"Es ist ein Fehler, daß wir mit den Deutschen Hochdeutsch reden"



  • Bashar schrieb:

    drakon schrieb:

    Den Dialekt, den man dort spricht, wo man lebt.

    Aber das macht man doch in keinem anderen Land der Welt! Wenn ich als Ausländer nach Deutschland komme, spreche ich dort deutsch und nicht platt oder erzgebirgisch oder pfälzisch. Natürlich nimmt man die Mundart der anderen irgendwann irgendwie an, aber extra lernen tut das keiner.
    Ehrlich gesagt würde es mir wahrscheinlich gegen den Strich gehen, wenn ein Ausländer beispielsweise versuchen würde, den Dialekt meiner Großeltern zu imitieren.

    Schweizerdeutsch ist eine eigenständige Sprache, kein deutscher Dialekt - das habe ich zumindest in einem anderen Thread dieses Forums gelernt. Ansonsten hättest du natürlich Recht.



  • Bashar schrieb:

    drakon schrieb:

    Den Dialekt, den man dort spricht, wo man lebt.

    Aber das macht man doch in keinem anderen Land der Welt! Wenn ich als Ausländer nach Deutschland komme, spreche ich dort deutsch und nicht platt oder erzgebirgisch oder pfälzisch. Natürlich nimmt man die Mundart der anderen irgendwann irgendwie an, aber extra lernen tut das keiner.
    Ehrlich gesagt würde es mir wahrscheinlich gegen den Strich gehen, wenn ein Ausländer beispielsweise versuchen würde, den Dialekt meiner Großeltern zu imitieren.

    Man kann Schweizerdeutsch allgemein lernen, hat dann aber die Wahl (je nach Ort wo man halt ist oder nach Vorliebe), was man für ein Wort nimmt oder wie man es ausspricht.
    z.B. Die Zahl 5 wird mancherorts "foif" oder mancherorts "füf" genannt. Beides versteht jeder und man kann nehmen was man will. Ostschweiz ist eher "füf" und Zentralschweiz eher "foif", aber ich wohne in der Ostschweiz und sage auch beides..

    @Provieh-Programmierer
    Jap. Sehe ich auch so. Das meinte ich auch, dass Schweizerdeutsch nicht als richtige Sprache anerkannt wird.

    Was halt auch meine Befürchtungen bestätigt ist, dass Schweizerdeutsch eine Sprache ist, welche nur hier gesprochen wird. Und wir haben einen Präzedenzfall einer Sprache, welche am aussterben ist, einfach weil es bequemer ist eine andere Sprache zu sprechen. Rätoromanisch.
    Sowas befürchte ich halt auch mit Schweizerdeutsch. Klar nicht Heute oder Morgen, aber irgendwann. Wenn ja nur Leute in die Schweiz kommen, diese aber die Sprache nicht lernen, woher sollen denn die kommen, die es sprechen?



  • Den Teil mit den Amtssprachen habe ich nicht ganz verstanden. Du sagst doch direkt hinterher, daß immer erwartet wird, daß man so spricht wie "vor Ort". Ich bin aber relativ froh, daß "Deutsch" in ganz Deutschland verstanden wird und in Bayern kein Bayerisch und in Berlin kein Berlinerisch verlangt wird. Beides ist wie Schweizerdeutsch einfach eine andere Art Deutsch und wird deswegen natürlich auch nicht extra gelernt.



  • Provieh-Programmierer schrieb:

    Schweizerdeutsch ist eine eigenständige Sprache, kein deutscher Dialekt - das habe ich zumindest in einem anderen Thread dieses Forums gelernt.

    Ist es wirklich eine eigenständige Sprache oder nur eine Dialektgruppe innerhalb des Deutschen? Man sagt, eine Sprache ist ein Dialekt mit einer Armee, also vielleicht hast du Recht.



  • scrub schrieb:

    Den Teil mit den Amtssprachen habe ich nicht ganz verstanden. Du sagst doch direkt hinterher, daß immer erwartet wird, daß man so spricht wie "vor Ort". Ich bin aber relativ froh, daß "Deutsch" in ganz Deutschland verstanden wird und in Bayern kein Bayerisch und in Berlin kein Berlinerisch verlangt wird. Beides ist wie Schweizerdeutsch einfach eine andere Art Deutsch und wird deswegen natürlich auch nicht extra gelernt.

    Nein. Das habe ich nicht gesagt.
    Man soll halt den Dialekt lernen, wo man ist, wenn man es schon tut. Aber wie gesagt kann man auch allgemein Schweizerdeutsch sprechen. (eben wenn man die Wahl eines Wortes hat, dann nimmt man halt das, was lokal benutzt wird).

    Man kann sich natürlich über die Definition streiten, aber um es nochmal klar zu sagen:
    Schweizerdeutsch ist kein Deutscher Dialekt.

    Man müsste es fast mal auf einen Versuch ankommen lassen, aber ich würde niemals in Deutschland Schweizerdeutsch mit einem Deutschen sprechen. Ich denke ich würde mehr komisch angeschaut, als ein Deutscher in der Schweiz.



  • Um es nochmal ganz klar zu sagen, für mich ist Schweizerdeutsch eine weitere Art Deutsch. Daran irgendeine Art von Identität zu hängen und ständig Wert auf zig Unterarten Schweizerdeutsch zu legen, ist hinterwäldlerisch.

    Und falls es dich tröstet, bevor dieses liebenswerte Idiom den Löffel abgibt, werden noch Dutzende andere Dialekte ausgestorben sein. Das ist nicht wichtig, und wenn tatsächlich viele Schweizer an so einem Klimbim hängen, ist das deren Problem.


  • Administrator

    CSL schrieb:

    Ein Freundlicher umgangston ist schon wichtig, kommt aber sehr auf die Person an, unabhängig dessen nationalität.

    Und du kennst das doch: Eine Person repräsentiert alle. Man sah einen unfreundlichen Deutschen, somit sind alle Deutschen unfreundlich. Diese Pauschalisierung wird leider oft gemacht.

    Das mit dem "Zahlen!" habe ich allerdings schon von Deutschen gehört und die haben es überhaupt nicht unhöflich gemeint, aber kommt hier halt sehr schlecht an. Ich weiss nicht, ob das in Deutschland womöglich auch regional bedingt ist.

    Bashar schrieb:

    Natürlich nimmt man die Mundart der anderen irgendwann irgendwie an, aber extra lernen tut das keiner.

    Das ist eben das Problem. Ich kenne verschiedene Deutsche, welche schon länger in der Schweiz leben und auch nicht vor haben so schnell wieder zu gehen, welche sich dagegen wehren, Schweizerdeutsch zu lernen. Es geht nicht darum, dass du einen Kurs belegen musst und es von heute auf morgen können musst. Du musst es nicht einmal irgendwann perfekt können. Aber den Willen haben, dich deiner Umgebung anzupassen.
    Es kann einfach nicht sein, dass der Deutsche das Gefühl hat, dass er sich in Sachen Kultur und Sprache nicht anzupassen hat. Sowas ist schlicht und einfach unhöflich, egal in welchem Land und egal wer das macht. Ich weiss nicht, ob wir Schweizer vielleicht da noch ein wenig schärfer darauf reagieren, aus verschiedenen Gründen. Wir haben schon immer unsere "Schätze" geschützt, sind ein wenig konservativ, zurückgezogen zum Teil gar kalt. Und wir schützen die Schätze ja sogar zwischen den Kantonen und streiten uns da noch gegenseitig. Es ist halt eine andere Mentalität.

    Hier erkennt zum Beispiel jemand eben nicht diesen Unterschied in der Mentalität, welche geschichtlich bedingt ist:

    scrub schrieb:

    Um es nochmal ganz klar zu sagen, für mich ist Schweizerdeutsch eine weitere Art Deutsch. Daran irgendeine Art von Identität zu hängen und ständig Wert auf zig Unterarten Schweizerdeutsch zu legen, ist hinterwäldlerisch.

    Und falls es dich tröstet, bevor dieses liebenswerte Idiom den Löffel abgibt, werden noch Dutzende andere Dialekte ausgestorben sein. Das ist nicht wichtig, und wenn tatsächlich viele Schweizer an so einem Klimbim hängen, ist das deren Problem.

    Sowas stösst einem als Schweizer einfach irgendwie säuerlich auf. Wir sind unabhängig, eigenständig, ein eigenes Land. Zu dieser ganzen Identifikation gehört halt auch das Schweizerdeutsch. Daher gibt es da keine Verbindung zum Hochdeutschen. 😉

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    Wir sind unabhängig, eigenständig, ein eigenes Land. Zu dieser ganzen Identifikation gehört halt auch das Schweizerdeutsch. Daher gibt es da keine Verbindung zum Hochdeutschen. 😉

    Keine Verbindung? Ist ja wie bei C & C++. Da behaupten Fanatiker auch die ganze Zeit, es gäbe absolut keine Verbindung. 🤡



  • scrub schrieb:

    Um es nochmal ganz klar zu sagen, für mich ist Schweizerdeutsch eine weitere Art Deutsch.

    Ja und die paar Milionen, die nicht deiner Meinung sind sollen gefälligst Deutsch sprechen, oder wie? Nur weil die Sprache mehr nicht können, als die, die sie können..
    Na gut, dann machen wir es aber richtig und die ganze Welt wird gezwungen Chinesisch zu sprechen..



  • drakon schrieb:

    scrub schrieb:

    Um es nochmal ganz klar zu sagen, für mich ist Schweizerdeutsch eine weitere Art Deutsch.

    Ja und die paar Milionen, die nicht deiner Meinung sind sollen gefälligst Deutsch sprechen, oder wie? Nur weil die Sprache mehr nicht können, als die, die sie können..

    Ach komm, Dialekte sind von Natur aus leicht separatistische Bewegungen und bezeichnen sich selber gerne als eigenständige Sprache. Siehe Bayrisch.



  • drakon schrieb:

    Ja und die paar Milionen, die nicht deiner Meinung sind sollen gefälligst Deutsch sprechen, oder wie?

    Nein, wieso?



  • Schneewittchen schrieb:

    Dravere schrieb:

    Wir sind unabhängig, eigenständig, ein eigenes Land. Zu dieser ganzen Identifikation gehört halt auch das Schweizerdeutsch. Daher gibt es da keine Verbindung zum Hochdeutschen. 😉

    Keine Verbindung? Ist ja wie bei C & C++. Da behaupten Fanatiker auch die ganze Zeit, es gäbe absolut keine Verbindung. 🤡

    Man kann die Analogie gut benutzen, aber halt nicht ganz. 😉
    C und C++ sind sich zwar ähnlich, aber doch eigenständige Sprachen. Deutsch und Schweizerdeutsch ebenfalls.

    Wir haben vielleicht die gleichen Ausgangssprache, aber naja.. das hat so ziemlich jede Sprache auf dieser Welt.
    Spanisch und Italienisch sind auch verschiedene Sprache, oder? - Und trotzdem sind sie sich verdammt ähnlich und es kann wahrscheinlich praktisch jeder Spanier mit einem Italiener sprechen ohne gross Probleme zu haben, aber trotzdem wiederspricht niemand, dass es verschiedene Sprachen sind. Warum denn also bei Schweizerdeutsch?



  • Wenn Schweizer von Hochdeutsch reden, meinen sie dann Hochdeutsch aus Deutschland oder Schweizer Hochdeutsch?

    So wie ich es gelesen habe, regen sich viele Schweizer über Arbeiter (oft Handwerker) auf, die für eine befristete Zeit in die Schweiz kommen (~6 Monate) und da arbeiten und in der Regel sehr sparsam im möblierten Zimmer leben. Das man in so einer kurzen Zeit nicht das Schweizer Hochdeutsch oder gar irgend eine Mundart lernt, sollte klar sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Deutschen in der Schweiz da total ignorant umgehen.

    Mundart ist ja auch immer etwas schwieriges. Die ganzen Feinheiten hinzubekommen erfordert viel Übung und Geschick und jemand der den Dialekt spricht, wird das immer raushören. Und viele Leute finden es zB gar nicht gut, wenn jemand versucht ihren Dialekt nachzumachen. Weil es scheußlich klingt oder man das Gefühl hat, dass sich jemand nur über einen lustig macht. Wenn alle Deutschen in der Schweiz versuchen würden, einen lokalen Dialekt zu sprechen, dann würden sich die Schweizer wohl darüber auch aufregen. Das man natürlich versucht Wörter aus dem Schweizer Hochdeutsch zu benutzen und Wörter nicht benutzt, die in der Schweiz ungewöhnlich sind, ist natürlich etwas anderes.

    Dravere schrieb:

    Edit: Im übrigen geht es beim Dialekt nicht darum, mit Touristen so zu reden sondern Deutschen, welche sesshaft werden. Und ich finde es ein Witz, wenn die Deutschen dann meinen, sie müssten den Dialekt nicht lernen, Hochdeutsch sei absolut genügend. Die deutschen Eltern wundern sich dann, dass ihre Tocher oder ihr Sohn sich nicht genügend integrieren kann, wenn sie ihm verbieten Schweizerdeutsch zu reden. Dann sind wir bösen Schweizer schuld 🙄

    Ist das etwas, was du dir ausgedacht hast oder passiert das regelmäßig? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutsche in der Schweiz ihren Kindern verbieten Schweizerdeutsch zu sprechen.

    rant schrieb:

    Zum Titel muss ich sagen, finde ich stimmt es schon. Wenn ich nach Deutschland komme, dann reden die Leute auch nicht Schweizerdeutsch oder Spanisch oder sonst eine Sprache mit mir...

    Die meisten Menschen dürften sich sehr bemühen, dass du sie verstehst.



  • rüdiger schrieb:

    Wenn Schweizer von Hochdeutsch reden, meinen sie dann Hochdeutsch aus Deutschland oder Schweizer Hochdeutsch?

    So wie ich es gelesen habe, regen sich viele Schweizer über Arbeiter (oft Handwerker) auf, die für eine befristete Zeit in die Schweiz kommen (~6 Monate) und da arbeiten und in der Regel sehr sparsam im möblierten Zimmer leben. Das man in so einer kurzen Zeit nicht das Schweizer Hochdeutsch oder gar irgend eine Mundart lernt, sollte klar sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Deutschen in der Schweiz da total ignorant umgehen.

    Das Hochdeutsch, wie wir es lernen. Die geschriebene Sprache.
    Nein. Gastarbeiter sind eigentlich in der Schweiz kaum ein Thema.

    Mundart ist ja auch immer etwas schwieriges. Die ganzen Feinheiten hinzubekommen erfordert viel Übung und Geschick und jemand der den Dialekt spricht, wird das immer raushören. Und viele Leute finden es zB gar nicht gut, wenn jemand versucht ihren Dialekt nachzumachen. Weil es scheußlich klingt oder man das Gefühl hat, dass sich jemand nur über einen lustig macht. Wenn alle Deutschen in der Schweiz versuchen würden, einen lokalen Dialekt zu sprechen, dann würden sich die Schweizer wohl darüber auch aufregen. Das man natürlich versucht Wörter aus dem Schweizer Hochdeutsch zu benutzen und Wörter nicht benutzt, die in der Schweiz ungewöhnlich sind, ist natürlich etwas anderes.

    Ich habe mir eben auch von einem Deutschen sagen lassen, dass es schwierig ist, aber schwieriger, als eine "normale" Fremdsprache?!
    Es ist halt auch so, dass es viele gar nicht erst probieren, sondern eben einfach eine Haltung haben, dass sie die Leute schon verstehen und sonst ist das ihr Problem..

    @Schneewittchen
    Ich sagte ja, dass man sich über die Definition einer Sprache streiten kann, aber was braucht es denn? - Einen Staat? Ok, haben wir. Unabhängige Entwicklung der Sprache selbst? Ok, haben wir auch.
    Aber mach dir mal klar, dass wir eine andere Satzstellung haben und wir benutzen ebenfalls manchmal andere Zeitformen. (z.B das Präteritum existiert schlichtweg in Schweizerdeutsch nicht).



  • Solange ihr keine eigene Schriftsprache habt und bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollt, wird man das eigentliche Schweizerdeutsch nicht anerkennen.



  • Bashar schrieb:

    Solange ihr keine eigene Schriftsprache habt und bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollt, wird man das eigentliche Schweizerdeutsch nicht anerkennen.

    1. Wer sagt, dass wir bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollen und in wiefern spielt es da eine Rolle, ob wir eine eine eigene Schriftsprache haben?

    2. Wer bestimmt ob etwas eine Sprache ist oder nicht?

    3. Gibt es, denke ich viele Sprachen, welche nur mündlich existieren.

    4. Haben wir durchaus eine Schriftsprache. Sie ist halt nicht standardisiert, aber wenn du willst kann ich dir auch ein Schriftstück geben, wo drin steht, wie du etwas auf Schweizerdeutsch zu schreiben hast. Dran halten muss sich ja niemand.


  • Administrator

    Schneewittchen schrieb:

    Ach komm, Dialekte sind von Natur aus leicht separatistische Bewegungen und bezeichnen sich selber gerne als eigenständige Sprache. Siehe Bayrisch.

    Du vergisst hier einen wichtigen Unterschied:
    Bayern -> Bundesland, teil von Deutschland.
    Schweiz -> Eigener Staat, gehört NICHT zu Deutschland.

    Wenn du nun Schweizerdeutsch als separatistisch bezeichnest, bezeichnest du die Schweiz (oder zumindest einen Teil davon) als separatistisch gegenüber Deutschland (einem anderen Staat). Dann wundere dich nicht darüber, dass die Schweizer entsprechend über dich denken.

    rüdiger schrieb:

    Dravere schrieb:

    Edit: Im übrigen geht es beim Dialekt nicht darum, mit Touristen so zu reden sondern Deutschen, welche sesshaft werden. Und ich finde es ein Witz, wenn die Deutschen dann meinen, sie müssten den Dialekt nicht lernen, Hochdeutsch sei absolut genügend. Die deutschen Eltern wundern sich dann, dass ihre Tocher oder ihr Sohn sich nicht genügend integrieren kann, wenn sie ihm verbieten Schweizerdeutsch zu reden. Dann sind wir bösen Schweizer schuld 🙄

    Ist das etwas, was du dir ausgedacht hast oder passiert das regelmäßig? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutsche in der Schweiz ihren Kindern verbieten Schweizerdeutsch zu sprechen.

    Beides nicht. Also ich habe es mir nicht ausgedacht und glaube auch nicht, dass es regelmässig vorkommt. Ich glaube sowieso, dass sich ca. 90% der Deutschen ganz höflich und korrekt in der Schweiz verhalten. Aber weil die ja auch höflich und korrekt sind, fallen sie nicht auf. Man redet nur über die, welche auffallen, und das sind halt die "schwarzen Schafe".

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Ach komm, Dialekte sind von Natur aus leicht separatistische Bewegungen und bezeichnen sich selber gerne als eigenständige Sprache. Siehe Bayrisch.

    Du vergisst hier einen wichtigen Unterschied:
    Bayern -> Bundesland, teil von Deutschland.
    Schweiz -> Eigener Staat, gehört NICHT zu Deutschland.

    Und? Nur weil Schweiz ein eigenständiger Staat ist, heisst es noch lange nicht, dass Schweizerdeutsch eine eigenständige Sprache ist.

    "Eigenständiger Staat" ist eh ein sinnbefreites Kriterium für eine eigenständige Sprache, da Sprachen sich generell nicht um den Grenzverlauf von Ländern scheren...


  • Administrator

    @Schneewittchen,
    Du musst das ein wenig anders sehen, die andere Mentalität verstehen. Schweizerdeutsch ist für die Schweizer eine Identifikation, wie ich es schon mal gesagt hatte. Da geht es nicht um wissenschaftliche Definitionen. Die meisten Schweizer haben nicht mal eine Ahnung, dass es eine Wissenschaft gibt, welche sich mit Sprachen beschäftigt, würde ich mal ganz bös behaupten 😉

    Wenn nun ein Deutscher kommt und so daher redet. Versetz dich mal in diese Lage. Du kannst da nicht mit deinem deutschen Denken rangehen, sonst wirst du es nie begreifen. Es schadet auch nicht, wenn du dich ein wenig über die Geschichte der Schweiz informierst und überlegst, wie man so eingeengt aufwachst. Wir sind keine Deutschen, dass musst du dir mal klar machen. 😉

    Und um dem ganzen Thread noch ein wenig mehr Brisanz zu geben:
    http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Neuer-Bankdatenklau-Greift-Schaeuble-zu/story/27816118

    Was sollen wir über die Deutschen denken, wenn sie mit Kriminellen Geschäfte treiben? Sie haben schon mal, damals mit Liechtenstein, werden sie es nochmals tun? Findet Deutschland in etwa die Wirtschaftsspionage als ein legales Mittel? Scheeren sich die Deutschen einen Dreck um andere Staaten und Gesetze?

    Fragen über Fragen 😉

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    Und um dem ganzen Thread noch ein wenig mehr Brisanz zu geben:
    http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Neuer-Bankdatenklau-Greift-Schaeuble-zu/story/27816118

    Was sollen wir über die Deutschen denken, wenn sie mit Kriminellen Geschäfte treiben? Sie haben schon mal, damals mit Liechtenstein, werden sie es nochmals tun? Findet Deutschland in etwa die Wirtschaftsspionage als ein legales Mittel? Scheeren sich die Deutschen einen Dreck um andere Staaten und Gesetze?

    Jedes Land hat Gesetze. So muss man z.B. Steuern zahlen. Daher ist es sebstverständlich dass man auf die Daten zugreift (in Bezug auf den von dir verlinkten Artikel).

    Der Informant habe den deutschen Steuerbehörden fünf Fälle als Testmaterial übergeben, und die Stichproben seien ein Treffer ins Schwarze gewesen: In jedem einzelnen Fall würde eine Steuernachzahlung von je 1 Million Euro fällig, heisst es in dem Bericht.

    1.000.000 Euro in jedem einzelnen Fall.... das its kein Kavaliersdelikt.

    Dravere schrieb:

    Was sollen wir über die Deutschen denken, wenn sie mit Kriminellen Geschäfte treiben?

    Wenn Schweiz das Paradies für Steuerhinterzieher ist, dann macht die Schweiz geschäfte mit Kriminellen. Deutschland ist in dem Fall ja das Opfer (-> 1 Mio pro Fall Steuernachzahlunge). Ich finde es geschmacklos, dass sich die Schweiz auf Kosten anderer bereichert, in dem es Kriminelle aka Steuerhinterzieher schützt.


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