Was verbindet Ihr mit der (angeblich) gescheiterten Multi-Kulti Vision?



  • Punkt 3: "Gegenseitige Annäherung: Wobei auch Gebräuche der Einwanderer von der aufnehmenden Gesellschaft übernommen werden."

    Halte ich für ... Nunja wer auch immer dies als gut oder richtig bezeichnet ist entweder ein Gast, äußerst Tolerant, er interresiert sich nicht für das Thema oder hat darüber nicht nachgedacht.
    Weshalb sollte sich der Gastgeber dem Gast anpassen und nicht andersherum ?
    Mit: "fremde Kultur tolerieren" bin ich einverstanden, aber dessen Kultur einfließen zu lassen...
    Passiert sicherlich unbemerkt nebenbei.

    PS: In der Geschichte ist sowas schon öfter passiert, aber meist ging es dabei um Eroberer und Eroberter, mir fällt aber grad kein Beispiel ein, außer das man das in der Architektur nachgewiesen habe.



  • Diese "Multikulti ist gescheitert" Parolen sind doch nur ein Versuch der CDU/CSU Stimmen von Rechts zu bekommen.

    Gregor schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Irgendwie leben wir doch friedlich miteinandern. Ausnahmen gibt es überall.

    Miteinander oder nebeneinander? Das ist doch die entscheidende Frage. Hast Du viele Bekannte, die einer anderen Kultur angehören und diese stark ausleben? Und profitierst Du davon?

    In meiner Nachbarschaft wohnen zwei türkische Familien. Die haben mich noch nie beschimpft. Manchmal bringen die sogar Essen vorbei, wenn die was gefeiert haben.

    Mich würde mal interessieren, was die Leute unter der "deutschen Leitkultur" verstehen. Schweinebraten mit Sauerkraut? Stammtische mit Bier? Christliche Ehen? Goethe und Schiller? Sauber geputzte Autos? Gartenzwerge?...



  • MrBurns schrieb:

    Mich würde mal interessieren, was die Leute unter der "deutschen Leitkultur" verstehen. Schweinebraten mit Sauerkraut? Stammtische mit Bier? Christliche Ehen? Goethe und Schiller? Sauber geputzte Autos? Gartenzwerge?...

    Das stimmt vermutlich recht stark mit dem Begriff der "Europäischen Leitkultur" überein...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Leitkultur

    Für Bassam Tibi basiert die europäische Leitkultur auf westlichen Wertvorstellungen: „Die Werte für die erwünschte Leitkultur müssen der kulturellen Moderne entspringen, und sie heißen: Demokratie, Laizismus, Aufklärung, Menschenrechte und Zivilgesellschaft.” (B. Tibi, Europa ohne Identität, S. 154). Dieser Begriff hat Ähnlichkeit mit dem in der Verfassungsrechtsprechung üblichen Begriff der „Freiheitlichen demokratischen Grundordnung”.

    [...]

    Im Rahmen der Debatte über Integration von Migranten in Deutschland regte Bassam Tibi an, eine solche Europäische Leitkultur für Deutschland zu entwickeln. Er sprach sich für Kulturpluralismus mit Wertekonsens, gegen wertebeliebigen Multikulturalismus und gegen Parallelgesellschaften aus.

    Aus meiner Sicht ist es eine Trivialität, dass wenn man in ein Land zieht, dass man die dortige Leitkultur akzeptieren und respektieren muss. Und ich halte eine Leitkultur auch für wichtig. Es muss in Deutschland zum Beispiel einen Konsens geben, dass wir uns alle zur Demokratie bekennen. Es muss in Deutschland einen Konsens geben, dass Menschenrechte wichtig sind und geachtet werden müssen. ...und das gilt auch für die anderen Werte, die man mit der Leitkultur verbindet.



  • ..



  • Gregor schrieb:

    MrBurns schrieb:

    Mich würde mal interessieren, was die Leute unter der "deutschen Leitkultur" verstehen. Schweinebraten mit Sauerkraut? Stammtische mit Bier? Christliche Ehen? Goethe und Schiller? Sauber geputzte Autos? Gartenzwerge?...

    Das stimmt vermutlich recht stark mit dem Begriff der "Europäischen Leitkultur" überein...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Leitkultur

    Für Bassam Tibi basiert die europäische Leitkultur auf westlichen Wertvorstellungen: „Die Werte für die erwünschte Leitkultur müssen der kulturellen Moderne entspringen, und sie heißen: Demokratie, Laizismus, Aufklärung, Menschenrechte und Zivilgesellschaft.” (B. Tibi, Europa ohne Identität, S. 154). Dieser Begriff hat Ähnlichkeit mit dem in der Verfassungsrechtsprechung üblichen Begriff der „Freiheitlichen demokratischen Grundordnung”.

    [...]

    Im Rahmen der Debatte über Integration von Migranten in Deutschland regte Bassam Tibi an, eine solche Europäische Leitkultur für Deutschland zu entwickeln. Er sprach sich für Kulturpluralismus mit Wertekonsens, gegen wertebeliebigen Multikulturalismus und gegen Parallelgesellschaften aus.

    Aus meiner Sicht ist es eine Trivialität, dass wenn man in ein Land zieht, dass man die dortige Leitkultur akzeptieren und respektieren muss. Und ich halte eine Leitkultur auch für wichtig. Es muss in Deutschland zum Beispiel einen Konsens geben, dass wir uns alle zur Demokratie bekennen. Es muss in Deutschland einen Konsens geben, dass Menschenrechte wichtig sind und geachtet werden müssen. ...und das gilt auch für die anderen Werte, die man mit der Leitkultur verbindet.

    Da kann man im Prinzip zustimmen. Ich würde sowas aber nie mit dem Begriff "deutsche Leitkultur" in Verbindung bringen. Würde man es einfach "demokratische Leitkultur" nennen, würden nicht so viele Missverständnisse entstehen. "Deutsche Leitkultur" hört sich für mich mehr nach etwas aus dem dritten Reich an.

    Ich glaube auch kaum, dass die Multikulti Befürworter meinen, dass Ausländer hier nach den Gesetzen ihres Heimatlandes leben sollen und dafür sind, dass sie Leute steinigen dürfen oder irgendwas anderes was unserem Grundgesetz widerspricht, aber dort erlaubt ist, machen dürfen.

    Man könnte auch einfach sagen, man muss die Gesetze des Landes im den man lebt einhalten. Dann braucht man nicht so einen schwammigen Begriff wie Leitkultur. Leitkultur hört sich für mich irgendwie so nach "Bessere Kultur" an.



  • MrBurns schrieb:

    Da kann man im Prinzip zustimmen. Ich würde sowas aber nie mit dem Begriff "deutsche Leitkultur" in Verbindung bringen. Würde man es einfach "demokratische Leitkultur" nennen, würden nicht so viele Missverständnisse entstehen. "Deutsche Leitkultur" hört sich für mich mehr nach etwas aus dem dritten Reich an.

    Naja, die Frage ist doch, was es heißt, wenn man in einer Integrationsdebatte fordert, dass sich jeder Immigrant zur deutschen Leitkultur bekennt. Das heißt, das es Einbürgerungstests gibt. Das heißt, dass es Sprachtests gibt. Und das heißt auch, dass Leute, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, wieder in ihr Land zurück müssen. Derartiges kommt ja jetzt erst in den letzten Jahren auf. War davor politisch nicht durchsetzbar. Davor hatte man die Multi-Kulti-Vision, die mit derartigen Einbürgerungstests und in Zukunft vielleicht auch Einwanderungstests eben nicht vereinbar ist.



  • Hi,

    mal zur Abwechslung ein wenig jahrtausendealte chinesische Weisheit:

    als man Konfucius fragte, was er von Lao-Tse's Ausspruch "Vergelte Übelwollen mit Güte" halte, sagte er:
    "Und womit soll man dann Güte vergelten? Nein man muss Güte mit güte und Übnelwollen mit Gerechtigkeit vegelten."

    Leider sind unsere Politiker noch auf den Stand von Lao-Tse und haben noch nichts von Konfuzianischer Weisheit mitbekommen.

    Gruß Mümmel



  • Ich habe letztens in der Bahn ein Gespräch zwischen einem Einwandererkind und einem Jugendlichen mit deutschen Wurzeln belauscht. Das Einwandererkind hat sich vehement für Multikulti ausgesprochen da es sowohl eine deutsche als auch eine türkische Identität hätte. Der deutsche Jugendliche konnte mit der Multikulti Vision nichts anfangen, weil er nur eine deutsche Identität hätte und keine weitere "lernen" wolle.
    Zuersteinmal liegen dann wohl beide falsch denn Multikulti bedeutet Parallelgesellschaft. Im Gegensatz zu Assimilation und Melting Pot. Lustigerweise war das deutsche Kind in seiner Argumentation GEGEN Multikulti eben genau dieser Vision näher als das türkische Kind. Denn es wollt ja nichts über den Koran lernen, wollte nicht wissen warum türkische Frauen in D Kopftuch oder Niqab tragen (und was beides bedeutet), während es in der Türkei in manchen Kreisen sogar als zu religiös verpönt ist. Er war also eigentlich für Multikulti und Parallelgesellschaften! (Denn auf Basis des Grundgesetzes kann man niemand zur Assimilation zwingen)
    Das türkische Kind das mit dem Multikulti Argument Toleranz und Wissen über andere Kulturkreise eingefordert hatte, hatte vielleicht Dinge im Kopf wie das man Muslems keinen Alkohol anbietet und kein Schweinefleische serviert. Das solche Dinge in D Allgemeinwissen sein sollten, genauso wie das Christen Freitags nur Fisch essen. Das türkische Kind hat mit seinem perfekten Deutsch, der Verlautbarung das er es ok finden würde wenn die Schwester einen nicht Muslim heiraten würde und dem Wissen was gerade in den deutschen Medien diskutiert wird schon eine Menge in Sachen Integration geleistet. Halt nur nicht in Richtung Multikulti.

    Ob Multikulti generell gescheitert ist weiß ich nicht. Aber ist es eine Vision die man anstreben sollte? Was sind Beispiele für Multikulti?
    Die positiven Beispiele:
    - Die BRD um 1945 war in gewisser Weise ein Multikulti Staat. Denn immerhin haben sich Schwaben, Bayern, Friesen und Jecken zu einem gemeinsamen Staat zusammen gefunden. Läßt man 4 solcher Personen einen Satz sagen weiß jeder sofort wer wer ist und welche Meinung er in Bezug Sparsamkeit, Deutsche Meister, Tee und "gutem" Bier vertritt.
    - Die EU ist ein Multikulti Experiment. Vielleicht weiß ein Deutscher durch Arte was gerade in Frankreich diskutiert wird. Aber die anderen Länder sind doch eher Parallelgesellschaften. Wenn die Farbe der Polizei EU weit jetzt Blau wird, die Verkehrsschilder und die Industrienormen vereinheitlicht wird ist das im Grunde eine gute Sache. Nicht weltbewegend aber nützlich. Als Staatenbund funktioniert die EU. Würde sie das auch als Bundesstaat?
    - Dann natürlich die Schweiz. Im großen und ganzen scheinen die Interessen der 3 Sprachregionen gut ausgeglichen zu sein. So Sachen wie das in Wallonien nur dann eine Autobahn finanziert wird wenn der nächste belgische ESA Astronaut ein Flame ist hört man überhaupt nicht. Kenne mich da aber zu wenig aus.

    Die negativen Beispiele:
    - Nach dem Abfallen der Lutheraner vom katholischen Glauben gab es schonmal zwei Kulturkreise in D. Unvereinbar in ihrem Wahrheitsanspruch. Eine starke Reichsregierung hätte vielleicht zwischen beiden Konfessionen an den Grenzregionen vermittelt und nicht religiöse Interessenskonflike zwischen beiden Blöcken friedlich geregelt. Aber einmal nicht aufgepasst, die Sache schleifen lassen und schon hat man einen 30 jährigen Krieg an der Backe.
    (Und wenn man den Roman "Ansichten eines Clowns" von Böll ließt scheint es bis hinein in die alte BRD schwierig gewesen zu sein zwischen beiden Konfessionen zu heiraten.)
    - Jugoslawien ist recht interessant. Serben und Kroaten sind von der Sprache nicht weiter voneinander entfernt als vielleicht Bayerisch und das Alemannische. Man hat zwar viel Krieg gegeneinander geführt, das war bei den Deutschen Kleinstaaten auch nicht anders. Daraus hätte man einen Staat machen können. Es gab zwar einen kroatischen Aufstand der niedergeschlagen wurden, aber Tito hat danach auch Reformen und Autonomie zugelassen. 1990 gab es dann Wahlen mit echter mathematischer Auswertung und die Zustimmung zum Fortbestand Jugoslawiens ist von 93,7% (sozialistische Verhältnisse) ins Bodenlose gefallen. Wie die Unabhängigkeitserklärungen in Belgrad beantwortet wurden weiß man ja aus den Nachrichten. Man könnte sagen als Diktatur unter Titos harter Hand hat es funktioniert. Unvorbereitet und mit schlechtem Führungspersonal hat die Demokratie in den Untergang geführt.
    - Was man über die Wahlen im Kongo oder Indien hört läßt einen auch an der Multikulti Vision zweifeln. Wenn nämlich die Menschen nur die Politiker aus der eigenen kleinen Volksgruppe wählen und zu den anderen Stämmen mit anderen Sprachen keinen Kontakt pflegen ist eine westliche Demokratie mit Wahlversprechen und Abstrafungen für Korruptionsskandalen nicht möglich. Wenn ein Düsseldorfer nämlich immer nur die Düsseldorfpartei wählt und die Düsseldorfpartei sich an ein Wahlbündnis mit einer schwäbischen Hausfrau aus MeckPomm befindet, wie kann dann eine Regierung abgewählt werden? Doch nur wenn auf der mittleren Ebene etwas passiert und der Chef der Düsseldorfpartei das Bündnis wechselt.
    Genauso wird die wirtschaftliche Verpflechtung um so mehr abnehmen desto stärker die Paralelgesellschaft ausgeprägt ist. Welcher Deutsche würde heute sein Geld auf eine Bank in Trinidad&Tobago nach dem Island Debakel Anlegen? Genauso wenig Vertrauen gibt es zwischen den hunderten Volksgruppen im Kongo.
    - In Ruanda gab es vor ein paar Jahren einen Konflik zwischen Armen Ackerbauern (Hutus) und reichen Tierzüchtern (Tutsis). Beide gehören jedoch der gleichen Ethnie an. Sprechen somit die selbe Sprache. Die beiden Parallelgesellschaften haben sich durch westliche Bildung und einen höheren ökonomischen Status gebildet. Hier vielleicht ein Fall von echtem Klassenkampf.
    - Latein Amerika ist zwar im großen und ganzen ein Melting Pot, weil sich die europäischen Einwanderer mit den Indios stark vermischt haben, es gibt jedoch einige wenige Stämme die noch immer ein selbstverwaltetes abgeschiedenens Leben führen. Ohne Elektrizität, ohne Radios, ohne Bücher, ... also perfekte Parallelgesellschaften gegenüber der Mehrheitsgesellschaft. Probleme entstehen wenn zB ein Farmer ein Stück Land kauft und bei der Bewirtschaftung feststellt das dort Indios Tiere jagen und Früchte ernten. Der Farmer gehört dem westlichen Kulturkreis an und würde eine solche Sache vor Gericht austragen. Die Indios regeln Streitigkeiten unter Aufsicht eines Rates aus mehreren Dorfältesten verschiedener Dörfer. Der Farmer hat einen Kaufvertrag und würde vor Gericht gewinnen, der Indio hätte bei den Dorfältesten die besseren Karten. Welches Recht wird nun angewendet? Das Recht des Stärkeren, der Indio greift zum Speer, da hat der Farmer schon die Flinte im Anschlag... und schon haben wir eine neue Räuberpistole.

    Auf die moslemischen Einwanderer in Deutschland bezogen würde Parallelgesellschaft bedeuten das vielleicht in Berlin die Straßen brennen wenn die Amerikaner im Orient einen Krieg führen oder irgendwelche Karikaturen auftauchen. Eine weiteres Merkmal wäre eine Trennung in der Medienlandschaft. Nach einer Straßenumfragen haben bis vor kurzen über 50% der Berliner Immigranten noch nichts über das Sarrazinbuch gehört. Aus dem einfachen Grund weil sie keine deutschen Medien konsumieren. Wenn Imame aus dem streng religiösem Iran kommend hier die Blondinen im Minirock sehen kommt es zu Fatwas die die Ungläubigen zu Rechtlosen erklärt. Wie sollte es zu einem differenziertem Urteil oder Widerspruch kommen wenn es keine Beziehungen zur Mehrheitsgesellschaft gibt? Irgendwo habe ich gelesen das vor italienischen Krankenhäusern des öfteren moslemische Einwanderer mit abgehakten Händen auftauchen. Parallelgesellschaft heißt dann auch das die polizeiliche Festnahme einer Person von Dritten verhindert wird weil sie schon bestraft worden ist.
    Einer Multikulti Gesellschaft in Deutschland kann ich deshalb nicht allzuviel abgewinnen. Parallelgesellschaft bedeutet mehr als nur kein Schweinefleisch zu Essen und ein etwas anderes Gebet aufzusagen.



  • peterfarge schrieb:

    (Und wenn man den Roman "Ansichten eines Clowns" von Böll ließt scheint es bis hinein in die alte BRD schwierig gewesen zu sein zwischen beiden Konfessionen zu heiraten.)

    Fun Fact: Auch Goebbels wurde exkommuniziert, weil er eine Protestantin geheiratet hat.



  • earli schrieb:

    Fun Fact: Auch Goebbels wurde exkommuniziert, weil er eine Protestantin geheiratet hat.

    Na das war sicher das schlimmste was er getan hat und der beste Grund, in zu exkommunizieren..



  • Perspektive eines deutschen Immigranten:
    http://www.youtube.com/watch?v=KdpIlfAX-tA&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=4JbGJAdI7us

    Perspektive einer düsseldorfer Multi-Kulti:
    http://www.youtube.com/watch?v=rcp8G8fNFB0
    http://www.youtube.com/watch?v=8gxzRbEZqNw
    http://www.youtube.com/watch?v=5jz80e5pCOo

    Ja, was manche konservative Kuhficker nicht begreifen ist das Vielfältigkeit stärker macht und nicht Konformität.

    Das Aufblühen:
    - Mesobutaniens (4000-1700 BC)
    - Roms 753BC-485Ad
    - Bagdads 1000
    - Samakants (1300-1500)
    - Londons (ab 1600)
    - Wiens (1700-1800)
    - Paris (um 1800)
    - NY (1830-2000)
    - Schweiz (1900-2010)

    Und Deutschland umziegelt von neun Staaten in einer EU? - Aber nicht doch wir haben ja den Seehoffer oder andere Konservative und hören alle auf die! Immer diese Zombies! Wollen für Konformität sorgen das alles im einheitlichen Gang marschiert. - http://www.youtube.com/watch?v=zzkJbWl45kU

    Bald haben wir auch chinesische, basilianische, koreanische, indische unnd russische Kolonien. Aber Turban tragen verstösst gegen das Kopftuchverbot. 🙄

    Aber ausländische Fachkräfte anlocken wollen mit den Stuss. Stuss für Stuss. Stuss für Stusskonsumer. ...



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    ➡

    konservative Kuhficker

    ⚠

    nicht wirklich schlimmer, als der Gegenseite pauschal Gutmenschtun zu unterstellen. Zumindest stellt man sich mit dem Ausdruck selbst in eine Reihe mit Personen, in der man eigentlich nicht stehen wollte:

    Wer sich gegen Fremdenhass, Pauschalisierung und Stigmatisierung wehrt und sich für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen einsetzt, der hat keine Ahnung, gilt als naiver Sozialromantiker und wird als „Gutmensch“ abgetan. Das hat ja schließlich schon einmal funktioniert, auch für Hitler waren „gutmeinende und gutmütige Menschen diejenigen, die den Feinden des deutschen Volkes in die Hände spielten“.

    http://www.spreeblick.com/2010/10/18/scheiter-haufen/

    In dem Artikel stehen noch ein paar mehr Fun-Facts, insbesondere dass die CDU immer "Multi-Kulti ist gescheitert" verwendet, wenns mal in den Umfragen nicht gut um sie steht:

    „Das Boot ist voll!“ hieß es zu Beginn der 90er Jahre in Deutschland, als Helmut Kohl via BILD ausrufen ließ, dass er ob der damaligen Asyl-Debatte den „Staats-Notstand“ befürchte.

    Hier Konkret Manfred Kanther:

    Jetzt kommen nicht mehr 30.000, sondern 10.000 Flüchtlinge. Das ist immerhin etwas. Es wäre nicht erzielbar gewesen ohne die öffentliche Auseinandersetzung – die natürlich Hitzegrade erzeugt hat.“

    Hitzegrade? laues Lüftchen würde ich meinen:
    http://www.youtube.com/watch?v=xnQwS98dqcI



  • Was diese öffentliche Debatte bewirkt ist folgendes:
    - Wir klären für uns was wir von zukünftigen Zuwanderern erwarten. Also Sprache lernen, Akzeptanz des Rechtssystem und der damit verbundenen Kultur. (Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, Menschenwürde ...) Das hätte auch den Vorteil das potentielle Zuwanderer wissen was sie erwartet.
    - Wir Deutschen lernen auch was sich Einwanderer und deren Kinder an Verhaltenänderung ihnen gegenüber wünschen. Das man jemanden der anders aussieht aber perfekt Deutsch spricht nicht als Ausländer behandeln sollte, das man ihn nicht gleich für irgendwelche Attentate verantwortlich macht, ...
    - Möglicherweise ist auch das Ergebnis der Debatte das die Deutschen allgemein akzeptieren das wir Zuwanderung benötigen und das sie zu begrüßen ist. Vielleicht klären wir auch welche Zuwanderung benötigt wird und wie sie abläuft. Die bisherige Zuwanderungspolitik ist ja bis jetzt ein Fail im Anwerben von Fachkräften.

    Das sind die Benefits dieser schon lange fälligen Debatte. Was passiert wenn das breite Stattfinden dieser Debatte in den Medien von den "Gutmenschen" mit Hilfe der Nazikeule verhindert wird? (Gutmenschen die ja doch nur Faulmenschen sind, weil sie sich mit schwierigen oder anstrengenden Themen nicht auseinander setzen wollen.). Was passiert wenn die Bevölkerung nicht mitgenommen wird und Ausländer wegen mangelnder Integration keinen Job und somit statistisch als Schmarotzer verschrien werden? Dann haben wir Ereignisse wie in Rostock Lichtenhagen. Da würde ich dann die Realistätsverweigerer angefangen von Erich Honnecker (der sich nicht mit den Bürgern der DDR auseinander setzen wollte) bis hin zu Claudia Roth hinsetzen: Wärmt Euch ruhig die Hände am Feuer, das ist Euer Werk!

    Es gibt genauso gelungene Beispiele von Zuwanderung wie es schlechte gibt. Für die Indios und Indianer war die Zuwanderung aus Europa vielleicht nicht immer vorteilhaft. Tibeter, Uriguren, Balten und kaukasiche Völker sind von der Zuwanderung vielleicht auch nicht so begeistert. Ist die Asiatische Zuwanderung in die USA ein Erfolgsgeschichte? Die erste Generation der Zuwanderer hat vermutlich nicht sehr viel mehr hingekriegt als Restaurants zu gründen und zu äußerst niedrigen Löhnen 16h/Tag zu arbeiten. Aber sie haben die US-amerikanische Kultur nicht abgelehnt. Sie haben selbst die Sprache gelernt, diese ihren Kindern beigebracht und den Kindern einen guten Schulabschluß ermöglicht. Förderlich war bestimmt auch das Fehlen eines globalen Konfuzianisch-Christlichen Konflikts und die wenig versprechende Möglichkeit nach China zurückzukehren. Heute stellen die Chinesen den größten Einwandererblock im Solicon Valley.
    Die US Zuwanderung hat natürlich auch anderer Züge:
    - Der Film "Gangs of New York" illustriert wie sich die alteingesessenen Einwohner New Yorks und die irischen Neuankömmlinge gegenseitig mit dem Schlachtermesser besuchen.
    - Die schwarze Bevölkerung hat lange in Slums gelebt, hohe Kriminalität, Massenunruhen, ...
    - Viele Indianische Minderheiten leben heute noch abseits der Gesellschaft.
    Alles Dinge die wir nicht unbedingt haben müssen. Die anderen Zuwanderungsbeispiele müsste ich erst rechachieren. Aber das die Einwanderung von gebildeten und handwerklich geschickten Juden oder Hugenotten das Staatswesen weiter bringt als ein Haufen wildschweinjagender Germanen aus dem 2 Jhdt nach Christus sollte man schon unterscheiden können.

    Ich glaube das ein toleranter Islam in Zukunft unvermeidlich zu Europa gehören wird. Ich glaube aber auch das die islamischen Gemeinden bereits zu groß geworden sind und es in Städten wie Berlin und Köln nicht mehr zu Integration sondern zu einer Parallelgesellschaft gekommen ist. Weitere Zuwanderung (ausgenommen der Fachkräfte die sich über den Job integrieren) würde das Problem nur verschlimmern. Ich bin sehr dafür das weitere Einwanderung aus anderen Kukturkreisen kommt. (Osteuropa, Hindus aus Indien, Koreaner, Chinesen, etc.)
    Außerdem setze ich keine Teletubbie Links die nach 2 Tagen schon nicht mehr aufrufbar sind.



  • peterfarge schrieb:

    Was passiert wenn das breite Stattfinden dieser Debatte in den Medien von den "Gutmenschen" mit Hilfe der Nazikeule verhindert wird?

    Mittlerweile ein etwas abgedroschenes Stilmittel, damit zu drohen, dass man Kritik als 'Nazikeule' bezeichnen wird und Kritik an der eigenen Meinung daher nicht zulässig ist 😉

    peterfarge schrieb:

    Was passiert wenn die Bevölkerung nicht mitgenommen wird und Ausländer wegen mangelnder Integration keinen Job und somit statistisch als Schmarotzer verschrien werden? Dann haben wir Ereignisse wie in Rostock Lichtenhagen. Da würde ich dann die Realistätsverweigerer angefangen von Erich Honnecker (der sich nicht mit den Bürgern der DDR auseinander setzen wollte) bis hin zu Claudia Roth hinsetzen: Wärmt Euch ruhig die Hände am Feuer, das ist Euer Werk!

    Sehr gewagte These! Welche Gutmenschen haben denn damals das Volk nicht mitgenommen, als dieses nahezu gezwungen wurde, ihrem Unmut in z.B. der Reichskristallnacht Luft zu machen?
    Oder sind es vielleicht doch eher die Scharfmnacher, die solche Zustände erzeugen - und zwar unabhängig davon, wie die tatsächliche Lage wirlkich ist?
    Zumindest funktioniert das offenbar sowohl in einer Demokratie als auch in einer Diktatur ganz gut.



  • Hi Jockelx,

    Du schreibst Schwachsinn!

    Es ist absoluter geistiger Dünnschiss, heutige Zeiten immer wieder mit 1938-1945 erklären zu wollen.
    Das ist das gleiche, als wollte man Kambodscha nur auf Pol Pot, China nur auf Mao, Russland nur auf Stalin und Frankreich nur auf Napoleon beschränken und daraus alles ableiten.

    Die, die damals dran schuld waren sind zum grösten Teil tot oder im Altersheim.

    Um die heutigen Menschen zu verstehen muß man die heutigen Zustände betrachten, und um die damaligen Menschen zu verstehen, muss man die damaligen Zustände betrachten. Damals gab es keine Erfahrungen mit Hitler aus denen man lernen konnte wie heute. Da gabs die gleichgeschalteten Zeitungen, und einen Rundfunkempfänger die Göbbelschnauze, der nur den Ortssender empfangen konnte. Die Informationsmöglichkeiten des Einzelnen waren vergleichen mit heute fast nicht vorhanden.
    Außerdem dann noch die Siegermächte, die Hitlerdeutschland die Tschechhei mehr oder weniger zum Fraß vorgeworfen haben (wurde sicher auch propagandistisch ausgeschlachtet).

    Verglichen damit kann sich heute jeder selbst umfangreich ein Bild machen. Es gibt freie Medien (Presse Rundfunk, Fentsehehen, Internet...) und die technischen Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung sind extrem vielfältig.

    Eine von "Oben" verordnete Reichsprogramnacht in der Form wird es heute in einer Demokratie nicht mehr geben können, ganz gleich ob in Deutschland oder anderswo (Diktaturen mal ausgenommen).

    Heute ist eher das Gegenteil denkbar, nämlich das sich das Volk (oder Teile davon) von "denen da oben" verarscht und betrogen fühlt und sich der "Volkszorn" dann irgendwann gewaltsam Luft macht. Beispiele dafür haben wir genügend. Das fängt in Rostock Lichtenhagen an und geht über die "Krawalle" in Frankreich bis hin zu Stuttgard 21.

    Ausgelöst wird es dadurch, daß man immer mehr das Gefühl bekommt, daß man nur noch alle 4 Jahre Stimvieh ist und danach die Politik sowieso alles besser weis und macht was sie denkt.

    Das fängt mit der Überheblichkeit der Politiker bei S21 an, wo einfach gesagt wird, das wurde damals beschlossen und das wird jetzt so gemacht. Aber zum einen sind zur Risikolage neue Erkenntnisse und Informationen aufgetaucht (selbst der eigentliche Architekt von S21 hält das Projekt mittlerweile nicht mehr für verantwortbar), zum anderen wurde das ganze damals so propagiert, das es nur abzunicken war und zum anderen haben wir längst nicht mehr die gleichen Finanziellen Voraussetzungen wie vor 20 jahren. Heute ist Deutschland pleite und die Kosten von S21 haben sich in der Zwischenzeit vervielfacht. Leider sind unsere Politiker zu borniert um zu begreifen, das der "Pleps von der Straße" eben nicht nur der Randalierer ist, der gegen alles ist, sondern eben auch der Dumme der alles bezahlen muss. Alle die, die es für unverzichtbar halten sind nicht Zahlmops sondern Nutznießer. Es gilt aber immer noch der alter Spruch wer die Kapelle bezahlt bestimmt was gespielt wird.

    Genau so ist es mit Sarrazin. Der zeigt auf was eigentlich alle denken und wo ihm fast alle, die die ganzen Fehlentwicklungen mit ihrer Arbeit und ihren Steuern und Abgaben zahlen müssen seiner Meinung sind, Und aus den Reihen der gutmenschen, die zum großen Teil daran verdienen, oder zumindest nicht die Kosten mit tragen wird gleich wieder auf ihn eingedroschen.

    Unter den Bedingungen wird es keine von oben verordnete Reichsprogramnacht wieder geben, denn die Deutschen haben schon überwiegend aus der Geschichte gelernt (ein gewisser unbelehrbarer Bodensatz ist in JEDEM Volk) aber wenn unsere Politiker nicht endlich mal an ihren Amtseid "Schaden vom Deutschen Volk zu wenden" denken wird das ganze irgendwann überkochen.

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    wo erkläre ich denn bitte was mit 1938-1945?
    Das bei einigen Leuten (links wie rechts) immer sofort irgendwelche Reflexe ausgelöst werden, ist schon erstauntlich.

    Aber nochmal die Frage:
    Auf die sehr schwere Anschuldigung, Claudia Roth sei verantwortlich für Pogrome wie die in Rostock,
    darf jawohl die Frage erlaubt sein, wieso das dann auch in völlig 'Gutmenschen'-freien Gesellschaften vorkommt.

    Und nebenbei: Das du Schwachsinn schreibst ist zwar obligatorisch, aber erwähne ich das auch nicht immer nach jedem deiner Posts. Von daher kannst du das bei mir auch sein lassen 😉



  • Hallo

    Die Nazikeule ist doch mittlerweile ein tolles Feigenblatt und jeder, der Nazimist erzählt, will natürlich keiner sein. Am Ende ist dann Frau Roth Schuld, wenn in Rostock Halbstarke Vietnamesen verbrennen und töten wollen. Zu guter Letzt wird noch behauptet, man sei ein Gutmensch: Fertig ist das Weltbild von muemmel und Co.

    Kannste vergessen



  • Der Spreeblick Link von otze unterstellt den Contra-Leute in der Zuwanderungsdebatte nationalsozialistischen Absichten. Der Link stellt zB die Täter von Mölln als Handlander der damaligen Bundesregierung dar (die kurz zuvor das Asylrecht verschärft hatte). Er sagt die Debatte würde durch die Kontra vergifftet werden und meint damit diese Meinugen mundtot zu machen. Und um allen die Krone aufzusetzen bekommen die Gutmenschen auch noch durch eine Gleichsetzung mit den Opfern des Hitlerfaschismus ihren Heiligenschein. Ich glaube wenn man die Sache der israelischen Botschaft nur richtig erklärt können sich da einige Leute demnächst auf einen fätten Einlauf freuen. *bg*

    Mitschuld der Gutmenschen: Wenn man in einer Stadt mit wenig Erfahrung mit Fremden ein Asylbewerberheim hinsetzt und hunderte vor dem Heim Campieren läßt hätte man mit der Bevölkerung reden müssen. Also Bürgerversammlungen, wo die Meinungen der Bürger zur Sprache kommen, wo man über Lösungen debattieren und sie auch beschließen kann. Wenn nun ein Gutmensch meint das zu unterbinden, weil dort unpassende Meinungen geäußert oder Maßnahmen beschlossen werden die ihm nicht passen, dann kann es sein das hinterher eine viel größere Schweinerei zu fixen ist. Dann macht sich der Gutmensch mitschuldig an der Eskalation.
    Reichskrsitallnacht: Das waren staatlich organisierte Progrome. Den Scharfmachern ging es um die Vernichtung der Juden. Also Enteignungen, Rechtlosmachen, Deportation, Plünderungen und Ermordung. Ich kann bei Sarrazin oder anderen keine solche Absicht erkennen. Selbst von "Ausländer raus" ist Sarrazin Meilenweit entfernt. Ein Nazivergleich ist vollkommen unangebracht!

    Claudia Roth ist nur der Gutmenschen Prototyp. Die Behauptung das sie durch ihr Tun die Krawalle in RL befördert hat werde ich wohl ohne tiefgehendere Recherche nicht aufrecht erhalten können und ziehe sie hiermit zurück.



  • Hallo

    Schon allein das Wort Gutmensch wird doch fast nur von Menschen mit braunen Gedankengut verwendet.

    Sarrazin erzählt fachlichen Unsinn und sagt dann natürlich auch ein paar richtige Sätze. Danach kommt immer das gleiche Muster: "ich habe ein tabu gebrochen" stimmt doch gar nicht, "sehr man darf hier nichts sagen" stimmt doch gar nicht - er hat es doch gemacht und am Ende der absolute Klassiker: "alle sagen ich wäre nazi..."

    chrische


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