Erst Meister, dann Master, der Untergang ist nah!


  • Mod

    Eisflamme schrieb:

    Ach na ja, die Anforderungen an das, was man im Master schon können muss, sind oft auch nicht soooo hoch. Einen Bachelor gemacht zu haben, finde ich schon eine Pflicht. Denn selbst, wenn man da nicht unbedingt viel lernt, hat man eben seine Zeit abgesessen. Gleiches Recht für alle...

    Holla, die Waldfee. Wenn du nur deine "Zeit abgesessen" hast, solltest du dir stark überlegen ob du im richtigen Studium bist 😮 BTW: Ist ja auch nicht so, dass man den Meisterbrief einfach so überreicht bekommt, man ist ja auch nicht arbeitslos in der Zeit + man erwirtschaftet bereits Geld für den Staat.

    MfG SideWinder



  • Bashar schrieb:

    Entweder sie packen das, dann haben sie den Abschluss auch verdient, oder eben nicht.

    So sehe ich das auch.

    Eisflamme schrieb:

    Denn selbst, wenn man da nicht unbedingt viel lernt, hat man eben seine Zeit abgesessen. Gleiches Recht für alle...

    "Ich/wir/meine Omma hatte es nicht leicht, also sollen es andere auch schwer haben!"

    Ein mir total unbegreiflicher, aber leider sehr verbreiteter Begriff von Gerechtigkeit.



  • hustbaer:
    Na ja, hier ist das aber etwas anderes. Schließlich bleibt der Bachelor eine Grundlage für den Master. Wenn der Meister eine andere ist, dann ist das halt seltsam gewichtet. Außerdem verstehe ich den Meister eher als Ausbildungsergebnis, wohingegen ein Bachelor akademischer Natur ist. Aber ich habe keinen Einblick, wie praktisch der Bachelor in dem Bereich wirklich ist, vielleicht passt das alles zusammen.

    SideWinter:
    Der Bereich ist schon okay. Ich neige ja gerne etwas zu Übertreibung. Es gab halt eine Flut von vielen Fächern und alle wurden nur oberflächlich behandelt und in Fächern wie Projektmanagement oder Consulting wird halt einfach immer dasselbe erzählt und das Wissen geht nicht wirklich über das hinaus, was schon vorher erzählt wurde.

    Aber in anderen Studiengängen wäre ich genau so kritisch. Mir fehlt manchmal der Tiefgang und oft die Herausforderung... Das ist alles.



  • Eisflamme schrieb:

    hustbaer:
    Na ja, hier ist das aber etwas anderes. Schließlich bleibt der Bachelor eine Grundlage für den Master.

    Was meinst du mit Grundlage?
    Und ist es nicht genau das worüber hier diskutiert wird: dass es eben nicht so bleibt?



  • Na ja, Grundvoraussetzung, die beiden gehören eben zusammen. Und ich bin nicht sicher, ob der Bachelor abgelöst werden soll oder ob Meister nicht zusätzlich als Basis für den Master funktionieren soll. Seltsam alles.



  • Sehr seltsam...

    Naja.. nix geht über ein gutes altmodisches Universitäts-Diplom 😃



  • Die bekommen eine Vorbereitungskurs und studieren dann. Wenn sie es schaffen ist doch gut. Es drängen jedes Jahr Leute direkt nach dem Abi an die Hochschulen, die lieber was anderes gemacht hätten, also wozu die Aufregung?



  • Eisflamme schrieb:

    Na ja, Grundvoraussetzung, die beiden gehören eben zusammen. Und ich bin nicht sicher, ob der Bachelor abgelöst werden soll oder ob Meister nicht zusätzlich als Basis für den Master funktionieren soll. Seltsam alles.

    Naja, wer lesen kann ist klar im Vorteil

    Laut aktueller Version des Hessischen Hochschulgesetzes §16 HHG dürfen geeignete Berufspraktiker zu Masterstudiengängen mit fachlichem Bezug zur Berufserfahrung nach Bestehen einer Eignungsprüfung zugelassen werden.

    Na ja, Grundvoraussetzung, die beiden gehören eben zusammen.

    Was soll "gehören eben zusammen" heissen? Ist das deine religiöse Überzeugung oder was willst du damit ausdrücken?



  • Nach Bologna-Prozess wurde Bachelor+Master zusammen eingeführt. Die kamen nicht separat aus irgendwelchen Ecken. Ich weiß nicht, ob es Sinn macht jetzt irgendwas dazuzufrimeln, das System ist eh schon schlecht genug umgesetzt und evtl. sollte man Mal zusehen, dass man das so langsam in Griff kriegt.

    Ein anderer Grund, weswegen ich es zweifelhaft finde, dass Meister eine mögliche Voraussetzung zum Master wird (auch wenn mit irgendwelchen Prüfungen behaftet), ist, dass schon das aktuelle System (was dadurch imo erweitert würde) enorme Probleme darin hat Leute für den Master zuzulassen.

    Einfaches Beispiel: Ich habe meinen Wirtschaftsinformatik-Bachelor gemacht und im Master sollte man nach der Idee des Bologna-Prozesses eine Reihe von Mastern studieren können, die nicht völlig fachfremd sind. D.h. dass sich diverse Informatik-Kurse anbieten und natürlich Informatik selbst und BWL. In der Praxis sieht es so aus, dass man BWL überhaupt nicht studieren kann und Informatik eine Reihe von Nachholkursen benötigt oder ebenfalls ausgeschlossen wird. Und selbst für Wirtschaftsinformatik (bzw. Business Information Systems) ist es schwierig in die Studiengänge reinzukommen und nicht überall möglich.

    Da stellt sich mir die Frage, wieso ein "Meister", der - so weit ich weiß - vorher überhaupt nichts mit einem Studium zu tun hatte, plötzlich die Tür geöffnet bekommt, um einen Master zu machen, der hiesige Bachelorstudent aber nur Steine vor den Weg gelegt bekommt.

    Und kannst Du Dir Mal diesen aggressiven Ton abgewöhnen? Sprichst Du sonst auch so mit Deinen Mitmenschen? Mich nervt das, v.a. wenn Du nicht ausschließen kannst, dass Du was missverstanden hast.



  • Ist doch schön.
    Warum soll man Leuten die Möglichkeit nehmen einen akademischen Grad zu erreichen? Zudem haben sie schon einen Meister in der Tasche, das zeigt ja schon, dass diese Leute die Ausdauer/Fähigkeit/Willen haben um etwas zu erreichen.



  • JaykopX schrieb:

    Warum soll man Leuten die Möglichkeit nehmen einen akademischen Grad zu erreichen?

    Weil manche offenbar die Entwertung ihres eigenen Abschlusses befürchten, nehme ich an. Nur ist der Wert wohl ohnehin ziemlich zweifelhaft, wenn irgendwer ohne einen Bachelor das auch einfach so machen kann. Eignungstests und Vorbereitungskurse werden gemacht, also sehe ich auch nicht, warum ein Meister nicht auch einen Master machen sollte.



  • Ich kenne ja den Rang eines "praxisnahen Masters" nicht, ich hatte das nach wie vor als akademischen Grad verstanden. Wenn man das mit dem Meister Mal weiterführt, wer weiß, was dann noch alles zum Master zugelassen wird. Es nicht so, dass ich das den Meistern nicht gönne und die haben garantiert auch viel Arbeit gehabt. Aber die Politiker sind scheiße und ich kann mir vorstellen, dass in 10 Jahren jemand mit 5 Jahren Berufserfahrung automatisch den Master machen darf. Dann fällt das "Akademische" unter den Tisch.

    Kann natürlich auch ein erheblicher Vorteil sein, aber wenn undurchdacht - wozu Politiker ja neigen - kann das auch Mist sein. Daher sträube ich mich vor politisch veranlassten Veränderungen zurzeit häufig. 😞



  • Eisflamme schrieb:

    Ein anderer Grund, weswegen ich es zweifelhaft finde, dass Meister eine mögliche Voraussetzung zum Master wird (auch wenn mit irgendwelchen Prüfungen behaftet), ist, dass schon das aktuelle System (was dadurch imo erweitert würde) enorme Probleme darin hat Leute für den Master zuzulassen.

    Na dann sollte man wohl eher fordern, dass es ein Bachelor leichter hat auf Master weiter zu studieren, auch wenn die Studienrichtung nicht exakt übereinstimmt. Anstatt zu fordern dass eine Erleichterung für Leute mit Meistertitel wieder gestrichen wird.

    In anderen Ländern ist das z.T. viel besser (liberaler) geregelt. Meine Schwester z.B. hat in den UK den Bachelor in Englisch und Japanisch gemacht, und dann den Master in Social Anthropology.

    Und kannst Du Dir Mal diesen aggressiven Ton abgewöhnen? Sprichst Du sonst auch so mit Deinen Mitmenschen? Mich nervt das, v.a. wenn Du nicht ausschließen kannst, dass Du was missverstanden hast.

    Mich nervt es auch, wenn ich in ganz neutralem Ton nachfrage ("Was meinst du mit Grundlage?"), und daraufhin eine total inhaltslose Antwort bekomme ("Na ja, Grundvoraussetzung, die beiden gehören eben zusammen").
    Was bitte kann man da missverstehen?

    (...) Dann fällt das "Akademische" unter den Tisch.

    Was ist an einem Master bitte "akademisch"? Wenn du in die "akademische Welt" rein willst, dann musst du schon nen Ph.D. machen. Und wenn einer das packt, ist doch vollkommen schnuppe, wie er bis dahin gekommen ist.

    Ich sehe das sogar eher umgekehrt: die "reine Wissenschaft" ist eine ziemliche Plage, für Leute, die das Universitäts-System nur als Ausbildung für eine Berufslaufbahn verwenden wollen.

    ----

    ps:
    Du argumentierst irgendwie immer nach "ich hatte/habe es schwer, also sollen andere es nicht leichter haben".
    Ich finde besser: "andere hatten/haben es leichter, also will ich es auch leichter haben".



  • Tut mir Leid, wenn ich Dir die Fragen nicht immer beantworten kann. Zum Teil basiert meine Meinung bei solchen Dingen eben nicht darauf, dass ich dafür 100 Gründe habe, weil ich mich damit stundenlang beschäftigt habe, sondern eben einfach auf gewissen Vorstellungen und Befürchtungen. Und die habe ich beschrieben. Mehr gibt es nicht dazu.

    Und ja, ich argumentiere natürlich auf der Basis, was meine Probleme waren. Und wenn die jetzt gelöst würden, wäre das auch gut und ich würde es meinen Nachfolgern gönnen, wenn sie es einfacher hätten.



  • Setzen wir doch Ausbildung mit Studium gleich. Dann hat jeder Bäcker nen Bachelor und Deutschland hat nur noch Akademiker.



  • Bashar schrieb:

    Entweder sie packen das, dann haben sie den Abschluss auch verdient, oder eben nicht.

    Seh ich anders.

    Den Bachelor einfach so zu überspringen ist doch totaler Quatsch, da im Bachelor das Aufbaustudium liegt, welches die meisten Leute im laufe der Zeit herausfiltert. Die wenigsten packen es bis zum Master. Nun soll man diese Hürde, an der die meisten scheitern, einfach so überspringen können, nur weil man einen Meister hat, der nix mit dem studium zu tun hat? Wer Master will, soll schön brav über den Bachelor gehen.

    Man sollte eher mehr Leuten die Chance geben das Studium anzufangen - anzufangen bei Semester 1 in Bachelor. Da kann dann jeder zeigen ob er dazu taugt oder nicht. Alles andere ist Entwertung.



  • Schneewittchen schrieb:

    Den Bachelor einfach so zu überspringen ist doch totaler Quatsch, da im Bachelor das Aufbaustudium liegt, welches die meisten Leute im laufe der Zeit
    herausfiltert. Die wenigsten packen es bis zum Master.

    Ausbildung und Meisterbrief sind natürlich nur Pappe dagegen. Ist ja ganz offensichtlich, immerhin halten wir sie für so schlecht qualifiziert, dass wir sie sogar neue Leute in dem Fach ausbilden lassen.



  • otze schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Den Bachelor einfach so zu überspringen ist doch totaler Quatsch, da im Bachelor das Aufbaustudium liegt, welches die meisten Leute im laufe der Zeit
    herausfiltert. Die wenigsten packen es bis zum Master.

    Ausbildung und Meisterbrief sind natürlich nur Pappe (1) dagegen. Ist ja ganz offensichtlich, immerhin halten wir sie für so schlecht qualifiziert, dass wir sie sogar neue Leute in dem Fach ausbilden lassen.(2)

    Zu (1): Ja. Ausbildung ist Pappe. Was der Meister drauf hat, weiß ich nicht und es interessiert mich auch nicht, da es nix mit Studium zu tun hat.

    (2) Die Bilden Leute aus, und zwar Auszubildenden und keine Akademiker.

    Bei uns sind Durchfallquoten von 70% keine Seltenheit, im Fach Elektrotechnik eher die Regel. Bachelor ist nichts, was man einfach so überspringen könnte. Darauf baut alles auf. Wenn der Meister wirklich so viel drauf hat, wird er keine Probleme haben, den Bachelor durchzuackern.

    Bzw, sprich mal mit einem, der im Bachelor herausgeprüft wurde und erklär ihm mal warum irgend ein anderer einfach so im Master einsteigen darf...

    Besser wäre es eher: Viel mehr Leute zum Bachelorstudium zulassen. Die Fähigen würden sich da schon durchsetzen. Irgendwas schenken bzw überspringen is nich..



  • Schneewittchen schrieb:

    Den Bachelor einfach so zu überspringen ist doch totaler Quatsch, da im Bachelor das Aufbaustudium liegt, welches die meisten Leute im laufe der Zeit herausfiltert. Die wenigsten packen es bis zum Master. Nun soll man diese Hürde, an der die meisten scheitern, einfach so überspringen können, nur weil man einen Meister hat, der nix mit dem studium zu tun hat? Wer Master will, soll schön brav über den Bachelor gehen.

    Da haben wir wohl einfach grundlegend verschiedene Ansichten dazu, was ein Studium sein soll. Du findest, dass der Bachelor eine Hürde ist, deren Überwindung mit der Zulassung zum Master belohnt wird. Und, ich extrapoliere jetzt mal, der Master ist die Hürde, deren Überwindung mit der Zulassung zur Promotion belohnt wird. Ein Uni-Abschluss allgemein ist eine Hürde, deren Überwindung mit einem gutbezahlten Job belohnt wird. Das sehen leider ziemlich viele so.
    Meiner Meinung nach ist ein Studium eine Aktivität, die gewisse Kenntnisse und Fertigkeiten voraussetzt und bei der man weitere Kenntnisse und Fertigkeiten erwirbt. Ein Bachelorzeugnis rechtfertigt die Annahme, dass jemand die Voraussetzungen hat, um von einem Masterstudium zu profitieren. Aber es ist nicht selbst die Voraussetzung!

    Man sollte eher mehr Leuten die Chance geben das Studium anzufangen - anzufangen bei Semester 1 in Bachelor. Da kann dann jeder zeigen ob er dazu taugt oder nicht. Alles andere ist Entwertung.

    Das ist inkonsequent. Es hat bereits jeder die Chance, ein Studium anzufangen, der ein Abi hat. Wie kannst du fordern, mehr Studenten zuzulassen, d.h. diese formale Voraussetzung abzuschwächen, wenn du beim Masterstudium auf formalen Voraussetzungen bestehst?

    Ich würde ein Gegenargument gelten lassen, was komischerweise keiner bringt. Das zulassen von tatsächlich unterqualifizierten Bewerbern könnte dazu führen, dass das Studium sich im Niveau dem Leistungsdurchschnitt anpasst. Es muss also eine angemessene Aufnahmeprüfung geben, und die Professoren dürfen sich nicht davor scheuen, falls erforderlich viele Bewerber abzuweisen oder Studenten später bei Prüfungen durchfallen zu lassen.

    Bzw, sprich mal mit einem, der im Bachelor herausgeprüft wurde und erklär ihm mal warum irgend ein anderer einfach so im Master einsteigen darf...

    Was hat denn jemand, der den Bachelor nicht packt, im Master verloren? Der wird doch im Master genauso rausgeprüft.



  • Bashar schrieb:

    Da haben wir wohl einfach grundlegend verschiedene Ansichten dazu, was ein Studium sein soll. Du findest, dass der Bachelor eine Hürde ist, deren Überwindung mit der Zulassung zum Master belohnt wird.

    Ansichten? Bachelor das Aufbaustudium. Dort lernst du die Grundlagen, auf denen alles weiter Aufbaut. Im Master spezialisiert man sich gerne auf eine Fachrichtung. Nun erklär mir mal bitte wie man sich spezialisieren kann ohne Grundlagen? Zum Thema Hürde: Der Bachelor wird von Natur aus eine Hürde, da so viele daran scheitern.

    Bashar schrieb:

    Und, ich extrapoliere jetzt mal, der Master ist die Hürde, deren Überwindung mit der Zulassung zur Promotion belohnt wird.

    Master baut doch auf Bachelor auf.

    Bashar schrieb:

    Ein Uni-Abschluss allgemein ist eine Hürde, deren Überwindung mit einem gutbezahlten Job belohnt wird. Das sehen leider ziemlich viele so.
    Meiner Meinung nach ist ein Studium eine Aktivität, die gewisse Kenntnisse und Fertigkeiten voraussetzt und bei der man weitere Kenntnisse und Fertigkeiten erwirbt. Ein Bachelorzeugnis rechtfertigt die Annahme, dass jemand die Voraussetzungen hat, um von einem Masterstudium zu profitieren. Aber es ist nicht selbst die Voraussetzung!

    Hier fehlt was: Worin siehst du, dass ein Meister die Voraussetzung hat zum Masterstudium, wenn ers noch nicht mal hinbekommen hat sich im bachelor einzuschreiben?

    Bashar schrieb:

    Es hat bereits jeder die Chance, ein Studium anzufangen, der ein Abi hat. Wie kannst du fordern, mehr Studenten zuzulassen, d.h. diese formale Voraussetzung abzuschwächen, wenn du beim Masterstudium auf formalen Voraussetzungen bestehst?

    Der Unterschied hierbei ist: Du willst einfach so einen akademischen Grad, welcher neben bei Berufsbefähigend ist, überspringen, und das ist Unsinn. Darauf werde ich auch nicht weiter eingehen.
    Ich will dagegen: Mehr Leuten die Chance geben bei 0 im Studium anzufangen.

    Klar, das niveau darf natürlich nicht leidern, wenn man mehr leute zulässt.


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