Ist Hawaiipizza echte Pizza?



  • rüdiger schrieb:

    PRIEST schrieb:

    Ist der Chinese um die Ecke ein unechter Chinese, nur weil er sich dem deutschen Gaumen angepasst hat?

    Ja! Also zumindest wenn du mit "der Chinese" eigentlich "chinesisches Restaurant" meinst. Er kann ja trotzdem Chinese sein aber hat dann eben ein unechtes chinesisches Restaurant.

    Das die chinesischen/asiatischen Küchen eig. anders sind als hier ist mir schon klar. Der Italiener in america ist meist auch eher die Bude von neben an mit Alutellerportionen anstatt ein Restaurant.



  • Gregor schrieb:

    PRIEST schrieb:

    Ist der Chinese um die Ecke ein unechter Chinese, nur weil er sich dem deutschen Gaumen angepasst hat? Der wird sich freuen das zu hören! 😃

    AFAIK werden die meisten chinesischen Restaurants nicht von Chinesen betrieben. Und natuerlich hat das Essen, das man da kriegt, ungefaehr gar nichts mit dem Essen zu tun, das man in China kriegt.

    Abgesehen davon ist es sowieso schwer, chinesisches Essen zu definieren. China ist gross. Sehr gross.

    Das ist in etwa das gleiche wie mit diesen "deutschen Restaurants" in Amerika. Da laufen alle in Lederhosen rum, spielen Akkordeon und zu essen gibts Sauerkraut mit Bratwurst, Brezen sowie Bier aus überdimensionalen Krügen egal zu welcher Tageszeit 😃 Das ist wohl, was man sich im Ausland als "typisch deutsch" vorstellt.



  • Wenn man die Italienische Wikipedia als Maßstab nimmt, ist Pizza alles das, was belegtes flaches Brot ist. Die sollten es wissen, oder?

    Ich musste grad an eine Doku über Chinesisches Essen in China denken. Der Opa wollte/musste eine Suppe aus getrockneten und gemahlenen Schaben essen - ist gut für die Gesundheit - und spülte jeden Löffel mit nem Schluck Brandy runter.

    Andere Anekdote: Ein Kollege war dort mal zum Essen eingeladen und wollte was typisch chinesisches probieren. Der Vorschlag auf Englisch klang etwa wie [dʌg] und folglich nahm er an, es handelt sich um Peking Ente. War aber dann doch Hund.



  • PRIEST schrieb:

    Ist der Chinese um die Ecke ein unechter Chinese, nur weil er sich dem deutschen Gaumen angepasst hat? Der wird sich freuen das zu hören! 😃

    Mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist er eh Vietnamese.



  • rüdiger schrieb:

    Süß und Herzhaft ist ja das eine. Aber Dosenobst und Fleisch ist was ganz anderes.

    Man kann auch frische Ananas nehmen. Ist dann natürlich besser.

    Und wieso verletzt das dein "Sittlichkeitsempfinden"?



  • PRIEST schrieb:

    Das die chinesischen/asiatischen Küchen eig. anders sind als hier ist mir schon klar...

    Ein Grund warum ich in München gerne ein sehr kleine japanische Bar besucht habe, die zum Großteil von Japanern besucht (und von Japanern geführt) wird. Das Essen ist so authentisch wie es außerhalb von Japan nur sein kann*; Nur als Anmerkung: Kein Sushi.

    Das ist auch eine der Dinge, die ich an meiner Münchner Zeit vermisse.

    * Wobei man sagen muss das nicht alles was man für untypisch halten würde, in dem jeweiligen Land untypisch wäre. So gibt in Japan Bierbrauereien die nach deutschen Reinheitsgebot brauen...

    P.S: Zum Thread: Für mich ist eine Hawaiipizza ungeachtes des Geschmacks eine Pizza. Sie hat sich unter diesem Begriff etabliert.



  • asc schrieb:

    Ein Grund warum ich in München gerne ein sehr kleine japanische Bar besucht habe, die zum Großteil von Japanern besucht (und von Japanern geführt) wird. Das Essen ist so authentisch wie es außerhalb von Japan nur sein kann*; Nur als Anmerkung: Kein Sushi.

    Adresse? Bin hier eh schon länger auf der Suche nach guter Küche





  • Mr. N schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Süß und Herzhaft ist ja das eine. Aber Dosenobst und Fleisch ist was ganz anderes.

    Man kann auch frische Ananas nehmen. Ist dann natürlich besser.

    Aus Pizza sind Dosenzutaten oft besser. Zum Beispiel sind Dosentomaten besser, denn sie stammen aus der Erntezeit auf den besten Feldern, und nicht aus dem Gewächshaus auf Steinwolle mit Nährlösung. Kochen wird es im Ofen eh, ein echter Pizzaofen hat mindestens 495 Grad Celsius.

    Obwohl, bei Pilzen sind frische ganz klar besser. Vielleicht doch nicht so einfach. 🙂



  • asc schrieb:

    PRIEST schrieb:

    Das die chinesischen/asiatischen Küchen eig. anders sind als hier ist mir schon klar...

    Ein Grund warum ich in München gerne ein sehr kleine japanische Bar besucht habe, die zum Großteil von Japanern besucht (und von Japanern geführt) wird. Das Essen ist so authentisch wie es außerhalb von Japan nur sein kann*; Nur als Anmerkung: Kein Sushi.

    Das ist auch eine der Dinge, die ich an meiner Münchner Zeit vermisse.

    * Wobei man sagen muss das nicht alles was man für untypisch halten würde, in dem jeweiligen Land untypisch wäre. So gibt in Japan Bierbrauereien die nach deutschen Reinheitsgebot brauen...

    P.S: Zum Thread: Für mich ist eine Hawaiipizza ungeachtes des Geschmacks eine Pizza. Sie hat sich unter diesem Begriff etabliert.

    Das beste Japanisch, das ich je hatte, war in Little Tokyo, LA in der Onizuka St (benannt nach dem Astronauten).



  • earli schrieb:

    Das beste Japanisch, das ich je hatte, war in Little Tokyo, LA in der Onizuka St (benannt nach dem Astronauten).

    Ich muss leider gestehen, das ich noch in keinen nicht-deutschsprachigen Land länger als 1 Tag war (und auch ansonsten nur in Nachbarländern). Die J-Bar wurde mir aber explizit von Japanern in München nahegelegt.



  • Wo wir grad über München und Pizza Hawaii schwadronieren, da gibt's unter der Kategorie Oktoberfest ein super Rezept für "Leberkäs' Hawaii". Wenn man die Kommentare dazu liest, nehmen viele das ernst, bis jemand den Ursprung des Rezepts nennt und selbst dann endet das Genöle nicht. Im Original ist es natürlich viel unterhaltsamer, weil viel umständlicher dargestellt; es ist ein Sketch von Gerhard Polt und hat mir Lachen und Kotzen gleichermaßen nahegelegt.

    Schaut man die anderen Google- Hits an, gibt es tatsächlich Varianten, die ernst gemeint sind, mich schüttelt's sowohl bei Leberkäs als auch bei Pizza Hawaii, Toast Hawaii als kleine Mahlzeit ist mir hingegen willkommen. Der Unterschied liegt im Salzgehalt, der bei der Pizza und beim Leberkäse viel höher ist.
    Wer an den industriellen Salzbrei aus der Fertigküche gewöhnt ist, frißt allerdings sowieso jeden Dreck und kommt sich noch wie ein Feinschmecker vor.

    Ich hab' mal einen Pizza- Abend gemacht, Teig und Sugo vorbereitet, damit sich jeder den Belag selbst wählt. Teigling, Sugo drauf, bißchen Oregano und Käse, schon kräht der erste, daß er absolut keinen Oregano ausstehen und nur am offenen Fenster essen kann, sonst wird ihm vom Gestank übel. Gut, kein Problem, kommt halt auf den nächsten Teigling kein Oregano, keine Sache und er schafft sogar noch eine zweite Pizza, wo er das "kein Oregano" persönlich überwacht.
    Der Gimmick: Ich koche meinen Sugo vor und der enthält bereits jede Menge Oregano und andere Kräutlein, hat der Typ überhaupt nicht gemerkt.

    Essen findet zum großen Teil im Kopf statt und immer weniger an den Geschmacks- und Geruchsnerven, dadurch werden immer mehr durch die Industrieeinheitsgeschmäcker geradezu narkotisiert und neurotisiert zugleich.



  • pointercrash() schrieb:

    Schaut man die anderen Google- Hits an, gibt es tatsächlich Varianten, die ernst gemeint sind, mich schüttelt's sowohl bei Leberkäs als auch bei Pizza Hawaii, Toast Hawaii als kleine Mahlzeit ist mir hingegen willkommen. Der Unterschied liegt im Salzgehalt, der bei der Pizza und beim Leberkäse viel höher ist.
    Wer an den industriellen Salzbrei aus der Fertigküche gewöhnt ist, frißt allerdings sowieso jeden Dreck und kommt sich noch wie ein Feinschmecker vor.

    Neuerdings erlaubt der Bundesgesundheitsminister sogar die Herstellung von Pizza Hawaii in der heimischen Küche! Kein Salzbrei mehr! \o/



  • asc schrieb:

    earli schrieb:

    Das beste Japanisch, das ich je hatte, war in Little Tokyo, LA in der Onizuka St (benannt nach dem Astronauten).

    Ich muss leider gestehen, das ich noch in keinen nicht-deutschsprachigen Land länger als 1 Tag war (und auch ansonsten nur in Nachbarländern). Die J-Bar wurde mir aber explizit von Japanern in München nahegelegt.

    Ich war noch nie in Japan, deshalb weiß ich nicht, wie authentisch die amerikanischen Japaner sind. Die leben wahrscheinlich schon seit Generationen in den USA. Aber es war besser als das japanische Essen aus Deutschland und den Niederlanden.

    scrub schrieb:

    Neuerdings erlaubt der Bundesgesundheitsminister sogar die Herstellung von Pizza Hawaii in der heimischen Küche! Kein Salzbrei mehr! \o/

    Leider ist es echt schwierig, in einem heimischen Küchenofen etwas hinzubekommen, was den Namen Pizza verdient. Die gehen bis 250, wenn man Glück hat 280 Grad Celsius. Ein echter Pizzaofen hat zwischen 480 und 500.

    Hinzu kommt, dass man eine Pizza eigentlich auf einen heißen Stein legen muss und nicht in heiße Luft hängen sollte.



  • earli schrieb:

    Leider ist es echt schwierig, in einem heimischen Küchenofen etwas hinzubekommen, was den Namen Pizza verdient. Die gehen bis 250, wenn man Glück hat 280 Grad Celsius. Ein echter Pizzaofen hat zwischen 480 und 500.

    Ich dachte auch lange Zeit, dass man damit keine vernünftige Pizze hinbekommt, Irrtum. Das Problem ist nicht nur die Ofentemperatur.

    Wenn Du nämlich Pizza auf ein kaltes Blech legst und das dann in den Ofen legst, dauert es viel zu lange, bis das die richtige Temperatur hat. Wenn Du die Pizza auf ein heißes Blech legst, dann kühlt das viel zu schnell ab.

    Ergo:

    Hinzu kommt, dass man eine Pizza eigentlich auf einen heißen Stein legen muss und nicht in heiße Luft hängen sollte.

    Nichts leichter als das. Dafür gibt es extra Backsteine. Für viel zu viel Geld (>50€ IIRC).

    Also habe ich mir letzten Sommer eine 30x30x2cm Granitfliese aus dem Baumarkt geholt. Kostenpunkt: Irgendwo so um die 1€. Dann auf den Boden des Backofens gelegt, Backrohr voll aufgeheizt und nach etwa 20 Min. vorheizen die Pizza direkt auf den heißen Stein praktiziert.

    Vor dem Resultat kann sich die allermeiste Pizza aus der Pizzeria verstecken. Klar wäre ein Pizzaofen witzig. Aber ich komme mit meinem voll aufgeheizten handelsüblichen Siemens-Herd auf etwas unter fünf Minuten Backzeit. Etwas Erfahrung mit Brotteig und ein bisschen grundlegende Kochkompetenz und technisches Denken sind schon vonnöten, aber auch wenn man ständig gegenteiliges hört: Man kann auch zuhause bei 250°C richtige Pizza machen.

    Wem das nicht reicht, der kann ja auch sowas machen:
    http://www.varasanos.com/PizzaRecipe.htm
    edit: tldr: Der Typ hat einen recht netten Kochhack entdeckt und benutzt die Selbstreinigungsstufe seines Herds zum Pizzabacken.

    Ich habe den Thread übrigens als Inspiration genommen. War gerade drei Stück Mozzarella und einen Kilo Mehl kaufen; heute Abend gibts Pizza. 🙂



  • Ja, so einen Stein wollte ich mir auch noch besorgen.

    Gute Pizzaläden gibt's zwar mehrere in Berlin (auch wenn man wissen muss, wo die stecken), direkt bei mir um die Ecke z.B. einen Italiener mit einem kleinen Lädchen voller Pizzatrophäen von Neapel bis Las Vegas, und es gibt etwas weiter weg sogar einen New Yorker, aber die sind auch teuer und oft voll ausgebucht. Und wenn man die Pizza nach Hause nimmt, ist sie schon kalt.

    Und doch: Pizza im strengen Sinne ist eine eigene Wissenschaft.

    @nman:
    Ja, diese Seite von diesem Pizza-Freak da wollte ich dir auch noch verlinken. Wenn man sich dran hält, ist das wahrscheinlich wirklich perfektioniert.


  • Mod

    earli schrieb:

    Ja, so einen Stein wollte ich mir auch noch besorgen.

    Auch wenn ich durchaus den guten Geschmack bestätigen kann, sind diese Steine meiner Erfahrung nach in erster Linie eine Riesensauerei die einem das Essen wieder mies macht.



  • SeppJ schrieb:

    Auch wenn ich durchaus den guten Geschmack bestätigen kann, sind diese Steine meiner Erfahrung nach in erster Linie eine Riesensauerei die einem das Essen wieder mies macht.

    Das lässt sich gut umgehen, wenn man die Pizza nicht allzu riesig dimensioniert, sodass sie gut auf den Stein passt. Den Teig schön dünn ausziehen, dafür vergleichsweise dicke Ränder und relativ wenig Belag. Wenn die Proportionen passen, dann schmeckt das sehr gut und der Stein bekommt nur ein bisschen Tomate ab. Nachdem die Oberfläche ziemlich glatt ist, lässt sich das aber gut abwaschen.



  • SeppJ schrieb:

    earli schrieb:

    Ja, so einen Stein wollte ich mir auch noch besorgen.

    Auch wenn ich durchaus den guten Geschmack bestätigen kann, sind diese Steine meiner Erfahrung nach in erster Linie eine Riesensauerei die einem das Essen wieder mies macht.

    Wie kriegst du das denn hin? Du kannst natürlich keine Pizza deutscher Art drauf machen, wo sich der Belag türmt.



  • Chicago style pizza

    Pizza in Chicago ist echt toll, super Käse-Geschmack!


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