China ist Exportweltmeister
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byto schrieb:
Sie müssen den Bildungsstand in der Bevölkerung anheben, um genug Ingenieure und schlaue Köpfe zu formen. Damit steigt dann aber auch das Einkommen und man kann nicht mehr so billig produzieren.
Ach deswegen hat man in Deutschland Studiengebühren eingeführt!
-> Weniger Leute können sich ein Studium leisten -> weniger schlaue Köpfe werden ausgebildet -> man muss nicht so viel Löhne zahlen -> man kann billiger produzieren und ist somit wieder der alte Exportweltmeister.
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Soll mir Recht sein, aber ich werde jedenfalls weiterhin auf Qualität und nicht auf Quantität setzen. Woher die Waren schlussendlich kommen, ist mir eigentlich egal, solange sie meinen persönlichen Ansprüchen genügt. Bis zum jetzigen Zeitpunkt versuche ich so genannte China-"Hundware" (:D) zu meiden...
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China arbeitet dran nun von Billigware auf Hightech umzuschwenken... und da kommen die hin, da könnt ihr Gift drauf nehmen.
Es wird gearbeitet an Hochgeschwindigkeitszügen, Flugzeugen, Raumschiffen, Automobilen, Militär (Panzer, Kampfjets, Flugzeugträger und und und). Gebaut werden Technologieparks, neue Hochschulen, bessere Infrastruktur.
Das meiste steckt noch in den Anfängen und basiert noch auf Kopiererei von anderen, sind auch alles recht neue Projekte...China ist groß, die meisten Gegenden aber wirtschaftlich nicht relevant. Von Bedeutung ist vor allem die Küstenregion...
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Schade das ich englisch gelernt hab und nicht chinesisch.
Man sollte für die Zukunft möglichst beides beherrschen, da nicht klar ist, wie der Zweikampf zwischen USA und China im laufenden Jahrzehnt ausgehen wird. Die industrielle Führungsschicht spricht allerdings bereits ausreichend englisch (die Aussprache ist oft das Problem) für eine einfache Verständigung. In Schanghai und Hongkong ist englisch kein Problem, in Peking weiß ich nicht. Empfehlenswert für den Einstieg ist der Sprachkurs von Rosetta Stone (man lernt wie ein Kind).Ich erwarte, dass China langfristig militärisch und ökonomisch die Oberhand gewinnt.
Ich meine das auch, und ich hoffe dass sprache nicht zu sehr eine Barriere darstellt. Ich finde trotzdem, dass besagter Zweikampf, wenn du ihn so nennen möchtest, doch recht eindeutig ist. Die Sonne geht im Osten auf - entschuldigt die klischeehafte Ausdrucksweise. Ich sehe wenige Anzeichen für eine blühende europäische oder amerikanische Zukunft.
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Man könnte es auch andersrum sehen: Wenn alle nach China rennen (mit ihrem Geld und mit ihrer Qualifikation), dann haben Europa und die USA erst recht keine Chance.
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China legt zwar ein enormes Wachstum hin. Aber es gibt einige große strukturelle Probleme. So ist die chinesische Kultur nicht sehr förderlich was Innovation betrifft. Es gibt große soziale Probleme: Teile von China bleiben in der Entwicklung einfach zurück und es gibt einen großen Männerüberschuss (an der vietnamesischen Grenze findet wohl ein regelrechter Frauenraub statt). Aber auch am anderen Ende gibt es Probleme: China hat eine enorm hohe Akademikerarbeitslosigkeit. Chinesen arbeiten zwar sehr viel und sehr lange, aber dafür ist die Produktivität nicht so hoch wie in Europa oder den USA. In China ist es nicht ungewöhnlich, dass die Leute während der Arbeit schlafen (wobei das in Japan wohl auch so ist), dafür arbeiten die dann eben nicht 8 sondern 10 oder 12 Stunden. Qualität wird in China oft nicht groß geschrieben: "sieht gleich aus" gilt oft für "hat die gleiche Qualität". Es kommt wohl öfter vor, dass während der Produktion einfach Materialien oder ganze Teile durch billigere ersetzt werden (ohne den Auftraggeber zu informieren). So passiert es dann, dass unerfahrene Auftraggeber beim Import feststellen, dass die Ware von geringerer Qualität ist und im schlimmsten Fall entsorgt werden muss (Sicherheitsstandards). Verhandlungen in China laufen teilweise deutlich anders ab, als in der westlichen Welt gewohnt und es ist nicht ungewöhnlich für Firmen in irgend welche Fallen zu tappen. So ist es in China wohl durchaus üblich, dass man einen Vertrag nur als Grundlage für weitere Verhandlungen ansieht und nicht als festes Werk. Korruption und geringe Rechtssicherheit sind ein weiteres Problem. Aber auch mangelndes Verantwortungsbewusstsein bzw. wilde Profitgier sind problematisch. So werden auch giftige Stoffe und Materialien eingesetzt und gerade Produkte für den inländischen Vertrieb haben oft geringe Qualität und sind teilweise sogar sehr gefährlich.
Ich denke also, dass den Chinesen noch ein langer Weg bevorsteht. Ich zweifle aber nicht, dass sie ihn meistern werden.
Und wie lizard_gismo schon geschrieben hat, gibt es natürlich auch viele (Hightech)firmen die verstärkt an Qualität interessiert sind. zB. macht der TÜV Rheinland in China wohl riesige Geschäfte.
In dem Sinne ist es natürlich auch falsch von "den Chinesen" zu reden :).
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@byto: "Köpfe formen" - die Wahl der Worte kommt mir leider sehr, sehr bekannt vor. Und zwar aus Zeiten, die kein vernünftiger Mensch jeh wieder haben möchte.
@rüdiger: 1, 2 absätze in deinem post würden es sogar grenz-legasthenikern wie mir/mich ermöglichen den sermon zu lesen.
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rüdiger schrieb:
"sieht gleich aus" gilt oft für "hat die gleiche Qualität". Es kommt wohl öfter vor, dass während der Produktion einfach Materialien oder ganze Teile durch billigere ersetzt werden (ohne den Auftraggeber zu informieren).
Zum Beispiel Magnete durch dunkelgrauen Kunststoff.
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EOP schrieb:
@byto: "Köpfe formen" - die Wahl der Worte kommt mir leider sehr, sehr bekannt vor. Und zwar aus Zeiten, die kein vernünftiger Mensch jeh wieder haben möchte.
Mir nicht, Google auch nicht. Also was willst Du mir hier unterstellen?
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Ein guter Artikel zu dem Thema:
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,671432,00.htmlChina sitzt in der Dollarfalle.
Und den Chinesen gehen die Frauen aus, 2020 wird es wohl einen Männerüberschuss von 24 Millionen geben:
http://www.heise.de/tp/blogs/3/146889