Unterrichtsfach: Computerspiele?
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volkard schrieb:
byto schrieb:
Nagut. Dann schaffen wir Schule halt ab. Oder zumindest Deutsch, Politik und Geschichte.
Klar erreicht man nicht immer alle Schüler. Es geht ja nicht darum, den Schülern mit erhobenem Zeigefinger zu sagen, was sie zu konsumieren haben und was nicht. Vielmehr gehts darum, die Schüler dazu zu bringen, auch mal über die Inhalte nachzudenken, anstatt sich einfach nur berieseln zu lassen.
Hä? Davon, daß in Wolfenstein3D Nazisymbole an den Wänden hingen, ist wohl kein einziger Spieler Nazi geworden. Die dummen Kids erreichst Du nicht und die schlauen ärgerst Du damit, weil prinzipiell nichts erreichbar ist. Das ist, als wenn Du erreichen wolltest, daß wegen vernüntigeren Spielens weniger Amokläufe passieren, aber Amokläufe stehen in keinem ursächlichen Zusammenhang mit dem Spielen. Oder du wolltest Durch Weiß-Anmalenen Deines Schattens den Mond wegtilgen.
1. Es geht mir nicht darum, irgendwelche Amokläufe zu verhindern, das ist eine ganz andere Baustelle.
2. Wenn Du eh der Meinung bist, dass man Kids sowieso nicht erreicht, dann kann man sich jegliche pädagogische Maßnahmen auch gleich schenken.
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Um solch ein "Fach" müssten die Schulen erst einmal ausgestattet werden: PCs für jeden wo diese Spiele auch angemessen laufen + Beamer + Software Lizenzen
Ob das für solch ein fragwürdiges Ziel im Budget vorgesehen ist?
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volkard schrieb:
Leprechaun schrieb:
In dem Fach sollte man aber nicht nur mathematische Modelle untersuchen, sondern auch psychologische Gesichtspunkte, wie Suchtgefahr und Beziehungen zu auffälligem und aggressivem Verhalten in der Realität. Der Grad des Einflusses von Computerspielen auf das menschliche Bewußtsein ist nach wie vor sehr umstritten, aber seine Existenz ist nicht von der Hand zu weisen...
Doch, ist von der Hand zu weisen. Hiermit geschehen.
Du machst es Dir aber sehr einfach.
http://www.bundespruefstelle.de/bpjm/Jugendmedienschutz-Medienerziehung/computer-konsolenspiele,did=108064.html
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volkard schrieb:
GNU-Fan schrieb:
Uns hat die Lehrerin Zeitungsartikel aus verschiedenen Zeitungen mitgebracht. Die haben wir dann für gleiche Ereignisse verglichen und auseinandergenommen in Hinblick auf Wortwahl, Bilder, Reihenfolge in der Fakten genannt wurden, etc. Ich denke schon, dass mich das motiviert hat, Medien seitdem kritischer zu "lesen".
Das wäre Dir aber auch so eingefallen. Und Du wußtest da bereits, was Du von z.B. Bild zu halten hast. Du kannst hier nicht von Dir aus argumentieren, sondern nur sagen "Aber es hat Dümmeren Schülern geholfen". Kannst Du das?
Warum kann ich nicht von mir aus argumentieren?
Du meintest, "das erreicht keinen einzigen Schüler."
Und mich hatte es erreicht. Und mir definitiv geholfen. Wie es in der Schule ja auch sein soll.
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Leprechaun schrieb:
Der Grad des Einflusses von Computerspielen auf das menschliche Bewußtsein ist nach wie vor sehr umstritten, aber seine Existenz ist nicht von der Hand zu weisen
Was vor allem nicht bewiesen ist, ist ob der Einfluss ein negativer ist. Ein Einfluss auf das Bewusstsein ist doch nichts Tragisches, ja vielleicht sogar positiv. Bücher beeinflussen dich auch (so wie tausend andere Dinge auch), trotzdem stellst du sie nicht in Frage.
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byto schrieb:
2. Wenn Du eh der Meinung bist, dass man Kids sowieso nicht erreicht, dann kann man sich jegliche pädagogische Maßnahmen auch gleich schenken.
Abheften unter 749-Religionserziehung.
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_matze schrieb:
Was vor allem nicht bewiesen ist, ist ob der Einfluss ein negativer ist.
Es ist bewiesen, nur weiss man noch nicht viel über bleibende Schäden. Geahnt haben es viele, aber inzwischen ist es amtlich:
Die Untersuchungen, die sich gezielt mit der kurzfristigen Wirkung gewalthaltiger Computerspiele befassen, zeigen relativ eindeutige Ergebnisse. In der wissenschaftlichen Fachwelt anerkannte Studien, die die Ergebnisse methodisch überzeugender und seriöser Forschungsprojekte ausgewertet haben, belegen: Gewalthaltige Computerspiele fördern kurzfristig aggressives Verhalten, aggressive Wahrnehmung und aggressive Gemütszustände.
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Einen viel stärkeren Einfluß auf kurzfristiges agressives Verhalten (und Amokläufe!) haben aber Lehrer, die zu viel Erziehen wollen und dabei Menschen entwürdigen. Du treibst hier Schnupfen mit der Pest aus.
Leider verstehen sich Lehrer vorwiegend als Erzieher, die werden das Fach "Medienumgang" schon irgendwie reinkriegen, lassen wir halt noch eine Stunde Mathe weg. Das Zeug braucht eh keiner.
Andererseits lernt man bei Zoggern manchmal Mathe. Ich habe neulich einem Spieler beigebracht, wie man aus "Hab schon 24%" und "Kriege 1.1% pro Mob" ausrechnen kann, wieviele Mobs man noch bis 100% braucht.
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Andere Fächer sind wichtiger. Z.B. Mathematik.
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Wie obersinnlose. Bei der "Aufbereitung" von Film, Literatur, Zeitung passieren auch nur Schattengefechte, das erreicht keinen einzigen Schüler.
Sehe ich nicht so. Natürlich bringen Analysen etwas, wenn sie richtig durchgeführt werden. Und auch das analysierte Objekt spielt eine große Rolle, so ist z.B. die Besprechung von "Unterm Rad" im Deutschunterricht unglaublich langweilig gewesen, "Der Vorleser" hingegen war deutlich interessanter, da er, verglichen mit "Unterm Rad", etwas aktueller war und man mit moralisch schwierigen Fragen konfrontiert wurde.
Wenn man jetzt im Unterricht das neue Call of Duty durchnehmen würde, besonders die Flughafen-Szene, denke ich schon, dass die Schüler etwas davon haben.Einen viel stärkeren Einfluß auf kurzfristiges agressives Verhalten (und Amokläufe!) haben aber Lehrer, die zu viel Erziehen wollen und dabei Menschen entwürdigen.
Ich weiß gar nicht wieso du auf das Thema Amokläufe zu sprechen kommst. Soweit ich das bisher überblicken konnte, kommt bei Amokläufern häufig einiges zusammen: psychische Störungen, Mobbing/Außenseiter, Kontakt mit echten Schusswaffen.
Lehrer spielen da eine viel geringere Rolle, als das soziale Umfeld.MfG,
ScRaT
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byto schrieb:
Ich erhoffe mir davon, dass der Umgang mit diesen Medien pädagogisch aufgearbeitet wird, genauso wie das idR bei anderen Medien (Film, Literatur, Zeitung) auch passiert.
nein
ScRaT_GER schrieb:
aber z.B. die moralischen Werte eines Ego-Shooters im Ethik-/Philosophieunterricht zu hinterfragen oder, wie der interviewte Lehrer es vorgeschlagen hat, die Belohnungssysteme von Spielen in Pädagogik zu untersuchen, macht durchaus Sinn.
nein
byto schrieb:
Vielmehr gehts darum, die Schüler dazu zu bringen, auch mal über die Inhalte nachzudenken, anstatt sich einfach nur berieseln zu lassen.
nein (warum glaubst du diesen Mist?)
byto schrieb:
Wenn Du eh der Meinung bist, dass man Kids sowieso nicht erreicht, dann kann man sich jegliche pädagogische Maßnahmen auch gleich schenken.
ja
GNU-Fan schrieb:
Du meintest, "das erreicht keinen einzigen Schüler."
Und mich hatte es erreicht. Und mir definitiv geholfen. Wie es in der Schule ja auch sein soll.nein (bzw. dann hat die Nummer bei dir gewirkt)
ScRaT_GER schrieb:
Wenn man jetzt im Unterricht das neue Call of Duty durchnehmen würde, besonders die Flughafen-Szene, denke ich schon, dass die Schüler etwas davon haben.
nein (was soll man denn davon haben?)
ScRaT_GER schrieb:
Lehrer spielen da eine viel geringere Rolle, als das soziale Umfeld.
Warum werden die Lehrer dann so gern erschossen?
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Wie gesagt, ein eigenes Fach für Computerspiele wäre total fürn Arsch, genauso wie ein eigenes Fach für "Fernseher guggen" und "Fussball spielen" nichts bringen würde. Das Medium an sich sollte einfach in mehr in die bestehenden Strukturen eingegliedert werden, so wie es Film und Literatur auch geht.
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GNU-Fan schrieb:
Uns hat die Lehrerin Zeitungsartikel aus verschiedenen Zeitungen mitgebracht. Die haben wir dann für gleiche Ereignisse verglichen und auseinandergenommen in Hinblick auf Wortwahl, Bilder, Reihenfolge in der Fakten genannt wurden, etc. Ich denke schon, dass mich das motiviert hat, Medien seitdem kritischer zu "lesen".
Computerspiele sind noch etwas anderes, aber z.B. Artikel auf Webseiten von unterschiedlichen Staaten zu vergleichen wär doch mal was.
Ehm, ich weiss nicht, aber ich sehe irgendwie einen RIESEN UNTERSCHIED zwischen einem Zeitungsartikel und einem Computerspiel. Ein Computerspiel ist ein Spiel. Es ist für mich kein Medium, wie Literatur, TV, Radio, Zeitung, usw. usf.
Oder müssen die Kleinkinder dann auch ein Fach haben, wo sie differenziert über ihre Teddybären diskutieren müssen?Ich sehe den Sinn für sowas als Fach nicht. Wieso sollte man in einem Fach darüber diskutieren, worüber überhaupt? Und wenn dann ein Lehrer noch anfängt darüber zu diskutieren, welcher sowieso keine Ahnung vom Ganzen hat, dann ist es nur peinlich. Der einzige, mit welchem man darüber diskutieren konnte war unser Physiklehrer am Gym. Grundsätzlich ein Arschloch im Unterricht, aber der Typ war wirklich süchtig. Der hat immer wieder auf seinem Laptop während den Prüfungen gezockt. Später hat er mit seiner Klasse einen Call of Duty Clan gegründet. Kranker Typ und kranke Schüler, welche dem Clan beigetreten sind!
Grüssli
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Hallo
volkard schrieb:
Einen viel stärkeren Einfluß auf kurzfristiges agressives Verhalten (und Amokläufe!) haben aber Lehrer, die zu viel Erziehen wollen und dabei Menschen entwürdigen.
Erziehung ist aber nicht gleich Entwürdigung.
volkard schrieb:
Leider verstehen sich Lehrer vorwiegend als Erzieher, die werden das Fach "Medienumgang" schon irgendwie reinkriegen, lassen wir halt noch eine Stunde Mathe weg. Das Zeug braucht eh keiner.
Lernen geht nicht ohne Erziehung. Auch nicht in Mathe oder anderswo. Die Frage ist, wie sehr das eigene Meinungsbild jemand aufgezwungen wird. Schule hat den Auftrag zu erziehen. Das ist so. Mathe ist ein sehr wichtiges Fach und dementsprechend ist sein Vorkommen in der Stundentafel. Es ist eigentlich eher andersherum: Alle anderen Fächer fliegen fast komplett aus dem Stundenplan, weil es an den Schulen nicht genung Lehrer für die komplette Stundentafel gibt und demnach einiges an Unterricht gar nicht geleistet werden kann. da fallen dann immer Fächer wie Ethik, Werken, Sport, Musik usw. einfach ersatzlos weg.
chrische
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Ethik gehört aber auch gar nicht in die Schule.
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chrische5 schrieb:
Hallo
volkard schrieb:
Einen viel stärkeren Einfluß auf kurzfristiges agressives Verhalten (und Amokläufe!) haben aber Lehrer, die zu viel Erziehen wollen und dabei Menschen entwürdigen.
Erziehung ist aber nicht gleich Entwürdigung.
Hat auch niemand so behauptet. Entwürdigung gehört aber zur Erziehung. Und da die Schule damit beauftragt ist, sehe ich darin einige Probleme: Sie verletzt durch die Pflicht das Recht auf freie Entfaltung, Freizügigkeit und Berufswahl (ein Schüler ist eine Art Zwangsarbeiter, was auch verboten ist). Außerdem erfüllt sie das Recht auf Bildung nicht hinreichend.
volkard schrieb:
Ethik gehört aber auch gar nicht in die Schule.
Man muss ja die Ideologie bewahren und gleichzeitig den Anschein von freier Meinung erwecken.
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volkard schrieb:
Andererseits lernt man bei Zoggern manchmal Mathe. Ich habe neulich einem Spieler beigebracht, wie man aus "Hab schon 24%" und "Kriege 1.1% pro Mob" ausrechnen kann, wieviele Mobs man noch bis 100% braucht.
Na denn. Ersetzen wir doch einfach den langweiligen Matheunterricht durch eine Computerspielstunde.
Mr. N schrieb:
Andere Fächer sind wichtiger. Z.B. Mathematik.
Nein, siehe oben.
TyRoXx schrieb:
byto schrieb:
Ich erhoffe mir davon, dass der Umgang mit diesen Medien pädagogisch aufgearbeitet wird, genauso wie das idR bei anderen Medien (Film, Literatur, Zeitung) auch passiert.
nein
Wieso "nein"? Meinst Du, dass byto lügt?
TyRoXx schrieb:
ScRaT_GER schrieb:
aber z.B. die moralischen Werte eines Ego-Shooters im Ethik-/Philosophieunterricht zu hinterfragen oder, wie der interviewte Lehrer es vorgeschlagen hat, die Belohnungssysteme von Spielen in Pädagogik zu untersuchen, macht durchaus Sinn.
nein
Doch. Es macht Sinn.
TyRoXx schrieb:
byto schrieb:
Vielmehr gehts darum, die Schüler dazu zu bringen, auch mal über die Inhalte nachzudenken, anstatt sich einfach nur berieseln zu lassen.
nein (warum glaubst du diesen Mist?)
Wohl weil er sich vorstellen kann, dass es einige Schüler gibt, die nicht bildungsresistent sind.
TyRoXx schrieb:
byto schrieb:
Wenn Du eh der Meinung bist, dass man Kids sowieso nicht erreicht, dann kann man sich jegliche pädagogische Maßnahmen auch gleich schenken.
ja
OMG! Auf welcher Schule warst oder bist Du?
TyRoXx schrieb:
ScRaT_GER schrieb:
Lehrer spielen da eine viel geringere Rolle, als das soziale Umfeld.
Warum werden die Lehrer dann so gern erschossen?
Sag an, Du musst durch Schule tief traumatisiert sein. Was ist vorgefallen?
TravisG schrieb:
Wie gesagt, ein eigenes Fach für Computerspiele wäre total fürn *****, genauso wie ein eigenes Fach für "Fernseher guggen" und "Fussball spielen" nichts bringen würde. Das Medium an sich sollte einfach in mehr in die bestehenden Strukturen eingegliedert werden, so wie es Film und Literatur auch geht.
Dravere schrieb:
Ehm, ich weiss nicht, aber ich sehe irgendwie einen RIESEN UNTERSCHIED zwischen einem Zeitungsartikel und einem Computerspiel. Ein Computerspiel ist ein Spiel. Es ist für mich kein Medium, wie Literatur, TV, Radio, Zeitung, usw. usf.
Oder müssen die Kleinkinder dann auch ein Fach haben, wo sie differenziert über ihre Teddybären diskutieren müssen?Ihr scheint regelrecht Angst davor zu haben! Für einige ist Computerspielerei wohl sowas wie eine Heilige Kuh geworden.
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Hallo
Man nicht lehren ohne erziehen. Das geht halt nicht. Dass das gefährlich ist, sehe ich auch so. Man muss als Lehrer sich dieser Verantwortung eben bewusst sei.
Chrische
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Z schrieb:
Dravere schrieb:
Ehm, ich weiss nicht, aber ich sehe irgendwie einen RIESEN UNTERSCHIED zwischen einem Zeitungsartikel und einem Computerspiel. Ein Computerspiel ist ein Spiel. Es ist für mich kein Medium, wie Literatur, TV, Radio, Zeitung, usw. usf.
Oder müssen die Kleinkinder dann auch ein Fach haben, wo sie differenziert über ihre Teddybären diskutieren müssen?Ihr scheint regelrecht Angst davor zu haben! Für einige ist Computerspielerei wohl sowas wie eine Heilige Kuh geworden.
Wo bitte erkennst du darin eine Angst? Ich finde es einfach nur lächerlich, eine absolute Geldverschwendung. Jetzt gehen dir die Argumente aus oder wie? Sag mir doch, was das mit einem Medium zu tun hat? Seit wann ist ein Computerspiel kein Spiel mehr?
Grüssli
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Dravere schrieb:
Wo bitte erkennst du darin eine Angst?
Weil auf Computerspielen schon so viel rumgehackt wurde, dass sie abhängig oder aggressiv machen, kann ich mir vorstellen, dass viele Zocker gegen jede analytische Auseiandersetzung mit der Materie eine ablehnende Haltung entwickelt haben. Dazu die Angst, dass vielleicht doch was Wahres an den Vorurteilen dran sein könnte.
Dravere schrieb:
Ich finde es einfach nur lächerlich, eine absolute Geldverschwendung.
Ich finde es spannend. Ich denke, aktuell wird viel geforscht zu dem Thema. Und ausserdem ist es immer gut, wenn an Schulen Dinge behandelt werden, die viele Jugendliche direkt betreffen.
Dravere schrieb:
Jetzt gehen dir die Argumente aus oder wie?
Was? Nein, wieso?
Dravere schrieb:
Sag mir doch, was das mit einem Medium zu tun hat? Seit wann ist ein Computerspiel kein Spiel mehr?
Computerspiele sind viel mehr als das. Denk doch mal darüber nach, wie viel noch damit zusammenhängt, technisch, gesellschaftlich, psychologisch, wirtschaftlich, künstlerisch, ....