Welche Distribution?



  • Hallo Leute!

    Ich habe auf meinem PC bisher immer mit Windows XP/Vista gearbeitet und würde jetzt gerne auf Linux umsteigen. Welche Distribution könnt ihr mir als Einsteiger empfehelen und warum?. (Bitte keine exotischen Distributionen.)

    Ich verwenden den PC hauptsächlich für Office-Anwendungen und Pragrammierung (hobbymäßig). Der PC ist etwas älter, das sollte aber kein Problem Darstellen (P4 3.4 GHz, 1 GB Ram)

    Falls es dazu schon passende Threads gibts, bitte verlinken.



  • Ubuntu



  • Distributionen für Einsteiger bzw. Wechsler sind immer so eine Sache. Oft wird dabei auf Distributionen mit KDE als Desktop verwiesen, weil es etwas Windows ähnlicher ist als die anderen Desktops, und speziell auf (Open)Suse, da man dort mit Yast ein sehr vielseitiges graphisches Konfigurationstool hat. Yast hat allerdings nicht nur Vorteile und hat in der Vergangenheit oft Probleme gemacht, wenn man etwas von Hand editiert.

    Letztendlich sind aber die meisten Desktop Distributionen (Suse, Ubuntu, Fedora, Mandriva etc.) so weit, dass vieles automatisch eingerichtet oder mit guten Tools konfiguriert werden kann. Daher bietet es sich an einige Distributionen auszuprobieren, um zu entscheiden was einem gefällt oder nicht.

    Ich setzte seit einiger Zeit eigentlich nur noch Ubuntu ein und würde das auch empfehlen. Wenn man unbedingt KDE will gibt es davon auch eine KDE Version Kubuntu. Ansonsten gibt es ein sehr gutes deutsches Wiki auf http://wiki.ubuntuusers.de/



  • Naja, es fragt sich, WARUM Du überhaupt umsteigst.
    *untu ist sicherlich die Wahl mit den wenigsten direkten Umstiegsschmerzen.
    Da hast Du aber im Endeffekt doch nur ein Windows, nur mit viel schlechterer Treiberunterstützung.
    Mag nicht der schlechteste Einstieg sein. Wichtig ist, daß Du zwei mehr Distis zum Ausprobieren einplanst beim Partitionieren.



  • Fedora und Mandriva könnten für dich vielleicht noch in Frage kommen.
    Und wenn du dich wirklich mit Linux auseinandersetzen willst bist du bei Arch Linux / Gentoo Linux nicht verkehrt.



  • Ich verwende auf Desktops (außer auf meiner Hauptmaschine) praktisch nur mehr Ubuntu. Selbst wenn Du irgendwann doch auf was anderes umsteigen möchtest, ist Ubuntu eine ausgezeichnete Wahl. Einsteigerfreundlich, aber auch für Profis äußerst benutzbar und extrem weitverbreitet und somit gut dokumentiert.



  • Ich würde dir Gentoo empfehlen.
    Es ist keine einfache Distribution und die Installation erfordert sicherlich 1-2 Tage, allerdings weißt du im Anschluss ganz genau was installiert ist, und wieso dein Linux das tut, was es tut.
    Allerdings sei hier angemerkt, dass Gentoo keine Distribution ist, bei der man mal 2 Klicks macht und alles installiert sich, und man ist froh, dass es läuft hinterher. Bei Gentoo gilt immer die Voraussetzung, dass du bereit bist, die Dokumentation zu lesen, und dich selbst dafür zu entscheiden, welche Programme du wirklich brauchst, und welche nicht...
    Außerdem ist Gentoo (eine der wenigen) Distributionen, die nicht direkt binäre Pakete installieren, sondern erst alles kompilieren, d.h. die Installation von neuen Programmen kann auch mal etwas länger dauern (openoffice benötigt z.B. auf meinem notebook 4-5 Stunden zum installieren, Dual-Core 1.7 GHz).

    Wieso gerade diese Distribution? Naja wenn du umsteigen willst, scheinst du wohl mit Windows nicht zufrieden zu sein. Das war damals auch der Grund bei mir zum Umsteigen. Wenn du Suse / (K)Ubuntu oder ähnliches einsetzt, wirst du evtl genauso unzufrieden damit sein (zumindest war ich es), da hier genau das gleiche gemacht wird wie bei Windows. Es wird nämlich vieles installiert, und vieles läuft im Hintergrund und im Endeffekt hat man ja doch keine ahnung wofür dieses Programm da ist, und wieso man nicht darauf verzichten kann.
    Bei Gentoo passiert das nicht, da du das System vom Grund auf selbst aufsetzt, so wie du es brauchst (natürlich mit Hilfe einer super Dokumentation, die dir erklärt welche Optionen du hast, und wann du welche Option wählen solltest).
    Und Gentoo hat ähnlich wie Ubuntu sehr viel Dokumentation und ein ziemlich gutes Wiki.

    Wenn du mit zwei-drei klicks ein fertiges Linux haben möchtest nimm (K)Ubuntu. Wenn du darauf aus bist zu verstehen was dein PC tut, nimm Gentoo.



  • Jocker16 schrieb:

    Ich würde dir Gentoo empfehlen.

    Von Gentoo möchte ich an dieser Stelle dringend abraten. Es vermittelt einen völlig falschen Eindruck davon, wie kompliziert GNU/Linux wirklich ist bzw. sein muss und teilweise sind Qualitätssicherung und Attitüde der Entwickler äußerst eigenartig.

    Natürlich hört man von Neulingen immer wieder "Ich habe bei der Gentoo-Installation soo viel gelernt" und das stimmt wahrscheinlich auch. Allerdings lernt man mit Gentoo auch eine Menge schlechte Angewohnheiten, bei denen es besser wäre, etwas Erfahrung zu haben, um sie überhaupt erstmal zu erkennen.

    Ich verwende selbst auf meinem Hauptrechner immer noch ein Gentoo (seit 2001), ich weiß also einigermaßen, wovon ich rede. 🙂



  • Ich würde dir Gentoo empfehlen.

    also, bin selber langjähriger Gentoo Nutzer, aber Einsteigern ohne Unix Erfahrung/Kenntnisse würde eher davon abraten. Die erste Installation schlägt in der Regel fehl und man gibt eher frustriert auf, man bekommt somit einen fakschen Eindruck von GNU/Linux.

    Steig mal mit SuSE, Fedora, Ubuntu, was auch immer ein und lerne erstmal ein bisschen das System kennen. Du wirst schnell Begriffen über den Weg laufen, die dir erstmal unbekannt sind. Sammle Erfahrung und dann wirst du merken, dass du plötzlich weiß, was Sachen sind wie: was ist der X-Server, was ist ein Windowmanager, was ist ein Desktopmanager, was ist xterm, was ist eine Konsole, was ist bash/sh/csh, was ist 'root', was macht sudo, was passiert beim 'rm -rf /' als root, usw.

    Wenn dir dann irgendwann all diese Sachen bekannt sind und du immer noch motiviert genug bist, neues zu lernen, auszuprobieren, auch mal mehr über den internen Aufbau einer Distribution lernen willst, auch mal selber einen Kernel backen willst (und mächtig auf die Schnauze fallen), dann bist du für Gentoo oder LFS reif.



  • Ich würde an dieser Stelle auch gerne anmerken, dass es heutzutage ja auch überhaupt kein Problem mehr ist, in einem funktionierenden System mehrere virtuelle Maschinen zu erstellen um andere Distros auszuprobieren.



  • Das einzig wahre ist Debian oder noch Slackware. Der Rest ist mir irgendwie zu n00b1g.



  • Die Welt ist groesser. Es kommt darauf an, was Du machen willst.
    Alternativen koennten auch die UNIX Distris sein.

    Zum Beispiel OpenSolaris:
    + Mein WLAN, Cam und Cardreader liefen out of the box
    + Bedienung aenlich(!) eines Linux Systems
    + Durch Gnome fuer Debian User gewohnte Umgebung
    + ZFS als Filesystem
    + LiveCD zum austesten und installieren vorhanden

    - Durch das ZFS enormer RAM Verbrauch, unter 2 GB wuerde ich es nicht mehr nutzen
    - Weniger Software als bei Linux



  • Ivo schrieb:

    Die Welt ist groesser. Es kommt darauf an, was Du machen willst.
    Alternativen koennten auch die UNIX Distris sein.

    Wann würde man denn im Desktop-Bereich eher sowas nehmen?



  • Kommt auf die Verwendung an.
    Also mein Laptop zum Beispiel hat Gnome, Gvim mit einen Haufen Plugins, alle Filme, DVD's und Songs laufen. Dazu habe ich den Vorteil der Datensicherheit eines ZFS. Dazu ein , ok etwas langsamer, Paketmanager. Was mir fehlt, ist ein verschluesseltes home. Crypt ZFS ist in Entwicklung, in der noch recht jungen Community. Ich seh die ganze Sache nicht religioes, aber es ist echt eine weitere Alternative.
    Ok mit zocken, sieht es schlecht aus... ganz madig!



  • Ich bin bei RedHat bzw. jetzt Fedora geblieben, aber das ist auch nicht mehr das wahre.



  • openSUSE oder fedora fuer den desktop
    fuer den server empfehle ich RHEL oder SLES



  • Danke für eure vielen Vorschläge! ich werde als erstes mal ubuntu ausprobieren. ich hab mir die desktop cd gebrannt und bin gerade noch dabei ein paar sicherungen zu machen.
    welches programm zum formatieren/partitioneren könnt ihr empfehlen?



  • knivil schrieb:

    Ich bin bei RedHat bzw. jetzt Fedora geblieben, aber das ist auch nicht mehr das wahre.

    Fedora ist recht sicher, aber basiert doch auf 100% OSS oder? Also mp3 muehselig nachinstallieren?



  • Also mp3 muehselig nachinstallieren?

    Naja, ich verwende meine PC weniger als Mediacenter. Habe das Repository von vlc (und adobe und ...) hinzugefuegt und "yum -install ..." machte das alles automatisch. Muehselig ist so ne Sache, ich installiere auch gern kleinere Bibliotheken mit "./configure ; make; make install" ... Oder konfiguriere den XServer ueber die entsprechende config-Datei, starte im runlevel 3, ... Ich kann das nicht so wirklich beurteilen. Die Installation des Nvidia-Treibers dagegen ist mueheloser als vlc zu installieren.

    welches programm zum formatieren/partitioneren könnt ihr empfehlen?

    Hmm, fdisk? 🙂 Nein, bitte nicht ernst nehmen.

    Als Tip: Ich habe mal krampfhaft versucht, Mehrschirmbetrieb unterschiedlicher Aufloesung bei ATI-Graka bei einem Freund einzurichten. Zwischendurch hatte es auch mal geklappt, aber dann irgendwie nie wieder. Falls man so die letzten Spielereien auf Linux ausprobieren moechte, so ist ATI vielleicht nicht die beste Wahl.



  • newbie... schrieb:

    welches programm zum formatieren/partitioneren könnt ihr empfehlen?

    Der Ubuntu-Installer hat ein Tool zum Partitionieren, wenn Du mehr brauchst, nimm am besten GParted, das ist ziemlich mächtig und leicht bedienbar.

    Ivo: Ich mag Solaris recht gerne, aber auf x86-Hardware ist das nicht sehr spannend. Insbesondere für Anfänger ist da auch die recht fragwürdige Treiberunterstützung ein ziemliches KO-Kriterium.


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