Direkte Demokratie
-
Bitte ein Bit schrieb:
verstehst du unter Christentum ? Denn du sagst das Christentum in Ruanda = Christentum in Deutschland ist.
Und vor allem: Kirche != Christentum. Und das Handeln der Kirche und selbsternannter Christen entspricht sicherlich nicht in jedem Fall der christlichen Lehre...
Minimee schrieb:
Argus Magnus schrieb:
Eigentlich würde ich auch gerne zu deinem Post über die Einführung von alternativen Kreationstheorien meine Meinung loswerden, aber da ich den Sinn dieses Posts immer noch nicht wirklich verstanden habe, lasse ich das mal xD
Ich möchte auch meine Meinung dazu loswerden, nämlich dass es ein Verbrechen ist diesen hirnlosen Bullshit an einer staatlichen Schule zu lehren.
Ich befürworte nicht, dass religiöse Schöpfungtheorien an Staatlichen Schulen gelehrt werden. Aber sie als "hirnlosen Bullshit" abzutun, find ich völlig daneben. Es zeugt von keinerlei Respekt gegenüber Andersdenkenden und drückt eine Gewisse Arroganz aus.
Was mich stört, ist nicht, dass an den Schulen die biblische Schöpfungstheorie nicht mehr gelehrt wird, sondern, dass andere Theorien als Tatsache hingestellt werden.
-
Argus Magnus schrieb:
Bitte ein Bit schrieb:
verstehst du unter Christentum ? Denn du sagst das Christentum in Ruanda = Christentum in Deutschland ist.
Und vor allem: Kirche != Christentum. Und das Handeln der Kirche und selbsternannter Christen entspricht sicherlich nicht in jedem Fall der christlichen Lehre...
Was meinst du denn mit christlicher Lehre? Wir wissen nicht, was Jesus gesagt hat. Wir wissen nur, was in der Bibel steht. Und die Bibel ist ganz klar für Kirchen, ist ja auch kein Wunder, sie wurde von den Kirchenvätern zusammengestellt.
Minimee schrieb:
Argus Magnus schrieb:
Eigentlich würde ich auch gerne zu deinem Post über die Einführung von alternativen Kreationstheorien meine Meinung loswerden, aber da ich den Sinn dieses Posts immer noch nicht wirklich verstanden habe, lasse ich das mal xD
Ich möchte auch meine Meinung dazu loswerden, nämlich dass es ein Verbrechen ist diesen hirnlosen Bullshit an einer staatlichen Schule zu lehren.
Ich befürworte nicht, dass religiöse Schöpfungtheorien an Staatlichen Schulen gelehrt werden. Aber sie als "hirnlosen Bullshit" abzutun, find ich völlig daneben. Es zeugt von keinerlei Respekt gegenüber Andersdenkenden und drückt eine Gewisse Arroganz aus.
Was mich stört, ist nicht, dass an den Schulen die biblische Schöpfungstheorie nicht mehr gelehrt wird, sondern, dass andere Theorien als Tatsache hingestellt werden.Von "hirnlos" redet keiner, aber wissenschaftlich ist die biblische Schöpfungslehre Bullshit. Es spricht nichts dagegen, von genetischer Ähnlichkeit bis zu fossilen Knochen ist alles genau so, wie man es erwarten würde, wenn Darwin Recht hat.
Und das Wort Theorie heißt nicht "Vermutung", du verwechselst den falschen Alltagsgebrauch mit der wissenschaftlichen Bedeutung des Begriffs. Was du darunter verstehst, nennt sich Hypothese. Die Evolutionstheorie ist eine Theorie im Sinne wie die Gravitationstheorie oder Relativitätstheorie.
-
Ich lass das mit dem Zitieren mal, wird sonst zu lang..
Also, mit der christlichen Lehre meine ich dass, was Jesus gepredigt hat und in der Bibel steht (Neues Testament). Sie ist zweifellos für die christliche Gemeinde (von mir aus Kirche) und die Gläubigen geschrieben. Bedeutet das automatisch, dass sie diejenigen, für die die Bibel geschrieben wurde, automatisch und immer an sie halten? So wie sich jeder Bürger eines Staates automatisch an die Gesetze ihres Staates halten? (Man sollte die Bibel nicht als Gesetzesbuch sehen, aber der Vergleich passt meines Erachtens trotzdem, das Gesetz wurde ja auch für die Bürger verfasst)
Mit meiner falschen Verwendung von "Theorie" hast du natürlich recht, mein Fehler. Aber inhaltlich bleib ich dabei.
Ich bin nichts dagegen, dass man die Evolutionstheorie durch nimmt in der Schule. Was mich stört ist, dass man sie als DIE eine Wahrheit und bewiesene Tatsache hinstellt, was sie nicht ist.Und zum Schluss doch noch ein Zitat:
Minimee schrieb:
Ich möchte auch meine Meinung dazu loswerden, nämlich dass es ein Verbrechen ist diesen hirnlosen Bullshit an einer staatlichen Schule zu lehren.
Du hast nicht von hirnlos geredet, dass hab ich dir auch nie unterstellt. Andere haben das sehr wohl getan..
-
Argus Magnus schrieb:
Ich bin nichts dagegen, dass man die Evolutionstheorie durch nimmt in der Schule. Was mich stört ist, dass man sie als DIE eine Wahrheit und bewiesene Tatsache hinstellt, was sie nicht ist.
So ein Schwachsinn, soll der Physiklehrer in der Schule dann auch immer sagen.
"Ja die Erde dreht sich um die Sonne, aber das ist nicht DIE einzige Wahrheit, sondern nur eine Theorie!"Was bitteschön ist eine bewiesene Tatsache, wenn nichtmalmehr die Evolutionslehre dazuzählt.
Klar muss man in der Lage sein bestehendes Wissen auch in Zweifel zu ziehen, aber sicher nicht in der Schule, dass überlassen wir mal lieber den Leuten die sich ihr Leben lang damit beschäftigt haben. Ganz abgesehn davon dass die Evolutionslehre sich eigentlich dauernd beim Züchten von Tieren, Pflanzen und auch in der Informatik (evolutionäre Algorithmen) bewahrheitet. Das System funktioniert einfach richtig gut.
-
Argus Magnus schrieb:
Ich bin nichts dagegen, dass man die Evolutionstheorie durch nimmt in der Schule. Was mich stört ist, dass man sie als DIE eine Wahrheit und bewiesene Tatsache hinstellt, was sie nicht ist.
Ich habe viele Jahre am Religionsunterricht teilgenommen. Da hat der Priester aber behauptet, seine These sei DIE eine Wahrheit. Außerdem mußten wir von der Schule aus Gottesdienste besuchen und wir mußten ein "Glaubensbekenntnis" auswenig lernen und (zum Zwecke der Überprüfung natürlich nur) hirnwaschend im Chor aufsagen.
Soll der Priester oder Religionslehrer auch anfangen mit "Wir besprechen jetzt ein hypothetisches Modell und nehmen für die folgenden 45 Minuten mal an, es gäbe einen Gott und der Papst sei kein Verbrecher an der Menschheit."?
-
Das die biblische Schöpfungslehre nicht in die Schule gehört hatten wir doch schon..
Mario Sandler schrieb:
Klar muss man in der Lage sein bestehendes Wissen auch in Zweifel zu ziehen, aber sicher nicht in der Schule
Genau das sehe ich anders. Genau das sollte früh geübt werden. Es gibt viel zu viele, die das nämlich nicht können (Ich weiss, dass darunter auch viele Gläubige aller Religionen sind).
Es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dass man häufig sein aktuelles Wissen als Tatsache sieht und die Möglichkeit, dass es doch anders sein könnte, viel zu wenig in Betracht zieht.
Beispiel Chemie (so hat unser Lehrer das rübergebracht, bin mir also nicht sicher ob es stimmt):
Irgendwann entdeckt man die Atome, welche natürlich die kleinsten Teilchen sind. Dass weiss zu der Zeit jeder. Ein paar Jahre oder Jahrzehnte später merkt Plötzlich einer, dass das Atom doch nicht das kleinste ist, dass da noch Neutronen, Elektronen und Protonen sind. Es stellt sich heraus, dass das, was man die Jahre zuvor gewusst hat, doch nicht stimmt, aber jetzt, da man das neue Modell hat, weiss man, was Tatsache ist. Bis wieder ein paar Jahrzehnte später ein anderer ein neues Modell in die Runde wirft. Und wieder muss man erkennen, dass man zuvor doch nicht recht gehabt hat.
Diese Denkensart trifft sicher nicht auf jeden zu. Aber es gibt genug Leute, die momentane Erkenntnisse als unbestreitbare Tatsachen hinstellen.mfg
-
Argus Magnus schrieb:
Mario Sandler schrieb:
Klar muss man in der Lage sein bestehendes Wissen auch in Zweifel zu ziehen, aber sicher nicht in der Schule
Genau das sehe ich anders. Genau das sollte früh geübt werden.
Bei mir im dritten Schuljahr. Der Lehrerdepp erzählte, die Erde läuft elliptisch um die Sonne und wenn sie gerade weiter weg ist, sei es Winter, und wenn sie gerade näher dran ist, sei es Sommer.
Das wurde mir von einem Viertklässler schnell widerlegt. Seitdem bin ich Skeptiker.
-
volkard schrieb:
Argus Magnus schrieb:
Mario Sandler schrieb:
Klar muss man in der Lage sein bestehendes Wissen auch in Zweifel zu ziehen, aber sicher nicht in der Schule
Genau das sehe ich anders. Genau das sollte früh geübt werden.
Bei mir im dritten Schuljahr. Der Lehrerdepp erzählte, die Erde läuft elliptisch um die Sonne und wenn sie gerade weiter weg ist, sei es Winter, und wenn sie gerade näher dran ist, sei es Sommer.
Das wurde mir von einem Viertklässler schnell widerlegt. Seitdem bin ich Skeptiker.Bwahaha, das ist ja fast besser als Mrs Watts.
However, there came a day when poor, dear Mrs Watts overreached herself. Seeking ambitiously to fuse her two roles as nature instructor and Bible teacher, she said: “So you see, children, how powerful and generous God is. He has made all the trees and grass to be green, which is exactly the colour that is most restful to our eyes. Imagine if instead, the vegetation was all purple, or orange, how awful that would be.”
And now behold what this pious old trout hath wrought. I liked Mrs Watts: she was an affectionate and childless widow who had a friendly old sheepdog that really was named Rover, and she would invite us for sweets and treats after hours to her slightly ramshackle old house near the railway line. If Satan chose her to tempt me into error he was much more inventive than the subtle serpent in the Garden of Eden.
However, I was frankly appalled by what she said. My little anklestrap sandals curled with embarrassment for her. At the age of 9 I had not even a conception of the argument from design, or of Darwinian evolution as its rival, or of the relationship between photosynthesis and chlorophyll.
I simply knew, almost as if I had privileged access to a higher authority, that my teacher had managed to get everything wrong in just two sentences. The eyes were adjusted to nature, and not the other way about.
-
Argus Magnus schrieb:
Es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dass man häufig sein aktuelles Wissen als Tatsache sieht und die Möglichkeit, dass es doch anders sein könnte, viel zu wenig in Betracht zieht.
Beispiel Chemie (so hat unser Lehrer das rübergebracht, bin mir also nicht sicher ob es stimmt):
Irgendwann entdeckt man die Atome, welche natürlich die kleinsten Teilchen sind. Dass weiss zu der Zeit jeder. Ein paar Jahre oder Jahrzehnte später merkt Plötzlich einer, dass das Atom doch nicht das kleinste ist, dass da noch Neutronen, Elektronen und Protonen sind. Es stellt sich heraus, dass das, was man die Jahre zuvor gewusst hat, doch nicht stimmt, aber jetzt, da man das neue Modell hat, weiss man, was Tatsache ist. Bis wieder ein paar Jahrzehnte später ein anderer ein neues Modell in die Runde wirft. Und wieder muss man erkennen, dass man zuvor doch nicht recht gehabt hat.
Diese Denkensart trifft sicher nicht auf jeden zu. Aber es gibt genug Leute, die momentane Erkenntnisse als unbestreitbare Tatsachen hinstellen.Schlechter Lehrer, nicht schlechter Schulstoff. Niemand nimmt bei Atomen, Neutronen und Quarks an, jeweils die letzte Wahrheit gefunden zu haben. Es geht jeweils nur um eine genauere Beschreibung. Und es bleibt die Tatsache, dass jede der Ebenen selbst für ein gewisses Beschreibungsniveau bestens funktioniert. Mit Atomen kann man (fast) die ganze Chemie auf der Erde erklären, etwas das unmittelbahr erfahrbar und überprüfbar ist. Mit Neutronen&Co. versteht man auch die Funktionsweise von Atomkraftwerken. Usw.
Wenn das religionsartig alsabsolute Wahrheit dargestellt wird, dann ist das die schlechte Lehrerausbildung siehe dazu auch volkards Anekdote
).
Ich sehe jedoch einen großen Vorteil an Religionsuntericht und Schöpfungslehre: Nichts überzeugt Schüler besser vom Gegenteil. Der Religionsuntericht an meiner Schule hat fleißig Atheisten produziert. Und da es mir ganz lieb wäre, in einer säkularen Gesellschaft zu leben, fände ich dies toll.
-
SeppJ schrieb:
Ich sehe jedoch einen großen Vorteil an Religionsuntericht und Schöpfungslehre: Nichts überzeugt Schüler besser vom Gegenteil. Der Religionsuntericht an meiner Schule hat fleißig Atheisten produziert. Und da es mir ganz lieb wäre, in einer säkularen Gesellschaft zu leben, fände ich dies toll.
Ich mag einen aktuellen Vorschlag aus den USA sehr: Religionsunterricht nicht als Bekenntnisunterricht der Kirchen, sondern nur einfaches Allgemeinwissen über alle verbreiteten Religionen.
Also Sachen, die niemand bestreitet, z.B.:
- Welche Religionen gibt es?
- Wie viele Anhänger haben sie?
- Wo haben sie die meisten Anhänger?
- Was sind deren heilige Schriften?
- Was sind deren heilige Orte?
- Was sind deren Feiertage?Dieser Vorschlag wurde gemacht, damit Eltern ihre Kinder nicht ignorant halten können. Ich glaube, dieser Vorschlag entspricht sehr nah der Situation in Deutschland. Denn der deutsche Religionsunterricht kommt zwar von den Kirchen, aber man lernt auch, dass es andere Religionen gibt. Das ist sogar der Hauptunterschied zum Religionsunterricht, den meine Großeltern mal hatten.
Man kann die Kinder jeden Tag der Woche in die Bibel- oder Koranschule schicken, das ist nicht das Problem. Das Problem tritt erst auf, wenn sie nicht mitbekommen, dass es noch andere Meinungen über den Sinn des Universums gibt. Das ist in Deutschland relativ selten, aber in vielen Ländern Realität, nicht nur im Iran.
In England ist es gerade ziemlich krass. Da gibt es "faith schools". Das sind ganz normale öffentliche Schulen, deren Kontrolle an die Religionen übergeben wurde. Es gibt christliche, islamische, hinduistische und jüdische "faith schools".
Das Problem ist, dass es in vielen Orten nur noch "faith schools" gibt. Das ist so weit voran geschritten, dass Eltern ein paar Jahre vor der Einschulung ihrer Kinder in den Sonntagsgottesdienst gehen, weil sonst ihr Kind keinen Platz auf der örtlichen Schule bekommen kann. Wie gesagt, es handelt sich um öffentliche Schulen, vom Staat durch Steuern bezahlt.
Mal abgesehen davon, dass das Kinder verschiedener kultureller Hintergründe trennt, statt sie zusammen zu bringen.