Volksabstimmungen
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NrSr schrieb:
Vielleicht findet ja jemand einen Fehler in meiner Beweisführung
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Es gibt mehrere Wege, wie man deine Beweisführung locker aushebeln kann:
1. Der Staat stiehlt nicht. Stattdessen überträgt jeder Bürger dem Staat das Recht, dass dieser sich ein Teil des persönlichen Vermögens aneignen darf. Also ist Demokratie pure Moral, weil jeder Bürger sein Hab und Gut dem gemeinsamen Wohl zur Verfügung stellt.
2. Alle deine Argumentationen kranken an einer falschen Definition von "Besitz". Dazu muss nicht mehr gesagt werden, auf die Weise wurdest du schon mehrfach auseinander genommen.
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this->that schrieb:
Nein. Ich sehe das System der Volksabstimmung einfach nüchtern und mit all seinen Problemen. Du hingegen glorfizierst es einfach nur und versuchst selbst offensichtliche Nachteile schön zu reden. Wenn es so unfassbar gut wäre, hätten die meisten Staaten dieses System - haben sie aber nicht und die Schweiz ist eine Ausnahme.
Nein. Ich sehe das System der Volksabstimmung einfach nüchtern und mit all seinen Voteilen. Du hingegen ziehst es in den Dreck und versuchst selbst offensichtliche Vorteile schlecht zu reden.
Das System hat Nachteile, aber sie sind nicht dort zu finden, wo du bisher angesetzt hast. Aber im Grossen und Ganzen überwiegen die Vorteile, zumindest meiner Meinung nach. Schlussendlich ist aber sicher auch noch eine subjektive Komponente dabei.
Aber dein letzter Satz ist wieder wunderbar. Ich empfehle dir wirklich, dass du zu diesem Satz dir mal gedanken machst. Vor allem auch historisch bedingt.
Wenn man dies in Deutschland einführen möchte, wer müsste dies wohl tun?
Zudem wächst man in ein politisches und kulturelles System rein. Es braucht immer zuerst Querdenker, welche auch noch Erfolg verbuchen können, bevor ein System umgestaltet werden kann.Grüssli
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Wie Du es schaffst beim Beispiel Frauenwahlrecht die Starrheit des Systems als Vorteil hinzustellen ist schon recht gelungen, ich gehe aber mal zu Deinem Vorteil davon aus, dass es dabei eher um verletzten Stolz als um die Sache geht.
Sicher ist es einer der großen Vorteile von Volksabstimmungen, dass sie den Bürger sehr direkt in den Entscheidungsprozess einbinden. Mein Eindruck ist aber, dass die Prozesse dadurch nicht gerade schnell ablaufen, dafür aber manchmal kurz. Das empfinde ich als zwei relativ unangenehme Nachteile. Andererseits ist 'schnell' natürlich sehr subjektiv. Und was mir langsam vorkommt muss es für andere ja nicht sein.
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otze schrieb:
1. Der Staat stiehlt nicht. Stattdessen überträgt jeder Bürger dem Staat das Recht, dass dieser sich ein Teil des persönlichen Vermögens aneignen darf. Also ist Demokratie pure Moral, weil jeder Bürger sein Hab und Gut dem gemeinsamen Wohl zur Verfügung stellt.
Die Bürger, die dem Staat nicht das Recht geben von ihnen Steuern einzutreiben, müssen also nichts abgeben, oder? Dazu würde ich gehören. Es ist im Moment aber so, dass ich doch Steuern zahlen muss.
otze schrieb:
2. Alle deine Argumentationen kranken an einer falschen Definition von "Besitz". Dazu muss nicht mehr gesagt werden, auf die Weise wurdest du schon mehrfach auseinander genommen.
Wie ist denn deine Definition von Besitz?
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NrSr schrieb:
otze schrieb:
1. Der Staat stiehlt nicht. Stattdessen überträgt jeder Bürger dem Staat das Recht, dass dieser sich ein Teil des persönlichen Vermögens aneignen darf. Also ist Demokratie pure Moral, weil jeder Bürger sein Hab und Gut dem gemeinsamen Wohl zur Verfügung stellt.
Die Bürger, die dem Staat nicht das Recht geben von ihnen Steuern einzutreiben, müssen also nichts abgeben, oder? Dazu würde ich gehören. Es ist im Moment aber so, dass ich doch Steuern zahlen muss.
Nein musst du nicht, du kannst es auch bleiben lassen, dann darfst du aber auch
nicht den Schutz des Staates genießen wenn irgendjemand kommt und dich zwingt
einen Teil abzugeben (in dem Fall eben unser Staat).
Du siehst auch in deiner Welt ist das System gerecht
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Ich bin auch für Volksentscheide. Ich habe aber keine Lust alle paar Monate zu irgendeiner Abstimmung zu rennen. Am besten man stimmt zusammen mit der Parlamentswahl ab. Ich wähle also eine Partei und habe maximal 10 Volksentscheide zu denen ich Auskunft gebe. So wird dann die neue Regierung gleich aufs richtige Gleis gesetzt. Volksentscheide können entweder durch Unterschriftenlisten sammeln zusande kommen (zB min 100.000 Unterschriften) oder die Regierungsmeherheit im Parlament gibt eine solche Frage in Auftrag. zB Beitritt zur EU. Beim Volksentscheid gibt es 4 Anwortmöglichkeiten: Zustimmung, Ablehnung, Soll-Die-Regierung-Entscheiden und ungültige Stimme (wenn nicht oder unleserlich ausgefüllt). Eine Volksentscheid wird bei 51% Zustimmung angenommen. Bei nur <50% Zustimmung kann die Regierung über das Thema frei entscheiden. Alle Fragen müssen 3 Monate vor der Parlamentswahl feststehen, so dass Medien und Parteien sondieren können was sinnvoll ist und was nicht.
Was sind denn die negativ Beispiele die gegen Volksentscheide sprechen? (Außer der Hitler Wahl in der Weimarer Republik, wenn ich die Parlamentswahl mal als Fehlentscheidung des Volkes interpretiere) Ansonsten fallen einem doch nur die Fehlentscheidungen der Repräsentativen Demokratie ein.
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peterfarge schrieb:
oder die Regierungsmeherheit im Parlament gibt eine solche Frage in Auftrag. zB Beitritt zur EU.
Nein. Dann werden zehn unwichtige Probleme zur Abstimmung gebracht, um das System mit den Volksabstimmungen faktisch zu umgehen.
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Hallo
peterfarge schrieb:
Was sind denn die negativ Beispiele die gegen Volksentscheide sprechen? (Außer der Hitler Wahl in der Weimarer Republik, wenn ich die Parlamentswahl mal als Fehlentscheidung des Volkes interpretiere) Ansonsten fallen einem doch nur die Fehlentscheidungen der Repräsentativen Demokratie ein.
Welch ein Wunder, in einem System, in dem es keine Volksabstimmungen gibt.
chrische
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peterfarge schrieb:
Ich habe aber keine Lust alle paar Monate zu irgendeiner Abstimmung zu rennen.
Man wird sicher niemanden dazu zwingen, Stellung zu nehmen.
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Man könnte auch mal was anderes diskutieren, das einfach zu installieren wäre:
Alle Abstimmungen im Bundestag wären grundsätzlich geheim.
Kein Fraktionszwang mehr, wo jeder sieht was man abstimmt - sondern grundsätzlich ist jede Entscheidung in einer Kabine, geheim. So daß wirklich jeder Abgeordnete seinem Gewissen unterworfen wäre.
Ich könnte mir vorstellen, daß dies sogar ähnliche Effekte wie direkte Demokratie hätte, weil dann die repräsentative Demokratie wieder besser funktionieren könnte. Ohne den ganzen Overhead mit Vorstellungen der Ideen, Abstimmungen, etc.
Es würde die Person des Abgeordneten als Repräsentant seines Wahlkreises wieder stärken.
Heute braucht man die Abgeordneten nicht wirklich, da haben die Jungs dann "schwere Bedenken", stimmen aber trotzdem mit "ja". Das mal ohne den prüfenden Blick des Fraktionschefs, da wären ganz andere Dinge möglich.
Eingeführt vom Bundestag bis runter zum Gemeinderat - dann wäre die Macht der Parteien gedämpft, die Repräsentanz der Bürger gestärkt, und lösbar durch die Beschaffung einiger blickdichter Vorhänge.