Zwangskrankenversicherung
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Wie bereits im GEZ Thread angekündigt. Würde ich gerne mal das Thema Zwangskrankenversicherung in den Raum werfen. Gerade bei der aktuellen Spardiskussion (bzw Sparmaßnamen) kamen ja wieder mal die Idee der Erhöhung der Zusatzbeiträge auf. Aber leute die recht viel Verdienen Zahlen für viel mehr Leistung viel Weniger.
Was soll das? Warum wurde sowas überhaupt eingeführt. Überhaupt diese Markt mit Krankenversicherung ist ein Unding. Das ist ja fast wie die Linzenz zum Gelddrucken. Wenn die Kosten zu hoch werden, werden neue Zusatzbeiträge erhoben. Ok durch diese Reguliert sich der markt etwas. Aber da ja jeder seine Zusatzbeiträge erhöht und man wieder nicht wirklich frei wählen kann. Ist es dann auch wieder egal. Zusästzlich bin ich Patient 2 Klasse, bei der Kasse. Privat komme ich beim Arzt fast sofort dran. Da dieser sich sicher sein kann, das er sein Geld auch bekommt. Bei Krakas gibs nur ein festes Budget, ist das alle muss der Arzt sehen wie er kommt? Das ist doch schwachsinn. Gerade Private Krakas haben weniger Mitglieder können sich aber eine direkte Abrechnung leisten, Gesetzliche nicht? Wie kommt es das ich also mit meinen Monatlichen Beitrag von mehr als 500 € so wenig Leistung bekomme wenn jemand Privat mit nur 300 € sogar das Recht auf ein Einzelbett hat (Klar weil ich noch andere Leute mitfinanzier).Was kann man dagegen tun?
Idee 1.) rein Privatisieren, dann kann ich mich entscheiden in welchen maße ich mich versicher. Gewisse sachen sollten vorgeschrieben sein, die in so einer Versicherung entahlten sein müssen, den Rest muss ich selber entscheiden. Gefahren sehe ich da in schlechter beratung. Und in Sozial Schwachen strukturen.
Gibts noch andere Effekte die man da beachten sollte?Idee 2.) Nur 1 Gesetzliche Krankenkasse. Vorgeschriebene Leistung, jeder muss. Dort sehe ich das Problem der Monopolisierung. Die können Preise und Leistung bestimmen wie Sie wollen. Und bisher sagt niemand das er mit seinen Geld gut auskommt. D.H. über die Zeit werden Beiträge erhöht und Leistungen gestrichen und man hat keine Alternativen als da mit zu ziehen.
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Weil es eb en mehr als 100 GKK gibt. Jeder hat einen enormen Verwaltungsapparat.
PKK verwenden die bestehende Verwaltung für ihre Versicherungen auch für die PKK.
Wegen Selbstbehalt überlegen sich Kunden der PKK 2 Mal ob sie unnötig zum Arzt gehen.
PKK haben weniger chronisch Kranke und weniger alte.
Alle Schlanker und effizienter.In Ö gibt es gerade mal 9 GKK. Jedes Bundesland hat eine aber alle sind gleich.
Selbe Leistung und jeder Arbeitnehmer muss da rein.
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Das wäre ja mal ein Sinnvoller Ansatz in DE. Aber man will ja alles wieder irgendwie genau und Fair machen und Arbeitsplätze auf Krampf sichern etc.
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Die meisten, darunter auch viele Politiker, haben nicht verstanden, was Sozialstaat bedeutet.
rein Privatisieren, dann kann ich mich entscheiden in welchen maße ich mich versicher.
Ja, die Krankenversicherungen auch. Faellst du in eine Risikogruppe, hast du die Arschkarte.
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Fedaykin schrieb:
Idee 2.) Nur 1 Gesetzliche Krankenkasse. Vorgeschriebene Leistung, jeder muss. Dort sehe ich das Problem der Monopolisierung. Die können Preise und Leistung bestimmen wie Sie wollen. Und bisher sagt niemand das er mit seinen Geld gut auskommt. D.H. über die Zeit werden Beiträge erhöht und Leistungen gestrichen und man hat keine Alternativen als da mit zu ziehen.
Das fände ich am sinnvollsten. Diese ganzen Umlagen zwischen Kassen sind doch hurz, überall gleiche Leistung, dazwischen dann Lastenausgleich, mit dem Verwaltungsaufwand n-mal. Sinnlos. Eine einzige Kasse mit einem klaren und festen Angebot.
Wer mehr will, kann sich dann privat zusatzversichern.
Aber ich weiß nicht, warum es AOK, BKKxyz, BKK4711, TK, etc etc gibt.
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Fedaykin schrieb:
Idee 1.) rein Privatisieren, dann kann ich mich entscheiden in welchen maße ich mich versicher. Gewisse sachen sollten vorgeschrieben sein, die in so einer Versicherung entahlten sein müssen, den Rest muss ich selber entscheiden. Gefahren sehe ich da in schlechter beratung. Und in Sozial Schwachen strukturen.
Gibts noch andere Effekte die man da beachten sollte?Wenn private Unternehmen vom Staat in der Hinsicht gefördert werden, dass jeder etwas von ihnen kaufen MUSS, dann nimmst einen wichtigen Anreiz zur Konkurenz. Die Folgen wären Absprachen zwischen den Unternehmen um die Preise künstlich hochzutreiben und sich gegenseitig das Leben bequem zu machen. Siehe Energieversorgung für ein hervorragendes Beispiel.
Falls es keinen Zwang zu dieser Versicherung gäbe, würde das System nicht funktionieren, weil eine Krankenversicherung an sich nicht wirklich attraktiv ist. Da die Gesellschaft aber eher nicht möchte, dass man durch Krankheit arm wird, gibt es den Zwang.
Das war sicherlich auch irgendwann mal eine gute Idee, wie bei den Rundfunkgebühren (Welche damals dafür sorgten, dass es überhaupt einen Sender gab!). Aber genauso wie sich der ÖR dank mangelnder Kontrolle zu einem überteuerten Moloch entwickelt hat, so hat dies auch die GKV betroffen. Was man dagegen tun kann? Keine Ahnung. Alles anzünden und neu anfangen würde funktionieren, aber dazu hat niemand den Mut. Oder eine Regierung die eine Reform mal nicht nach dem Maßstab plant, möglichst viele Wähler zu gewinnen sondern das System zu reparieren, könnte dies schaffen. Aber sowas gibt es nicht.
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Marc++us schrieb:
Eine einzige Kasse mit einem klaren und festen Angebot.
Wer mehr will, kann sich dann privat zusatzversichern...Genau. Ein Leistungskatalog gegliedert nach Einkommen/Gesundheitszustand/Alter/Berufsgruppe...
Warum spricht keiner über die Pillendreher?
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kpeter schrieb:
Warum spricht keiner über die Pillendreher?
Das sind einfach nur Wirtschaftsunternehmen die Fehler im System ausnutzen um ihren Gewinn zu maximieren. Das kann man bestenfalls moralisch angreifen (ich sehe das aber nicht als unmoralisch an die Dummheit anderer auszunutzen). Aber im Prinzip ist es das, was man von einem Unternehmen erwartet.
Der eigentliche Fehler liegt aber im System, hier muss die Diskussion stattfinden.
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@SeppJ
Naja, man kann die Lücken ja schließen. zB die Preisbindung aufheben.
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Alles hohles Geschwätz.
Das gsamte dt. Gesundheitswesen ist ein Wirtschaftsbereich. Für die zählt nur Profit => Wettbewerb.Wie sich staatliche Systeme auswirken, kann man schön in UK sehen
http://de.wikipedia.org/wiki/National_Health_ServiceDas Französiche ist mit das Teuerste, aber auch Beste => Qualitätsvergleich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitssystem
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Prof84 schrieb:
Wie sich staatliche Systeme auswirtken, kann man schön in UK sehen
http://de.wikipedia.org/wiki/National_Health_ServiceDa steht nichts, außer daß mache Leute manches sagen.
Prof84 schrieb:
Das Französiche ist mit das Teuerste, aber auch Beste => Qualitätsvergleich.
http://de.wikipedia.org/wiki/GesundheitssystemAh, da stehts ja. Das britische ist erheblich billiger pro Kopf (siehe Bildchen)und um zwei Plätze besser (siehe Ranking der WHO).
Ich frage mich immer, wie es zusammenpassen mag, daß man privatwirtschaftliche gewinnorientierte Unternehmen einsetzt, wo es keinen Markt gibt. Bei Ärtzen sehe ich selten Sonderangebote. Der Kunde hat wenig davon, billigere Tabletten oder Behandlungen zu bevorzugen. Viele scheinen aus Langeweile einmal pro Woche zum Arzt zu gehen. Einfach mal gegen 11 Uhr ins Wartezimmer eines Allgemeinmediziners gehen und die Damen beobachten. Ich frage mich auch, ob Du die Seiten liest, bevor Du sie postest. Und natürlich, wie es zusammenpassen mag, daß man an anderer Stelle Staatsunternehmen mit gigantischem Verlust in den Wettbewerb schickt gegen gut laufende private.
In unserer Stadt hat auf einmal jeder zweite Einwohner chronischen Bluthochdruck. Nicht nur die Dicken und die mit dem roten Kopf. Eigentlich alle, die sich nicht wehren. Die futtern dann so ein Blutdrucksenkungsmittelchen und müssen einmal im Quartal sich eine neue Pillenschachtel verschreiben lassen. Nebst ärztlicher Untersuchung, die auch bezahlt werden muß. Der Arzt klärt einen zum Glück gründlich auf. Er sagt, daß das Mittelchen total ungefährlich ist und auch nicht so viel wirkt, und keine Langzeitschäden und Gewöhnungseffekte zu befürchten sind. Im Prinzip ist es nicht nötig. Aber naja, man weiß ja nie und erhöhter Blutdruck birgt immer die Gefahr eines Herzinfakts. Und dann bist du tot! Soll ich es Ihnen vielleicht verschreiben? Wäre schon irgendwie besser, oder?
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Ich muss den Thread nochmal aus seinen untiefen holen, gibt da noch eine Sache die mich interessiert. Was passiert, wenn ich genügend Verdiene um mich privat Versichern zu lassen. Dannach werde ich arbeitslos. Mir wurde erzählt das man dann in der Privaten bleiben muss, da einem dann die Gesetzlichen nicht mehr nehmen müssen. Das passt aber meines erachtens nicht in das Prinzip der Versicherungspflicht, für Leute die weniger als 4800 € verdienen. Muss mich dann nicht die Gesetzliche wieder aufnehmen? Wie wird in so einen Fall vorgegangen?
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Wenn DU eine bestimmte Zeit unter der Grenze liegst dann kannst Du wieder in die GKK.
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Unix-Tom schrieb:
Wenn DU eine bestimmte Zeit unter der Grenze liegst dann kannst Du wieder in die GKK.
Wie lang ist diese bestimmte Zeit? Nur mal angenommen ich wäre in dem Glücklichen Fall mich privat Versichern zu können, wegen hohen Gehalt. Anfang nächsten Monat würde ich gekündigt werden. Kriege Arbeitslosengeld, dadurch liege ich unter dem Satz. Kann mir auch die Private Kraka nicht mehr leisten (ist ein rein Fiktives Beispiel. Ich glaube die Gesetzliche ist immer noch höher in dem Fall). Wie lange muss ich nun drunter liegen? Es geht mir dadrum das man sich so ggf einiges an mehrausgaben hat die man sich nicht leisten kann.
Wie sähe der Fall mit Selbständigen aus?
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Zurück kannst Du AFAIR nur, wenn Du innerhalb der letzen 5 Jahre 2 Jahre versichert oder ein jahr am Stück versichert warst. Also ein Jahr am Stück arbeitslos.
Aber lies das SGB5 am besten selber.
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Feydakin schrieb:
Was kann man dagegen tun?
Die Lösung ist sehr einfach: Komplett privatisieren.
Das eingesparte Geld muss natürlich den Steuerzahlern zurückgegeben werden. Am BIP macht das Gesundheitssystem offiziel glaube ich 10,6% aus. Das sind dann ca. 3300 Euro pro Bürger. Mit diesem Geld muss dann jeder Bürger selbst entscheiden was er macht. Jetzt haben wir eine einzige staatliche Krankenkasse(die privaten sind nicht wirklich privat).
- Der Wettbewerb wäre in einem auf der freien Marktwirtschaft basierenden System enorm. Die Kosten würden stark sinken. Von den 3300 bleibt also viel übrig.
- Die Ärzte und der Patient(Kunde) würden in einem direkten Vertragsverhältnis stehen. Die Bindung zwischen Kunde und Arzt wäre wieder hergestellt.
- Die Menschen wären viel gesünder.
- Die ganzen Bürokraten die jetzt das Gesundheitssystem verwalten, würden arbeitslos werden und müssten sich eine produktive Arbeit suchen. Das kurbelt die Wirtschaft an.
- Jeder kann sich seine Versicherung auf seine Bedürfnisse zurechtschneidern.
- Man könnte sich auch bei einer ausländischen Krankenasse anmelden.Ausserdem ist ein privates Gesundheitssystem moralisch richtig. Warum werde ich gezwungen eine Produkt zu kaufen, dass ich vielleicht gar nicht haben will?
Das Gesundheitswesen ist viel zu wichtig, als das man es dem Staat überlässt. Stellt euch mal vor man wäre gezwungen nur bei Supermarkt X einzukaufen.
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NrSr schrieb:
Das Gesundheitswesen ist viel zu wichtig, als das man es dem Staat überlässt.
Würde ich nicht sagen. Womöglich hätten viele dann keine Krankenversicherung und Ärzte und Krankenhäuser wären schnell Pleite, weil Patienten die Behandlung nicht bezahlen können.
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Z schrieb:
Würde ich nicht sagen. Womöglich hätten viele dann keine Krankenversicherung und Ärzte und Krankenhäuser wären schnell Pleite, weil Patienten die Behandlung nicht bezahlen können.
Ärzte und Krankenhäuser würden doch nur behandeln nachdem bezahlt wurde. Sie behandeln also keine Menschen die nicht bezahlen. Ich vermute eine sehr geringe Anzahl Menschen würde sich nicht versichern lassen. Für die Menschen die sich keine Versicherung leisten können(die müssen dann aber wirklich sehr arm sein. In einem privatierten Gesundheitssystem wären die Kosten sehr viel geringer. Ausserdem hat ja auch jeder Bürger 3300 Euro mehr an Geld) springen dann Wohltätigkeitsorganisationen ein. Die Familie kann auch helfen. Es wird immer Menschen geben, die helfen. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre. Warum soll man für jemand anderen zahlen?
Sozialist: Du spinnst doch! Du willst die Lebensmittelbranche privatisieren? Sach ma. Die Armen können sich doch dann kein Essen mehr leisten. Wer soll sich denn ein Brot für 8,50 Euro leisten?
Kapitalist: Der Wettbewerb würde doch die Preise drücken und ...
Sozialist: Ja klar! Hahaha. Und dann gibt es Brote für 2 Euro oder wie? Oh mann.
Kapitalist: Ja. Ausserdem könnte es für die ganz Armen private Wohltätigkeitsorganisationen geben.
Sozialist: Hahaha so Suppenküchen oder wie?
Kapitalist: Die Menschen hätten dann ja mehr Geld. Viele Menschen sind sehr hilfsbereit und großzügig. Ausserdem wäre die Vielfalt sehr viel größer. Ich könnte mir dann z.B die Brote kaufen die mir gefallen. Jetzt gibt es ja nur eine Sorte.
Sozialist: Du Träumer.
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NrSr schrieb:
- Die Menschen wären viel gesünder.
Da hast du zu 100% Recht. Die schwer/chronisch Kranken würden aussterben, da sie sich die Behandlung auf Dauer nicht leisten könnten.
NrSr schrieb:
Ärzte und Krankenhäuser würden doch nur behandeln nachdem bezahlt wurde. Sie behandeln also keine Menschen die nicht bezahlen.
Das würde sogar den Wohlstand aller steigern! Denn die Armen würden auch aussterben, alle anderen würden überleben. Gut, eventuell, würden arme und kranke Leute dir davor die Kehle durchschneiden aber damit musst du leben. Du kannst schließlich eine private Krankenversicherung abschliessen, die auch "Kehlschnitt" abdeckt.
So unrecht hast du da nicht.
:schland:
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NrSr schrieb:
Ich vermute eine sehr geringe Anzahl Menschen würde sich nicht versichern lassen.
Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts vom Mai 2003 waren im damaligen Jahr 188.000 Bundesbürger ohne jede Krankenversicherung. Damit hatte sich die Zahl seit 1995 verdoppelt. Für das Jahr 2005 wurde mit einer Steigerung auf 300.000 unversicherte Bürger gerechnet. Für 2007 wurde die Zahl auf 400.000 geschätzt. Als ein Grund dafür wird oftmals wirtschaftlicher Druck, also ein Verzicht auf Krankenversicherung als Sparmaßnahme, angegeben.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Krankenversicherung
So viel zu Deiner schönen, neoliberalen Traumwelt.