So wählten bei der Landtagswahl in BW die Bewohner in der Nähe eines sich in Betrieb befindenden Atomkraftwerks


  • Mod

    Wikipedia schrieb:

    Radioaktive Emissionen
    Beim Betrieb von Kraftwerken entstehen immer auch Belastungen der Umwelt. Kohle enthält fast immer auch Spuren der radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm[5]. Da weltweit etwa 7800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kohlekraftwerken verbrannt wird, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 t Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist. Die Asche von europäischer Kohle enthält etwa 80–135 ppm Uran.

    Zwischen 1960 und 1970 wurde in den USA etwa 1100 Tonnen Uran aus Kohleasche gewonnen. 2007 beauftragte die chinesische National Nuclear Corp die kanadische Firma Sparton Resources, in Zusammenarbeit mit dem Beijing No.5 Testing Institute Versuche durchzuführen, Uran aus Kohleasche zu gewinnen. Dieses soll im Xiaolongtang Kernkraftwerk in Yunnan eingesetzt werden[6]. Der Urangehalt der Asche liegt mit durchschnittlich 210 ppm Uran (0,021 %U) über dem Urangehalt mancher Uranerze.

    Ich wußte bei Kohle sogar nur von C14, aber auch Thorium, Uran und Radium... naja, das sind nicht alles nur "Kurzstrahler".

    Auf jeden Fall:

    Die These lautet ja: innerhalb eines Umkreises eines AKWs gibt es erhöhte Leukämie-Raten. Dies wird auf entweichende Radioaktivität zurückgeführt. Dann muß die bei Kohlekraftwerken entweichende Radioaktivität ebenfalls zu erhöhter Leukämie führen. Ergo muß es bei den Messdaten auch Zentren hoher Leukämie OHNE AKW geben (nämlich um Kohlekraftwerke herum), oder die Auftretensfälle von Leukämie sind unabhängig davon. Weiterhin gibt es dann auch noch aktive Radioquellen im Feld (eben die Kohlekraftwerke), die mehr strahlen als ein AKW - damit kann man auch aus der Aussage "Leukämie im Umfeld von AKW" nicht mehr auf die Undichtigkeit von AKWs schliessen, da auch die KohleKWs in der Nähe Verursacher sein könnten.

    Ergo: die im Film gezeigte Darstellung ist nicht hinreichend in diese Richtungen dargelegt, und daher als wissenschaftliche Aussage nicht haltbar.



  • volkard schrieb:

    sdf schrieb:

    Kohlekraftwerke verbrennen Kohle, d.h. die einzigen radioaktiven Isotope die bei der Verbrennung da freigesetzt werden, können nur solche mit sehr langer Halbwertszeit sein und deren radioaktive Belastung ist dann in einem Menschenleben eher niedrig.

    Bei AKWs sind es auch Isotope mit geringer Halbwertszeit, das strahlt also in einem kurzen Zeitraum sehr häufig und somit stark.

    Also sind zum Beispiel 20 Bq von Kohle so gefährlich wie 2 Bq von Uran?

    Am besten schaust du mal nach, was die Einheit Becquerel aussagt und bedeutet, vielleicht erkennst du dann von selbst, welchen Unsinn du hier schreibst.



  • Marc++us schrieb:

    Ich wußte bei Kohle sogar nur von C14, aber auch Thorium, Uran und Radium... naja, das sind nicht alles nur "Kurzstrahler".

    Es sind aus logischen Gründen sogar überwiegend nur Langstrahler, so wie ich oben schrieb.

    Auf jeden Fall:

    Die These lautet ja: innerhalb eines Umkreises eines AKWs gibt es erhöhte Leukämie-Raten. Dies wird auf entweichende Radioaktivität zurückgeführt. Dann muß die bei Kohlekraftwerken entweichende Radioaktivität ebenfalls zu erhöhter Leukämie führen.

    Nein, weil Langstrahler eben eine sehr hohe Halbwertszeit haben, daraus folgt also eine geringe Strahlungsbelastung pro Zeiteinheit in Bq und das zeigt auch auf, warum volkard Müll geschrieben hat.
    Er weiß vermutlich auch nicht, daß die Aktivität bzw. Radioaktivität ausdruck für einen Zerfall ist.
    Deswegen ist die ausgestoßene radioaktivie Belastung von AKWs gefährlicher als die von Kohlekraftwerken.

    Beispiel:

    Du hast 10 Atome Thorium 232 aus einem Kohlekraftwerk.
    Es sei gegeben:
    das 1. zerfällt spontan nach 0.9 Sekunden.
    das 2. nach 40 Minuten
    das 3. nach 123 Tagen
    das 4. nach 5 Jahren
    das 5. nach 187 Jahren
    das 6. nach 2393 Jahren
    das 7. nach 3 Mio. Jahren
    das 8. nach 234 Mio Jahren
    das 9. nach 2934 Mio Jahren
    das 10. nach 14423 Mio Jahren

    Wieviel Becquerel messe ich maximal?
    Richtig, genau 1 Bq.

    Nun nehmen wir 10 Atome Jod 131 aus einem AKW.
    Es sei gegeben:
    das 1. zerfällt nach 0.02 Sekunden
    das 2. zerfällt nach 0.07 Sekunden
    das 3. zerfällt nach 0.13 Sekunden
    das 4. zerfällt nach 0.64 Sekunden
    das 5. zerfällt nach 3 Sekunden
    das 6. zerfällt nach 45 Minuten
    das 7. zerfällt nach 4 h
    das 8. zerfällt nach 43 h
    das 9. zerfällt nach 4 Tagen
    das 10. zerfällt nach 10 Tagen

    Wieviel Becquerel messe ich maximal?
    Richtig, genau 4 Bq.
    Die radioaktive Belastung ist also höher.

    Zu beachten ist bei den Zahlen und den Zeiten hier, daß dies spontane Zerfälle sind und die Halbwertszeit nichts darüber aussagt, wann genau denn nun ein einzelnes Atom zerfällt.
    Es ist nur eine sehr kleine Anzahl an Atomen, bei einer deutlich größeren Anzahl an Atomen dürfte man auf eine mittlere Zerfallszeit stoßen, die der Halbwertszeit entspricht.

    Rein theoretisch ist es sogar denkbar, daß von dem Thorium in kurzer Zeit mehr Atome zerfallen als beim Iod, aufgrund der großen Halbwertszeit ist dies aber sehr unwahrscheinlich.
    Sprich, es ist wahrscheinlicher, daß die 10 Atome Iod schneller zerfallen.

    Ergo: die im Film gezeigte Darstellung ist nicht hinreichend in diese Richtungen dargelegt, und daher als wissenschaftliche Aussage nicht haltbar.

    Nein, dir ist nicht klar welche Bedeutung die Halbwertszeit hat. Das ist das eigentliche Problem.
    Deswegen kannst du die Gefahr von Thorium und Uran, daß bei der Kohleverbrennung freigesetzt wird, nicht einschätzen.

    Die Statistik ist also korrekt, der Fehler liegt bei dir die Daten richtig auszuwerten.
    Dein Vergleich mit dem Kohlekraftwerk ist aus den hier geschilderten Gründen also Humbug.



  • 👍 sdf hat es plausibel zusammengefasst.

    Hinzufügen könnte man noch, dass Kohlekraftwerke keine Radioaktivität erzeugen, sondern nur die Radioaktivität aus der Erde hervorholen. Das sind vor allem die natürlich vorkommenen Elemente, die langsam zerfallen (denn die, die schnell zerfallen, sind schon in der Zeit zerfallen, in der die Kohle in der Erde lag).

    AKWs hingegen produzieren radioaktive Spaltprodukte, die in der Natur nicht vorkommen (da sie automatisch dadurch selten werden, dass sie schnell zerfallen).

    Der Grund, warum diese Stoffe gefährlich sind, und warum sie nicht in der Kohle und in der Natur allgemein vorkommen, ist der gleiche. Das selbe gilt für viele andere Sachen, zum Beispiel Steine, aus denen Häuser gebaut werden.


  • Mod

    earli schrieb:

    👍 sdf hat es plausibel zusammengefasst.

    Bloß das alles was er geschrieben hat, totaler Müll ist. Die von Kohlekraftwerken abgegebene Aktivität ist eben höher als die beim Atomkraftwerk, nicht die reine Menge radioaktiven Materials.



  • SeppJ schrieb:

    earli schrieb:

    👍 sdf hat es plausibel zusammengefasst.

    Bloß das alles was er geschrieben hat, totaler Müll ist. Die von Kohlekraftwerken abgegebene Aktivität ist eben höher als die beim Atomkraftwerk, nicht die reine Menge radioaktiven Materials.

    SeppJ hat es noch nicht verstanden, aber anderes hätte ich bei ihm auch nicht erwartet.

    Die gemessene Aktivität hängt maßgeblich von der Anzahl der radioaktiven Atome (also der Menge) und deren Halbwertszeiten ab.
    Bei gleicher Anzahl an radioaktiven Atomen ist die radioaktive Belastung bei AKWs höher, weil die Halbwertszeiten dieser Atome in der Regel kürzer ist.



  • sdf schrieb:

    volkard schrieb:

    sdf schrieb:

    Kohlekraftwerke verbrennen Kohle, d.h. die einzigen radioaktiven Isotope die bei der Verbrennung da freigesetzt werden, können nur solche mit sehr langer Halbwertszeit sein und deren radioaktive Belastung ist dann in einem Menschenleben eher niedrig.

    Bei AKWs sind es auch Isotope mit geringer Halbwertszeit, das strahlt also in einem kurzen Zeitraum sehr häufig und somit stark.

    Also sind zum Beispiel 20 Bq von Kohle so gefährlich wie 2 Bq von Uran?

    Am besten schaust du mal nach, was die Einheit Becquerel aussagt und bedeutet, vielleicht erkennst du dann von selbst, welchen Unsinn du hier schreibst.

    Ich ging nicht davon aus, daß die ausgestoßene Masse als mehr nachgewiesen wurde, sondern die abgegebene Strahlung. Genau das hat Mark++us gesagt. Und in diesem Zusammenhang klang Dein Versuch über Halbwertszeiten wie, als hättest Du da was nicht verstanden. Das wollte ich nur von Dir bestätigt haben. Zur Masse umschwenken wollte earli. Deinen Text könnte man gutmütig so interpretieren, daß du zeigst, daß eralis Massenmaß nicht so taugt, wenn man die Massen verschiedener Stoffe vergleichen will. Das hat SeppJ erkannt.

    http://weisse.liste-steiermark.at/zeitungsberichte/Radioaktivitaet_aus_Kohlekraftwerken.pdf

    Beachte die Angaben 4 TBq Uran-238, 3 TBq Thorium-232, 15 TBq Kalium40.


  • Mod

    earli schrieb:

    Hinzufügen könnte man noch, dass Kohlekraftwerke keine Radioaktivität erzeugen, sondern nur die Radioaktivität aus der Erde hervorholen.

    ...

    AKWs hingegen produzieren radioaktive Spaltprodukte, die in der Natur nicht vorkommen

    Das ist doch egal in diesem Zusammenhang. Wichtig ist nur die Strahlungskonzentration pro Ort und Zeit, wenn es um die Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung geht.



  • Laut Wikipedia

    # Living near a nuclear power station: 0.0001–0.01 mSv/year[8][10]
    # Living near a coal power station: 0.0003 mSv/year[10]
    # Sleeping next to a human for 8 hours every night: 0.02 mSv/yr[10]
    ...
    # Smoking 1.5 packs/day: 13-60 mSv/year[15][16]

    http://en.wikipedia.org/wiki/Sievert



  • rüdiger schrieb:

    # Sleeping next to a human for 8 hours every night: 0.02 mSv/yr[10]

    ZOMG! Ab jetzt wieder getrennte Schlafzimmer! 🤡


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