs und abends musst Du Berichte schreiben und und für's Kolloq am nächsten Tag lernen.

    Zusätzlich Wochenende und Nachts zu arbeiten hältst Du nicht lange durch, weil irgendwann der Akku leer ist. Meistens bekommst Du dann eine Zwangspause von deinem Assi verordnet, weil du mittlerweile ein Sicherheitsrisiko im Labor bist.

    Dann ist eine Freundin ganz hilfreich, die mal einkaufen gehen, aufräumen kann oder ein paar Amtsgänge übernimmt. Wenn die eine Hälfe des Einkommens total ausfällt, kann die andere Hälfte wenigstens ein Teil der Rechnungen zahlen. Sind allerdings beide Parteien abgebrannt, hast Du nur das doppelte Problem.

    Mit HiWi Stellen wäre ich vorsichtig, weil sie oft an Doktoranten als "Stütze" für ihre Viertelstellen (war Anfang der 90-iger) vergeben werden. Grade im Grundstudium bekommst Du selten HiWi-Stellen. Oft werden sie nur innerhalb des Arbeitskreises vergeben. Also mit der Verpflichtung zu bleiben.

    Physik ist zwar nicht so praktika-intensiv wie Chemie, aber deutlich mehr als Informatik. Info / Mathe/ Geisteswissenschaften steht mehr das Seminar im Vordergrund.

    Studiendarlehnen waren damals verdammt selten, weil die meisten Studenten nicht kreditwürdig sind. Schon als Student eine Wohnung zu bekommen ist/war schwer. Wie das heute läuft, kann ich mir kaum vorstellen.

    Auch sollte man die Unterschiede der Studienpläne und den Einfluß von unangenehmen Dozenten nicht unterschätzen. Manchen Bereiche sind auf der einen Uni ein Witz und auf einer anderen "Götterdämmerung"! Und der Ruhm und Glanz unter einem bestimmten Tyrannen and einer renormierten Uni sein Diplom oder die Promotion gemacht zu haben, vergeht bereits nach wenigen Wochen in der Personalabteilung der freien Wirtschaft oder sogar einfach bei einen anderen Institute.

    Ist halt auch so, dass die angesagten Unistädte immer teuer waren.



  • Gregor schrieb:

    Das stimmt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Physik und Informatik eben nicht sehr nah beieinander liegen. Die Beschäftigung mit Informatik hat sehr wenig mit der Beschäftigung mit Physik zu tun.

    Ich wollte auch nicht Behaupten, dass die Informatik eine Teilmenge der Physik ist... Aber es gibt halt genügend Möglichkeiten innerhalb der Physik etwas zu machen, in dem man beliebig viel Informatik einfließen lassen kann.
    Zudem assoziiert jemand, der noch nicht studiert die Informatik vielleicht ja auch eher mit dem Programmieren - und da gibt es dann definitiv eine wesentlich größere Schnittmenge...

    Gregor schrieb:

    Du studierst Physik, oder? Und offensichtlich hast Du auch Interesse an der Informatik. Wendest Du in der Physik viel Informatik an?

    Ja. Weniger. Nein. 😉
    Was ich anwende ist eher reines Programmieren. Könnte ich aber auch anders haben, wenn ich wollte.



  • Jan schrieb:

    Zudem assoziiert jemand, der noch nicht studiert die Informatik vielleicht ja auch eher mit dem Programmieren - und da gibt es dann definitiv eine wesentlich größere Schnittmenge...

    Ok, da magst Du Recht haben. 😋


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